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Hornhaut an den Füßen viel besser, wenn gleich noch nicht ideal. Danke, togi! Glutamin rockt. :bang:
Nach der Tyrosineinnahme etwas angenervt, was wieder verflog. Tag stressig, dafür sehr gut überstanden (Laune gut, nicht mehr genervt). Abends dann gegen 21 Uhr ins Bett (mit 3g Tryptophan im Magen), sofort eingeschlafen (< 10 Minuten), bis mein Mann ins Schlafzimmer gestürmt kam und ich daraufhin senkrecht im Bett saß.
Er schläft seither wie ein Murmeltier und ich bin ins WoZi gezogen, denn meine Oberschenkelmuskeln fühlten sich müde an, an der Grenze zum Schmerz, was mich nun wachhält. Ich hab ein größeres Stück Räucherforelle vertilgt, jetzt ist's weg.
Hab ich gesucht und bin über Umwege wieder bei den Aminos gelandet (da ich Kupfer und Mangan als Bedarf nach der Spurenelementorgie ausschließen möchte). Es scheint eine Verbindung zu geben zwischen Gehirnnebel, Muskelermüdung, Insulinresistenz, Neurotransmitterhaushalt (Serotonin und Acetylcholin), Hormonen (Sexual- und Schilddrüsenhormone) und *Trommelwirbel* L-Carnitin.
Strunz hat ja schon darüber berichtet als Allroundtalent für Sportler und Abnehmwillige.
Außerdem habe ich Chris Michalks Blog einen Besuch abgestattet und das war ergiebig:
Nach der Tyrosineinnahme etwas angenervt, was wieder verflog. Tag stressig, dafür sehr gut überstanden (Laune gut, nicht mehr genervt). Abends dann gegen 21 Uhr ins Bett (mit 3g Tryptophan im Magen), sofort eingeschlafen (< 10 Minuten), bis mein Mann ins Schlafzimmer gestürmt kam und ich daraufhin senkrecht im Bett saß.
Hab ich gesucht und bin über Umwege wieder bei den Aminos gelandet (da ich Kupfer und Mangan als Bedarf nach der Spurenelementorgie ausschließen möchte). Es scheint eine Verbindung zu geben zwischen Gehirnnebel, Muskelermüdung, Insulinresistenz, Neurotransmitterhaushalt (Serotonin und Acetylcholin), Hormonen (Sexual- und Schilddrüsenhormone) und *Trommelwirbel* L-Carnitin.
Strunz hat ja schon darüber berichtet als Allroundtalent für Sportler und Abnehmwillige.
Außerdem habe ich Chris Michalks Blog einen Besuch abgestattet und das war ergiebig:
chronischer Stress lässt die Testosteron-Werte dramatisch sinken,
ALC (Carnitin) hebt diesen Effekt auf.
Dieses Wissen ist Gold wert, denn: Man kann ruhig auch chronischen Stress haben, wenn man weiß, wie man die biochemischen Effekte reduziert und/oder zunichte macht. Dann kann man auch ab und zu über die eigenen Grenzen kommen, muss aber dann keinen Burn-out riskieren o.ä.
Noch einige Dinge zum Schluss:
- Das Obige gilt auch für Frauen (sie haben auch Testosteron!).
- Ich wurde bereits darauf angesprochen: Ja, Carnitin ist eines meiner Lieblings-Moleküle.
- Damit das auch jeder versteht und ich nicht wieder Anfragen bekommen: Der Post sollte dir aufzeigen, dass mit der Einnahme von L-Carnitin, die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass dein Testosteron-Wert aufgrund anhaltenden Stresses absinkt und dass man dieses Wissen nutzen kann.
- Ich würde 2-4g Carnitin einnehmen (Bioverfügbarkeit ca. 20-40%), besser ist aber Carnitin in Form von Fleisch (Bioverfügbarkeit >70%).
Eine klassische metabolische Entgleisung liegt dann vor, wenn Mitochondrien die Substratwahl nicht mehr adäquat anpassen können. Die metabolische Flexibilität. Das Primärsubstrat ist dann die Fettsäure. Das ist kein Problem. Doch diese Mitochondrien reagieren nicht adäquat im Zuge einer Anreicherung von Pyruvat, dem Abbauprodukt aus dem Glukose-Stoffwechsel. Selbst dann, wenn die zelluläre Botschaft kommt, “Achtung, jetzt kommt eine Ladung Kohlenhydrate, die wir oxidieren müssen”, bleibt das Primärsubstrat die Fettsäure.
Bei Gesunden ist das kein Problem. Mitochondrien oxidieren linear zum jeweiligen Substrat-Influx. Wenn also gerade das Kohlenhydrat der dominante Makronährstoff ist, wird ebendieser oxidiert und die Fettsäure-Oxidation nimmt reziprok ab.
Die metabolische Inflexibilität geht — paradoxerweise — sehr häufig einher mit einer defekten mitochondrialen ß-Oxidation. Die Fettverbrennung funktioniert nicht adäquat. Das heißt, Mitochondrien zeigen eine eingeschränkte Fähigkeit zur Oxidation von Fettsäuren und das, obwohl sie eine Präferenz für Fettsäuren zeigen.
Hieraus ergibt sich ein zelluläres Chaos, wobei die ATP-Produktion aus Glukose lahmgelegt ist und die ß-Oxidation trotz einer Fettsäure-Präferenz ebenfalls nicht effektiv funktioniert. Die Folge ist ein latenter Energiemangel trotz massivem Substratüberfluss, dabei entstehen freie Radikale (ROS) und unvollständig oxidierte Fettsäuren reichern sich in den Zellen an. Die wiederum blockieren das Insulin-Signal so, dass nunmehr sehr viel weniger Glukose in die Zellen gelangt.
Diese Sicht zeigt ganz klar auf, dass insulinresistente Individuen zu viele Fettsäuren relativ zur Kapazität oxidieren, diese Oxidation allerdings nicht vollständig ist. Es entsteht ein sogenannter mitochondrial overload.
L-Carnitin kann endogen, in der Leber, synthetisiert werden. Die Synthese-Raten sind zwar niedrig, es wird generell aber angenommen, dass sie ausreichen, wenngleich die exogene Zufuhr den endogen synthetisierten Wert bei Weitem übersteigt und der Großteil des L-Carnitins tatsächlich aus der Nahrung stammt.
Für die körpereigene Biosynthese sind vier Enzyme und die Mikronährstoffe Methionin, Lysin, Vitamin C, Eisen und Vitamin B3 und B6 notwendig.
Es werden circa 1,2 Micromol/kg/Tag synthetisiert. Das sind umgerechnet circa 12 mg für einen normalgewichtigen Menschen.
Acetyl-Carnitin, ein energiereiches Substrat, kann auch den Ort des Geschehens verlassen und anderen Geweben als Energieträger dienen (z. B. dem Gehirn).
Da L-Carnitin zunächst durchs Zytosol muss, um ins Mitochondrien-Innere zu gelangen, erfährt das CPT1-System (äußere mitochondriale Membran) eine Carnitin-Präferenz. Das heißt: Der Eintritt von Fettsäuren in die Mitochondrien bleibt immer vorrangig. Sind Fettsäuren aber einmal im Mitochondrium, müssen sie auch verarbeitet werden.
Carnitin puffert Acyl
Der metabolische Druck auf das Mitochondrium wächst also proportional zum Fettsäure-Angebot. Die Mitochondrien zeigen eine Überlastung, es fallen vermehrt unvollständig oxidierte Fettsäuren an, die werden — wie beschrieben — an Carnitin gebunden (=> Pufferfunktion), was das freie Carnitin in den Mitochondrien raubt.
Dies deckt sich mit Versuchen am Menschen und an Tieren, bei denen eine L-Carnitin-Supplementation den Pyruvat-Flux (= den Kohlenhydrat-Stoffwechsel verbessert; Marker für die metabolische Flexibilität) und die Acyl-Carnitin-Konzentration (als Marker für die Funktion der Carnitin-Acyltransferase) deutlich erhöht.
Bei fettleibigen Ratten ist die metabolische Flexibilität nicht gegeben und es zeigen sich niedrige L-Carnitin-Zellwerte. Eine L-Carnitin-Gabe stellt die metabolische Flexibilität wieder her, kehrt diese Anomalie also um.
Vor einigen Jahren konnte anhand menschlicher Muskeln, bei einem In-Vivo-Versuch, gezeigt werden, dass die L-Carnitin-Gabe mehr als 70 Gene des Zellstoffwechsels reguliert. Darunter auch Enzyme des Citrat-Zyklus, der ß-Oxidation, des Fettstoffwechsels und Gene, die die mitochondriale Gesundheit regulieren.
Wieder so ein Puzzlestein, vielleicht sogar ein entscheidender. :idee:Die Funktion der Carnitin-Acyltransferase ist bei Insulinresistenten eingeschränkt, weswegen die Pufferfunktion von L-Carnitin entfällt — gleichwohl scheint L-Carnitin dieser Entgleisung entgegen zu wirken und kann die Wirkung wiederherstellen.
Es zeigt sich, dass L-Carnitin eine Schlüsselsubstanz im mitochondrialen Energiestoffwechsel ist.
Sollten sich die Ergebnisse bewahrheiten und in vivo am Menschen nachweisen, hätten wir hier ein sehr mächtiges therapeutisches Tool. In der Tat wäre dies kein Tool mehr, sondern die Korrektur einer fehlgeleiteten Situation.
Tägliche Dosis:
L-Carnitin wird in einem Bereich von 1-3 g täglich eingesetzt. Falls Sie es für eine Verbesserung der Fettverbrennung einsetzen möchten, empfiehlt sich eine tägliche Dosis von 2 mal 1,5 g bevorzugt zusammen mit einer kohlenhydratreichen Mahlzeit.
Acetyl-L-Carnitin wirkt stimmungsaufhellend und sanft stimulierend. Sie sollten langsam die richtige Dosierung austesten. Die erste Dosis sollte 500 mg am Tag nicht überschreiten und morgens erfolgen. Ein Dosisbereich von 500-2000 mg täglich ist üblich.
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