Hallo
Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht und möchte auch mal wieder meinen Senf dazu geben
Bei den letzten Einträgen ist so sehr der Kopf im Spiel...wo ist den die Liebe, die einfach da ist, wo der Verstand aussetzt, glaubt ihr nicht mehr daran, dass es die gibt ?
Daran glauben ist das eine - das der Verstand auch seine Daseinsberechtigung hat das andere.
Früher oder später wird der Verstand fragen, ob man in einer Partnerschaft lebt, die man sich gewünscht hat und ob sie bereichernd, oder vielleicht einschränkend ist. Was ich für gut und gesund halte..aber..:
Wichtig finde ich aber auch, dass beide ehrlich zu ihren Bedürfnissen stehen können, und die Befriedigung dieser nicht nur voll dem anderen anhängen, da gibt es evtl. auch Grenzen.
Meiner Ansicht nach hängt langfristig vieles von der Art und dem Ausmaß der Einschränkung durch chronische Krankheit und / oder Behinderung ab und nimmt dadurch möglicherweise auch Einfluss auf die Bedürfnisse des Partners.
Klar beginnt Bedürfnisbefriedigung bei jedem selbst, aber einige Bedürfnisse in Bezug auf den Partner entwickeln sich ebenso natürlich und sind dann auch mit vom Partner abhängig.
Sei es im Bereich gemeinsamer Alltag, Sexualität, Freizeit/Kultur, Sozialkontakte,...
Das sind ja auch wichtige Aspekte einer Partnerschaft.
Wenn auch Liebe, Wellenlänge, oder auch gemeinsamer Spirit für mich die absolute Basis sind.
KardeMeiner Meinung nach geht es, wenn jemand seine eigenen positiven Eigenschaften kennt und sieht was auch er einem anderen trotz all den Einschränkungen geben könnte.
Das ist auf jeden Fall eine Grundvoraussetzung für eine gesunde Basis denke ich. Ein gesundes Selbstwertgefühl.
Eine von vielen Voraussetzungen, für die man selbst verantwortlich ist; eine Basis, die man sich selbst erschaffen muss und eine Aufgabe, die einem niemand abnehmen kann - ganz unabhängig vom Gesundheitszustand.
Es gibt viele körperlich gesunde, die hier Schwierigkeiten haben.
Chronisch Kranke sind hier vielleicht nochmal extra herausgefordert, Wege zu finden, die eigenen Qualitäten, oder Wege zum inneren Wohlgefühl zu erkennen und zu pflegen.
Da muss man im Laufe einer Krankheit vielleicht auch ganz schön umdisponieren.
Die Liebe in einer Partnerschaft betrifft nicht "nur" den Körper, da fehlt mir etwas an Euren Beiträgen.
Na klar, aber gänzlich ausklammern kann man die Körperlichkeit auch nicht. In vielen Fällen ist ja gerade das der auffälligste Unterschied zu Gesunden (mal chronisch psychisch Kranke ausgenommen).
Ich sehe es wie Kopf, dass es wenig Sinn macht, sich einen ebenfalls kranken Partner zu suchen, also z.B. wen aus dem Forum. Zwar hätte man dann zu Beginn vermutlich mehr Gesprächsstoff, aber es besteht die große Gefahr, dass man sich schön zusammen reinsteigert in die Opferrolle etc..
Hm.. ich weiß nicht. Ich denke "Opferrolle" ist eine innere Haltung. Man kann sich dafür, oder dagegen entscheiden. Ich habe mich ganz klar dagegen entschieden - schon lange vor der Krankheit, und so würde jemand, der sich in seinem Elend wälzt auch absolut nicht zu mir passen und umgekehrt.
Vielleicht ist es hierbei so, dass "gleich und gleich gesellt sich gern" zutrifft.
Natürlich stecke ich auch mal den Kopf in den Sand und es kommt auch mal Frust hoch, aber dann ist`s auch wieder gut. Das ist ja auch gesund und vielleicht ne Form der Psychohygiene.
Aber das jemand sich von lösungsorientiertem und eigenverantwortlichem Denken in eine Opferrolle begibt, weil andere es tun, daran glaube ich nicht.
Ich stelle mir vor, dass es für beide Seiten befriedigender ist, wenn man so ungefähr auf einem Energielevel ist.
Bei Gesunden würde sich ein hyperaktiver ja vielleicht auch nicht auf Dauer mit einer Couchpotato wohl fühlen.
Grüsse - tiga