Hi Annett,
das was Du schreibst mit "psychsomatisch", "keinesfalls Borre" usw. haben leider sehr viele erlebt. Es ist schon kurios - wenn Tiere stumpfes Fell haben und sichtbar humpeln/steif sind/Probleme haben, dann verschreiben Tierärzte oft als Erstes Nährstoffergänzungen. Wenn das nicht hilft, sucht man weiter.
Menschlein quält sich mit Schmerzmedikamenten, Shampoos, Balsam, Haar Aufbaukuren, Physiotherapien, Schuheinlagen usw...
Wenn das nicht hilft, muss es psychisch sein.
Schon skurril wie unterschiedlich da die Herangehensweisen sind.

opcorn:
Ich schließe mich dem schon geschriebenen an und ergänze:
Start wären für mich die
Elektrolyte. Banal, aber einen Versuch wert:
SALZ. Zumindest bei mir (ebenfalls Borreliose) hat Salz mit Vit C gereicht um mich vom Robotermodus wieder auf halbwegs beweglich zu bringen. (und ja, Magnesium und Co waren auch wichtig, aber dieses "Ganzkörperkorsett" ist bei mir nur durchs Salz+C weggegangen)
Durch die lange Erkrankungsdauer leiden die Nebennieren (und ziehen die Schilddrüse mit). Dadurch spült der Körper zu viele Elektrolyte aus. "Robotergefühl" ist oft durch den Natriummangel (Salzmangel) ausgelöst (eben weil die Nebennieren zu viel ausscheiden).
Salzmangel ist kein muss, aber einfach sehr wahrscheinlich bei der Symptomatik. Du kannst schauen ob Deine Tränen, Dein Schweiß leicht salzig schmecken. Wenn ja, dann passt es oder ein wenig Ergänzung kann gut tun (z.B. am Vormittag und gegen 15h - da brauchen es die Nebennieren am meisten).
Wenn Tränen/Schweiß/Haut fad/nach Wasser schmeckt, hast Du sicher einen "Verdächtigen" gefunden und kannst es recht rasch ausgleichen:
z.B. vom DM/Müller Ascorbinsäure - und mit dem kleinen Messlöffelchen starten - also 4x/Tag 1 kleines Messlöffelchen Salz und 1 kleines Messlöffelchen Vitamin C. Wenn Dir/Deinem Magen das zu sauer ist, kannst Du jeweils 1 kleines Löffelchen Speisesoda reingeben.
Und dann je nach Bedarf/Gefühl steigern - 2 Messlöffelchen, 3 Messlöffelchen, 1/2 Moccalöffel usw...
Salz wird sich dann vermutlich bei 2-8 Gramm extra/Tag einpendeln. Vitamin C hat keine Obergrenze. Einfach schauen, was Dir gut tut.
(ich hab bei halbseitiger "Lähmung" und extremen Schmerzen viele Monate lang 30-100 Gramm/Tag gebraucht und damit war ich jeweils schmerzfrei und arbeitsfähig und konnte auch die Körpehälften halbwegs synchron verwenden. Ich hab damals wenig Salz extra genommen, aber dafür mein Essen sehr stark gesalzen. Heute trinke ich es wieder extra. Auch da gibt es kein richtig/falsch. Einfach so wie es gut tut).
Magnesium, Kalium - natürlich auch super wichtig. Alles im Verbund.
Bei
Magnesium kann es sein, dass Du 2-4 Einnahmen/Tag brauchst um Deinen Körper gut zu versorgen. Gut tut auch zu variieren, z.B. am Vormittag (gegen 11h) Magnesiumoxid, am Nachmittag Magnesiummalat, am Abend Magnesiumglycinat oder einreiben oder generell Magnesiumkombis verrwenden.
Lt. Dr. Strunz ist man erst beim oberen Referenzwert auf einem optimalen Magnesiumspiegel (Unterer oder mittlerer Bereich reicht für viele nicht aus).
... Kalium war leicht erhöht,
Kalium ist oft "falsch" hoch, wenn die Probe ein wenig liegen bleibt (z.B. wenn der Arzt Blut abnimmt, und das dann ins Labor geschickt wird, reicht das schon).
Das meiste Kalium ist IN den Zellen. Es wird im Serum, also außerhalb gemessen. Wenn die Probe ein wenig rumliegt, sickert Kalium aus den Zellen ins Serum. Das ergibt dann schnell mal falsch hohe Werte. (umgekehrt müssen sie Symptome/der Mangel schon sehr massiv sein, damit man Kaliummangel mit dem Standardtest überhaupt findet).
(wenn man messen lässt, macht eine Messung im Vollblut Sinn).
Auch wenn wir rd. 4,5 Gramm Kalium/Tag brauchen - leider kann Kalium sehr heikel werden, wenn:
- Du Medikamente nimmst die in den Kaliumstoffwechsel eingreifen (das steht im Beipacktext - bitte unbedingt alle Medis gut durchschauen! In dem Fall können wenige 100mg als Tablette/Pulver zu lebensbedrohlichen Zuständen führen). z.B. ACE Hemmer aber auch Schmerzmedikamente greifen soweit ich weiß in den Kaliumstoffwechsel ein.
- Deine Nebennierenschwäche sehr stark ist.
Falls Du ohnehin schon niedrigen Blutdruck hast/Kreislaufbeschwerden, kann Dich z.B. eine Kartoffelmahlzeit erschöpfen (einfach weil das Kalium Dich noch erschöpfter macht). Also würde Dich mehr Kalium, selbst wenn Du da großen Mangel hast ev. noch erschöpfter machen/die Arme/Beine noch schwerer machen.
Blutdruck: da geht es weniger um die "Optimalwerte" lt. Schulmedizin, sondern um das was der individuelle Körper braucht.
"Normale Werte" können individuell dennoch zu niedrig sein, wenn man z.B. starkes Übergewicht hat (weil der Blutdruck dann eventuell nicht ausreicht um einen von Kopf bis Fuß in die feinsten Gefässe mit genug sauerstoffreichem Blut zu versorgen).
Umgekehrt können sehr niedrige Werte bei einer sehr schlanken Person gut passen. Also da einfach ein wenig beobachten, wenn man das Salz nimmt - tut es gut wenn der Blutdruck sich um +10 erhöht? Hat man dann mehr Energie usw.... (und nicht von den Normwerten verunsichern lassen...)
Kalium und Natrium (Salz) sind Gegenspieler. Das heißt wenn der Blutdruck eher niedrig ist, kann man ihn mit Salz erhöhen. Wenn er hoch ist, kann man ihn mit Kalium senken.
Oft ist bei Nebennierenschwäche beides im Mangel (das kann auch Tageweise/Stundenweise auftreten/wechseln. z.B. nach einem Stressanfall leert der Körper seine Depots und man hat plötzlich stärke Symptome).
Meine Nebennieren haben sich seit der Borreliose nie wieder auf "Normal 0" erholt. Das heißt ich muss da immer wieder nachbessern/auffüllen. Oft brauch ich tagelang/wochenlang kein extra Salz/Kalium - und dann passiert was (da reicht stressige Autofahrt) und ich bin innerhalb weniger Stunden matt, lustlos, spüre meine Arme/Beine/ganzen Körper - so ein wenig "roboterlike" und wenn ich meine Haut abschlecke smeckt die super fad. Also Salz drauf und gut ists nach 1-2 Ladungen. Wenn ich so lasch bin, nehm ich immer nur Salz und erst wenn ich wieder mehr Power hab führ ich über die nächsten Tage Salz + Kalium zu.
Schwitzen: wenn Du kaum schwitzt, wäre das auch ein Zeichen für Elektrolytemangel (es kann auch sein, dass tlw. "Sturzbäche" Schweiß kommen - die dann aber wie schon geschrieben komplett geschmacklos).
B 12 und Folsäure im Normbereich.
Norm heißt nicht optimal. Harz 4 ist ja auch "ok" - reicht aber für die meisten nicht um gut leben zu können. Genau so ist es bei den Nährstoffen.
Obwohl man "in der Norm" ist, kann man schon massive Mangel-Beschwerden haben.
Vitamin E: Achtung, da kommt es auf die Qualität an. Alpha Tocopherol ist ok. DL-Alpha ist mE nicht ok.
Gut wäre ein hochwertiges Mittel das 4 Tocopherole und 4 Tocotrineole enthält.
Bevor Du alles einzeln kaufst, kannst du auch mal ein
Multivitamin nehmen (einfach um möglichst breit abzudecken).
z.B. das "Two per day" von LEF - kostet ca. 13€ (+/- je nach Postgebühr) pro Monat. Da hast Du mal eine Basis und auf die kannst Du dann noch ergänzen.
(z.B. Vitamin C, D3, Omega 3, Magnesium.. extra).
Aber im ersten Schritt tut mE so ein Multi gut einfach um möglichst nichts zu übersehen.
z.B.
D3 - da braucht man Magnesium, K2 und BOR, Vit A um es gut zu verstoffwechseln. Mit dem Multi hat man zumindest mal das Bor und Vit A dabei.
D3 ist ein Bereich ab 50ng/ml anzupeilen. Aber auch da tut es gut, wenn Du langsam startest und darauf schaust alle notwendigen "Co-Faktoren" dazu zu nehmen. (im erwähnten Multi sind 2000 iE D3 - das ist für den Start gut, zum Auffüllen aber zu wenig).
Soweit ich verstehe, hast Du bislang kein D3 genommen und Werte gibt es auch keine aktuellen?
Wie viel Zeit hast Du den Sommer in der Sonne verbracht? Falls Du in der Sonne warst - hast Du sie gut vertragen? Oder hat es Deine Symptome verstärkt?
Es kann gut sein, dass viele Deiner Dauerschäden reversibel sind. Dein Körper braucht nur die richtige Versorgung.
Ohne ausreichend
Eiweiß (Aminosäuren) kann Dein Körper nicht ausreichend Reparaturarbeiten durchführen.
Richtwert ist 1g/kg Normalgewicht verwertbares Eiweiß pro Tag. Bevor wir uns "verwertbar" anschauen, wie schaut Deine Eiweißversorgung aus. Bzw. generell: gibt es Dinge die Du meidest/nicht verträgst, wie ernährst Du Dich?
Wenn das mit Elektrolyten/Vitaminen/Eiweiß nicht reicht, wäre noch die
Schilddrüse ein üblicher Verdächtiger für die Steifheit. Durch das Salz und C und D und A und Selen und Jod unterstützt Du die Schilddrüse auch gleich mit (auch wenn kaum/kein Gewebe mehr da ist - die Leber, die Eierstöcke usw. haben ja auch im SD-Hormon-Stoffwechsel eine wichtige Rolle, also arbeitest Du durch obiges Programm auch gleich an der "Baustelle" ein wenig mit).
Silizium: über Kieselgur (Lebnesmittelqualität!!!) kannst Du gut und günstig Silizium auffüllen und falls vorhanden Darmparasiten und manche sagen auch Pilze ein wenig dezimieren. Silizium ist ebenfalls wichtig für die Flexibilität.
Es kann auch sein, dass sich neue Symptome durch die Vitamine und Co. bei Dir melden. Speziell wenn Nerven wieder anfangen zu heilen kann das tlw. sehr unangenehm werden. Wenn also neue Symptome auftauchen, kann (muss es natürlich nicht) es was positives bedeuten. Meist kann man die "neuen Symptome" aber durch weitere Nährstoffgaben wieder ausgleichen.
Generell wäre es natürlich prima, wenn Dich jemand in Deiner Umgebung beim optimieren der Nährstoffe parallel zum Ausschleichen der Medikamente begleiten kann.
Wenn Du rumfragst, wäre es mE. wichtig, dass die Person (HP oder Arzt/Ärztin, Energetiker/in..) sich mit Orthomolekularmedizin (Vitamine/Nährstoffe) auskennt.
Er/sie muss auch bereit sein "Hochdosen" zu empfehlen (das kannst Du ja alles abfragen).
Zu den "Hochdosen" eine kurze Erklärung: es gibt diverse Institutionen die "Tagesmengen" definieren. Also z.B. Vit C ca. 130mg sind eine "Tagesmenge" bzw. das was ein gesunder Mensch braucht um nicht an Skorbut zu erkranken.
Diese Empfehlungen sind tlw. sehr "seltsam" entstanden, tlw. schon sehr alt bzw. berücksichtigen auch nie, dass ein Kranker viel mehr braucht um wieder gesund zu werden.
Am Beispiel von Vit C: die 130mg mögen reichen um Skorbut (das "Endstadium" von Vitamin C Mangel) zu verhindern, übersehen aber, dass Vit C an über 200 Stoffwechselprozessen beteiligt ist, die schon "vorher" aufhören zu funktionieren).
Ein "Ur-Mensch" oder Menschenaffe kam/kommt allein aus frischer Nahrung auf 3.000-10.000mg/Tag. Also können ja 130mg schon aus dem Vergleich her nicht optimal sein. Somit ist das was manche als "Hochdosis" bezeichnen (eben weil die Richtwerte so niedrig sind) oft eine "Normaldosis" oder "Optimaldosis".
(Deto Magnesium - was bringt einem die Standardempfehlung, wenn man damit seinen Körper nicht optimal versorgen kann? usw...)
Wenn Du also an einen Arzt gerätst der sich an diese (Mindest-)Richtwerte hält, bzw. der Meinung ist mit 4-5 Blutwerten die in der Norm sind könne man Nährstoffe ausreichend beurteilen, wird das kaum hilfreich sein - Du brauchst jemanden der schaut was DEIN Körper braucht um wieder gesund zu werden.
Da ist eine gute
Übersicht, was der menschliche Körper braucht um gut zu funktionieren:
https://www.strunz.com/de/news/die-liste.html
(und wenn man das mit dem was im großen Blutbild angeschaut wird vergleicht....

)
Alles Gute

togi