Hallo Stern80,
Schlafstörungen kennt wohl jeder CFSler, behaupte ich mal. Bei mir ist es in den Morgenstunden sehr oft auch "fiebriger" Schlaf, das heißt, äußerst fragmentiert und mit fieberhaften, sich stets wiederholenden Schlafinhalten.
Entsprechend groggy fühlt man sich morgens.
Schlafstörungen sind in meiner Erfahrung soetwas wie der Supergau bei CFS, und es sollte mMn alles mögliche versucht werden um einen besseren Schlaf möglichst schnell wieder herbeizuführen.
Wenn notwendig, dann auch mit chemischen Mitteln, denn die natürliche Beseitigung von Schlafstörungen kann relativ lange dauern.
Die Frage ist natürlich erstmal, was genau dich nicht schlafen lässt. Bist du aufgeregt, hast du Angstgefühle, Kopfkino, oder kannst du einfach trotz erheblicher Müdigkeit nicht in den Schlaf finden (dahinter steht bei CFS oft ein Tryptophan/Serotonin/Melatoninmangel).
Tryptophan und Melatonin sind mMn die Mittel der Wahl (neben pflanzlichen Präparaten- diese wirken aber oft nicht stark genug bei CFS-bedingten Schlafstörungen), wenn es darum geht den Schlaf auf möglichst natürliche Weise zu unterstützen. Allerdings gibt es beim Tryptophan manchmal Probleme mit der Umwandlung, weswegen sich evtl. 5-HTP (die direkte Vorstufe von Serotonin) empfiehlt. Da käme es jeweils einfach auf den Versuch an. Du solltest dir jeweils aber schon 2-4 Wochen Zeit geben ehe du urteilst, dass es nicht hilft. Es KANN so lange dauern, muss aber nicht.
Als Melatonin-Präparat gibt es in D eigentlich nur Circadin. Die offizielle Indikation ist bei Schlafstörungen ab 55. Allerdings rät nahezu jeder CFS-Spezialist zu genau diesem Medikament. Mit dem passenden Hausarzt müsstest du ein Rezept dafür bekommen (mit Verweis auf die Erfahrungen vieler CFS-Spezis).
Bei mir hat bis jetzt Circadin mit Abstand am Besten geholfen.
Du solltest auf jeden Fall einen Arzt/Neurologen aufsuchen um das Ganze mal zu besprechen. Im Notfall gibt es natürlich Mittel die dich quasi sofort in Tiefschlaf versetzten (z.B. die Z-Präparate, Zopiklon, Zolpidem), oder auch viele Benzodiazepine. Das sollte aber nur in absoluten Notfällen in Betracht gezogen werden, 1. weil es ein Teufelszeug ist, 2. weil es starkes Abhängigkeitspotential birgt, und 3. weil der Schlaf sehr "unphysiologisch" oder besser: alles andere als "gesunder" und natürlicher Schlaf ist. Man fühlt sich danach eher wie nach einer Narkose....
Auch einige Antidepressiva sind schlafförderlich, spontan fallen mir da Opipramol (auch Angstlösend) und Amitryptilin ein (hilft auch gut gegen neuropatische Schmerzen). Diese beiden Mittel würde ich jederzeit den Z-Medikamenten und Benzos vorziehen (da kein abhängigkeitspotential besteht), allerdings sollte man bevor man hierzu greift auch einiges vorher ausprobiert haben, da sie quasi die zweitschlechteste Wahl darstellen.
Als erste Wahl (neben Circadin) gibt es viele pflanzliche Mittel: Baldrian (hochdosiert, jenseits der 500 mg, braucht seine Zeit bis es wirkt), Hopfen-Tee ist auch einen Versuch wert, und viele mehr.
Schlafhygiene sollte man bei Schlafstörungen auch immer bedenken. Dazu kannst du ja mal etwas googlen.
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar wichtige Hinweise und Gedanken liefern.
Du solltest in jedem Fall versuchen abklären zu lassen warum du Schlafstörungen hast- um halt auch nicht in Blaue hinein Threpieren zu müssen. Aber solange versuche es ruhig erstmal mit plflanzlichen Präparaten, bzw. Tryptophan oder Circadin (Letzteres hilft übrigens sehr schnell, ca. 2 Stunden nach der Einnahme).
Beste Grüße
denda