... für den bringt die hier beschriebene (Schlag-) Sahnediät kaum etwas Substanzielles...
... weswegen ich nur all den anderen, die noch nicht soweit sind und Kühe für nette Zeitgenossen halten, die manch' deutschen, österreichischen und schweizerischen Teilen der Normalbevölkerung als Nahrungs- und Existenzgrundlage dienten (und dienen), heiter aus-gelassen anbieten, sich mit dem Thema zu beschäftigen - wenn sie Lust dazu verspüren.
Hallo creamdoc,
habe ich Dich eigentlich richtig verstanden, dass Du mich für die von Dir vorgeschlagene Kur a) für schon zu gesund und b) für zu tierlieb hältst? In diesem Fall wären wir wahrscheinlich tatsächlich einer Meinung.
Wobei mir immer noch die Frage im Kopf herumgeht, warum all die anderen ("die noch nicht so weit sind") auf Dein Angebot nicht anspringen? Was meinst Du?
Mir selbst fällt zur Schlagsahne in der Zwischenzeit der alte, sicher wohlbekannte englische Witz ein, wonach der Arzt den (vermutlich: Kreislauf-) Patienten mit einer Reihe von Maßregeln entlässt: sich viel bewegen, nur so und so viel essen, auch nur eine Zigarre pro Tag usw. Sie sehen sich nach einem halben Jahr wieder. Und der Arzt fragt: Wie hat es funktioniert? Der Patient antwortet: Alles ganz hervorragend, nur das mit der einen Zigarre ist mir schwer gefallen: es war wirklich schwer, sich an das Rauchen zu gewöhnen...
Für mich bedeutet diese Geschichte mit der Schlagsahne tatsächlich eine Art Rückschritt. Es wäre meine Zigarre. Auch das, was jetzt noch dazu von 1937 herausgekramt wurde, trifft den Punkt nicht: Mir ging es gut - trotz Glaubersalz, Zuckermangel usw. - , bis ich eben die Schlagsahne zu mir genommen habe. Und es ist vielleicht erwähnenswert, dass ich im Umgang mit meinem Körper nicht ganz unerfahren bin, auch was verschiedene Formen des Fastens angeht: tägliches Fasten (14 bis 18 Stunden), wöchentliches (intermittierendes Fasten zu entweder 24 oder 36 Stunden ein- bis zweimal pro Woche) oder auch längerfristiges (bis 3 Wochen). Also, ich weiß schon, was da in mir vorgeht.
Es gibt einen Punkt, der diese Diät für mich zunächst interessant gemacht hat. Ich faste gern längerfristig, weil ich dadurch geistig wirklich zur Ruhe komme, nötige Entscheidungen gut überlegen kann usw. Allerdings ist es in der Tat so, dass ich dabei auch für mein Gefühl zu sehr vom Fleische falle und auch Muskeln verliere. Ich komme dann nach einer Weile zwar durchaus wieder zu Kräften; aber wenn es anders gegangen wäre, hätte ich auch nichts dagegen gehabt. Vor allem daher also mein Interesse.
Mir scheint es nun allerdings so zu sein, dass es - für mich jedenfalls! - offenbar doch nicht anders geht. Aber ich muss auch dazu sagen, dass mich weder schwellende Muskeln, noch Höchstleistungen beim Ironman oder so etwas irgendwie interessieren. Ich halte - ich will mich aber darüber nicht weiter streiten - beides im Grunde ja für ungesund. Was mich dagegen sehr beschäftigt, ist das Problem der geistigen Klarheit, der inneren Ruhe - die auch bewirkt, dass man nicht ständig so um sich schlägt, wie ich das bei Dir, creamdoc, hier beobachte - sowie ein optimales Zusammenspiel von Seele und Leib.
Und damit komme ich, seit ich mein gesundheitliches Schicksal vor zwei Jahren in die eigenen Hände genommen habe, im Grunde von Monat zu Monat besser klar. Meine eigene Höchstleistung definiere ich in der Zwischenzeit vor allem als ein Maßhalten, zu dem ich früher nie in der Lage war und zu dem ich mich auch jetzt immer wieder einmal anhalten muss.
Und so laufe ich zum Beispiel auch. Da ich täglich ca. 20 km jogge und oft auch 30 bis 40 km Fahrrad fahre, könnte ich zwar aus dem Stand einen Marathon mitlaufen. Aber das interessiert mich eben nicht. Ich habe diese Dinge hinter mir gelassen und laufe quasi meditativ, immer mit geschlossenem Mund, die Umwelt auf mich einwirken lassend und auf die Möglichkeit eines optimalen, nicht angestrengten Zusammenspiels aller Organe achtend. Erst am Ende mache ich einige straffe Intervallsprints - aber nicht wegen der zu erwartenden Muskeln, sondern einfach, weil sie die Stimmung heben...
Das ist, glaube ich, doch eine ganz andere Orientierung, als ich aus Deinem Beiträgen, creamdoc, bisher herausgelesen habe, nicht wahr? Ebenso wie ich zum Leiden der Tiere in der heutigen industriellen Massentierhaltung (und dem daraus ziehbaren Ernährungsnutzen) offenbar eine andere, wie ich sagen würde: weniger oberflächliche Haltung habe.
Viele Grüße
Reinhard