Verzögerter Stressabbau

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Wie oft befinden wir uns in Stresssituationen, bringen unseren Körper kaum dazu, wieder "normal" zu funktionieren ... und reden uns raus, dass es ja bald Wochenende ist, wo wir uns erholen können ... oder bald Ferien, wo wir uns erholen können.

Aber: in der Zwischenzeit hackt es uns trotzdem Kerben in die Arterien. Wir können nicht einfach in den Ferien wieder den Akku füllen. Da ist allenfalls schon genügend passiert, das irreversibel ist. Was also hat es uns gebracht, uns einzureden, dass wir uns zu einem anderen Zeitpunkt mit unserem Stress beschäftigen können?

Und noch was anderes: was ist mit den Leuten, die gerade in den Ferien einen Herzschlag oder einen Hirnschlag kriegen? Mit was hat das zu tun?

Gruss, Marcel
 
Hallo Marcel

ich kenne einige Leute, die besonders vor Reisen extrem gestresst sind. Ich habe es schon beobachtet, dass wir, im Besonderen wir Deutschschweizer, nur sehr schwer aus unseren vier Wänden in die Ferne jetten.

Meine Lebensgefährtin (immer noch die Beste von allen), machte sich Sorgen, "ob Sie den Kochherd abgestellt, die Türen und Fenster richtig verschlossen und alle Elektro Verbraucher den Stecker rausgezogen hat"!! Erst am zweiten Reisetag und nach einem Telefonat in die Heimat hat Sie sich etwas beruhigt. Und all das in, Las Vegas!!??
Zum Glück hat Sie ein starkes Herz und eine gute Kondition (für das Leben mit mir, braucht Sie sowas) sonst hätte Sie womöglich auch mit dem Kreislauf probleme bekommen!!

Mit meiner Mutter fahre ich nie mehr ins Ausland, das letzte mal mussten wir in Feldkirch, an der Grenze, umkehren. Sie bekam aus heiterem Himmel Panikattacken, als uns die österreichischen Zöllner zur Passkontrolle anhielten. Zum glück war in der Nähe ein Samariterposten, wo meine Mutter von einer netten Dame Beruhigungsmittel bekam. Als wir zuhase ankamen, ging es Ihr wieder blendend, wie wenn nichts gewesen wäre! Heute noch macht Sie mir Vorwürfe wegen dem verpatzten Ausflug!!??

Ich glaube es gibt tausende Stress Auslöser, wenn wir unser gewohntes Umfeld verlassen. Es gibt zu viel neues auf das wir uns einstellen müssen! Ein riesen Fülle von Eindrücken überlastet unser Gehirn und wenn der "Speicher" langsam voll wird, reagieren wir zwangsläufig mit Stress!

Wenn Ihr andere Beobachtungen gemacht habt, her damit, schreibt Euere Beiträge!!

Gruss, Michael


[geändert von Michael am 04-28-04 at 01:10 AM]
 
Könnte es nicht auch damit zusammenhängen, dass man den Körper auf die Ferien hin zuerst nochmals enorm unter Druck setzt und dann voll ausbremst? Das ist doch, wie wenn ich auf eine Kreuzung rase, bei grün nochmals das Gas voll durchdrücke ... und dann 10 Meter vor der Ampel schaltet diese auf rot und ich trete voll auf die Bremse, um mich zum Stehen zu bringen. Ist das nicht ein Wechsel von einer extremen Überlast zu einer Unterlast? Oder kommt ein Körper mit sowas problemlos klar?

Gruss, Marcel
 
Mir fällt da ein Beispiel ein. Wenn ich bei Schwimmwettkämpfen einen Start hatte hat mich meine Trainerin danach erstmal zum "ausschwimmen" geschickt, damit sich der Körper langsam erholen konnte bis sich der Puls normalisiert hat.

Wenn man Lauftraining macht ist es ja auch wichtig sich danach nicht sofort hinzulegen sondern noch in paar Mintuen zu gehen...

So denke ich auch, dass man versuchen sollte einen "fliessenden" Übergang zwischen Arbeit und Urlaub/Ferien zu gestalten...der Körper wird es einen sicher danken :)

Lg
Päbbi
 
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