Tyramin-Intoleranz: Lebensmittel

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In vielen Punkten stimmen die "erlaubten" und "zu meidenden" Lebensmittel bei Histamin- und Tyramin-Intoleranz überein. Das Kochen mit frischen Lebensmitteln bzw. direkt von der Tiefkühltruhe in den Topf ist bei beiden Intoleranzen angesagt.

Hier noch einmal eine Liste für die Tyramin-Intoleranz:

https://www.jameda.de/naehrstoffe/tyramin/

Auch hier stimmt sicher, daß diese Liste nicht für Jeden passend ist, zumal ja oft nicht nur eine Intoleranz da ist sondern gleich mehrere zusammen.

Wie bei allen Intoleranzen kommt es auch beim Tyramin auf die aufgenommene Menge an. Hier werden die ungefähren Mengen angegeben, die in Lebensmitteln enthalten sind. Wobei auch hier zu beachten ist, daß eine Anhäufung von Tyramin und Histamin und anderen biogenen Aminen gefährlich werden kann. U.a. weil der Blutdruck üble Kapriolen machen kann.

Tyraminaufnahme in mg / bei gesunden Menschen /bei Menschen mit Tyraminintoleranz
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6-8 mg / keine Auswirkung / erhöhter Blutdruck und Puls, Übelkeit, manchmal Erbrechen
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10-25 mg / keine Auswirkung / leichte bis schwere Kopfschmerzen, manchmal Gehirnblutungen
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mehr als 25 mg / keine Auswirkung /Hypertensive Krise
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50 bis 500 mg / meistens noch verträglich / Hypertensive Krise, Schlaganfallgefahr
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800 bis 2000 mg / toxische Erscheinungen, Tyraminvergiftung / Hypertensive Krise, Schlaganfallgefahr, Tyraminvergiftung
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... einige tyraminarme Lebensmittel zum Vergleich:

Frisch gekauft und zeitnah zubereitet: Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier
Fettarme Vollmilch
Käse: Hüttenkäse, Ricotta, fettarme Käsesorten, frische Käsesorten
Nudeln
Müsli
Die meisten Brotwaren
Die meisten Gemüsesorten
Früchte, die kurze Transportwege und wenig Lagerzeit hatten
Nicht-alkoholische Getränke mit möglichst wenig Koffein
Öle und Fette

Insgesamt lässt sich sagen, dass es mehr tyraminarme als tyraminreiche Lebensmittel gibt. Außerdem sollte jede seine eigenen Erfahrungen machen. Man braucht also keine Angst vor exotischen Früchten haben, solange man diese in vorsichtigen Mengen zu sich nimmt und testet, ob es zu Verträglichkeitsproblemen kommt. Ein Blutdruckmessgerät ist hier sehr nützlich. Pauschale Vorsicht und Verbote sind manchmal übertrieben.
.... [Es folgen Tipps zur Lagerung usw.]
Du Kannst Es!: Tyraminhaltige Lebensmittel, Tyraminintoleranz Und Tipps Zum Umgang Damit

Hier noch eine ganze Broschüre zum Thema "Lebensmittel bei Tyramin-Intoleranz:
https://www.sigma-tau.de/assets/Uploads/Folder-Patienten-130215-1.pdf

https://flexikon.doccheck.com/de/Kopfschmerz-Trigger

Grüsse,
Oregano
 
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Bei mir hat einspezialisierter Arzt der mit der Uni zusammen arbeitet endlich (nach 30 Jahren Leidenszeit mit verschiedensten Diagnosen wie Histaminintoleranz, Reizdarm, psychische Probleme, usw. usf.), neben eindeutiger MCAS und chronischem Erschöpfungssyndrom (MECFS) auch eine Tyraminintoleranz festgestellt. Ich habe mich zuvor jahrelang brav histaminarm ernährt und hatte doch immer wieder 100 verschiedene Symptome, auch immer wieder mal stark erhöhten Blutdruck über 200, obwohl dieser normal eher zu niedrig ist.
Seit ich letztes Jahr an Longcovid erkrankt bin, haben sich die vielen Symptome noch enorm verstärkt und sogar eine Katzenallergie ist dazu gekommen.

Eigentlich möchte ich alles richtig machen, aber die Tyramin Listen sind überall anders. Die Einen warnen zb. vor jedem Kohl die Finger zu lassen, erlauben aber Broccoli, die Anderen erlauben fast jede Kohlart und warnen enorm vor Broccoli. Fenchel soll bei den Einen enorm schädlich sein, bei anderen wieder wird Fenchel empfohlen. Ebenso Hafer usw.! Es finde in seriös wirkenden Listen tausende Aufzählungen und welche ebenso seriös wirkende Listen dann wiederlegen. Ich bin inzwischen nur noch konfus. Gibt es nirgends eine grosse Tabelle wie es die SIGHI zu Histamin gemacht hat?

Ich wäre so froh, denn zureit schränke ich mich sehr ein, weiss aber gar nie ob es was bringt. Histaminfrei und Liberatorfrei ernähre ich mich schon lang.
Kürzlich hatte ich nach jungen!! Kartoffeln eine ganz schlimme Nacht mit enormen Atemproblemen und Gefühlsstörungen. Dabei heisst es junge, knackige Kartoffeln seien tyraminfrei, wenn nicht überlagert seien.

Ich habe einiges zum Thema gelesen auch das Buch von D. M. Beutling, „Biogene Amine in der Ernährung“ und Histamin Irrtum von Sascha & Kyra Kaufmann. Und mich immer wieder beim SIGHI schlau gemacht.
Aber auch bei diesen Quellen wiederspricht sich eingiges. Weiss jemand von euch wo ich aktuellere klarere Infos bekomme? Mein Arzt sagt, er wisse leider auch nichts Empfehlbares.
Bin etwas verzweifelt. Gibts vielleicht neue Erkenntnisse zb in Amerika? Wenn jemand was weiss, her damit :)

Vielleicht weiss hier ja noch Jemand etwas? Danke jedenfalls für Tipps!
Sibyl
 
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