Themenstarter
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- 8.401
Hallo, ich grüße Euch alle.
Ich möchte an dieser Stelle keine neue Suchtdefinition aufstellen oder eine Ursachendefinition betreiben.
Der Psychologe Thomas Heins sagte einmal bei einem Vortrag:
Dr. Henrik Jungaberle, von der Universität Heidelberg (Kinderuni) erklärte in einer Gesprächsrunde:
https://www.kinder-hd-uni.de/rituale/ritu11.html
https://www.kinder-hd-uni.de/rituale/ritu11.html
Ich finde, dass hier deutlich wird, dass Gebrauch,, Missbrauch, Sucht und (körperliche wie psychische) Abhängigkeit, durchaus voneinander zu unterscheiden sind.
(meine körperliche Abhängigkeit von Kaffee kann ich leichter in den Griff bekommen, wenn ich nicht süchtig bin.)
Ich habe inzwischen den Eindruck gewonnen, dass die Suchtgefahr ganz entscheidend von bestimmten Umständen abhängt,
die zum Einen im Stoff (oder Nichtstoff) implizit liegt (Heroin z. B. bietet eben einen großen physischen Abhängigkeitsfaktor, andere Stoffe vielleicht nicht so sehr - oder so schnell),
zum anderen in psychosozialen Kompetenzen der "Nutzer" liegen.
(Vielleicht gibt es noch weitere Faktoren, die lasse ich jetzt aber mal weg!).
Es ist sicher nicht hilfreich, veraltete Begriffe wie "Suchtcharakter" oder Suchtpersönlichkeit" wieder aufzuwärmen.
Ich finde den Gedanken dagegen überlegenswert, dass bestimmte psychische oder psychosoziale Dispositionen offenbar die Suchtentwicklung deutlich beeinflussen.
Ich vermute, dass bestimmte Defizite durch süchtigen
Gebrauch, bzw. Missbrauch (nicht durch Gebrauch an sich, z.B. vom Fernsehen), "ausgeglichen" werden sollen.
Bei einer Suchtausprägung kommt es dann zu einer Verselbständigung des Ganzen, durch körperliche und/oder seelische Abhängigkeit.
Um bei meinem Fernsehbeispiel zu bleiben: "1. Ich fühle Einsamkeit (psychosoziales Defizit). 2. Ich versuche das durch fernsehen zu kompensieren. 3. Ich kann mich ohne laufenden Fernseher nicht mehr in der Wohnung aufhalten."
So, ich bin auf Antworten hierzu gespannt!
Herzliche Grüße von
Leòn
Ich möchte an dieser Stelle keine neue Suchtdefinition aufstellen oder eine Ursachendefinition betreiben.
Der Psychologe Thomas Heins sagte einmal bei einem Vortrag:
"Wer süchtig ist, wird seine Droge (sein Mittel) finden".
Dr. Henrik Jungaberle, von der Universität Heidelberg (Kinderuni) erklärte in einer Gesprächsrunde:
https://www.kinder-hd-uni.de/rituale/ritu11.html
" Sucht hängt davon ab, welche Droge man wie oft und wie klug gebraucht, ob jemand seine Probleme auch ohne Drogen lösen kann, von den Menschen, mit denen er zusammen ist, ob er weiß, wann er die Kontrolle verliert und eben auch, welche Rituale damit verbunden sind. Viele Drogen machen nicht körperlich abhängig, können aber einen Menschen seelisch gewaltig fesseln".
https://www.kinder-hd-uni.de/rituale/ritu11.html
Ich finde, dass hier deutlich wird, dass Gebrauch,, Missbrauch, Sucht und (körperliche wie psychische) Abhängigkeit, durchaus voneinander zu unterscheiden sind.
(meine körperliche Abhängigkeit von Kaffee kann ich leichter in den Griff bekommen, wenn ich nicht süchtig bin.)
Ich habe inzwischen den Eindruck gewonnen, dass die Suchtgefahr ganz entscheidend von bestimmten Umständen abhängt,
die zum Einen im Stoff (oder Nichtstoff) implizit liegt (Heroin z. B. bietet eben einen großen physischen Abhängigkeitsfaktor, andere Stoffe vielleicht nicht so sehr - oder so schnell),
zum anderen in psychosozialen Kompetenzen der "Nutzer" liegen.
(Vielleicht gibt es noch weitere Faktoren, die lasse ich jetzt aber mal weg!).
Es ist sicher nicht hilfreich, veraltete Begriffe wie "Suchtcharakter" oder Suchtpersönlichkeit" wieder aufzuwärmen.
Ich finde den Gedanken dagegen überlegenswert, dass bestimmte psychische oder psychosoziale Dispositionen offenbar die Suchtentwicklung deutlich beeinflussen.
Ich vermute, dass bestimmte Defizite durch süchtigen
Gebrauch, bzw. Missbrauch (nicht durch Gebrauch an sich, z.B. vom Fernsehen), "ausgeglichen" werden sollen.
Bei einer Suchtausprägung kommt es dann zu einer Verselbständigung des Ganzen, durch körperliche und/oder seelische Abhängigkeit.
Um bei meinem Fernsehbeispiel zu bleiben: "1. Ich fühle Einsamkeit (psychosoziales Defizit). 2. Ich versuche das durch fernsehen zu kompensieren. 3. Ich kann mich ohne laufenden Fernseher nicht mehr in der Wohnung aufhalten."
So, ich bin auf Antworten hierzu gespannt!
Herzliche Grüße von
Leòn
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