Reiseimpfungen Nordafrika und Südamerika - was braucht man wirklich?

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Guten Abend zusammen,

hier geht's NICHT um die bekannte C.-Virus Impfung, sondern um klassische Reiseimpfungen.

Ich selbst habe leider gesundheitliche Probleme seit einer 3fach Impfung als Kind (löste damals u.a. Neurodermitis aus), die nach einigen Jahren verschwanden, aber nach einer Tetanus-Diphtherie Auffrischung mit 15 wieder auftauchten. Ich bin inzwischen 31 und habe einige Probleme in abgeschwächter Form - vieles konnte ich durch Alternativmedizin lösen - immer noch.

Daher bin ich jetzt sehr vorsichtig, wenn es um weitere Impfungen geht. Seit dem ich 15 war, habe ich mich nicht mehr impfen lassen, gegen GAR NICHTS und bin bis auf einen Urlaub mit 17 nicht mehr außerhalb Europas gewesen (gut, vielleicht nochmal Kanaren oder so... aber das zählt von den Krankheiten + der Sicherheit noch zu Europa). Außerdem habe ich meinen Kinderimpfpass verloren und bin auch gar nicht sicher, gegen was ich so geimpft oder aus anderen Gründen resistent bin. Ich will da mal einen Bluttest machen demnächst.

Ich würde allerdings gerne mal nach Nordafrika (Marokko) und nach Südamerika (Brasilien, Peru). Dabei habe ich vor Risikogebiete mit vielen Krankheiten zu meiden. Z.B. würde ich in Brasilien nach Rio und/oder Recife gehen, die malariafrei sind. Ich habe keine Lust in den Dschungel zu gehen. Und ich will die Anzahl der Impfungen minimieren.

Im Folgenden meine Überlegungen:
1. Was habe ich schon?
Soweit ich weiß habe ich gegen Tetatnus und Diphtherie zuletzt vor 16 Jahren Auffrischungen erhalten. Wenn die meinen Körper noch belasten, sollten sie noch auch noch wirken, denke ich mir. Masern hatte ich als Kind.

Bleibt von den klassichen Impfungen lt. Impfplan eigentlich nur noch Polio. Wobei Polio anscheinend weder in Brasilien (bis auf einen Ausbruch 2014) noch in Marokko vorkommt, d.h. das kann ich mir aus meiner Sicht, mit meiner Historie auch sparen.
POLIO - NEIN

2. Hepatitis

Sowohl A als auch B wird für sowohl Brasilien als auch Marokko empfohlen.
Hepatitis B - VIELLEICHT. Wäre auf jeden Fall überlegenswert. Zumal meine Leber nicht 100% volle Leistung bringt, und Hepatitis B soweit ich weiß eine schwerwiegende Erkrankung ist. Außerdem ist es ein Todimpfstoff, was mir besser gefällt als Lebendimpfstoff. Was meint ihr dazu? Ich plane durchaus auch engeren Kontakt zur einheimischen Bevölkerung.
Hepatitis A - VIELLEICHT. Würde ich gar nicht einsehen, da die Krankheit recht harmlos verläuft meist - wäre da nicht, dass meine Leber nicht 100% Leistung bringt. Daher durchaus auch überlegenswert.
Wie sind eure Erfahrungen mit Hepatitis Impfungen?

3. Reiseimpfungen für Brasilien (B) und Marokko (M)
Quelle: https://dietropenordination.at/laenderinfos/suedamerika/impfungen-brasilien/ für Brasilien, und Auswärtiges Amt/ADAC für Marokko.
Typhus
(B, M) - JA. Typhus wird für beide Länder empfohlen. Das müsste ich mir wohl geben.
Denguefieber (B, M) - JA. In Marokko lt. ADAC ist das Risiko sehr gering, Denguefieber zu bekommen. Nur für Brasilien relevant, dort wohl notwendig.
Gelbfieber (B) - JA: In Brasiien hatte ich ursprünglich geplant, nur an die Küste zu gehen, wo es Gelbfieber nicht gibt. Aber lt. Tropenordination.at gibt es wohl auch in Rio und Recife inzwischen regelmäßig Gelbfieber und auch bei Touristen. Da müsste ich wohl auch impfen.
Tollwut (B) - NEIN. Würde ich mir sparen. Ich will in Städte, nicht in den Urwald oder die Wüste. reisen. Dort kann ich die Impfung bei Hundebiss o.ä. noch spontan kriegen.
Cholera (B) - NEIN: Lt. oben genannter Seite betrifft das (nur) die arme Population und wäre für mich wahrscheinlich eher nicht notwendig.
Meningokokken (B) - VIELLEICHT: Kann ich nicht einschätzen. Was meint ihr?

Kurz gesagt:
Für Marokko bräuche ich eigentlich nur TYPHUS und evtl. Hepatitis A/B (wobei ich mir Hepatitis bei einem Kurzaufenthalt in Marokko wo ich sehr darauf achte, nur warmes /abgepacktes zu essen, wohl auch sparen könnte).
Für Brasilien dann doch schon noch mind. 2-3 zusätzliche Impfungen, also beinahe doppelt soviel.

Was haltet ihr von meinen Überlegungen? Macht das Sinn?
Seid ihr schon mal in ferne Länder ohne ausreichenden Impfschutz gereist? Wie habt ihr euren Geist gestählt um keine Angst vor Krankheiten zu haben?
Habe ich etwas übersehen - gibt es noch etwas worauf man verzichten kann?
 
Hallo andree,
wichtig ist tatsächlich rechtzeitig vor Reiseantritt sich entsprechend über die jeweiligen Impfempfehlungen/prophylaktische Impfungen sich zu informieren, da in einigen Regionen der Welt aktuell eine Impfpflicht für bestimmte Erkrankungen herrscht wie zBs. Cholera, COVID-19 , FSME , Gelbfieber, Hepatitis A und B, Influenza, Japanische Enzephalitis, Meningokokken der Serogruppen ACWY, Poliomyelitis, Tollwut und Typhus.....abgesehen davon liegt es tatsächlich bei dir wie weit du für dich ein Risiko eingehen möchtest.
Seid ihr schon mal in ferne Länder ohne ausreichenden Impfschutz gereist?
Wie habt ihr euren Geist gestählt um keine Angst vor Krankheiten zu haben?
Welche Reiseimpfempfehlungen für das jeweilige Land für dich in frage kommen/wirklich notwendig sind, kannst eigentlich nur du selber entscheiden, da ein jeder anderer anders denkt/handelt.

Persönlich würde ich jegliches Impfen vermeiden wollen......

Gruß Ory
 
Seid ihr schon mal in ferne Länder ohne ausreichenden Impfschutz gereist?
Vor einigen Jahren waren wir in Marokko, in Peru und Ecuador (auch 3 Tage Urwaldtour im Quellgebiet des Amazonas) und in Argentinien und Paraguay (u.a. Iguazu-Wasserfälle im 3-Länder-Eck Brasilien, Paraguay, Argentinien) und Chile .

Die Marokko-Rundreise war organisiert und dauerte 14 Tage. Die Südamerikareisen waren selbst organisiert und dauerten einmal 4 und ein zweites mal 5 Wochen.

Wir hatten uns nicht impfen lassen und es gab keine Impfpflichten für uns und wir wurden nicht krank. Es waren sehr schöne Reisen, die man sich nicht vermiesen lassen sollte.

Ich habe noch 2 Fotos von der Urwaldtour herausgesucht. Die Wege waren schlammig und die Luft feucht-warm:

560-Jungla_Tag3_2368-Schlamm.JPG

Man musste auf dem Baumstamm balancieren, ansonsten landete man im Schlamm, der mehr als knöcheltief war.

Auch die hygienischen Bedingungen beim Essen könnten empfindliche Personen abschrecken:

551-Jungla_Lodge2_2344-Papagei.JPG

Beim Essen laufen die Hühner über den Tisch und die Papageien holen sich auch ihren Teil.

Wir haben gesundheitlich alles gut überstanden. Man sollte sich aber darüber klar sein, dass die Hygiene bei uns total übertrieben ist und dass man dort in den ländlichen Gegenden eigentlich normal lebt, so wie es auch bei uns vor 100 Jahren üblich war.

Es gibt natürlich auch ordentliche Restaurants mit guten und preiswerten Gerichten, z.B. diesen Kaffee in Buenes Aires:

d2974b-su-Kafee.JPG
 
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