Polyneuropathie, Händezittern, Muskelschmerzen, Neuralgien

Polyneuropathie

Hallo Stern80,

nein, eine Fettleber ist m. E. kein kosmetisches Problem. Leider wird von vielen Ärzten, die von der Leber wenig Ahnung haben, eine Fettleber meist bagatellisiert.
Die Frage ist, ob es überhaupt nur eine Fettleber ist, denn nach dem Ultraschall allein, kann man das nicht sicher sagen.

Oft denken die Ärzte, ohne dass sie einem das sagen, dass man selbst schuld ist, weil sie glauben, dass man vielleicht mit Alkohol den Schaden selbst verursacht hat.
Das war bei mir auch so. Ich merkte das erst relativ spät, als mir die Ärzte direkt sagten, dass ich wohl trinken würde, weil meine Leber nicht in Ordnung ist. Das war für mich ein Schock, weil ich nie viel Alkohol getrunken habe und davon ganz sicher meine Leber nicht krank sein kann.

Du hast einen erhöhten Leberwert bereits: die LDH.
Gut, LDH kann wie andere Werte auch noch bei anderen Problemen erhöht sein.
Aber sehr häufig sollen erhöhte LDH-Werte von der Leber kommen.

Evtl. kann eine erhöhte LDH auch durch Muskelprobleme entstehen und da Du Muskelschmerzen hast, wäre das auch eine denkbare Ursache für die erhöhte LDH.

Es gibt folgende Leberwerte bzw. folgende sind die wichtigsten:
GPT, GOT, GGT, Cholinesterase, Bilirubin, Alkalische Phosphatase, GLDH, LDH.
Auch der Quickwert kann einen Hinweis auf die Leber liefern.

Es ist so, dass nicht immer die Leberwerte auffällig sein müssen, wenn man leberkrank ist. Das macht die Feststellung einer Leberkrankheit natürlich umso schwerer.
Und leider ist es auch so, dass viele Ärzte von der Leber nicht allzu viel verstehen. D. h. man sollte, wenn es um die Leber geht, schon zu Hepatologen gehen.
Bei Leberkrankheiten gibt es auch eine hohe Dunkelziffer.

Das Alpha-1-Antitrypsin ist ein störanfälliger Wert und es kann sein, dass diese Leberkrankheit sich erst entwickelt, d. h. anfänglich die Werte noch normal sind.

Hohe Cholesterinwerte können auch von einer Leberkrankheit kommen. Meine Cholesterinwerte sind auch erhöht.

Also ich würde bei einer Fettleber immer raten, eine Ausschlussdiagnostik für Leberkrankheiten machen zu lassen.
Es gibt eine Menge verschiedener Leberkrankheiten. Wenn ich allein die Antikörperbestimmungen für die Leber betrachte, sind das schon eine ganze Menge.
Dann gibt es die Speicherkrankheiten wie die Eisen- und die Kupferspeicherkrankheit.
Hast Du evtl. öfters mal zuviel Eisen? Ist Dein Ferritin oder die Transferrinsättigung hoch oder erhöht?

Da man, wenn eine Leberkrankheit vorliegen sollte, ggf. eine gezielte Behandlung durchführen kann, ist es m. E. schon sinnvoll, da genauer zu untersuchen.

Muskelschmerzen:
Deswegen würde ich zum Neurologen (Uniklinik?) gehen und darum bitten, gezielt mal Muskelerkrankungen zu untersuchen.

Wenn auch eine Muskelschwäche dabei ist, wären Myasthenien wie Myasthenia gravis und Lambert-Eaton-Myasthenie zu prüfen. Da gibt es einige Antikörperbestimmungen dafür.

Aber auch bei rheumatologischen Krankheiten kann es Muskelschmerzen geben, d. h. ich würde ggf. auch einen Rheumatologen aufsuchen deswegen.

Ein Mangel an Magnesium, an Kalium oder ein Mangel an Vitamin D können auch schuld an Muskelschmerzen sein.
Du hast geschrieben, dass Du Vitamin D nicht verträgst. Dekristol hast Du genommen. Dekristol kenne ich noch nicht. Aber ich nehme Vigantoletten und ich vertrage die ganz gut.
Dekristol ist meines Wissens viel höher dosiert. Vielleicht tut Dir zuviel Vitamin D auf einmal nicht gut und Du würdest mit Vigantoletten besser klar kommen?
Vitamin D ist wichtig und gut für das Immunsystem. Daher würde ich einen Mangel beheben.

Von einem CFS soll ja erst dann ausgegangen werden, wenn alle anderen in Betracht kommenden Krankheiten gerprüft und verneint wurden.
Ich habe den Eindruck, dass bei Dir noch einiges nicht geprüft wurde, d. h. dass das CFS dann vielleicht doch eine andere Ursache hat.

LG
margie



Histaminproblematik:
Die habe ich auch. Meine DAO ist selten höher als 3.
Sie kann aber auch durch Medikamente kommen, d. h. man muss bei allem, was man einnimmt, kritisch sein.
 
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Polyneuropathie

Hallo Margie,

danke für deine Hinweise.
Also ich habe mal vergangene Laborwerte vom letztem Jahr angeschaut und was sehe ich da? GLDH, Cholinesterase, Eisen, leicht erhöht. Transferrinsättigung an der oberen Grenze. Allerdings muss ich sagen, dass ich Eisen relativ lang substituiert habe, vielleicht deshalb. Gamma- GT war leicht erniedrigt. Quick normwertig.
Aber warum hat kein Arzt mal gesagt, dass die Leber genauer angeschaut werden sollte? Offenbar erschien es ihnen nicht als notwendig.
Was soll ich denn jetzt machen? Zum Internisten gehen? Ich habe öfters Oberbauchschmerzen.
Oh man, ich hoffe jetzt nicht, das die Leber krank ist. Daran habe ich gar nicht gedacht. Reichen den Blutwerte und Ultraschall aus?
Darf ich fragen, welche Lebererkrankung du hast? Welche Antikörper von der Leber gibt es denn? Sind die bei dir in der Praxis bestimmt worden oder muss man in die Uniklinik? Ich hoffe, dass sie gesund ist.

Vitamin D vertrage ich grundsätzlich nicht auch nicht die kleinen Dosierungen. Da hatte ich genauso eine heftige Zunahme der Beschwerden wie bei 20000I.E. Dekristol. Das ist komisch, aber es ist so. Er ist immer noch zu niedrig, aber nicht mehr so dramatisch wie letztes Jahr. Vielleicht versuche ich mal Tropfen. Beim Rheumatologen war ich schon, war negativ.

Danke und lg, stern80
 
Polyneuropathie

Hallo Stern80,

wenn die Transferrinsättigung an der oberen Grenze und das Eisen erhöht ist, dann spräche das am ehesten für die Eisenspeicherkrankheit, falls diese Werte nicht durch die Eisensubstitution bedingt sind.
Du bist 34 Jahre alt? D. h. geboren 1980?

Bei Frauen vor den Wechseljahren ist es schwerer, die Eisenspeicherkrankheit zu erkennen, weil Frauen durch die Periode immer wieder Blut verlieren. D. h. dann sind die Werte, auf die es ankommt, nicht so dramatisch hoch wie bei Männern.
Außerdem gibt es eine mildere Form der Eisenspeicherkrankheit und eine heftigere und dann noch ein paar Formen, wo die Gendefekte seltener sind.
Es gibt aber einen Gentest und denn sollte man m. E. dann machen, wenn wirklich die Eisenwerte grenzwertig sind und dabei noch Leberwerte auffällig sind.
Vielleicht sollte man mit zeitlichem Abstand zu der Eisensubstitution diese Werte nochmals bestimmen (am besten Ferritin und Transferrinsättigung).
Hast Du auch einen Ferritinwert?

GLDH ist schon ein Leberwert, der. wenn er erhöht ist, keine Bagatelle sein soll.

Kannst Du mal die von Dir genannten Werte genau nennen (mit Normwert)?
Wurde auch die Alkalische Phosphatase bestimmt? Wenn ja, nenne bitte auch diesen Wert.

Wann hattest Du vor der Bestimmung der Eisenwerte zuletzt Eisen eingenommen? Und was war der Grund dafür?
Hattest Du im Blutbild eine Blutarmut?

Ich habe die Kupferspeicherkrankheit (eine chronische Kupfervergiftung, weil die Leber das Kupfer aus der Nahrung nicht ausscheiden kann).
Die ist schlimmer als die Eisenspeicherkrankheit, d. h. schwerer behandelbar und hat schlimmere Beschwerden. Sie kann neben den Leberproblemen auch neurologische und / oder psychiatrische Beschwerden machen. Man muss Chelatbildner einnehmen oder sehr hoch dosiertes Zink.

Die Eisenspeicherkrankheit wäre leicht behandelbar - falls Du sie haben solltest. Diese wird durch Aderlässe behandelt.

Antikörper gibt es viele für Leberkrankheiten. Da es bei meiner Leberkrankheit nicht auf Antikörper ankommt, wurden bei mir nur die wichtigeren Antikörper mal bestimmt wie AMA, ENA, ANA, Ak auf glatte Muskulatur und auf Skelettmuskulatur.

Es gibt aber noch einige mehr solche Antikörper.
Hier z. B. für Leberkrankheiten:
https://www.hpseelig.de/autoantikoerper/leber.pdf
und hier noch welche für Gallenwegserkrankungen:
https://www.hpseelig.de/autoantikoerper/gallenwege.pdf
An der Vielzahl der Antikörper siehst Du, dass man dafür zu einem guten Leberarzt gehen sollte. Vermutlich wird man nie alle Ak bestimmt bekommen. Der Arzt wird sicher durch die Vorgeschichte die Sache eingrenzen.
Ich würde, wenn es darum geht, in eine Uniklinik gehen (Leberambulanz).
Ich denke, dass man dort am ehesten eine Chance hat, umfassend untersucht zu werden.
Außerdem glaube ich nicht, dass sich mit Antikörperbestimmungen sehr viele Ärzte auskennen.

Viele Ärzte, vor allem die niedergelassenen, bagatellisieren leider auffällige Leberwerte. Daher halte ich von niedergelassenen Ärzten, was die Leber angeht, nicht sooo viel. Es mag Ausnahmen geben.

Ob man nur mit Blutuntersuchungen den Grund der Leberstörung bei Dir findet, kann man so einfach nicht sagen. Es hängt davon ab, weswegen die Leberwerte erhöht sind und was bei den Laboruntersuchungen sich herausstellen wird.
Leberkrankheiten sind nicht immer leicht festzustellen. Denn die Werte sind oft erst dann wirklich auffällig, wenn die Leber schon schwerst geschädigt ist. Und da man vorher aber wissen sollte, was mit der Leber los ist, ist es nicht immer einfach das herauszufinden.

Zur GLDH:
Die war bei mir bis zu 27,0 erhöht (bei einem Normwert von <4,8).
Durch Urso bzw. Ursofalk ist dieser Wert dann gesunken auf einen Wert unter 2,0.
Urso ist eine Gallensäure, die oft die Leberwerte normalisiert. Jedoch wird behauptet, dass sie die Leber nicht bessert, d. h. dass es nur Laborkosmetik sei - was ich nicht ganz glauben würde.
Urso ist verschreibungspflichtig.
Aber ich werde neben Urso noch mit Chelatbildner und hoch dosiert Zink behandelt bei meiner Krankheit, d. h. Urso allein würde bei mir nichts bringen.

Hier noch eine interessante Fundstelle zu Leberwerten und zur GLDH:
https://www.medizin2.ukw.de/fileadm...ankheiten/Abklaerung_erhoehter_Leberwerte.pdf
Die GLDH (Glutamat-Dehydrogenase) ist ein leberspezifisches Enzym mit Lokalisation in den Mitochondrien der Leberzellen. Innerhalb des Leberläppchens ist die GLDH vor allem im zentralen, perivenösen Bereich lokalisiert, eine Erhöhung des Enzyms im Serum weist auf eine schwere Leberzellschädigung hin.
Ebenso heißt es darin:
Die Höhe pathologischer Leberwerte korreliert nicht mit dem Schweregrad einer Lebererkrankung und sagt weder etwas aus über die Ätiologie der Leberschädigung noch über die Funktion der Leber.

Du brauchst Dich aber nicht aufzuregen. Ich denke, wenn Du jetzt abklären läßt, was mit der Leber los ist und dann eine Behandlung eingeleitet würde, wird es Dir bald besser gehen.
Ich glaube nicht, dass Deine Leber schon so schwer geschädigt ist, als dass sie sich nicht mehr verbessern würde. Und je früher man klärt, ob und was mit ihr los ist, umso eher kann man etwas verbessern.

Sinnvoll ist bei Leberkrankheiten Bewegung, wobei man keine Extremsportarten betreiben sollte.

LG
margie
 
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