Der Staat und die Gesellschaft können nur Regelungen aufstellen. Die Regelungen scheinen ausreichend zu sein; wenn man sie befolgt, gibt es keine fälschlichen Todesfeststellungen.
Niemand aber kann Menschen daran hindern, Fehler zu machen. Im übrigen scheinen bei allen Fällen hier die Fehler rechtzeitig bemerkt worden zu sein. Fehler passieren in der Medizin jeden Tag, oft mit Todesfolge. Die Abhilfe dagegen ist aber nicht, Operationen oder Transplantationen zu verbieten, sondern bessere Arbeitsbedingungen, damit Ärzte im Krankenhaus nicht übermüdet arbeiten müssen, noch bessere Sicherheitschecks, weniger Autoritätshörigkeit (damit sich ein Assistenzarzt traut, seinem Chefarzt zu widersprechen), natürlich auch alle finanziellen Verlockungen und Verstrickungen, die eventuell bestehen könnten, möglichst auszuschalten.
Es gibt jedenfalls ganz eindeutig Bereiche der Medizin, wo viel mehr Kunstfehler mit viel schlimmeren Folgen passieren. Vielleicht sollte man die mal genauso in den Fokus rücken, wenn man sich schon über acht Fälle echauffiert, in denen am Ende gar nichts passiert ist.