In einem älteren medizinischen Fachbuch habe ich hierzu die nachstehend notierte allgemeinverständliche Darstellung gefunden:
"4-5 Stunden nach der Aufnahme einer Mahlzeit tritt, von einer kräftigen peristaltischen Welle des Dickdarmes getrieben, der erste dieser Mahlzeit entstammende Darminhalt durch die sich öffnende Iliocöcalklappe [= Bauhin-Klappe d. Verf.] in das Coecum des Dickdarmes über. Im Gegensatz zu den Pflanzenfressern ist beim Menschen, bei der üblichen gemischten Kost, dieser Darminhalt weitgehend frei von verdauungsfähigen und resorbierbaren Nahrungsbestandteilen. Es hat mit anderen Worten der Dünndarm die Aufgabe der Verdauung und Resorption so weit getrieben, daß dem Dickdarm eine eigentliche Verdauungsarbeit nicht mehr übrig bleibt. Bei rein pflanzlicher Kost allerdings kann durch Einschluß in unverdauliche Cellulosehüllen noch ein beträchtlicher Teil verdaubarer Stoffe in den Dickdarm gelangen. Dort wirken die Dünndarmfermente weiter; in geringem Umfange werden die resultierenden Spaltprodukte resorbiert. Zum größeren Teile aber fallen solche unverdaute Nahrungsstoffe im Dickdarm der Zerstörung durch Gärung und Fäulnis anheim. Eigene Verdauungsfermente vermag der menschliche Dickdarm nicht zu sezernieren."
Quelle:
Rein, H. und Schneider M. (Hrsg.): Einführung in die Physiologie des Menschen - 14. Aufl. / Berlin; Göttingen; Heidelberg: Springer, 1960, S. 299.
Alles Gute!
Gerold