Habe wohl auch KPU/HPU

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25.08.18
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Hallo,

ich habe gestern entdeckt, dass ich KPU haben könnte. Habe eine Posttraumatische Belastungsstörung durch emotionalen Missbrauch und viel Stress in der Kindheit bekommen. Erst kürzlich ist mir eine Histaminunverträglichkeit bescheinigt worden und auf meinem Blutbild war Homocystein erhöht, obwohl B12, B9 und B6 eigentlich okay sein sollten. Und meine weißen Blutkörperchen waren knapp zu niedrig (3,88). Und ich denke, auf Gluten und Laktose reagiere ich auch ein bisschen sensibel.

Mein Onkel mütterlicherseits hat Multiple Sklerose (auch wahrscheinlich von einem Kindheitstrauma). Meine Mutter hatte vor Jahren mal stark mit der Schilddrüse zu kämpfen. Meine Großmutter väterlicherseits hatte eine Herpes-Enzephalitis (Neuro-Borreliose? - oder eben womöglich auch das "KPU-Gen" in sich, denn ihre Krankheit brach dann aus, als mein Opa (ihr Mann) Krebs im Endstadium diagnostiziert bekam (Leberkrebs mit Metastasen). Meine Cousine (mütterlicherseits, Tochter vom Onkel) hat eine Glutenunverträglichkeit.

Und all diese Recherchen über Posttraumatische Belastungsstörung, Trauma, Genveränderung durch psychisches und/oder körperliches Trauma, Borreliose (Zecke), Multiple Skerlose, Histaminunverträglichkeit, Glutenunverträglichkeit haben mich zur KPU/HPU gebracht.

Und jetzt suche ich nach einer Heilmethode. Also ich muss mich zuerst mal testen lassen, aber bin mir ziemlichst sicher, dass ich das habe und das es womöglich in der Familie liegt.

So viel zu mir :)

Freue mich auf einen guten Austausch! Vor allem die Kombination FKBP5 (Genom) und HPU/KPU interessieren mich. Besonders diese Studie (Human genome–guided identification of memory-modulating drugs | PNAS) in Kombi mit FKBP5 interessieren mich. Weil in der Studie geht es darum, dass man ein Gen gefunden hat, welches bei "emotionalen", also sensiblen und sensitiven Menschen, bei Traumata verändert werden kann. Geht also in Richtung Epigenetik. Ur interessantes Thema. Vielleicht weiß ja schon wer andrer mehr darüber? Ob Missbräuche (emotionaler, körperlicher, sexueller) dazu führen können, dass sich das eine oder andere Gen verändert und es so zur KPU/HPU kommt?

Alles Liebe,
aniiram
 
Hallo aniiram,

daß traumatische Erlebnisse die Gene verändern können, scheint inzwischen erwiesen. Und natürlich ist das in jeder Richtung ein interessantes und wichtiges Thema in der Epigenetik.

... Missbrauch und Gewalt in der Kindheit hinterlassen Narben auf der Seele. Nun haben US-amerikanische Forscher die molekularen Grundlagen hierfür entdeckt: Bestimmte Gene werden durch traumatische Erlebnisse dauerhaft an- beziehungsweise abgeschaltet. Von Ratten war dies seit Längerem bekannt. Dr. Michael Meaney und seine Kollegen von der McGill University in Montreal, Kanada, hatten untersucht, wie die mütterliche Fürsorge das Verhalten der Jungtiere beeinflusst. Dabei entdeckten sie: Je fürsorglicher eine Mutter ihre Kinder versorgte, desto selbstsicherer und stressresistenter war der Nachwuchs. Die bemutterten Tiere produzierten in Gefahrensituationen weniger Stresshormone als ihre vernachlässigten Artgenossen. Dieser Effekt hielt sich bis ins Erwachsenenalter.
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Stillgelegt war in den Gehirnen der Missbrauchsopfer ein Set von Genen für ribosomale RNA (rRNA), ein wichtiger Bestandteil des Ribosoms, das für die Produktion von Proteinen in Zellen verantwortlich ist. Diese Gene waren ausschließlich im Hippocampus, einer für das Lernen und Erinnern wichtigen Hirnregion, der Betroffenen abgeschaltet. Dagegen waren sie in anderen Hirnregionen und anderen Körperteilen noch aktiv, wie die Forscher in weiteren Experimenten nachwiesen. Aus älteren Untersuchungen ist bekannt, dass Missbrauchsopfer einen Hippocampus mit geringerem Volumen aufweisen als Menschen ohne traumatische Erfahrungen. Die Stilllegung der rRNA-Gene und die somit gestörte Proteinproduktion im Hippocampus könnten eine Erklärung hierfür sein. Doch Szyf ist vorsichtig: »Es könnte sein, dass die Unterschiede in der Methylierung durch den frühkindlichen Missbrauch verursacht wurden, doch eine Kausalität nachzuweisen, ist bei Menschen deutlich schwieriger als bei Tieren.« Es ließe sich nicht eindeutig klären, wann die Methylierungen erfolgten. Szyf ist aber der Ansicht, dass traumatische Erfahrungen in der Kindheit Markierungen im Gehirn hinterlassen, die bis ins Erwachsenenalter erhalten bleiben und das Suizidrisiko erhöhen. Als Nächstes wollen er und seine Kollegen an den Selbstmördergehirnen untersuchen, ob die stressrelevanten Gene in ähnlicher Weise modifiziert wurden wie bei den vernachlässigten Ratten.
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Doch anders als bei Mutationen sind epigenetische Marker veränderbar, Methylgruppen lassen sich auch entfernen oder neu anbringen.
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Andersherum forschen Mediziner derzeit auch an Substanzen, die störende Methylgruppen entfernen können. Solche Wirkstoffe können von großer Bedeutung werden, denn mittlerweile werden eine ganze Reihe von Erkrankungen wie Asthma, Diabetes, Depressionen und Schizophrenie mit falsch methylierten Genen in Verbindung gebracht. Auch Krebs kann auf epigenetische Veränderungen (Epimutationen) zurückgehen,
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Umwelt beeinflusst Gene
Mit ihren Arbeiten gehen Szyf und Meaney weit über die Themen Missbrauch und Suizid hinaus. Vielmehr werfen sie Fragen zum Einfluss der Umwelt auf das Erbgut auf.
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https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=6438

Dies nur als Beispiel.

Der interessantest Teil dieser Forschungen scheint mir das Wiederan- bzw. ausschalten eines Gens zu sein und Techniken jeder Art, wie das zustande kommen kann.

https://alternativesdenken.wordpress.com/2010/09/19/epigenetik-gene-lassen-sich-ein-und-ausschalten/

Grüsse,
Oregano
 
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