Sprechstundenhilfen und Schweigepflicht

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29.07.11
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Hallo,

ich weiss nicht, in welches Unterforum ich diesen Beitrag stecken soll.

Der Titel ist nicht völlig korrekt, in diesem Fall aber schwer zu formulieren.
Es geht darum: In vielen Praxen sitzen die Patienten nicht in einem extra Wartezimmer, sondern um den Empfang herum verteilt und ich habe es jetzt schon öfters erlebt, dass die Sprechstundenhilfen fragen. `Worum geht es denn ?`

Da man ja nicht unhöflich sein will, erzählt man einiges, was die Umhersitzenden natürlich alles mitbekommen, manchmal sage ich auch: `Das möchte ich gern der Ärztin darlegen.`
Natürlich haben die Sprechstundenhilfen Schweigepflicht, aber was nutzt das in diesem Fall.

Dürfen die das überhaupt fragen und wie reagiert Ihr in diesem Fall ?

LG
 
Fragen dürfen sie es wohl, da es ja leider alle so machen.
Wenn ich schon dorten bin und sie fragen das, würde ich genauso reagieren wie du.
Einfach sagen, dass ich das lieber mit dem Arzt besprechen würde, zumindest so lange es schlimmeres (bzw. unangenehmeres) als ein Schnupfen etc. ist
 
Ich bin selbst Arzthleferin in einer allgemeinärztlichen Praxis!
Bei uns ist es normal das an der Anmeldung gefragt wird worum es geht, sonst dürfen die nicht zum Chef! Is leider heutzutage so! Es gibt nicht mehr viele Praxen die darauf sehr merken das keiner der anderen Patienten was mitbekommt! Bei uns sitzt auch immer meine Arbeitskollegin mit im Sprechzimmer um alles in den PC einzuschreiben, das finden die PAtienten auch nicht gut, aber es geht schneller als wenn unser Chef alles einträgt, geht heutzutage halt um Zeit und Zeit ist Geld! Leider
 
Bei uns sitzt auch immer meine Arbeitskollegin mit im Sprechzimmer um alles in den PC einzuschreiben, das finden die PAtienten auch nicht gut, aber es geht schneller als wenn unser Chef alles einträgt, geht heutzutage halt um Zeit und Zeit ist Geld! Leider

Hallo Schwindelina
Was ihr da in Eurer Praxis macht finde ich eigentlich gut. Irgendwo hatte ich mal erwähnt dass es einen neuen Beruf geben sollte für all die Aktensachen und neuerdings all das PC eingeben, da das ja bis anhin meistens der Arzt macht. Das ist unangenehm, denn er tippt und spricht, und das irritiert (wenigstens mich) Ebenso sind viele Aerzte überfordert wenn es Patienten gibt, wo es viel zu schreiben oder zu dokumentieren gibt, und geben das dem Patienten auch durch, was ein Vertrauensverhältnis nicht gerade fördert. Solche "schwierige" Patienten werden nicht gerne gesehen, da der Arzt viel Zeit für Schreibsachen braucht, und eigentlich will er sich um Patienten kümmern.
Liebe Grüsse
KARDE
 
Also bitte! Ich weis doch wie es in der Praxis abgeht wo ich war! Ob ich jetzt noch dort bin Oder seit Januar nicht mehr spielt hier doch keine Rolle! Man kann sich echt an allem aufregen!
 
Dasselbe Problem sehe ich auch in jeder Apotheke. Wenn man da am Schalter steht und eine Menschenschlange hinter einem wartet, dann bekommen die Personen leider auch mit um was es geht. Da gibt es ja auch heikle Themen wie zb. Fußpilz, Inkontinenz, Darmpilz, Pille (Pille danach) usw..

Das finde ich auch nicht gerade diskret.

Doch beim Arzt würde ich schon bei der telefonischen Terminvergabe sagen um was es geht. Wäre ich dort als Notfall, würde ich auch darauf bestehen das nur mit dem Arzt zu besprechen.

So viel Diskretion und Verständnis muß schon sein.


Lg, Putzteufelchen
 
Durchaus ein schwieriges Thema. Ich habe bisher auch nicht die besten Erfahrungen gemacht. Diskretion ist wichtig, gerade wenn die Praxis voll ist. Und die Arzthelfer/innen sollen ihren Job auch ernstnehmen bzw. gern machen. Hab mal zufällig mitbekommen, wie eine Jemanden am Telefon mit diesen Worten zum Arzt durchgestellt hat (es ging um etwas Psychisches anscheinend): "Das ist der, der so daneben ist." - Also bitte, sowas geht nicht, auch psychische Krankheiten sind ernstzunehmen...

Ich musste am Empfang allerdings meist nie groß erklären, was ich hab, meist war das erst beim Arzt selbst wichtig. Allerdings hat mal ein Arzt, wo meine ganze Familie war, seine Schweigepflicht verletzt. Ich war schon volljährig und er hat trotzdem die Ergebnisse meiner Mutter mitgeteilt. Da war ich dann das letzte Mal dort.
 
Doch beim Arzt würde ich schon bei der telefonischen Terminvergabe sagen um was es geht.


Aber selbst dann,

wenn Du am Telefon mit Frau oder Herr Sowieso begrüßt wirst, und im weiteren irgendwelche Beschwerden, Diagnosen von einer Sprechstundenhilfe wiederholt oder genannt werden, könnten das ja auch wartende Patienten in der Praxis mithören.

Mich stört diese Frage eigentlich auch,

ich höre da immer so etwas heraus wie "worum geht es denn (eigentlich), was wollen Sie (eigentlich) von Frau, Herr Dr. Sowieso, sind Sie sicher, dass Sie zum Arzt gehen müssen, und das auch noch gerade zu uns".


Kommen denn ansonsten wirklich so viele Patienten unsinnig zu einem Arzt, so dass der sie nach 30 Sekunden wieder wegschicken müsste, weil er ihnen gar nicht helfen könnte?


Wobei ich ja auch auf die Frage völlig falsch antworten könnte, und dann einen Arzt trotzdem mit völlig unsinnigen Dingen belästigen könnte.


Also ich finde diese "öffentliche" Frage in den Praxen s o auch nicht gut, und auch nicht richtig.



Grüße Gerd
 
Hallo Gerd,


Aber selbst dann,

wenn Du am Telefon mit Frau oder Herr Sowieso begrüßt wirst, und im weiteren irgendwelche Beschwerden, Diagnosen von einer Sprechstundenhilfe wiederholt oder genannt werden, könnten das ja auch wartende Patienten in der Praxis mithören.

da hast Du natürlich völlig recht. Das ist nämlich auch indiskret.

Ich habe als Patient im Wartezimmer oder am Empfang schon öfters mitgehört wie der Anrufbeantworter von der Sprechstundenhilfe in Zimmerlautstärke abgehört wurde. Da bekommt man Name, Telefon und Beschwerden der Patienten mit. Und das mehrmals hintereinander. Seitdem spreche ich auf keinen AB einer Arztpraxis mehr. :)


Lg, Putzteufelchen
 
Ja, das gibt's also auch noch, Putzteufelchen,

wo ist da der Datenschutz oder auch nur Diskretion?


Vielleicht @ Schwindelina,

lernt man denn in der Ausbildung, w o z u diese Frage(n) im Vorfeld notwendig, wichtig ist (sind) ?

Und auch, dass es indiskret oder gar peinlich sein könnte, wenn andere Patienten da mithören - müssen ?


Grüße Gerd
 
Dann beschwert euch doch mal! Vom hier diskutieren wird es auch nicht besser! Vielleicht ändert diejenige Praxis dann was wenn jemand mal was sagt!
 
@ Schwindelina,

lernt man denn in der Ausbildung, w o z u diese Frage(n) im Vorfeld notwendig, wichtig ist (sind) ?

Und auch, dass es indiskret oder gar peinlich sein könnte, wenn andere Patienten da mithören - müssen ?


Dann beschwert euch doch mal! Vom hier diskutieren wird es auch nicht besser! Vielleicht ändert diejenige Praxis dann was wenn jemand mal was sagt!



Einfache Fragen, keine Antwort,

leider,

ich schließe mal, dass es also n i c h t gelehrt wird / wurde, zumindest in Deiner Ausbildung nicht, Schwindelina,

nur warum man nicht d'rüber reden kann, oder auch sollte, verstehe ich so nicht.



Gerd
 
Natürlich wird das gelehrt in der Ausbildung von der Berufsschule!
Aber wie gesagt wenn der Chef angibt das man den Patienten fragen muss wieso und warum er in die Sprechstunde will dann macht man das als Angestellte
 
Die Frage ist sehr wohl berechtigt, denn schliesslich gehört es zu ihren Aufgaben, die Sprechstunde zu koordinieren.

Es geht z.B. um das Einschätzen der Dringlichkeit, Dauer des Termins, ev. Labor-Planung (Termin für Nüchtern-Blutentnahme besser morgens :)), für spezielle Therapien müssen Räumlichkeiten, Geräte, Medikamente usw. verfügbar sein.

Diskretion gehört ebenfalls zu ihrem Aufgabengebiet. Wenn diese räumlich oder menschlich nicht gegeben ist, sollte man das ruhig ansprechen.

Liebe Grüsse
pita
 
hallo,

ich war leider so doof, auf die frage, für was ich den termin machen will, zu antworten.
es heisst dann jeweils: "dafür sind wir nicht zuständig, gehen sie ins krankenhaus!", "wir können ihnen nicht helfen, dafür sind wir nicht zuständig, wir nehmen keine solchen fälle, wir können über das die veranwortung nicht übernehmen", etc.
wenn ich aber sage: "ich brauche eine jahreskontrolle." so nehmen sie mich auch und alles ist kein problem.

im ambulatorium meiner klinik ist das problem auch, dass der wartebereich offen ist zur rezeption.
ich habe mit der empfangsdame das problem besprochen, während ich zuhörte, wie sie mit patienten telephoniert hat. sie sagte mir, dass man es nicht ganz verhindern kann, wie namen gehört werden. ich hörte dort jedoch nur sehr seltenst einen namen eines patienen. wenn die empfangsdame anruft und fragt, ob der betreffende an den apparat kommen kann oder sowas in der art. wenn sie mit einer pflegekraft telephonieren, nennen sie nie den vollen namen des patienten, sondern nur den anfangsbuchstaben. auch die namen der behandelnden ärzte nennen sie nur mit erstem buchstaben. bei den problemen, um die es geht, sagen sie meist: "wegen dem und dem. sie wissen schon." oder: "diese untersuchung, die noch geplant ist." nur wenn es nicht möglich ist, so zu sprechen, hört man mal einen namen oder eine untersuchung, die der betreffende machen muss oder zu welchem arzt er will. allesseltenst vernimmt man eine diagnose.
ich finde es jedoch auch ehrensache, dass wenn ich dort warte, dass ich vesuche, möglichst nicht hin zu hören. und wenn: die patienten in dieser klinik haben alle ihre leiden. ich will nicht, dass ich wegen denen fertig gemacht werde, so wollen es die anderen auch nicht. wenn ich aber mit anderen patienen ns gespräch komme, so reden wir über die intimsten dinge und erzählen uns problemlos unsere geschichten. schliesslich wissen wir, wie es ist und welche probleme man hat.
vielleicht ist das im bereich, in dem rollstuhlfahrer sich treffen auch anders als bei fussgängern. das fiel mir auch auf. aufgefallen ist mir auch, dass viele ärzte patienten im rollstuhl regelrecht wegdegradieren und die dann eben in den rollstuhlzentren landen. diskriminierend eigentlich, doch sind sie in diesen zentren ganz anders.

viele grüsse, shelley :wave:
 
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