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Der wie ich finde sehr interessante und gut geschriebene Artikel zu Yoga stammt von Dr. Maria Wolke, Sportwissenschaftlerin und promovierte Psychologin. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dessen Heilkraft, insbesondere in Bezug auf Depressionen. Dabei werden
Zur schlechten Erfolgs- und hohen Rückfallquote der üblichen Behandlung äußert sich die Autorin wie folgt (Hervorhebungen von mir):
Das Wort "Neurozeption" höre ich zum ersten Mal, halte es nach der Definition aber für ein wichtiges "Ding" und denke, dass "es" bzw. eine Sensibilisierung an dieser Stelle sogar ganz allgemein helfen kann, mit Missstimmungen umzugehen und eine "Depression" erst garnicht entstehen zu lassen.
Weitere ausgewählte Zitate aus dem insgesamt m.E. lesenswerten Artikel, zu dem es noch einen Volltext per pdf zum Download gibt:
Beschreibung des Yoga und seiner Entwicklung bis heute:
Link zur vollständigen Abhandlung inklusive aller Quellenangaben (pdf, 216 KB): https://spitzen-praevention.com/wp-content/uploads/2021/05/Yoga-und-Atmung-–-Hilfe-zur-Selbsthilfe-bei-Depressionen-Dr-Maria-Wolke.pdf
Gruß
Kate
... die schon lange Yogi ist, es aber oft noch am "Fokus auf die Übungsausführung und die Interozeption" fehlen lässt und insofern u.a. mitnimmt dass "Der Effekt [...] dabei umso größer" sei "je mehr nach innen gewandt (interozeptiver) die Praxis stattfindet".
... äußerst spannende Zusammenhänge zwischen physischen Interventionen und psychischer Gesundheit sichtbar, ....
Yoga und Atmung – Hilfe zur Selbsthilfe bei Depressionen
Die Einbeziehung des Körpers im Yoga gilt Untersuchungen zur Folge bei stressbedingten Erkrankungen wie den Depressionen als grundlegend.
spitzen-praevention.com
Zur schlechten Erfolgs- und hohen Rückfallquote der üblichen Behandlung äußert sich die Autorin wie folgt (Hervorhebungen von mir):
Diese Zusammenhänge werden nach meinem Eindruck inzwischen häufiger diskutiert, sind aber offenbar noch kein geistiges Allgemeingut, geschweige denn, dass sie praktisch umgesetzt werden, jedenfalls im ambulanten Bereich (stationär, z.B. in Reha-Kliniken schon eher).Eine mögliche Ursache ist das nicht ausreichende Miteinbeziehen des Körpers in den Psychotherapieprozess. Dabei verändern Depressionen erwiesenermaßen physiologische Regelkreise zwischen Körper und Gehirn und beeinflussen so den Verlauf und die Ausprägung der Erkrankung. (...) Eine vollständige Erholung setzt demnach eine therapeutische Intervention voraus, die durch interozeptive Einbeziehung des Körpers (Wahrnehmung des eigenen Körpers) die Neurozeption fördert und hilft, den körperlichen Ausdruck der Depressionen zu lindern (9). Neurozeption beschreibt die Wahrnehmung unbewusster Signale und Informationen aus dem Körper, die Bottom-up (aus dem Körper nach oben) aufsteigen und im optimalen Fall „Top-down“ (durch das Bewusstsein) runterreguliert werden (9, 34).
Das Wort "Neurozeption" höre ich zum ersten Mal, halte es nach der Definition aber für ein wichtiges "Ding" und denke, dass "es" bzw. eine Sensibilisierung an dieser Stelle sogar ganz allgemein helfen kann, mit Missstimmungen umzugehen und eine "Depression" erst garnicht entstehen zu lassen.
Weitere ausgewählte Zitate aus dem insgesamt m.E. lesenswerten Artikel, zu dem es noch einen Volltext per pdf zum Download gibt:
Beschreibung des Yoga und seiner Entwicklung bis heute:
Zum Wirkmechanismus:Als holistisches System bestehend aus Meditation (achtsame Fokussierung), Pranayama (Atemsteuerung) und Asana (körperliche Ausrichtung) kann Yoga bei Depressionen durch die Einbeziehung des Körpers genau die Unterstützung leisten, die ein depressiver Organismus benötigt (2, 10).
(...) Als Wissenschaft des Geistes und ein Instrument zur Geistesschulung gilt es in seinem Ursprungsland Indien jeher als Medizin. Innerhalb der vergangenen Jahrzehnte rückten auch in der westlichen Welt die gesundheitsfördernden Aspekte hinter der Praxis immer mehr in den Fokus der Forschung.
Es folgt eine detaillierte Beschreibung der verschiedenen Teile des Nervensystems mit ihren Funktionen, die ich hier überspringe. Das Gleichgewicht scheint hier wesentlich:Unterschiedliche Studien konnten nachweisen: Yoga reguliert die Funktionen des autonomen Nervensystems (ANS). Eine Funktionsstörung des ANS ist für Entstehung und Fortbestehen von Depression mitverantwortlich (2, 12). Die Yogapraxis hat ferner weitreichende endokrine Effekte und modifiziert die Ausschüttung und die Konzentration diverser Neurotransmitter und Hormone, die bei Depressionen nicht genügend, oder im Überschuss vorhanden sind. Das Zusammenbringen von Körper, Bewusstsein und Verhalten im Yoga scheint die Ausprägung der Depression positiv zu beeinflussen und die allgemeine Anpassungsfähigkeit des Organismus an die Anforderungen aus der Umwelt (Resilienz) zu verbessern (13, 10). Der Effekt ist dabei umso größer je mehr nach innen gewandt (interozeptiver) die Praxis stattfindet (5). Die Wirkung ist unmittelbar nach der Praxis (14, 15) als auch langfristig nachweisbar (12).
(...)Yoga greift nicht nur aktiv in das Nervensystem (NS) ein, sondern aktiviert unterschiedliche neuronale Netzwerke und verbessert so die Kommunikation zwischen Körper und Gehirn (2, 10, 16). Eine umfassende Besserung psychischer, physischer und behavioraler Symptome wird möglich.
... und Yoga bei dessen Erhaltung oder Wiederherstellung förderlich:Gerät die Homöostase dieses sensiblen Milieus durcheinander, entstehen psychische Erkrankungen wie z.B. Depressionen (18, 10, 19). Psychische und körperliche Gesundheit ist folglich eng an die Funktionen des Nervensystems gekoppelt.
Stress als Ursache für den Verlust des Gleichgewichtes und die Rolle des Sympathikus (SN):In diesem Zusammenhang bekommt Yoga eine besondere Bedeutung. Es greift aktiv über den Körper in die Funktion und Interaktion von Sympathikus, VVK und DVK ein. Es sorgt dafür, dass der Ventrale Vagus die Oberhand behält und der Organismus anpassungsfähig bleibt.
Yoga als Stressregulator:Stress ist die Ursache Nr. 1, wenn das Körpersystem aus der Homöostase gerät. Stresshormone wie Kortisol werden vermehrt ausgeschüttet und das Zusammenspiel zwischen VVK, SN und DVK gerät durcheinander. Der SN gewinnt die Oberhand und beeinflusst negativ die physiologische, psychologische und behaviorale Antwort auf Reize. Das gilt sowohl für lang andauernden Stress als auch für kurze aber außerordentlich intensive Stressmomente.
Der physiologische Mechanismus laufe über den Präfrontalen Kortex (PFK), der in der Lage sei, niedere Hirnbereiche zu beruhigen.Zahlreiche wissenschaftliche Studien beweisen: Yoga beeinflusst die körperliche Reaktion auf Stress und somit auch seine Folgen auf die körperliche und psychische Gesundheit (10, 21, 22). Das geschieht ... vor allem durch die Entscheidung bzw. die Intention zur Übung, die Ausrichtung der Aufmerksamkeit – den Fokus auf die Übungsausführung und die Interozeption, sprich das bewusste Wahrnehmen aller körperlichen Regungen während der Praxis (10, 24).
(...) Das Gefühl der Überforderung kann einem inneren Empfinden von Sicherheit weichen (10, 17).
Yoga und Atmung – Hilfe zur Selbsthilfe bei Depressionen
Die Einbeziehung des Körpers im Yoga gilt Untersuchungen zur Folge bei stressbedingten Erkrankungen wie den Depressionen als grundlegend.
spitzen-praevention.com
Link zur vollständigen Abhandlung inklusive aller Quellenangaben (pdf, 216 KB): https://spitzen-praevention.com/wp-content/uploads/2021/05/Yoga-und-Atmung-–-Hilfe-zur-Selbsthilfe-bei-Depressionen-Dr-Maria-Wolke.pdf
Gruß
Kate
... die schon lange Yogi ist, es aber oft noch am "Fokus auf die Übungsausführung und die Interozeption" fehlen lässt und insofern u.a. mitnimmt dass "Der Effekt [...] dabei umso größer" sei "je mehr nach innen gewandt (interozeptiver) die Praxis stattfindet".