Hallo Pucki,
darf ich fragen wie alt Du bist?
Rege Dich mal nicht auf:
Selbst wenn Du eine Zirrhose hättest, so ist in den allermeisten Fällen nicht sooo schlimm wie es sich anhört.
Man muss bei Dir klären, wieso die Cholinesterase so niedrig ist. Es gibt noch andere Ursachen, wie eine Leberkrankheit, aber aufgrund Deiner Symptome und Deiner bisher eröffneten Threads spricht m. E. vieles für eine Leberkrankheit.
Doch muss die eben erst noch festgestellt werden.
Zu Deinen Antworten und Fragen:
Es gibt etliche Leberkrankheiten. Dabei gibt es genetische und "erworbene", wobei ich bei den erworbenen nun nicht an das Thema Alkohol denke.
Ich würde eher vermuten, dass Du, falls Deine Leber krank ist, eine genetische Leberkrankheit hast. Daher frage ich auch nach Deinem Alter, weil diese Krankheiten von Geburt an der Leber zusetzen.
Bei der genetischen Leberkrankheit, die ich habe (M. Wilson - und die ich bei Dir auch in die engere Wahl ziehen würde), haben die Betroffenen oft sogar normale Leberwerte. Die Zirrhose, die man da bekommt, ist kleinknotig, d. h. im
Ultraschall kann man dies dann gar nicht erkennen.
Überhaupt sagt der Ultraschall oft nicht viel über das Ausmaß einer Leberkrankheit aus.
Bei mir heißt es im Ultraschall, ich hätte eine Fettleber. Das wäre Stadium I einer Leberkrankheit - Stadium II ist die Fibrose und Stadium III die Zirrhose.
Ich weiß aber, dass ich im re. Leberlappen eine Fibrose und im li. Leberlappen eine zumindest partielle Zirrhose bereits habe. Rechts wurde eine Biopsie gemacht und vom li. Leberlappen habe ich ein Foto, das schon fast 20 Jahr alt ist (und ich lebe immer noch). Das zeigt, dass der Ultraschall alles verharmlost.
Der Ultraschall der Leber ist ein unsicheres Verfahren, das nicht bei jeder Leberkrankheit verlässliche Ergebnisse liefert.
Hinzu kommt, dass man dafür ein gutes und möglichst neues Gerät braucht, was meist nur Kliniken haben. Niedergelassene Ärzte sind da oft nicht gut ausgestattet. Auch muss der Arzt sich sehr gut mit Ultraschall auskennen. Da gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Ärzten.
Ein guter Ultraschall des Oberbauches dauert ca. 30 oder mehr Minuten.
Viele Ärzte sind aber schon nach 5 bis 10 Minuten damit fertig, d. h. dann kann man sich zu Recht fragen, hat der Arzt auch alles angesehen?
Ammoniak:
Man kann Ammoniak im Blut untersuchen. Aber das gelingt in den meisten Fällen nicht. Denn der Arzt und das Labor müssen dabei nach einem genauen Zeitplan arbeiten und dürfen die Probe quasi nie aus den Augen lassen.
Wenn sie z. B. zu lange steht, dann steigt das Ammoniak bereits an und führt zu falsch positiven Werten.
Ammoniak gilt als Hauptverursacher der hepatischen Enzephalopathie.
Das ist eine Minderung der Hirnleistung, die sich je nach der Menge des Ammoniaks mit etlichen Hirnsymptomen äußert.
Benommenheit, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit sind nur 3 der entstehenden Symptome.
Auch Mangan soll bei dieser Störung beteiligt sein. Daher warne ich hier öfters vor der Einnahme von Mangan (das wird bei HPU/KPU wohl in großen Mengen verordnet: Ein Fehler, wie ich meine).
Wenn Du Dich über die "minimale hepatische Enzephalopathie" informieren willst, sind hier sehr viele Hinweise dazu:
Deutsches Ärzteblatt: Diagnostik und Therapie der minimalen hepatischen Enzephalopathie (09.03.2012)
Die
Atemtests auf Lactose und Fructose würde ich von Zeit zu Zeit wiederholen. Denn das Ergebnis kann sehr variieren. Antibiotika verändern evtl. das Testergebnis. Wenn sich die Darmflora ändert, wird evtl. auch das Testergebnis anders.
Bei mir war es so, dass ich bei der Lactoseintoleranz sowohl positive als auch negative Befunde schon hatte in den Atemtests. Genetisch bin ich allerdings negativ, weshalb Gastroenterologen dann abwinken. D. h. nur die genetisch nachgewiesenen Intoleranzen gelten als relevant.
Falls mal die folgenden Werte bei Dir bestimmt wurden, würden mich diese interessieren:
Alkalische Phosphatase, Eiweiß-Elektrophorese (hier das Alpha-2-Globulin), Harnsäure,
Serum-Kupfer, Coeruloplasmin, Ferritin, Transferrin-Sättigung, LDH, Haptoglobin, Zinkprotoporphyrin (zeigt einen evtl. Eisenmangel zuverlässig an).
Außerdem würden mich das Blutbild, die Leberwerte (auch Bilirubin, evtl. GLDH) und die Gerinnungswerte (wie Quick, PTT, etc.) interessieren.
Waren die Leberwerte wie GPT oder GGT auch nie an der Obergrenze?
Welche Nahrungergänzungsmittel nimmst Du ein?
Ich vermute, dass Du einen Magnesiummangel hast. Deine Beschwerden, die ich beim "Überfliegen" der Titel Deiner Threads herauslese, deuten darauf hin. Ein Mg-Mangel wäre aber auch sehr typisch, wenn man eine Leberkrankheit hat (ebenso ein Zink- und ein Vitamin-A-Mangel). Meist haben aber Leberkranke noch viel mehr Mangelerscheinungen.
Also ich würde Dir raten, Dich nicht wegen einer evtl. Zirrhose zu beunruhigen. Damit kannst Du, falls es zutreffen sollte, sehr alt werden. Wichtig wäre nur, dass Du, falls Du eine behandelbare Leberkrankheit haben solltest, diese findest.
Denn mit einer Behandlung wird es Dir dann auch besser gehen und die Leber würde entlastet.
Aber wie ich auch schon schrieb:
Es gibt noch andere Ursachen für eine erniedrigte Cholinesterase.
Es gibt auch noch "sekundäre" Leberkrankheiten. So kann man z. B. im Rahmen von manch anderen Krankheiten auch eine kranke Leber bekommen. Dann ist diese andere Krankheit die Grunderkrankung, die man suchen und behandeln muss.
Wichtig ist also, dass Du einen klaren Kopf behälst und Dir sagst, es kann nur besser werden, falls man eine Leberkrankheit feststellen sollte (denn durch eine richtige Behandlung geht es einem dann auch besser).
lg
margie