Antikörper unter Norm - vielleicht doch aussagekräftig für SD-Erkrankung?
Hi Phil!
Ich verstehe, was du meinst, auch wenn ich das Gefühl habe, dass wir alle z.T. aneinander vorbei diskutieren. Aber ist ja egal, im Grunde wollen wir alle das Gleiche, glaube ich. Wir sehen die Dinge nur stellenweise anders und das ist ja legitim. Ich kann dir nicht in jedem Punkt Recht geben, wie du mir auch nicht. Nur durch unterschiedliche Sichtweisen kann man immer weiter zur Erkenntnis kommen, so lange man sich für die Meinung des anderen nicht verschließt.
In einem sollten wir uns aber einig sein. Wenn man zum Arzt geht, dann geht es um das Leben und das Krankheitsgefühl eines Menschen. Und das darf kein Arzt an irgendwelchen Laborwerten festmachen. Da darf keiner, aber auch nicht einer, aus dem Raster fallen! Wenn jemand Arzt wird, dann hat er eine Verantwortung für die Menschen, die sich an ihn wenden.
Liebe Grüße :wave:
Sonora
Hi Sonora.
Das sehe ich ähnlich,das ist aber aus meiner Sicht,so gut wie unmöglich. Was machst du,wenn die Symptome nicht atypisch auftreten und auch die Laborwerte nichts hergeben?
Das Wissen ist nicht ausreichend und das medizinische System nicht perfekt. Das kann es nicht sein. Wir wissen zu wenig über Körperfunktionen und Krankheiten.Das ist erstmal so.
Die Medizin ist ja noch nicht mal in der Lage, präventive Maßnahmen durchzusetzen,weil die Ursachen nicht verstanden werden,geschweige denn,deren Folgen auszutherapieren.
Eine Forderung,jede Krankheit erkennen zu müssen und keinen durch das Raster fallen zu lassen,obwohl die Werkzeuge einen geringen Fehlerquotienten aufweisen,halte ich für nicht angebracht.
Wie möchtest du individuelle Normwerte festmachen? Woher weisst du,welcher Normwerte für wen,denn angebracht werden muss? Was wäre der Idealwert? Zumal viele Hormonwerte in ihren Pegeln stark schwanken,eine schwierige Frage.
Für mich ist es eher wichtig,dass ein Arzt sich hinterfragen kann und nicht die Arroganz besitzt,seine Diagnosen wären unumstößlich und immer richtig. Es ist doch das fehlende Eingeständnis,eben nicht alles zu wissen und bei Diagnosen nicht immer richtig liegen zu müssen,was zu dramatischen Folgen einer falschen oder gar nicht erfolgenden Therapie führt.
Sind gute Ärzte nicht die Ärzte,die mit sich diskutieren lassen,bereit sind,Zweitmeinungen einzuholen und auch die Ideen des Patienten akzeptieren können? Das wäre doch unnötig,wenn die Diagnosemöglichkeiten heutzutage niemanden durch ein Raster fallen lassen würden.
Nur,sollte dieses Eingeständnis auch erfolgen,eben nicht das Ebenbild Gottes und damit unfehlbar zu sein.
Kein Arzt ist perfekt,kein Diagnosemöglichkeit ist perfekt.Das sollten wir nicht vorwerfen oder fordern,finde ich,aber einkalkulieren und im Hinterkopf behalten.
Solange wir nur täglich verbesserte Wahrscheinlichkeiten bemühen können,sollten wir das nicht pauschal verurteilen und diesen den Rücken zu wenden.Selbst das ist ein Fortschritt. Viele fallen eben nicht mehr durch ein Raster,in welches diese noch vor Jahren zweimal durchgepasst hätten. Ich erinnere nur an die TSH Senkung von 10 auf 2,5. Bemühe ich letztendlich die Ausschlussdiagnostik,tendiert die Wahrscheinlichkeit,eine bestimmte Krankheit zu haben,irgendwann gegen null,ohne aber diesen Nullpunkt und damit die Garantie zu erreichen. Muss ich das verurteilen? Ich denke,solange wir keine Alternative haben,nein. Finde ich das gut,dass,Personen,durch das Raster fallen können? Sicherlich nicht. Ich kann aber keine mögl. Gesunden einen Stempel aufdrücken,nur,um mögl. Kranke wieder einzufangen. Da beißt sich der Hund auch irgendwann in den Schwanz.
Zumal jetzt schon einige Gesunde in den Wertebereich einer UF,laut Laborwert,kommen. Nicht jeder hat mit einem TSH von über 2,5 eine UF. Ist dieser dann noch müde,warum auch immer,dann hat er eine Diagnose,die so nicht hinkommt,aber hingenommen wird,weil diese Diagnose für 95% der Bevölkerung eben hinhaut.
Lieben Gruß
Phil