Selbsthass und Angst zu versagen

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14.02.09
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32
Hallo,

die Symptome Selbsthaß und Versagfungsangst auf vielen Ebenen treiben eine mir bekannte Person in die Depression bzw. an einen dunklen, seelischen Ort.

Was könnte ein Auslöser für diese Symptome sein? ADHS vermutlich nicht und Depressionen vermutlich auch nicht da die Symptome "zu wenige" bzw. nicht ausschlaggebend genug sind.

Jede Hilfe ist dankbar.

D.
 
Ist das eine Art Reaktion auf das Verhalten und den Umgangston anderer mit der dir bekannten Person - oder kommt es ursächlich von der Person selber?

Auslöser gibt es wohl unendlich viele. Diese erst mal zu versuchen, dingfest zu machen, würde ein vorsichtiges Herantasten erleichtern. Es erfordert aber ein ausgesprochenes Vertrauensverhältnis, sollte es sich bei dem Ursprung davon um die Person selber handeln.

Denn sonst kann man ja, wenn "andere daran schuld sind", das Problem anders, vielleicht "nüchterner" angehen?
 
Gibt es denn irgendwas, was dieser Person Freude bzw. Spaß macht, worüber man ihre Sicht auf sich selbst in eine positivere Richtung lenken kann? - Irgendwelche positiven Merkmale/Eigenschaften hat jeder. Könnte man evtl. da stärkend eingreifen?
 
Hallo Denno,

ich schätze die Dami Charf sehr. Sie schreibt u.a.:

... Selbsthass – es bist nicht du, die hasst
Jeder Mensch kann nur bis zu einem gewissen Grad Schmerzen aushalten. Dies gilt sowohl für psychische als auch körperliche Schmerzen. Wir versuchen auszuweichen, wir schalten uns ab und wir versuchen uns zu schützen. Wir suchen nach Strategien, dem Schmerz zu entkommen.
Dieser Schmerz kann unterschiedliche Ursachen haben, die uns vielleicht nie bewusst geworden sind. Deswegen denken wir auch, dass etwas mit uns nicht stimmt, wenn wir uns nicht mögen oder sogar komplett ablehnen.
Schmerz kann durch unterschiedlichstes Verhalten unserer Eltern entstehen:
  • Wir waren unerwünscht.
  • Wir mussten noch alleine im Krankenhaus bleiben. Dies löst Todesangst in Babys und Kleinkindern aus.
  • Wir wurden viel alleine gelassen.
  • Unsere Eltern konnten nicht wirklich lieben.
  • Unsere Mutter war depressiv.
  • Ein oder beide Elternteile waren gewalttätig.
  • Wir wurden verbal gedemütigt.
  • Wir wurden sexuell missbraucht.
  • Wir wurden nicht gesehen.
  • Wir mussten unsere Eltern psychisch unterstützen.
  • U.v.m.
Kinder können diese negativen Verhaltensweisen nicht einordnen. Sie tun ihr Bestes, um sich anzupassen und sind vollkommen überfordert.
Und immer schließen sie daraus, dass etwas mit ihnen nicht stimmt und sie nicht liebenswert sind. ...

Grüsse,
Oregano
 
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