Porphyrie - ausführliche Beschreibung

Porphyrie

hallo kirschrot,

die ärzte haben gesagt ich hätte einen sehr schweren schub gehabt. ich hab auch noch immer lähmungserscheinungen, aber zum glück nur im daumen und so. es wird wohl noch eine weile dauern bis alles wieder funktioniert. wann bist du denn nach den ersten schüben wieder arbeiten gegangen?

hallo anna,

mensch, das klingt ja furchtbar! wäre dann nicht cimetidin etwas für dich? das soll die schübe ja hemmen und im grunde wird dein körper ja immer wieder auf´s neue vergiftet. was natürlich noch ein vorteil bei tatsächlicher diagnose wäre: du kannst direkt behandelt werden, die schübe dauern nicht so sehr lange an und dein körper wird so zumindest geschont.

ein schönes wochenende wünscht euch
burschi
 
Porphyrie

hallo burschi,
ich habe nach ein paar wochen wieder angefangen, aber seeehr langsam. am anfang nur ein paar stunden in der woche. dann jeden tag ein stündchen usw.(ich bin freischaffende designerin, und kann mir das zum glück komplett frei einteilen)
ich wollte nicht ganz und gar aufhören, denn immer allein zu hause sitzen ist echt furchtbar.
wenn alles glatt läuft, dann arbeite ich jetzt fast den ganzen tag. aber stress oder besondere belastungen steck ich nicht so gut weg. aber es wird immer besser.


anna, ein weiteres argument für eine diagnose wäre übrigens, dass du was in der hand hast. und die ärzte dir glauben müssen. ich finde es furchtbar, wenn man sich immer rechtfertigen muss. wenn es einem schlecht geht, und die ärzte das abtun.

ich hoffe ich stress dich damit nicht. ich hoffe nur, du bekommst jede mögliche hilfe.

lg
k
 
Porphyrie

hallo kirschrot,

oh, dann hast du also fast 1,5 jahre bis zur kompletten wiedereingliederung gebraucht? das ist hart. und lange. ich hoffe im februar wieder stundenweise anfangen zu können und dann auch schnell wieder vz einsetzbar zu sein. muss am donnerstag in die stoffwechselambulanz. da wird dann alles weitere entscheiden. naja, wird sich zeigen ob es klappt. im moment seh ich das erstmal positiv. bin ja auch schon 4 monate raus.

vg, burschi
 
Porphyrie

@kirschrot

Doch, mehrmals, z.B. nachdem mir eine Ärztin eine (angeblich harmlose) Spritze gegeben hat (die eh voll daneben war, ich wollte damals lediglich Baldrian o.ä., da ich wegen Streß Schlafstörungen hatte), die bei mir schon kurz nach dem Verlassen der Praxis dazu geführt hat, daß ich zunehmend desorientiert und bewußtseinsgestört war. Jemand, den ich unterwegs aus der Telefonzelle angerufen hatte, sagte, ich hätte mich angehört, als wär ich total betrunken (lallende Sprechweise), aber ich trinke keinen Alkohol, weil ich den noch nie vertragen habe.
Irgendwie hab ich es noch bis in meine Wohnung geschafft und war dann 24 Std. weg.

Dann gab es noch Anfälle, die in Krankenhäusern auftraten, in denen ich war (mit Anfang bzw. Mitte 20), weil ich das Gefühl hatte, daß ich die Medis, die die Ärzte mir damals verordnet hatten, nicht vertragen habe. Ich bin in 2 versch. Kliniken bewußtlos geworden, war jedes Mal mehrere Stunden bewußtlos (in der 2. Klinik ist das sogar mehrmals passiert) und hatte EEG- Veränderungen und zumindest beim ersten Mal wohl auch Krampfanfälle.

Aber keiner der Ärzte hat auch nur im geringsten an die richtige Diagnose gedacht und auch, daß ich in der 2. Klinik mehrere Tage lang Pupillenlähmungen hatte, ist keinem dieser ....... aufgefallen (ich konnte nichts mehr lesen, weil alles total verschwommen war und die Pupillen waren riesengroß). In beiden Kliniken wurde nur ein EEG gemacht und sonst nichts untersucht.

Und als ich noch ganz jung war, bin ich beim Urlaub in Italien mit Tatütata und Blaulicht ins Krankenhaus gekommen, weil der Notarzt wegen meiner Atemstörungen usw. nicht wußte, ob der Notarztwagen bei normaler Fahrt noch rechtzeitig da ankommt.
Ich war damals per Anhalter unterwegs und als ich an einer Raststätte ein paar andere Tramper getroffen habe, die ein Pfeifchen rumgehen ließen (es war Ende der 60er, da war Haschisch rauchen total in und ich dachte, das einmal zu probieren, würde nichts machen, ich wußte ja noch nichts von Porphyrie etc.), hab ich halt auch ein paar Mal dran gezogen, weil ich dachte, das eine Mal macht nichts.
Die anderen hatten davon viel mehr geraucht als ich und niemand hatte Beschwerden, aber ich hatte sehr schnell extreme Kreislaufstörungen, starke Schmerzen im Hinterkopf und in der Wirbelsäule, Krämpfe und ganz große und zunehmende Probleme beim Atmen (eine zunehmende Atemlähmung).
Im Krankenhaus haben sie das aber schnell wieder hinbekommen, mir ging es am nächsten Tag schon wieder rel. gut.

Normosang hab ich noch nie bekommen, weil noch nie ein Arzt auf die Idee gekommen ist, daß ich eine Porphyrie haben könnte, wenn ich durch die Unverträglichkeit der Tabletten usw. umgekippt bin. Auch bei den unerklärlichen Bauchschmerzen nicht. Mit 14 haben sie mir den Blinddarm rausgenommen, obwohl da überhaupt nichts dran war. ich wußte es vorher schon, aber sie hätten mir das eh nicht geglaubt.

Danke für die Links, aber meine Engischkenntnisse sind leider nur noch rudimentär (die Schule ist schon ca. 40 Jahre her).

Ob die Ärzte mir glauben, ist mir schon lange egal, da ich seit ca. 3 Jahren eh nicht mehr zu den Ärzten gehe.

@burschi

Cimetidin kann ich nicht nehmen, da ich außerdem auch noch eine Chemikalienunverträglichkeit habe und bisher bei allen chem. Medis ganz heftige Nebenwirkungen hatte, auch bei rel. harmlosen. Und zwar teils ganz schlimme, wie z.B. zunehmende Hirndrucksymptome bei einem normalerweise gut verträglichen Antihistaminikum, die so schlimm waren, daß die Ärzte sogar dachten, ich hätte einen Hirntumor.

In einer Uniklinik haben sie mich mal mit einer iv-Spritze mit einem Antibiotikum und noch was drin komplett abgeschossen. Daß ich nach der Spritze bewußtlos wurde, hat die Ärzte überhaupt nicht interessiert.
Ich kam zwar schnell wieder zu mir, aber da ging es mir schon so schlecht, daß es mir viel zu gefährlich war, dazubleiben und auch noch eine Infusion (mit Antibiotika etc.) zu bekommen (bei mir war eine NNH-Entzündung nach oben durchgebrochen, was ziemlich gefährlich ist).

Ich bin dann auf eigene Verantwortung gegangen und da es mir schon so schlecht ging, hab ich vorsichtshalber ein Taxi genommen statt mit dem Bus zu fahren und hab es dadurch gerade noch geschafft, nach Hause und ins Bett zu kommen (vorher hab ich noch das Antibiotikum genommen, das die mir aufgeschrieben hatten, was eigentlich nicht gut war, aber das wußte ich damals ja nicht und es war wegen des Durchbruchs auch unbedingt erforderlich) und dann war ich mal wieder für 2-3 Tage weg.

Seit ich dank Internet mehr über die Porphyrie weiß, geht es mir zumindest, was das angeht etwas besser und ich hatte auch keine ganz schlimmen Anfälle mehr, also mit tagelanger Bewußtlosigkeit o.ä.
Die Ohnmachten mit Krampfanfällen und EEG- Veränderungen hatte ich schon fast 40 Jahre nicht mehr und damals auch nur durch die Medis, also war das, was die Ärzte damals (ohne jede Untersuchung außer einem EEG) gesagt haben (sie haben eine Epilepsie) völliger Unsinn.

Am wichtigsten (außer dem Meiden von Medis usw.) ist für mich das regelmäßige und ausreichende Essen mit genug KH, was ich manchmal vergesse und mich dann erst mal wunder, wieso es mir dann so schlecht geht.

Auch daß einige Lokalanästhetika kontraindiziert sind, ist mir auch eben erst wieder eingefallen. Das erklärt, warum ich bei einigen ZA-Behandlungen auch kaum noch nach Hause gekommen bin und dann erst mal 24 Std. weg war (das ist aber ein paar Jahre her, seitdem ist an meinen Zähnen nichts mehr gemacht worden und damals wußte ich noch nicht, welche Lokalanästhetika bei Porphyrie gehen bzw. zuerst noch nicht mal irgendwas über Porphyrie, da man ohne Internet kaum bzw. keine Infos darüber bekommt).

LG
Anna
 
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Porphyrie

hallo Burschi

wie geht es dir in der zwischenzeit? hast du eigentlich auch psychologische hilfe bekommen? ich hab am anfang immer gesagt, ich komm prima damit zu recht, und hab dann doch irgendwann (nach einem jahr) gemerkt, dass ich mich immer mehr von freunden zurückziehe, mich wenig traue, immer lustlos und traurig bin. irgendwie ist der ganze schock erst bei mir angekommen, als ich körperlich wieder soweit auf dem damm war, dass ichs verkraften konnte.

hallo anna

bist du dir sicher, dass du eine 'chemikalienunverträglichkeit' zusätzlich hast. denn genau die Medikamentenunverträglichkeit, ist ja eine Eigenschaft der Porphyrie. es gibt listen für Porphyriepatienten, wo man nachschauen kann, ob man ein bestimmtes Medikament nehmen darf. Und tatsächlich sind die Betäubungsspritzen beim Zahnarzt berüchtigt dafür, dass dort häufig porphyrinogene Mittel verwendet werden. es ist wichtig bei jedem arzt dazu zu sagen, dass man porphyrie hat.
ich habe cimitedin eine ganze weile genommen, und ich denke, dass es mir geholfen hat, um wieder auf die beine zu kommen. inzwischen nehm ich es nicht mehr, denn es macht müde, und ich möchte wieder mehr machen können.


liebe grüße
k
 
Porphyrie

Hallo Kirschrot,

ja, da bin ich mir mehr als sicher. Ich reagier nicht nur auf die Medis von den Listen, sondern auf alle chem. Medis, teils mit langanhaltender Bewußtlosigkeit, teils mit Kreislaufkollaps, teils mit Hirndrucksymptomen, teils "nur" mit starker Erhöhung der Leberwerte von geringen Dosen usw.
Außerdem auch noch auf -zig andere Chemikalien wie Desinfektionsmittel, Flammschutzmittel (die heute aus vielen Sachen wie z.B. elek. Geräten, Teppichböden etc. ausgasen), Bodenbeläge aus Kunststoff (PVC, Laminat usw.), Heizkörperlack (auch wenn der Anstrich schon lange her ist), Parfümstoffe, Autoabgase, PCP und Lindan (auf geringste Mengen, größere sind dabei ja für jeden giftig, aber bei den Sachen ist es besonders übel, weil man die nicht riechen und somit nicht vermeiden kann), Zusatzstoffe im Essen usw.usw.
Das war aber nicht immer so, als junges Mädchen konnte ich manche Medis (die lt. Liste auch ok sind) noch vertragen und hatte auch keine Probleme mit Farben usw., hatte aber schon diese komischen Bauchschmerzen und die Narkosen bei den Operationen (eine mit 6, eine mit 14) sind mir nicht gut bekommen und ich konnte keinen Alkohol (kleine Mengen) usw. vertragen. Und da meine Mutter eine Porphyrie hatte, kam ich dann drauf, daß ich die wohl auch habe.

LG
Anna
 
Porphyrie

hallo kirschrot,

kannst du bitte nochmals diese verbotene-medikamente-liste geben?
ich weiss; sie ist hier im forum, aber ich finde sie gerade nicht.

ich habe ja auch schon immer mega auf gewisse medikamente reagiert.

irgendwann schoben wir es auf das myasthene syndrom - meine anfälle glichen masthenen krisen mit muskelschwäche, bis ganzkörperlähmungen und bewusstlosigkeit wegen atemlähmung, welches ich habe, doch ertrage ich gewisse mittel, welche bei myasthenia nicht gehen, dafür dann aber andere nicht.

deswegen dachte ich, dass es wegen meinem post-polio ist.
da erträgt man gewisse mittel auch nicht.

doch irgendwie...
ich weiss ja nicht.

meine ärztin fand jetzt, ich soll p5p nehmen, falls meine koliken von porphyrie (es ist ja immer noch nicht richtig getestet) oder kpu (habe ich) kommen.
ich hatte aber vorgestern und gestern trotzdem noch koliken. vielleicht muss p5p einfach noch mehr in mir sein.

früher hatte ich auch mcs.
die ist aber besser.
ich ertrage schon mehr sachen und habe nur manchmal noch schlimme schübe.

früher bin ich von aspartam mit epileptischen zuckungs-anfällen bewusstseinsverlierend zusammen gefallen.

von druckerschwärze bekam ich atemlähmungen.

heute ertrage icheine mengen aspartam wieder (nicht gut - vielleicht kommt schwindel auch davon).
auch von druckerschwärze werde ich nicht mehr bewusstlos.
sogar nagellack geht in beseren zeiten, wenn ich nicht gerade ein schub habe. ich muss zwar meist erbrechen davon, doch für schönheit leidet man ja. bzw. brauche ich ihn manchmal, weil meine nägel total auseinander fallen.- weniger, wenn ich zink und calcium nehme, doch ich kann nicht immer so viele tabletten schlucken.

wo ist dein profilbild?

öhm ja; grad noch eine frage.ich habe schon geschaut, ob es im myasthenie-notfallbüchlein aufgeführt ist, doch ich finde es nicht.

wegen triptanen gegen migräne:
bei imigran ist es mir nicht so aufgefallen. da schlief ich danach meist.
nach formigran fiel mir auch nichts auf, aber ich nahm erst zweimal eine halbe tablette.
von maxalt aber, - ich weiss nicht, ob es davon war. ich nahm jetzt zweimal 1/3-tel maxalt schmelztablette. es half ziemlich gut gegen migräne, doch an den tagen, nachdem ich es nahm, konnte ich die arme gar nicht mehr hoch halten und wenn ich gehen wollte, bin ich trotzdem ich mich am bücherregal gehalten habe, einfach dann am boden gesessen, weil meine muskeln in den beinen und armen so schwach waren.
(die wirkstoffnamen obiger mittel müsste ich in meinem triptan-kapitel nachschlagen gehn.)

wie reagieren porphyrie-patienten auf maxalt und wie auf andere triptane?

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Porphyrie

hallo shelly, hier sind zwei seiten, auf denen listen zu finden sind (man muss sich da ein bisschen durch scrollen)
ich habe noch eine andere aus der 'roten liste', die habe ich nur als blatt papier.
ich schau meistens in allen listen nach, und nehm nix was irgendwo auch nur erwähnt ist. die listen sind leider nicht sehr korrekt und vor allem auch recht unterschiedlich.


Acute Intermittent Porphyria: eMedicine Hematology
European Porphyria Initiative:Warning
 
Porphyrie

hallo kirschrot,

im moment geht es mir eigentlich ganz gut. war heute bei der porphyriesprechstunde und mir wurde gesagt ich darf, zwar nur stundenweise aber immerhin, wieder arbeiten. die schmerzen kommen und gehen, sind aber auszuhalten. ich habe noch probleme mit langem stehen und sämtliche bänder und muskeln sind verkürzt, aber im grunde fühl ich mich "gut".
ja, ich hatte die "auflage" die psychologische ambulanz der uniklinik zu nutzen damit ich überhaupt entlassen werde, weil ich untergewichtig war und nicht essen konnte. aber das hat sich ja gelegt. gehe trotzdem noch hin, aber ich empfinde es nicht als hilfreich ehrlich gesagt. ist du noch in behandlung?
ich hoffe es geht dir gut.

hallo anna,

was du beschreibst hört sich wirklich furchtbar an. kannst du überhaupt normal leben? ich hatte beruflich einmal kurz kontakt mit einer frau die auch auf alles reagiert hat. farben, druckerschwärze, lacke... einfach alles. wohnen und arbeiten wird da zur reinen tortour.
ich hoffe es geht dir soweit gut.

viele grüße
burschi
 
Porphyrie

hallo burschi,

das klingt, als ob man sich ganz gut um dich kümmert. ich glaube auch, dass es wichtig ist langsam wieder ein bisschen zu arbeiten. denn sonst ist man ganz schön viel allein, und ein fester alltag hilft auch.
ich habe erst vor etwa einem halben jahr eine psychotherapeutin aufgesucht. irgendwie kam der ganze schock dann erst bei mir an. davor bin ich prima mit allem zurecht gekommen. es war als ob die gefühle ausgeschaltet sind, damit ich das alles überhaupt durchstehe.
ich mag auch nicht immer famile und freunde volljammern. jeder fragt immer: 'gehts dir besser?' und nicht 'Wie gehts dir?' da is immer so viel erwartung, die ich nicht enttäuschen mag.
naja, aber halb so schlimm. ich denke, das braucht halt auch zeit.

gibt es bei dir in der nähe eine richtige 'porphyriesprechstunde?'

lass es dir gut gehn!

lg
k
 
Porphyrie

hallo krischrot,

danke übrigens noch für die links.

irgendwie habe ich dann doch nichts damit anfangen können, da sie so englisch und unübersichtlich sind für mich.

frage: reagiert ihr auf lidocain?

habt ihr mehr schmerzen während der menstruation?

viele grüsse von shelley :wave:
 
Porphyrie

hallo shellly,
ja, ich hab mehr probleme durch den zyklus. meistens wird es schlimmer, ein paar tage bevor ich meine tage bekomm. und auch währenddessen ist es oft ganz schön arg. wahrscheinlich summieren sich aber die schmerzen dann auch ein bisschen.
aber man soll ja mit porphyrie auch nicht die pille nehmen, weil auch hormone anfälle auslösen können. frauen stellen ja jeden monat den hormonhaushalt um, durch den zyklus. dadurch müssen dann bestimmte körpereigene hormone abgebaut werden, das kann u. U. auch mal zu einem anfall führen.

lg
 
Porphyrie

hallo kirschrot,

ich hoffe es geht dir gut.
ja, ich habe das glück direkt hier in düsseldorf in der uniklinik eine zu haben. so brauch ich nicht immer ewig weit fahren.
ja, vielleicht hatte der körper so eine art schutzmechanismus aktiviert. soll es ja geben. hilft dir die therapie denn jetzt?
ich muss jetzt eine gruppe besuchen in der mann seinen körper besser kennenlernen soll. warnsignale erkennen und sich nicht überfordern... ich kann mir nicht vorstellen, dass es hilft, aber ein versuch kann ja nicht sagen. mir wurde gesagt, dass ich mich zu sehr übernehme und meine probleme verdränge. naja...
seit letzten montag gehe ich endlich wieder arbeiten. :) erstmal nur 4 stunden, aber immerhin. ich bin so froh mal wieder etwas sinnvolles tun zu können.
ich habe gelesen, dass du vor der periode jedes mal probleme hast... das ist ja echt furchtbar. da bin ich zum glück glaube ich echt glimpflich weggekommen. mir geht´s eigentlich immer ganz gut.
karneval starte ich den ersten versuch rauszugehen. mal schauen wie lange ich durchhalte.

vg, burschi
 
Porphyrie

Hier noch einmal der Hinweis auf die Medikamente, die bei Porphyrie gefährlich werden könnten:

Hinweis(e)
Wichtigste verbotene und erlaubte Medikamente und Wirkstoffe bei akuten hepatischen Porphyrien:
Verboten (als Porphyrie-Auslöser bekannt):
Antidiabetika, Antihypertensiva (Clonidin, Hydralazin, Sprinolocaton, Methyldopa), Antiphlogistika (v.a. Phenylbutazon, Pyrazolonderivate, Ibuprofen), Antikonvulsiva (Carbamazepin, Hydantoine, Primidon), Antirheumatika (Diclofenac)
Barbiturate, Chloroquin u. Derivate, Griseofulvin, Dapson, Diazepam, Diazeptika (Halothan), Nitrofurantoin, Ranitidin, Steroidhormone (Östrogene und Progesteron), Sulfonamide, Theophyllin, Alkohol.
Erlaubt (angeblich keine Porphyrie-auslösende Potenz):
Acetylsalicylsäure, Narkotika (Halothan), Salicylsäure, Cephalosporine, Dexamethason, Cimetidin, Digitalispräparate, Fentanyl, Flunitrazepam, Heparin, Penicilline, Prednisolon, Procain, Promethazin, Reserpin, Tetracycline.
Altmeyer: Enzyklopädie Dermatologie ...
--------------------------------------
Patienten mit akuter Porphyrie sollten in der Regel möglichst keine Medikamente einnehmen. Bei absoluter
Notwendigkeit nur solche, die sich als ungefährlich erwiesen haben. Arzneimittel sollten nach Möglichkeit in
Form von Einzelsubstanzen verabreicht werden. Kombinationspräparate nur, wenn alle Bestandteile als ver-
träglich bekannt sind. In aussergewöhnlichen klinischen Situationen, z.B. bei vitaler Bedrohung, kann es not-
wendig werden, Medikamente zu geben, über die keine Information vorliegt. Ein baldiger Wechsel auf ein si-
cheres Medikament sollte angestrebt werden und die Porphyrinstoffwechselstörung sollte durch wiederholte
Messung von Porphobilinogen quantitativ überwacht werden. Reaktionen auf Arzneimittel treten mit einer La-
tenz von mehreren Tagen auf.
https://www.epp-deutschland.de/medi...erkblattArzneimittel_AkutePorphyrien_2006.pdf

Grüsse,
Oregano
 
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Porphyrie

Hallo Ihr, ich bin neu hier im Forum, frisch diagnostiziert mit AIP und versuche, meine Bauchschmerzen unter Kontrolle zu kriegen, was mir schön langsam gelingt.

Auslöser war bei mir eine strenge Diät mit starkem Gewichtsverlust (18kg in 3 Monaten), Ernährungsumstellung (kaum Kohlehydrate, extrem viel Obst und Gemüse), totaler Alkoholverzicht und (wahrscheinlich als Folge) eine Divertikulitis (Darmentzündung), die mit Antibiotikainfusionen im Spital geendet hat. Dort wurde auch aus einem Harntest die Porphyrie diagnostiziert. 1 Monat später hat sich meine Verdauung langsam beruhigt, mein Gewicht ist gleichgeblieben, und ich habe meine Ernährung auf extrem viel Kohlehydrate umgestellt, jedoch nicht mehr als 2200 kcal/Tag, um dem Jo-Jo-Effekt aus dem Weg zu gehen.

Bei Krämpfen hilft mir Aspirin oder Paracetamol. Ich hoffe, so in einen weitgehend stabilen Zustand zu kommen. Ab und zu gönne ich mir ein Gläschen Wein (nicht mehr als 1x pro Woche und wirklich nur 1 Gläschen). Gibt es nach Eurer Erfahrung Lebensmittel, die man unbedingt meiden sollte? Wie sieht es mit Zwiebeln, Knoblauch aus? Esse ich leidenschaftlich gerne, habe nur das Gefühl, daß sie mir nicht wirklich bekommen...

Liebe Grüße aus Wien!:wave:
 
Porphyrie

hallo flughund.
freu mich immer, wenn sich hier mal jemand meldet.

wie geht es dir jetzt? hast du im krankenhaus auch normosang/häm bekommen? wie ging es dir dort?

ich hatte bei meinem ersten anfall sehr viel abgenommen (gut 20kg), so dass ich erstmal keine gewichtssorgen hatte. aber langsam merke ich das auch. aber ich muss sagen, es geht mir mit der porphyrie einfach besser, wenn ich mehr esse.
ich verzichte weitesgehend auf fett, um meine energie allein über kohlehydrate zu beziehen und versuche viel sport zu machen, um die kohlehydrate auch zu nutzen.
am besten geht es mir, wenn ich über den ganzen tag verteilt kleine mahlzeiten einhalte. (ich esse zum beispiel eine scheibe brot zum frühstück und dann eine stunde später noch eine, dann so gegen elf eine banane oder so. zum mittag eher wenig, damit ich dann nachmittags auch noch kleine snacks zwischenschieben kann. auch ab und zu ein glas saft statt wasser. vor dem schlafengehen noch etwas joghurt und so weiter)
man versucht so die glukoseinfusion zu immitieren.
an alkohol hab ich mich noch nicht wieder ran getraut.

bei zwiebeln und knoblauch weiß ich auch nicht. hab das auch schon mal gehört, dass das nicht gut ist. aber ob das stimmt?! ich denke eher, dass viele leute davon etwas unruhe im bauch bekommen, egal ob porphyrie oder nicht.

viele grüße
k
 
Porphyrie

hallo Flughund, hab grad noch mal deine anderen posts gelesen, und ich denke, ich kann dir da Mut machen, dass das eine einmalige Sache war, und du bald wieder zu deinem Alltag zurückkommst. viele Menschen mit Porphyrie haben ja nur einen einzigen Anfall im Leben (und noch viel mehr haben nie einen)

ich habe am Anfang sehr darauf gehofft, wurde aber dann sehr schnell eines Besseren belehrt.
zum Vergleich:
meine Porphyrine im 24-St-Sammelurin waren letztens im 'Normalzustand' bei 2600 mcg/l (ref.: <150) und bei einem krassen Anfall sind sie noch mal um ein Vielfaches erhöht.


ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass du bald wieder ins Gleichgewicht kommst.

lg
 
Porphyrie

Hallo Kirschrot,
Bei mir wurde die Porphyrie nur per Zufall festgestellt- als ich die Entlassungspapiere bekommen habe hat mir der Arzt mitgeteilt, daß die am selben Tag gemachte 24h-Harnanalyse in Kombination mit meinen Symptomen eindeutig auf AIP schließen läßt.

Hab daher im Spital zuvor nur Antibiotika gegen meine Divertikulitis erhalten (die gut geholfen haben), aber kein Normosang. Ich bin nun seit 2 Tagen schmerzfrei (ohne Aspirin, Paracetamol oder Buscopan) und habe seit meiner Entlassung vor 1 Monat auch mein Gewicht gehalten- ich ernähre mich momentan extrem kohlehydratreich (und ganz ähnlich wie Du) und schaue, nicht mehr als etwa 2200 Kalorien zu futtern. Leider vertrag ich momentan kein Obst (Bauchweh auf Erdbeeren)...

Leider gibt es wenig Literatur zu "erlaubten" Lebensmitteln- habe aber herausbekommen, daß wie bei Hormongaben durch die Pille (betrifft mich ja nicht) Lebensmittel zu meiden sind, die hormonähnliche Moleküle enthalten. Z.B. Phytosterine: in Sojaprodukten, Kichererbsen,Sonnenblumensamen, Weizenkeimen, Sesam sowie Kürbiskernen, aber auch in Knoblauch-> daher wahrscheinlich auch die schlechte Verträglichkeit, konnte früher wahre Knoblauchexzesse feiern. Andererseits senken diese den Cholesterinspiegel... ist eben nicht einfach, aber man bekommt mit der Zeit wahrscheinlich heraus, was einem guttut...

lg
 
Porphyrie

hallo flughund,

mir wurde gesagt, dass man etwa gleich viel obst und gemüse essen soll. zu viel fructose ist zwar für die porphyrie gut aber nicht für die verdauung.

hab hier noch einen link zur ernährung bei leberkrankheiten, da fällt ja die AIP mit rein, und auch da sind Knoblauch und Zwiebeln bei den nicht empfehlenswerten Nahrungsmitteln gelistet

vg
 
Porphyrie

Hallo Flughund, Hallo Kirschrot,

ich hoffe es geht euch beiden gut.
Ich wollte mich bei der Nahrungsmitteldiskussion mal einschalten, denn ich glaube ich ernähre mich nicht gerade gut für jemanden mit AIP. Ich esse immer noch ziemlich viel Fett, habe aber auch entsprechende Leberwerte... :( aber wer kann schon auf Mc´s verzichten? Oder Kräuterbutter, Aioli... hm.... :) Wenn Alkohol schon verboten ist muss man ja irgendwie Ersatz schaffen. Da habe ich mich bisher auch nicht wirklich rangetraut. In meiner Broschüre stand übrigends drin, dass Wein wirklich gar nicht gut ist.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Euch

Burschi
 
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