Schizophrenie
Hallo Thomas,
wie geht es deinem Sohn heute?
Dein Beitrag hier im Forum war der erste wichtige Meilenstein bei meiner Recherche, um meiner kranken Tochter zu helfen. Das war Ende 2009 und ich möchte kurz berichten, was daraus wurde. Auch ich hatte zunächst Bedenken, die persönlichen Umstände meiner Tochter zu beschreiben, aber sie gab mir die Erlaubnis und ich halte es für wichtig, um betroffene Menschen zu informieren. Zuerst aber einmal einen großen Dank für deinen Beitrag.
Meine Tochter hatte eine schwere Psychose a. d. schizophrenen Formenkreis vor 10 Jahren, als sie 17 oder 18 Jahre alt war. 8 Monate Psychiatrie und qualvolle Jahre unter Medikation und latenter Präsenz der psychotischen Symptome folgten. Sie setzte die Medis ab und quälte sich weiter durchs Leben, immer das Damoklesschwert Psychose über sich hängend und von Zweifeln, Ängsten, Depressionen begleitet. Obwohl sie keinen Psychoseschub mehr hatte, ging es ihr psychisch oft sehr schlecht. Dazu kamen die schrecklichen Erinnerungen an die (Horror)Wahnvorstellungen während der Erkrankung, die sie als real empfunden hatte. Trotzdem fand sie eine Anstellung in ihrem Beruf und arbeitete ein gutes Jahr, bis sie einen Bandscheibenvorfall mit starken Muskelverkrampfungen erlitt.
Deswegen wurde Sie Ende 2009 mit einem Medikament (Musaril) behandelt, erlitt davon den ersten, vorübergehenden Psychoserückfall und es ging ihr sehr schlecht. Sie war körperlich und seelisch ein völliges Wrack und ich fürchtete um ihr Leben. Da begann ich zu recherchieren und las deinen Beitrag und den link zu KPU. Eins folgte aufs andere. Heute weiß ich: das war der Schlüssel zur Genesung.
Ich gab ihr zuerst hochdosiertes Magnesium und sie war über Nacht wie ausgewechselt. Ein erster Erfolg und Bestätigung, diesen Weg weiter zu verfolgen. Etwa zeitgleich litt ich an den Folgen einer HWS-Instabilitiät und ich kam dadurch zu Dr. Ks Veröffentlichungen und erfuhr so von den Zusammenhängen der gestörten Stoffwechselvorgänge und ihren Auswirkungen. Auch hier wurde die KPU erwähnt. Ich selbst begann die Behandlung nach Dr. K. mit beginnendem Erfolg, fand dann einen fähigen Orthomolekularmediziner, der zugleich Biochemiker ist in meiner Nähe und nahm meine Tochter mit. Sie hatte ebenfalls in ihrer Jugend ein schweres HWS-Trauma erlitten, von dem jedoch bis dahin keine Notiz genommen wurde. Das stellte sich aber erst später heraus.
Zahlreiche Untersuchen erfolgten und bestätigten die Ausführungen Dr. Ks vollständig. Nitrostress, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Histaminose, eine Störung des Glucosestoffwechsels, Vitamin- und VitaminB-12 Mangel und eine Kryptophyrrolurie wurden bei meiner Tochter befundet, um nur die wichtigsten zu nennen. Sie ist seit einem knappen Jahr in Behandlung und bekommt die entsprechende Supplementierung (ein ganzer Einkaufskorb voll Substanzen, die sie täglich nehmen muss) und es geht ihr beständig besser, sowohl körperlich als auch psychisch.
Es kristallisiert sich zunehmend ein Zusammenhang zwischen ihren Stoffwechselstörungen und der Psychose heraus und es gilt als sehr wahrscheinlich, dass eine (befundete) Kasein- und Glutenunverträglichkeit dafür mitverantwortlich sind. Sie hatte als Säugling schon ständige Koliken und war als Kind sehr in sich gekehrt und ängstlich, eine Auswirkung der Kaseinunverträglichkeit, was sich mir heute nach der Kenntnis der Zusammenhänge erst richtig erschließt.
Besonders interessant ist die Beobachtung, dass bei ihr vor Kurzem wieder Depressionen und Suizidgedanken auftraten, worüber sie sehr unglücklich war. Unsere Suche nach möglichen Ursachen ergab, dass sie einige Tage zuvor ihre strengen Ernährungsprinzipien gelockert und normales Brot und Milchprodukte gegessen hatte, also Kasein und Gluten.
Der Verzicht auf Kasein und Gluten in der Nahrung, die Beachtung der Nahrungsmittelunverträglichkeiten, histaminarme Ernährung und die Gabe der fehlenden NEMs sowie endokrinologische Behandlung brachten eine erhebliche Verbesserung für sie. Dazu kommt osteopathische Behandlung seit kurzer Zeit eine Psychotherapie bei einem Psychologen, mit dem sie u. a. ihre traumatischen Krankheitserfahrungen aufarbeitet.
Meine Tochter hat schon vor Jahren ihre Neuroleptika abgesetzt, aber erst seit der Behandlung bei dem Orthomolekularmediziner, die jetzt etwa ein Jahr durchgeführt wird, geht es stetig und stabil steil bergauf und sie hat ihre Angst vor einer erneuten Psychoseerkrankung verloren. Sie kann wieder lachen, sich organisieren, motivieren und hat seit der regelmäßigen Einnahme von Kokosöl wieder viel mehr Energie (die mittelkettigen Fettsäuren sorgen für die Energieversorgung der Mitochondrien bei gestörtem Glucosestoffwechsel).
Sie selbst sieht sich nach Jahren der Hoffnungslosigkeit auf dem Weg der vollständigen Heilung, auch wenn ein Teil der Supplementierung lebenslang erfolgen muss.
Ich möchte dir Mut machen und hoffe, deinem Sohn gelingt es auch, vollständig gesund zu werden.
Mit den besten Grüßen
Lealee
Hier noch ein link zu der Auswirkung pathogener Abbauprodukte von Kasein und Gluten auf das Gehirn:
https://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=24728