Spätfolgen von Virusinfektionen

Nur weil es auch sowohl für Spätfolgen von Vireninfektionen als auch CFS interessant sein könnte:

Dabei darf man nicht vergessen, dass verschiedene Viren Spike-Proteine besitzen https://www.symptome.ch/threads/umk...multifaktoriellem-ansatz.143696/#post-1290677
und ebenfalls Folgen im Hirn verursachen können, da Spike-Proteine die BHS überwinden können wie auch hier im Video beschrieben https://www.symptome.ch/threads/umk...multifaktoriellem-ansatz.143696/#post-1290677

Auch wenn ich den von Patterson eingesetzten Mitteln sehr skeptisch gegenüberstehe, vielleicht hat er ja den Weg gefunden.
 
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@nicht der papa - #301
Hab mir die Übersetzung durchgelesen. Interessant! Da kommt Hoffnung auf, vor allem für die vielen Long-Covid Geschädigten.
Man kann nur hoffen, daß Dr. Bruce Patterson ein seriöser Forscher ist.
Abwarten und einen magenschonenden Tee trinken. Es ist sehr schwierig geworden, zu erkennen, wer seriös ist.
There are lots of pretenders on the route..https://www.youtube.com/watch?v=mLRjFWDGs1g

Grüße
Maheeta
 
Servus zusammen,
die Frage nach der Ursache des „Vergiftungszustandes“ schließt den Zustand einer schwachen oder fast fehlenden Entgiftungsfunktion des Körpers ein.
Sog. „Giftstoffe“ entstehen ständig aufgrund unserer natürlichen Stoffwechselvorgänge, und werden auch auf natürlichem Wege ausgeschiedenen.
Sind die Entgiftungsfunktionen z.B. aufgrund einer chronischen Virusaktivität herabgesetzt, beginnt eine Spirale von Wechselwirkungen unterschiedlichster Symptome und unterschiedlicher Dauer (solange bis das sog. Immunsystem den dysregulativen Zustand überwunden hat). Bei CFS u.Ä. hängt es in einer Dauerschleife.
 
Einer unserer Nachbarn ist ein pensionierter Internist. Dieser hat uns einmal gesprächsweise mitgeteilt, daß die Ursache für die Gegebenheit, daß sich Patienten nach einer überstandenen Grippeerkrankung noch nach einem halben Jahr schwach fühlen, darin liegt, daß die Grippeviren Gifte erzeugen, die im Organismus erst abgebaut werden müssen.
 
Sog. „Giftstoffe“ entstehen ständig aufgrund unserer natürlichen Stoffwechselvorgänge, und werden auch auf natürlichem Wege ausgeschiedenen.
Sind die Entgiftungsfunktionen z.B. aufgrund einer chronischen Virusaktivität herabgesetzt, beginnt eine Spirale von Wechselwirkungen unterschiedlichster Symptome und unterschiedlicher Dauer (solange bis das sog. Immunsystem den dysregulativen Zustand überwunden hat). Bei CFS u.Ä. hängt es in einer Dauerschleife.
Ein Mechanismus ist, dass sich bestimmte entzündungsfördernde Bakterien unseres Mikrobioms vermehren müssen, um die Viren zu bekämpfen. In höheren Mengen produzieren diese Bakterien Toxine, die erst abgebaut werden müssen. Je nachdem, wie gesund unser Mikrobiom ist, dauert es unterschiedlich lang, bis sich die Bakterien untereinander wieder ein gesundes Verhältnis haben.
 
Bei CFS u.Ä. hängt es in einer Dauerschleife.
Auch für CFS gilt die Sache mit dem Mikrobiom: es gibt eine ganz aktuelle Studie mit 200 Teilnehmern (Autoren u.A. Nancy Klima, Ian Lipkin), lt. der CFS/ME-Patienten zu geringe Mengen an entzündungsherabregulierenden bzw. butyratproduzierende Bakterien (konkret Faecalibacterium , Roseburia und Eubacterium) im Darm haben. Butyrate spielen eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel, Entzündungen und Darmbarrierefunktion. Zu hohe Last an entzündungsfördernden Mikroben bedeutet zwangsläufig eine höhere Last an Toxinen.

 
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Im Fokus, was Spätfolgen von COVID-19-Infektionen, was aber auch CFS/ME nach anderen viralen Infektionen betrifft, sind ja grad diese Autoantikörper, die der Körper produziert als Immunantwort auf die Infektion, die weit über Infektion und Genesung anhalten kann, auch nach leichter Infektion.


Wenn Menschen mit einem Virus oder einem anderen Krankheitserreger infiziert sind, setzt ihr Körper Proteine frei, die Antikörper genannt werden, die fremde Substanzen erkennen und sie daran hindern, in Zellen einzudringen. In einigen Fällen produzieren Menschen jedoch Autoantikörper, die im Laufe der Zeit körpereigene Organe und Gewebe angreifen können.
"Wir fanden Signale der Autoantikörperaktivität, die normalerweise mit chronischen Entzündungen und Verletzungen in Verbindung stehen, die bestimmte Organsysteme und Gewebe wie Gelenke, Haut und Nervensystem betreffen",

Die Berliner Charite setzt das Medikament BC 007 an, um diese Autoantikörper zu neutralisieren. "Berline Cures" geht davon aus, dass das Medikament Autoantikörper, die die Mikrozirkulation stören, aufsaugt.

Wie andere haben sie vorgeschlagen, dass das Eindringen des SARS-CoV-2-Coronavirus über den ACE-2-Rezeptor in die Endothelzellen das Problem verursacht – und sie nannten Sepsis als mögliches Modell. Als das Virus in die Zellen eindrang, löste es eine Hyperkoagulationsreaktion aus, die Mikrogerinnsel produzierte
Die Erfolge sprechen sich schnell herum, so dass Berlin Cures sagt: „Seit dem Bekanntwerden unserer ersten Therapieerfolge haben wir unzählige Anfragen von Betroffenen erhalten.“ Sie gaben an, dass keine weiteren Versuche unternommen werden, das Medikament zur Behandlung von Langzeit-COVID zu verwenden, bis eine Medikamentenstudie abgeschlossen ist.
 
Zum Konzept von persistierenden Pathogenen nach Infektionserkrankungen und der Bildung von Autoantikörpern gegen diese Pathogene (Proal und Marshall, 2018):


Die Theorie der Autoimmunität wurde zu einer Zeit entwickelt, als der menschliche Körper als weitgehend steril galt. Antikörper bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen konnten folglich nicht mit persistenten humanpathogenen Erregern in Verbindung gebracht werden. Um dieses Phänomen in Einklang zu bringen, wurde das Konzept des "Autoantikörpers" geschaffen.

Heute jedoch hat die Entdeckung des menschlichen Mikrobioms unser Verständnis der Humanbiologie revolutioniert. Menschen sind Superorganismen, die Billionen von persistenten mikrobiellen Zellen beherbergen. Tatsächlich wurden riesige menschliche Mikrobiome in menschlichem Gewebe und Blut nachgewiesen. Diese mikrobiellen Ökosysteme beherbergen Tausende von neu identifizierten Bakterien, Viren und anderen Mikroorganismen – von denen die meisten unter Immunsuppression als Krankheitserreger wirken können.
Die Theorie der Autoimmunität muss überarbeitet werden, um das menschliche Mikrobiom zu berücksichtigen. Hier schlagen wir vor, dass "Autoantikörper" als Reaktion auf chronische, persistente Mikrobiom-Erreger gebildet werden. Die strukturelle Homologie (molekulare Mimikry) zwischen Pathogen- und Wirtsproteinen kann zu "Kollateralschäden" des umgebenden menschlichen Gewebes führen.

Dies erfordert einen Paradigmenwechsel in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen. Immunsuppressive Medikamente lindern entzündliche Symptome auf Kosten der Gesundheit und des Gleichgewichts des Mikrobioms. Im Gegensatz dazu könnten Behandlungen, die das Immunsystem bei Autoimmunerkrankungen unterstützen, es Patienten ermöglichen, Krankheitserreger an der Wurzel des Krankheitsprozesses zu bekämpfen.
 
Vielen Dank, evalesen.
Das ist ja nun wirklich umwerfend. Seit den 1980er Jahren wurden die sogenannten Autoimmunerkrankugen mit immunsuppressiven Medikamenten behandelt.

Und jetzt das: "Die Theorie der Autoimmunität muss überarbeitet werden, um das menschliche Mikrobiom zu berücksichtigen. Hier schlagen wir vor, dass "Autoantikörper" als Reaktion auf chronische, persistente Mikrobiom-Erreger gebildet werden."

So etwas wurde in den MS-Foren immer mal wieder diskutiert, aber die meisten waren ja Laien, und die entsprechenden Argumente drangen nicht durch bis zu den MS-Gesellschaften.

Bin gespannt, wie diese Diskussion sich weiter entwickelt.

Gruß
Maheeta
 
Das ist ja nun wirklich umwerfend. Seit den 1980er Jahren wurden die sogenannten Autoimmunerkrankugen mit immunsuppressiven Medikamenten behandelt.
Ja genau, Maheeta. Das Immunsystem produziert Autoantikörper gegen Pathogene. Autoantikörper verursachen Entzündungen, um die Entzündungen zu unterdrücken, werden immunsuppressive Medikamente gegeben, die wiederum das Immunsystem gegen Pathogene schwächen.
Und jetzt das: "Die Theorie der Autoimmunität muss überarbeitet werden, um das menschliche Mikrobiom zu berücksichtigen. Hier schlagen wir vor, dass "Autoantikörper" als Reaktion auf chronische, persistente Mikrobiom-Erreger gebildet werden."
Umso mehr freut mich, dass die Berliner Charite ganz nah an einem Medikament gegen diese Autoantikörper dran ist. Wichtig ist allerdings, gleichzeitig an den chron. Infektionen zu arbeiten bzw. daran, das Immunsystem so zu regulieren, dass es mit den Erregern umgehen kann. Also an der Ursache, warum die Autoantikörper produziert werden.

Oft scheitern ja solche Ansätze daran, dass man viele Ansätze nicht machen kann, weil sie zu starke Entzündungen provozieren. Mit einem Medikament gegen die Autoantikörper klappt das vielleicht in Zukunft besser.
So etwas wurde in den MS-Foren immer mal wieder diskutiert, aber die meisten waren ja Laien, und die entsprechenden Argumente drangen nicht durch bis zu den MS-Gesellschaften.
Ja genau, im symptome.ch wird ja auch seit Jahren diskutiert, dass das ImSy nicht einfach so entzündlich reagiert, sondern um gegen persistierende Erreger zu kämpfen.

Eine Parallele von den Autoantikörpern könnte es auch zum Beta-Amyloid, das mit Alzheimer in Verbindung gebracht wird, gegen. Beta-Amyloid bildet im Gehirn Plaque, Alzheimermedikamente zielen darauf ab, Beta-Amyloid zu reduzieren. Wissenschaftler allerdings fanden heraus, dass das Immunsystem Beta-Amyloid produziert, um vor Infektionen zu schützen.

LG Eva
 
Ich weiß allerdings nicht, ob ich Trevor G. Marshall für seriös halten soll. Von Beruf ist/war er Elektrotechniker und hat sich der Autoimmunitäts"forschung" zugewandt wegen einer eigenen Sarkoidose-Erkrankung.
 
Ich weiß allerdings nicht, ob ich Trevor G. Marshall für seriös halten soll. Von Beruf ist/war er Elektrotechniker und hat sich der Autoimmunitäts"forschung" zugewandt wegen einer eigenen Sarkoidose-Erkrankung.
Wir sind es eh gewohnt, dass Du jedem Beitrag am liebsten einen negativen Beigeschmack beisteuerst. Marshall hat sich der schon vor Corona gewidmet, jetzt mit Covid-19 und Spätfolgen und den umfangreichen und tiefgreifenden Testmöglichkeiten kommt man erst drauf, dass das tatsächlich so ist.

Amy Proal jedenfalls ist Mikrobiologin, PhD und sehr tief drin in der Thematik.
 
Es könnte auch sein, daß an den Entstehungstheorien was Wahres dran ist, aber deshalb müssen die daraus abgeleiteten Behandlungsprotokolle (Marshall-Protokoll) noch lang nicht funktionieren.
Es gibt beides, gute und schlechte Erfahrungen. Amy Proal hat selbst gute Erfolge mit dem Marshall-Protokoll gemacht. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte Amy Proal CFS, wurde mit Marshall gesund und studierte erst danach.

Aber es geht ja nicht um Protokolle, sondern um Autoimmunerkrankungen und die zugrundeliegenden Mechanismen. Das einzig Gute an der Pandemie ist, dass man den Mechanismen bzw. einem therapeut. Ansatz näher kommt, möglicherweise schon sehr nah ist.
 
Ja genau, im symptome.ch wird ja auch seit Jahren diskutiert, dass das ImSy nicht einfach so entzündlich reagiert, sondern um gegen persistierende Erreger zu kämpfen.


Das hier ist der letzte Absatz aus dem verlinkten Beitrag:

"Außerdem sorgen regulatorische T-Zellen dafür, dass ihre Kollegen nicht auch gesunde Körperzellen zerstören. Solche über das Ziel hinausschießende Angriffe könnten für schwere Verläufe von Covid-19 verantwortlich sein, wie ein deutsches Forschungsteam zeigte. Die Gruppe entdeckte bei schwerkranken und verstorbenen Covid-Patienten vermehrt T-Zellen mit CD16-Rezeptor. Eigentlich richten sich T-Zellen nur gegen befallene oder veränderte Körperzellen, erklärt die Immunologin Birgit Sawitzki in einer Pressemitteilung der Charité. Die Aktivierung über CD16 setze den Sicherheitsmechanismus jedoch außer Kraft, und so könnten auch nicht infizierte Gefäßzellen angegriffen werden."

Gruß
Maheeta
 
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Interessanter Artikel, Maheeta, danke:


Neue Daten stützen die Vermutung, dass Geimpfte und Genesene, die sich mit Omikron anstecken, weniger schwer erkranken. Wie der Preprint schildert, reagieren bestimmte Immunzellen bei Geimpften und Genesenen ähnlich auf Omikron wie auf ältere Varianten. Sie können die neue Variante deswegen bekämpfen, obwohl ihr Spike-Protein so stark mutiert ist, dass Antikörper, die durch die Impfungen oder eine Infektion mit einer früheren Variante entstanden, kaum vor einer Infektion schützen.
 
Wuhu,
... Spätfolgen von COVID-19-Infektionen...
dazu, also "Long-Covid" resp Post-Covid, wie ich bei Ärzten bzw (Gesundheits-) Kassen vernehmen durfte, und die bisher geschätzte Frequenz Betroffener passt dieser Artikel: krone.at/2624412 bzw web.archive.org/web/20220209224436/https://www.krone.at/2624412
09.02.2022 Alarmierende Zahlen 200.000 Österreicher leiden an Long-Covid
In Österreich leiden aktuell rund 200.000 Menschen an Long-Covid-Symptomen. Zehn bis 15 Prozent leiden auch nach milden Verläufen noch monate- bis jahrelang an diesen Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung. Statt Hilfe und Therapie erleben Betroffene jedoch häufig einen „Spießrutenlauf“ zwischen Behörden und medizinischen Einrichtungen. ...


Erinnert leider an bereits seit langem bestehende Problematik bei CFS/CFidS/ME... 😒
 
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