Spätfolgen von Virusinfektionen

Wie verstehst du dann den genannten 4. Punkt / Auslöser?
Die Frage verstehe ich nicht. Aus Cort Johnsons Beitrag geht ja hervor, dass Auslöser nicht das gleiche wie Ursache ist.

Bei mir war es jedenfalls die Lösung der Methylierungsblockade, die es ermöglicht hat, virale Infektionen zu behandeln (persistierende und reaktivierte) sowie Schwermetalle zu entgiften. Außerdem die Unterstützung mit NEMs und Ernährung, damit das Immunsystem das auch alles händeln kann. Also exakt das, was auch im PR viele Menschen aus dem CFS rausgeholt hat. Mentale Ansätze haben weder bei mir geholfen sowie bei den meisten Usern aus dem PR.

Vermutlich (also wirklich nur eine Vermutung von mir) vielleicht von dem Psychiater Dr. R.B. aus Österreich. Die Beiden kommunizieren wohl ab und an miteinander und für mich hören sich seine Worte nach Psychiater-Argumentation an.
Ich mag Bonelli sehr, aber punkto CFS müsste sich Arvay (falls es so ist) an Dr. Stingl halten, nicht an Bonelli. Stingl kennt sich aus bei CFS. Bekannte aus dem Forum waren bei ihm (ich nicht, er ist Wiener und zu weit weg). Bei ihm bekommt man eine Diagnose und Arztvorschläge, das ist schon sehr viel.

Zu Long Covid schreibt er:

Long Covid im eigentlichen Sinne

Für mich bedeutet die Bezeichnung Long Covid aber etwas anderes. Ich zähle hierzu jene Menschen, die meist ohne Nachweis eines Organschadens und ohne offensichtliche psychische Problematik (abgesehen von der Belastung durch die Situation) das klinische Bild von ME/CFS aufweisen.

Das typische Merkmal ist hier eine massiv gesteigerte körperliche Erschöpfbarkeit. Oft kommt es schon durch minimale Belastung im Alltag zu einer deutlichen Verschlechterung des Zustandes. Der Alltag ist kaum bewältigbar, eine Arbeitsfähigkeit ist oft nicht vorhanden.

Dazu kommen Probleme wie nicht erholsamer Schlaf, Störungen der Kreislaufregulation, Schmerzen, Probleme mit Merkfähigkeit oder Konzentration und Veränderungen der Verdauung.

Es gibt hier bereits eine Untersuchung, die dieses Bild bestätigt. Es betrifft vor allem eher jüngere Menschen und hier mehr Frauen als Männer. Das deckt sich mit der Erfahrung von ME/CFS.

Was passiert im Körper?
Warum genau es zu Long Covid kommt, ist noch nicht bekannt. Glücklicherweise wird mittlerweile schon intensiv geforscht.

Es ist naheliegend, auch aufgrund der beschriebenen Symptome, dass ein Problem des Immunsystems besteht. Dazu gibt es verschiedene Hypothesen.

Ein Verdacht ist, dass Viruspartikel im Körper anhaltend vorhanden sein könnten und so eine wiederholte Reaktion des Immunsystems auslösen. Für diese sogenannte Viruspersistenz gibt es Hinweise.

Eine andere Möglichkeit ist, dass es durch die Infektion zu einer Reaktivierung anderer, bereits im Körper schlummernder, Viren kommt. Das kann dann ebenfalls zu einer verstärkten Aktivierung des Immunsystems führen. Auch hier wurde gezeigt, dass Covid19 so etwas verursachen kann.

Und schließlich besteht auch die Möglichkeit einer Autoimmunreaktion. Generell scheint SARS-CoV-2 solche Fehlreaktionen des Immunsystems zu begünstigen. Es wurde mittlerweile auch gezeigt, dass bestimmte Autoantikörper, die man unter anderem auch von ME/CFS kennt auch bei Long Covid vorkommen.

Einige dieser Autoantiköper haben einen konkreten Einfluss auf das autonome Nervensystem – also den Teil des Nervensystems, der alle nicht willentlich beeinflussbaren Vorgänge steuert, beispielsweise die Steuerung des Kreislaufs. Einer dieser Autoantikörper kann viele der bei Long Covid und ME/CFS bestehenden Probleme gut erklären, auch die Probleme der Muskulatur. Natürlich steht hier der letztendliche Beweis noch aus.

Auch über die Möglichkeit einer Schädigung der Gefäßwand wird spekuliert.

Natürlich ist es auch möglich, dass eine Kombination aus Ursachen die Probleme verursacht.
Wenn jemand mit CFS bzw. Long Covid in Österreich Hilfe braucht, ist Dr. Stingl eine sehr gute Adresse, wenn man ernst genommen werden möchte und eine Diagnose braucht.
 
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Die Frage verstehe ich nicht. Aus Cort Johnsons Beitrag geht ja hervor, dass Auslöser nicht das gleiche wie Ursache ist.
Nun, dann verstehe ich aber auch nicht, Eva, was du mit dem Zitat der 5 möglichen Auslöser für CFS/ME sagen möchtest.
Was wird in dem Text als 'Ursache-n' genannt?
(den englischen Fachtext einfach so zu lesen, finde ich sehr schwer)
 
Auch die Naviaux-Studie zeigt veränderte Parameter im Blutplasma von CFS/ME-Patienten, einen ausführlichen Artikel zur Studie von Cort Johnson gibt es hier.
Bei einer Suche mit dem Namen Naviaux + CFS findet man sehr schnell auch kritische Stimmen zur Bedeutung von Aussagen zu Auslösern und Ursache-n.
Naviaux & Co – wo steckt der Wurm in der Studie?
Naviaux` Ausführungen zeugen von wenig Patientenkontakt und leider auch einem erschreckenden Mangel an Hintergrundwissen zur Krankheit.
Bei seiner ätiologischen Hypothese wird`s folglich gewagt. Er ist überzeugt, dass die trotz unterschiedlicher Krankheitsauslöser homogene zelluläre metabolische Reaktion auf Umweltstressoren (biologische oder chemische Belastung, physisches oder psychisches Trauma) der Grund für die metabolischen Besonderheiten bei „CFS“ sei und nicht etwa der jeweilige Trigger der Krankheit.
[Markierungen von mir]
also genau diese Unterscheidung, Auslöser oder Trigger - Grund (Ursache?)
Doch das klingt wie ein Zirkelschluss: Der Grund für die Anomalien sind die Anomalien.
Denn hier wird nicht die Frage beantwortet, warum die Patienten auf die Stressoren mit einem hypometabolischen Zustand reagieren, anstatt gesund zu bleiben wie die meisten anderen Menschen auch. Diese Frage wird nicht einmal gestellt.
Ich meine, ein Auslöser ist doch auch eine Ursache für das, was er auslöst?
Das wäre dann 1 Ursache, neben den anderen bekannten Auslösern/Ursachen.
Oder?
Wenn die zelluläre metabolische Reaktion auf unterschiedliche Auslöser bei den Patienten homogen ausfällt, muss man dann nicht eher davon ausgehen, dass die Auslöser gar nicht die entscheidende Rolle spielen, sondern ein dritter, bislang unentdeckter Faktor im Spiel ist, der für die homogene Reaktion ursächlich verantwortlich ist? Darf man so glattweg wie die Autoren schließen, dass, wenn keiner der von den Patienten berichteten Auslöser den hypometabolischen Zustand erklärt, auch kein anderer, den Patienten und Autoren nicht bekannter Auslöser dafür verantwortlich sein könnte? Ein solcher Schluss klingt nicht sehr wissenschaftlich.

Denn hier müsste doch wohl die Frage nach einer anderen gemeinsamen Ursache aufgeworfen werden. Der Auslöser ist schließlich nicht zwingend die Ursache der Krankheit.
Verwechseln Naviaux et al. die Begriffe Auslöser und Ursache etwa? Das mag man kaum glauben.
Ich habe noch weiter gehender den Verdacht, dass man mit den Begriffen Trigger, Auslöser, Grund und Ursache ein verwirrendes Wortkarussel anstößt. Durchschaut habe ich es noch nicht!
Und auch noch nicht zu Ende gelesen, das ist anstrengend.
Und nicht unbedingt 'erhellend' für mich.
 
also genau diese Unterscheidung, Auslöser oder Trigger - Grund (Ursache?)

Ich meine, ein Auslöser ist doch auch eine Ursache für das, was er auslöst?
Das wäre dann 1 Ursache, neben den anderen bekannten Auslösern/Ursachen.
Oder?
Ist auch kompliziert und wie überall wird die Naviaux-Studie nicht alle Formen von CFS/ME abdecken. Naviaux beschreibt ja, dass die Trigger nicht die Ursache sind.

Tatsächlich wird es Menschen geben, wo der Auslöser die Ursache ist und es wird Menschen geben, wo der Auslöser nicht die Ursache ist.

Auslöser ist nicht Ursache:
Beispiel wäre eine Impfkomplikation in der Kindheit (zB akuter Infekt, wo man reingeimpft wird, Impfviren persistieren dadurch), die als Folge eine chron. latente Darmentzündung nach sich zieht (gibt es auch in der Forschung = nach einer Polioimpfung Morbus Crohn, weil sich die Polioviren in den Darmnerven einlagern), dadurch kann man sich nicht adäquat gegen Viren wehren, virale Infektionen persistieren, irgendwann hat man eine virale Infektion, wo man nicht mehr kompensieren kann und man hat CFS/ME. Auslöser ist hier der akute Infekt, nachdem man CFS bekommt, Ursache die Polioimpfung. Hier ist die Behandlung kompliziert und langwierig, weil man viele verschiedene persistierende virale Infektionen Probleme machen, die nach und nach behandelt werden sollen.

Auslöser = Ursache.
Hier fehlen mir die Ideen, weil es mich nicht betrifft. Ich könnte mir vorstellen, dass, wenn man vor dem CFS keine chron. Darmentzündungen und kein Leaky-Gut hatte, hier tatsächlich der Auslöser die Ursache ist. Dann ist die Blut/Hirnschranke auch dicht und falls ein Stressor latente Viren aktiviert und vermutlich Darmentzündungen und damit die vielfältigen Symptome auslöst, kommt man wieder gut ins Gleichgewicht, wenn der Stressor behandelt wurde. Könnte ich mir als Möglichkeit vorstellen. Ob sich hier auch die Marker im Gehirn physiologisch verändern, wird darauf ankommen, wie bald die Erkrankung behandelt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naviaux beschreibt ja, dass die Trigger nicht die Auslöser sind.
Hallo, eva, ich kann eurer Diskussion nicht recht folgen. Hier eine Definition aus der Elektrotechnik: einen [Schalt]vorgang mittels eines Triggers auslösen.

Meiner Meinung bedeutet es, daß ein Schalter da sein muß, der umgelegt werden muß, um den Schaltvorgang zu vollziehen; triggern bedeutet nach meinem Verständnis, daß dieser Schaltvorgang auf Grund einer Vorspannung viel leichter ausgelöst wird. Insofern kann man den Vorgang des Auslösens und des triggerns nicht voneinander trennen. Das Auslösen wird durch das triggern lediglich erleichtert.
Wenn man so etwas in den seelischen Bereich zu übertragen versucht - eine Person, die unter großer (An)spannung steht, benötigt nur einen geringfügigen Anlaß oder Auslöser, um auf einen Streßfaktor zu reagieren, der eine ausgeglichene Person nicht tangieren würde.

Was Infektionen betrifft: In der Homöopathie spricht man von Latenz, einer unterschwellig vorhandenen Infektion, die durch irgendeinen Faktor oder Auslöser getriggert wird und dann akut wird. Ein Beispiel: Eine Infektion mit Windpocken, die nicht ausgeheilt wurde, vielleicht durch fiebersenkende oder andere unterdrückende Mittel, die sich dadurch in das Nervensystem einnisten kann..
Die Infektion ist also da, im Untergrund oder in der Latenz, und wenn dann der Auslöser da ist, entsteht eine Gürtelrose, eine lästige und manchmal gefährliche Erkrankung.

Ob mein Gedankengang zur Klärung beitragen kann, weiß ich nicht.

Grüße
Maheeta
 
Wuhu,
Auslöser = Ursache. Hier fehlen mir die Ideen, ...
das ist eine sehr interessante Fragestellung - bei CFidS/ME gibt es ja nach wie vor keine tatsächlich gefundene Ursache, aber etliche Auslöser (zB Virus-Infekte, Impfungen, usw usf)... 🤔

Nicht jede/r mit/nach zB einer EBV- oder Corona-Infektion bzw mit Krankheitsausbruch (egal wie schwach oder stark) hat/bekommt chronische Fatigue, CFidS/ME oder Long-Covid - manche aber leider schon... 😔
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, eva, ich kann eurer Diskussion nicht recht folgen. Hier eine Definition aus der Elektrotechnik: einen [Schalt]vorgang mittels eines Triggers auslösen.

Hallo Maheeta, Danke fürs Mitdenken, ich habe meinen Satz geändert auf: "dass die Trigger nicht die Ursache sind".

Meiner Meinung bedeutet es, daß ein Schalter da sein muß, der umgelegt werden muß, um den Schaltvorgang zu vollziehen; triggern bedeutet nach meinem Verständnis, daß dieser Schaltvorgang auf Grund einer Vorspannung viel leichter ausgelöst wird. Insofern kann man den Vorgang des Auslösens und des triggerns nicht voneinander trennen. Das Auslösen wird durch das triggern lediglich erleichtert.
Klingt (zumindest für mich) kompliziert, aber ich folge Dir gedanklich :)
Was Infektionen betrifft: In der Homöopathie spricht man von Latenz, einer unterschwellig vorhandenen Infektion, die durch irgendeinen Faktor oder Auslöser getriggert wird und dann akut wird. Ein Beispiel: Eine Infektion mit Windpocken, die nicht ausgeheilt wurde, vielleicht durch fiebersenkende oder andere unterdrückende Mittel, die sich dadurch in das Nervensystem einnisten kann..
Die Infektion ist also da, im Untergrund oder in der Latenz, und wenn dann der Auslöser da ist, entsteht eine Gürtelrose, eine lästige und manchmal gefährliche Erkrankung.
Das wäre dann die 2. Variante: Auslöser ist Ursache und ist, so verstehe ich es, kein CFS, sondern eine Herpes Infektion, die allerdings sehr viele Symptome, die man auch bei CFS hat, auslösen kann. Wenn die Gürtelrose behandelt wurde, ist man wieder gesund.

Wenn sich aufgrund chron. Darmerkrankung und dadurch Immunschwächung Herpes zoster aufgrund eines Stressors reaktiviert, ist Herpes zoster Auslöser und die chron. Darmerkrankung Ursache. Wobei es auch für die chron. Darmerkrankung wieder viele verschiedene Ursachen oder eher einen Ursachenkomplex geben wird.

Wuhu Eva,

meint er da ev dass Trigger aka Auslöser nicht die Ursache sind? 🤔

Wie Maheeta grade meinte, sind Trigger ja Auslöser, was so ja auch im med Bereich gemeint wird - https://de.wikipedia.org/wiki/Trigger_(Medizin)

Stimmt. Sorry für den Freudschen Versprecher.

LG Eva
 
Hallo Gleerndil,

Gleerndil: also genau diese Unterscheidung, Auslöser oder Trigger - Grund (Ursache?)
Ich habe noch weitergehend den Verdacht, dass man mit den Begriffen Trigger, Auslöser, Grund und Ursache ein verwirrendes Wortkarussell anstößt. Durchschaut habe ich es noch nicht!

Ich sehe es auch so. Es ist sehr verwirrend und manchmal der Grund für alle mögliche Missverständnisse, weil durch unterschiedliche Begriffe es nicht immer klar ist, was der Andere genau damit meint. Andererseits finde ich, dass Du ein sehr wichtiges Diskussionsthema angestoßen hast. Alle diese begrifflichen Verwirrungen kreisen um einen anderen sehr wichtigen, sogar entscheidenden Begriff: Krankheit. Wir sprechen darüber, wie eine Krankheit ausgelöst wird, wie es zu einer chronischen Krankheit (CFS, Long-Covid usw.) kommt, obwohl es nicht ganz klar ist, was eigentlich eine Krankheit ist oder was man darunter versteht. Diese begriffliche Verwirrung wird möglicher Weise klarer, wenn man versteht, was man mit „Krankheit“ und „Gesundheit“ meint.

Grüße, Panacea.
 
Wuhu Eva,

meint er da ev dass Trigger aka Auslöser nicht die Ursache sind? 🤔

Wie Maheeta grade meinte, sind Trigger ja Auslöser, was so ja auch im med Bereich gemeint wird - https://de.wikipedia.org/wiki/Trigger_(Medizin)
Hallo, ao und el, die Ursache muß da sein, damit ein krankhafter Prozeß entstehen kann; dieser wiederum kann akut oder chronisch verlaufen. Leider gibt es maskierte chronische Prozesse, die nicht mehr zu erkennen sind, da ein anderes Organ als das ursprünglich betroffene als Stellvertreter fungiert, was man ein vikariierendes Symptom nennt. Das stellbertretende Symptom zu behandeln, ist meistens sinnlos, man erreicht mit solch einer Behandlung nicht den Ursprung des Problems.

Piorry hat das so formuliert:

Les états pathologiques des organes doivent être d‘abord isolément étudiés et ensuite simultanément considérés, . . . .

. . . .car souvent on est forcé d‘attaquer les organopathies consécutives sans pouvoir atteindre l‘état morbide primitif qui les cause.


Mein Versuch einer Übersetzung:

„Die krankhaften Zustände der Organe müssen zuerst einzeln studiert und dann gleichzeitig betrachtet werden…

...denn oft ist man gezwungen, die konsekutiven (zeitlich folgenden) Organopathien zu behandeln, ohne in der Lage zu sein, den ursprünglichen, darunter liegenden krankhaften Zustand zu erreichen, der sie verursacht.“

Pierre-Adolphe Piorry, Professeur de Pathologie interne à la Faculté de Médecine de Paris 1794-1879


Grüße
Maheeta
 
Wuhu,
Hallo, ao und el, die Ursache muß da sein, damit ein krankhafter Prozeß entstehen kann; dieser wiederum kann akut oder chronisch verlaufen. Leider gibt es maskierte chronische Prozesse, die nicht mehr zu erkennen sind, da ein anderes Organ als das ursprünglich betroffene als Stellvertreter fungiert, was man ein vikariierendes Symptom nennt. Das stellbertretende Symptom zu behandeln, ist meistens sinnlos, man erreicht mit solch einer Behandlung nicht den Ursprung des Problems...
klar muss es eine Ursache geben, nur ist die bei sog Syndromen oft (noch) nicht oder nicht zweifelsfrei gefunden...

de.wikipedia.org/wiki/Syndrom

Dass dabei oft (nur) Symptom-Bekämpfung bzw -Behandlung angeboten wird, versteht sich von selbst...
 
da ich eben erlebt habe, dass mich einige Spezialisten mit CFS diagnostizierten (mal nach 15 min(!), mal nach 35 Seiten Laborberichten), aber keiner registrierte, dass eine ganz andere (Familien-)Geschichte dahinter steht.
Soweit ich erinnere gab es damals nur einen wirklichen Spezialisten in D (Prof. Stark) welcher in der Lage war diese feinen Unterschiede zu erkennen bzw. überhaupt "erkennen zu wollen".
Aber um dieses wirklich zu untersuchen (mehr ein erforschen /Gespräche führen, viele Laboruntersuchungen), um abschließend dann zu differenzieren "wir schließen hier eine psychosomatische Erkrankung aus und sonstige Erkrankungen die diese Symptome beinhalten", was wiederum nicht heißt, dass man auch aufgrund der Erkrankung psychische Probleme hat, beinhaltete bei mir eine sehr lange Aufenthaltsdauer im Krankenhaus von (6-8 Wochen) !

Stingl kennt sich aus bei CFS. Bekannte aus dem Forum waren bei ihm (ich nicht, er ist Wiener und zu weit weg). Bei ihm bekommt man eine Diagnose und Arztvorschläge, das ist schon sehr viel.
Ich glaube viele Betroffene werden sich über den Hinweis eines kompetenten Arztes sehr freuen, liebe Eva.

Liebe Grüße
Kayen
 
Hallo @nicht der papa
Ich möchte auch niemanden verletzen.

Finde, dass ich auf ihr Anschreien sehr freundlich reagiert habe.
Naja... und ein "Anschreien" kann ich nicht entdecken. Überschriften werden öfter mal fett geschrieben und einige User benutzen den Fettdruck auch für eigene Hervorhebungen in Zitaten, ohne das dazu zu schreiben. Großschrift ist nicht dabei (wird allerdings von anderen schon ab und an benutzt, teils womöglich auch als Kopie aus Zitaten). Nicht jeder (z.B. ich) kennt solche Gepflogenheiten überhaupt, von daher wolltest Du da wohl etwas überbewerten. Ein gutes Ziel, niemanden zu verletzen.
Zudem führst du gerade evas fettes Statement selbst ebenfalls ad absurdum. Denn ein Trauma ist eine psychische Belastung.
Ich führe nichts ad absurdum, ich bezog mich ja auf eine bestimmte Textstelle und denke immer noch, dass Palls Thesen hier von einigen neueren Forschern nur wiederholt werden.

Da
dass man mit den Begriffen Trigger, Auslöser, Grund und Ursache ein verwirrendes Wortkarussel anstößt.
... triffst Du m.E. was auf den Punkt, @Gleerndil, und wir sollten wohl öfter mal klären/dazuschreiben, wie bzw. nach welcher Definition wir Begriffe benutzen. Schon Aristoteles unterschied 4 Arten von Ursachen, meine ich mich aus einem Philosophie-Seminar zu erinnern - und gerade dieser Begriff ist sehr komplex, auch in der Medizin.

Wenn es um die Behandlung geht, würde ich (für mich) solche akademischen Klärungen nicht zu weit treiben und im Zweifelsfall immer überall, wo es sinnvoll - auch von Riskiken und Nebenwirkungen her - erscheint, gleichzeitig ansetzen. Wenn's einem Spaß macht (ist ernst gemeint, solche Betrachtungen finde ich durchaus oft spannend), kann man die Diskussion ja unabhängig davon weiter führen.

Gruß
Kate
 
Mein Versuch einer Übersetzung:

„Die krankhaften Zustände der Organe müssen zuerst einzeln studiert und dann gleichzeitig betrachtet werden…

...denn oft ist man gezwungen, die konsekutiven (zeitlich folgenden) Organopathien zu behandeln, ohne in der Lage zu sein, den ursprünglichen, darunter liegenden krankhaften Zustand zu erreichen, der sie verursacht.“
klar muss es eine Ursache geben, nur ist die bei sog Syndromen oft (noch) nicht oder nicht zweifelsfrei gefunden...

de.wikipedia.org/wiki/Syndrom

Dass dabei oft (nur) Symptom-Bekämpfung bzw -Behandlung angeboten wird, versteht sich von selbst...
Hallo Maheeta, hallo Orangerl,

es reicht ja, die eine oder andere Ursache des Ursachenkomplexes zu verstehen und zu behandeln, das hilft schon sehr viel, wenn man chronisch krank ist. Außerdem muss man nicht alle einen Krankheitsprozess auslösenden Faktoren beseitigen. Oft gibt es einen Punkt, wo der Körper wieder gut kompensieren kann und man sich gesund fühlt.

LG Eva
 
... ich bezog mich ja auf eine bestimmte Textstelle und denke immer noch, dass Palls Thesen hier von einigen neueren Forschern nur wiederholt werden.
Die Thesen von Pall hatte ich noch mitbekommen vor einigen Jahren, Kate, hier wurde von Eva ja ein anderer 'grundlegender' Stoffwechselweg zitiert, der aber in dem verlinkten Text erstmal nicht biochemisch benannt wurde. Ist Pall jetzt allgemein 'out', oder kann man beides zusammen sehen? Damals hätte ich gedacht, dass man auf den Arbeiten von Pall aufbauen könnte, scheint aber nicht so zu sein.
 
In diesem Link findet man "Outings" von Ärzten, die nicht nur Covid 19 sondern auch Long Covid am eigenen Leib erfahren haben:

Manifest von betroffenen Ärzten

Es gibt nicht nur diese Einzelbeispiele. Damit Post-COVID-Symptome ernst genommen werden, haben sich betroffene Ärztinnen und Ärzte sogar mit einem „Manifest“ an ihre Kollegen gewandt (4, 5). Dies und das massive Einwirken von betroffenen Laien auf Social-Media-Plattformen hat dafür gesorgt, dass das Phänomen „Long COVID“ inzwischen fast ebenso viel Aufmerksamkeit erhält wie COVID-19 selbst. Zwei – ebenfalls selbst betroffene Ärztinnen – analysieren dieses Framing, das von „long haulern“ durch Selbstorganisation über Twitter & Co. vorangetrieben wird. Long-COVID, so ihr Fazit, sei vermutlich die erste Krankheitsentität, die auf diese Weise „patientengemacht“ sei (6).

Auffällig ist, dass jedenfalls bei den Umfragen eher jüngere und mittelalte Frauen über Post-COVIDBeschwerden klagen, während eher ältere Männer schwer erkranken. Diese Diskrepanz wird schon in einer von Betroffenen selbst organisierten Studie damit erklärt, dass die älteren eher seltener auf Social-Media-Kanälen unterwegs gewesen seien. Schon äußern sich auch die ersten Skeptiker mit Zweifeln, ob Long-COVID wirklich schon klar als Erkrankung gelten dürfe.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Für dich Gerd, würde das alles sehr gut passen. Naviaux hat nur eine Hypothese zu CFS aufgestellt.
Ich mag diese Hypothese nicht, weil sie die Psyche durch erlebte Traumata besonders eng mit CFS verknüpft und gleichzeitig behauptet, CFS wäre nicht psychisch, ohne die Ursachen zu benennen. Irgendwie ein Widerspruch in sich, der CFS nicht aus der Psycho-Ecke herausholen wird.
Die wievielte Hypothese das wohl ist? Erstellt jeder, der sich damit näher beschäftigt seine eigene Hypothese? Viele Hypothesen, aber keine wirklichen belastbaren Erkenntnissen. Die Ursache bleibt weiterhin unbekannt.
Alles in den großen Topf Funktionsstörungen gepackt. https://en.wikipedia.org/wiki/Functional_disorder
Eigentlich nicht wirklich anders als 2009.
Also bleibt das Wichtigste weiterhin erstmal mittels überaus umfangreicher Differentialdiagnosen alles auszuschließen, was Symptome von CFS auslösen kann und behandelbar ist.
Wenn ich diese lange Liste lese, halte ich es für mehr als fraglich, dass auch nur bei einem mit der Diagnose CFS all diese Erkrankungen im Vorfeld ausgeschlossen wurden. https://en.wikipedia.org/wiki/Chronic_fatigue_syndrome
 
In diesem Link findet man "Outings" von Ärzten, die nicht nur Covid 19 sondern auch Long Covid am eigenen Leib erfahren haben:
Wenn ich das richtig verstanden habe, stammte der erste solche Bericht eines Arztes vom 5. Mai 2020, da gab's Covid noch gar nicht allzu 'long', und da berichtete schon jemand über long-C-Probleme!
 
Kommt drauf an, ab wann man etwas als "long" selbst empfindet, wenn man z.B. 3 oder 5 Monate mit Schwäche oder sonstigen Symptomen zu tun hat (obwohl man gewohnt ist einen grippalen Infekt nach 14 Tagen abzuhaken) dann darf man das, meine ich.
 
Ich habe verstanden, dass der Artikel das ganze long-C-Geschehen eher kritisch sieht.
Ende des Artikels:
Zudem besteht die Gefahr, durch irreführende Schlagzeilen noch mehr Verunsicherung zu erzeugen, zumal Long-COVID Beschwerden umso eher beklagt werden, wenn Betroffene zuvor schon ängstlich oder depressiv waren.
So könnten Berichte über eine Verminderung des IQ-Quotienten nach einer COVID-19-Erkrankung die dafür anfälligen unter den „long haulern“ nur noch mehr verunsichern, worauf unlängst hingewiesen wurde (10).
und dann
Eine britische Studie, die solch eine Schlussfolgerung vom Design her eigentlich mitnichten hergab, war dennoch als Beleg dafür zitiert worden, COVID-19 mache dumm. Dass dann im Nachgang genaue Analysen die Evidenz dafür in Zweifel ziehen, reicht meist nicht, um die Welle der ausgelösten Besorgnis aufzuhalten (11). Das ist kein ungewöhnliches Phänomen.
Schon früh wurde im Verlauf der Pandemie beklagt, dass die Qualität der wissenschaftlichen Publikationen in vielen Fällen mehr als zu wünschen übrig ließ (12). In manchen Fällen befeuert dies nun Spekulationen über Krankheitssymptome, die noch keine sind.
Bei dem ersten Arzt-Bericht ist übrigens die Rede von 7 Wochen Gesamt-Krankheitsgeschehen seit Mitte März 2020. Dazu müsste man ja auch seine gesamte Vorgeschichte kennen, um diese 'völlig neue' Viruserkrankung irgendwie einordnen zu können. Da schon über long-C zu sprechen, zieh mal 2, 3 Wochen für eine 'normale' Infektion ab, dann bleiben da noch 4 Wochen. Reicht das schon für ein 'neues Phänomen'? Oder eher für eine gute(?) Schlag-Zeile?
 
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