Bei oralen Dosen von 2-25 mg Riboflavin liegt die Absorptionsrate bei 50-60%. Hauptsächlich in der Leber, jedoch auch in fast allen anderen Geweben erfolgt eine Umsetzung von Riboflavin und FMN zu FAD. Gespeichert wird Vitamin B2, indem es an ein Enzym gebunden wird. Überschüssiges, nicht an Plasmaproteine gebundenes Riboflavin wird hauptsächlich über tubuläre Sekretion (Abgabe von Stoffen aus dem Blut in den Primärharn) mit dem Urin ausgeschieden. Riboflavin kann etwa 2 bis 6 Wochen im Körper gespeichert werden.
Funktionen des Vitamin B2 im Körper
Als Baustein der Coenzyme Flavinadenindinucleotid (FAD) und Flavinmononucleotid (FMN = Riboflavinphosphat), die als Bestandteile von Dehydrogenasen (Enzyme, die Wasserstoffatome übertragen) und Oxidasen (Enzyme, die die bei einer Oxidation frei werdenden Elektronen auf ein Sauerstoffatom übertragen) eine zentrale Rolle im oxidativen Stoffwechsel spielen. Somit ist das Vitamin B2 von großer Bedeutung für viele Stoffwechselreaktionen, wie der Biosynthese (Herstellung von chemischen Verbindungen durch den Organismus) und dem Abbau von Kohlenhydraten, Fettsäuren und Aminosäuren.
Weiterhin unterstützten Riboflavin bzw. die daraus synthetisierten Coenzyme FAD und FMN Niacin und Vitamin B6 bei ihren Aufgaben im Stoffwechsel.
Vitamin-B2-Mangel
Durch einen Mangel an Vitamin B2 können Wachstumsstöreungen, seborrhoische Dermatitis (chronisches oder in Schüben auftretendes Ekzem) im Bereich der Nasolabialfalte (Weichteilfalte des Gesichts beidseits der Nasenflügel bis in die Hautregion seitlich des Mundwinkels), Entzündungen der Mundschleimhaut und Zunge, Konjunktivitis (Bindehautentzündung) sowie Mundwinkelrhagaden (schmerzhafte, häufig schlecht heilende entzündliche Einrisse der Mundwinkel) führen. In schweren Fällen kann es zu Entzündung der Cornea (durchsichtige Hornhaut vor der Pupille) und zur Linsentrübung kommen sowie zu einer normozytären Anämie (Form der Blutarmut). Schwerer Riboflavinmangel beeinträchtigt auch den Stoffwechsel von Pyridoxin und Niacin, Folsäure und Vitamin K.
...
Ein Mangel an Riboflavin ist generell eher selten, wobei ein Viertel deutscher Frauen unterversorgt sind. Weitere Risikogruppen stellen Raucher, Alkoholiker, Diabetiker und sich chronisch fehlernährende Menschen (Veganer, falsche Nahrungsauswahl bei älteren Menschen, etc.) dar.