Man erlebte heute mit, wie Bewohner gedemütigt, erniedrigt und beschimpft wurden und ihre Gespräche mit den Praktikanten von Team Wallraff waren erschütternd. Auch ehemalige Pflegekräfte kamen zu Wort, die von ihrer Frustration berichteten.
Die heimlichen Aufnahmen gingen mir unter die Haut, denn sie waren unmenschlich und grausam und wühlen mich immer noch auf.
Ich habe die Doku verpasst, es gibt sie aber noch in der Mediathek zu sehn, für alle, die das interessiert:
www.tvnow.de
Werde mir die Doku die Tage ansehen.
Was aus meiner Sicht an Unmenschlichkeit übertrifft, dass sich Pflegekräfte so scheußlich ihren Patienten gegenüber benehmen.
Kann das nur allein an Überlastung liegen?
Ein mifühlender Mensch kann nicht so grausam sein, einige benehmen sich wie Monster. (hab mal kurz in die Doku hinein gehört)
Da frage ich mich, weshalb wählen die diesen Beruf, wieso tun sie das, wieviel Böses geht in ihnen vor, sie müssen sich selbst hassen um so handeln zu können.
Es sind keine Einzelfälle, auch wenn das unser Bundesgesundheitsminister, der mit den Aufnahmen konfrontierte wurde, gern glauben möchte. Er versprach, dass die Pflege weiter im Fokus bleibt, von der Bezahlung bis....
Wenn aber mit Menschen die auf Hilfe angewiesen sind, für viele Heime nur der Profit Vorrang hat, dann sieht es weiter düster aus.
Ich vermute,
das sind leere Versprechungen und es wird sich kaum was ändern, da es bereits Jahrzehnte so zugeht und immer schlimmer wird.
Das traurige ist, dass Deutschland so viel Geld in andere Nationen steckt, in einen unsinnigen Krieg Milliarden investiert und stets neue Gäste im Land aufnimmt und diese finanziert.
Aber die alten Bürger, die vielleicht ihr Leben lang für dieses Land gearbeitet haben und im Alter Zuwendung und Pflege benötigen, nicht würdevoll versorgt werden, da dafür das Geld knapp zu sein scheint.
Sehr traurig und berührend,
meine Patin war auch in einem Pflegeheim für ca. 5 Jahre, dort ging es sehr spartanisch zu, sie lebte zuvor nur von einer kleinen Rente, somit hatte sie keine Geld sich was Schöneres zu leisten. Es war ein bescheidenes Pflegeheim, sie musste das Zimmer mit einer anderen schnarchenden, verwirrten Person teilen,
dennoch konnte sie sich dort etwas wohl fühlen, es grenzte an einen großen Park, es lag mitten in der Natur und die Pflegekräfte waren zwar teils sehr gestresst, jedoch alle liebevoll und taten ihr Bestes um ihre Patienten gut zu versorgen.
Meine Patin war bis zu ihrem Tod geistig fit, somit konnte sie immer berichten wie es ihr ergeht.
Damals, bei unseren Besuchen (die Stadt lag weiter weg von unserem Wohnort, deshalb waren wir nicht so sehr oft dort) dachte ich mir stets, wie traurig es ist, dass es dort nicht mehr Personal gibt.
Dafür waren keine zusätzlichen finanziellen Mittel da.
Es hätte wahrscheinlich auf jeder Station mindesten 3 Pflegekräfte mehr gebraucht, damit das Personal die Zeit hätte ihre Patienten alle angemessen zu unterstützen,
auch mal mit einem alten Menschen, der das nicht mehr alleine bewältigen kann, in den Park zu gehen und die Natur genießen oder mit den Leuten sprechen und ihnen zuhören oder gemütlich zu duschen ohne Hetze bzw. die Mahlzeit zusammen in Ruhe einnehmen, wenn der alte Mensch das nicht mehr alleine kann ...
Dieses Thema stimmt mich sehr, sehr nachdenklich und ich bin traurig / sehr wütend

über unsere Obrigkeit bzw. Gesellschaft.
Viele Grüße
von Mara