Huhu,
Das ist übrigens so nicht korrekt. Epigenetik wird meines Wissens nur in der Forschung ausgewertet. Wenn bei Patienten Polymorphismen oder Mutationen festgestellt werden, dann ist das immer im 'richtigen' Genom (allein schon die Begriffe weisen darauf hin), und solche sind durch Epigenetik natürlich nicht zu ändern.
Ich bin mir nicht sicher warum Du das schreibst? Ich vermute wir meinen das Gleiche? Nur mal ein Abgleich:
Ich verstehe das so: Ein Mensch kommt mit einer "Fixausstattung" an Genen auf die Welt.
Manche davon sind "optimal/gesund" andere "fehlerhaft/nicht mehr optimal"
Etliche Gene verändern sich im Lauf des Lebens, mutieren also (und werden so an Nachkommen weiter gegeben).
Es werden immer nur "Bruchteile" der Gene gelesen. Ich vergleiche es mit einem Buch. Dort sind 100 Kapiteln und am Tag X werden die Infos von Kapitel 1, 2, 3-7 genutzt. Am Tag Y nutzt man Kapitel 1,2, 93-98 usw.
Das Gen in diesem Beispiel (das Buch) ändert sich nicht, aber die gelesenen Sequenzen (Kapitel) ändern sich (=Epigenetik, somit "oberhalb der Genetik").
Beispiele: Auswirkungen 1er Impfung (Infanrix-Poio+Hib, pubmed Artikel Nr. 18336961) auf die Epigenetik:
Die Untersuchung wurde an 5 Säuglingen, 12 Stunden nach einer Impfung durchgeführt.
Durch die Impfung wurden:
33 Allergie Gene aktiviert
66 Asthma Gene aktiviert
67 Krebs Gene hochreguliert und
25 immunologische Krankheitsgene hochreguliert.
(Also Gene veränderten sich nicht, aber die Verwendung derselbigen, somit Epigenetik).
In den Beispielen die ich kenne, wurde nach Ursachen für eine Erkrankung gesucht und dabei wurde man in der Genetik "fündig". Da gab es dann die Gene XYZ die für ABC Symptome verantwortlich gemacht wurden.
Ob die Gene nun tatsächlich "gelesen"/"verwendet" wurden, hat aber keiner geschaut (ich vermute da meintest Du mit "nur in der Forschung ausgewertet").
Ein Beispiel: eine Bekannte war bis zur Schwangerschaft gesund/leistungsfähig. Nach der Schwangerschaft heilte die Bauchdecke nach dem Kaiserschnitt monatelang nicht. Lange Testerei ergab - genetische Immundefizite, iGG Mängel. Ab da wurden regelmäßig Immunglobuline verabreicht, es musste Haut transplantiert werden etc. (sie selbst "konnte ja nicht" aufgrund der "Genetik"). Nur warum hat sie das die ersten 30 Jahre ihres Lebens nicht gemerkt? Man würde doch meinen, dass ... ?
Sie hat dann viele alternative Dinge probiert (viele NEMS, z.B. Zink war völlig im Keller, Ausleitungen, auch recht intensiv Parasiten rausbefördert - und siehe da - iGG Bildung funktioniert wieder, Immunsystem stabil).
Ich vermute Gene haben sich nicht verändert (aber das wurde dann nicht mehr nachgetestet). Fix ist, dass ihre Kinder auch die gleiche Genkonstellation haben. Aber bei denen ist es bislang nicht "ausgebrochen" - sie sind gesund. Deren Immunsystem funktioniert "normal".
Und ihr Immunsystem nun auch wieder.
Und darum geht es mir - im Forum wird aktuell grad oft von "genetischen" Krankheiten gesprochen und das meist als unabänderlich wahrgenommen. Das unabänderliche ist nur, wenn etwas von Geburt an da ist (Trisomie XY...).
Alles andere was im Laufe des Lebens auftaucht "wegen der Genetik" - kann uU reversibel sein. (denn es geht ja um die Epigentik - die steuert was aus den Genen rausgelesen wird.).
Wenn aber ein epigenetischer Impuls zu einer genetischen Mutation geführt hat (und die aus Mangel an Alternativen ausgelesen wird, hat man Pech gehabt).
To make a long story short - ich finde Botschaften wie "das ist genetisch" als ein reindrängen in die Opferrolle (sinngemäß: so ein Pech - die Gefäße, das Herz, der Krebs, die Zähne... ist halt genetisch. Kann man nix machen..).
Und allein um dieses "rausholen" aus der Opferrolle ging es mir bei STB: nur weil etwas durch Parasiten getriggert wurde, muss es nicht ein Leben lang überbleiben.
Und ja klar - Zähne die weg sind, sind weg. Aber anderes kann ev. doch noch positiv beeinflusst werten bzw. verschwinden.
Durch meine Gäste hatte ich auch ganz schön mit meinen Mastzellen zu tun. 10 Jahre lang.
Hab das auch als "Spätschaden" gesehen. (Genetik wurde bei mir allerdings nie getestet. Aber der Zusammenhang mehrmals von Ärzten laut "vermutet").
Meinem Kind hatte ich es "vererbt" - auch das war für mich "schlüssig". Er hatte es von Geburt.
Im Endeffekt waren es nur ein paar fehlende Nährstoffe (und ja, auf das muss man mal kommen).
Somit - nur weil Ärzte etwas auf die Genetik schieben (getestet oder ungetestet) muss das noch lang nix heissen.
Und - zumindest mir - ist es ziemlich egal ob Epigenetik getestet wird oder nicht. Sie ist "da". Minute für Minute. Und wir können sie (in vielen Belangen) steuern. Raus aus der Opferrolle - rein in die Eigenverantwortung

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OT (Ev. was für die "Vorschlag-Ecke".):
------ Hier ein paar grundsätzliche Überlegungen zum Umgang zwischen Ratsuchenden und Ratgebenden -------
ich fände so eine "Anleitung" wäre ein wichtiger Bestandteil eines "Willkommensmails". Wenn sich jemand im Forum anmeldet oder vorstellt, könnte man das als "Willkommenspaket" per Mail oder im "ich stelle mich vor" Thread posten. (und man kann auch immer wieder mit Link drauf verweisen, wenn es in Threads zu tendenziös wird).
Da genügen ein paar Zeilen - einfach um ganz deutlich auf die Grenzen hinzuweisen.
Für mich gehört auch das Thema Kompetenz rein.
Durch z.B. lange Forumszugehörigkeit/viele Posts/Mod Status/bestimmtes Wording ("wissenschaflich bewiesen..." "Studie XY zeigt deutlich...") etc. kommt es leicht zu "Scheinkompetenz".
(Äh klar, wenn ich ein kompletter KFZ Dau bin, reicht schon wenn jemand die Motorhaube aufmachen kann um Wasser für die Scheibenwaschanlage nachzufüllen um ihn als "kompetent" anzusehen).
"Früher" gab es meiner Wahrnehmung nach viel mehr Diversität im Forum. Da gab es (mE) eine gesündere "Selbstregulierung" in Threads durch die Fülle an Meinungen. Aktuell antworten tlw. nur 1-2 Personen... Viele Richtungen werden schon lange nicht mehr abgedeckt...
lg togi