Medizin der Emotionen

Mike schrieb:
Hallo Leon,

ja Emotionen sind geistige Selbstbespaßung. Soll ja aufregend sein, Dein Leben. Was andere dazu denken habe ich mir nicht angelesen. Ich bin also emotional (Begriff) unbelastet soweit ich das beurteilen kann. Was andere Menschen denken zu solchen Begriffen die ich mir vorbehalte selber zu ergründen ist mir eigentlich egal solange es nichts zur Sache "Diskusion" beisteuert.Ich kenne nicht viele Leute die sich tiefgreifende Gedanken dazu machen und was ich da zusammengebastelt habe ist in ein paar Stunden (vermutlich nur Minuten) in einigen Etappen entstanden. Ich hatte mich für etwaige unlogische Komponenten entschuldigt und wollte das nur als Diskusionsgrundlage schaffen und bat um Ergänzung. Die mir vorgeworfene "geistige Unzulänglichkeit" lasse ich mal so gelten weil Du mich nicht kennst. Aber man hätte es etwas höflicher formulieren können obwohl Du ja scheinbar schon die höfliche Variante gewählt hast. Mein Tip, mach es einfach besser und zwar ohne bei anderen abzuschreiben. Ich habe z.B. Liebe noch nie als eine exogene Größe empfangen. Wie geht das ? Ich schliesse hier mal die weitläufig vermutlich falsche Interpretation von Sex als emotionale Liebe aus. Einige echte Fragen noch, die mir wichtig scheinen. Lebst Du mit und aus den Definitionen von Bücher ? Wo sind Deine Emotionen untergebracht ? Wie manifestieren Sie sich (klassischer Wutausbruch) ? Gibt es gradienten und wie definierst Du Sie ? Wie lange "halten" Emotionen ? Kann man Sie parken und bei Bedarf reaktivieren ? Glaubst Du das in Büchern eine pauschale "Wahrheit" zu dem hier besprochenen Thema steht ? Sind demnach Emotionen was immer gleiches was man definieren kann ?

Die Definition vom Wikinger finde ich übrigens einleuchtend und einfach. Da ich mir einbilde das die Natur nichts kompliziertes vom Stapel lässt könnte das Modell greifen. Da die Natur aber in meiner Vostellung nur kopiert müsste es ein reales equivalent geben. Kennt jemand soetwas ?

- Wie und/oder womit lassen sich Emotionen steuern (sich zusammenreissen, sie abschalten) ?

Okay, - die "geistige Unzulänglichkeit" nehme ich hiermit zurück und entschuldige mich bei Ihnen, Mike und den anderen, die sich angesprochen gefühlt haben können, dafür!

Was bleibt ist, dass ich die Unterscheidung von Gefühl und Emotion weiterhin als sinnlos und gewaltsam empfinde. Und in keiner Weise hilfreich. Daher werde ich mich jetzt mit freundlichen Grüßen aus dieser Diskussion verabschieden.
 
Hallo Mike, erstmal Danke für Deine Offenheit!
Meine Verweigerung, auf einen bestimmten, sehr zentralen Aspekt einzugehen, der "auch" Emotion und Gefühl betrifft, scheint weniger als "einigermaßen" für Dich gewesen zu sein. Aber ich sagte ausdrücklich "Hier" - was nicht bedeutet, ich würde Dich mißachten. Wenn Du es für klug hältst, ein neues Thema aufzumachen, mache ich mit. Ist das okay für Dich?

Das fehlende "f" ist nur ein Flüchtigkeitsfehler, bitte mir das bei der Masse Text nachzusehen. Außerdem herrscht in meinem System derzeit die helle Aufregung.

Sage Dir mal ein Gefühl von vor 2 Minuten: ich mache mich hier zu breit in Deinem! Thema.

Wolfgang
 
Also, kurz in einer 2 Minunten Pause zusammengefasst ist das Thema Emotionen und alle angegliederten Themen ja wohl hoffentlich ein Thema von und für alle (nicht nur die sich hier beteiligen).

- Bei Leon finde ich das voll in Ordnung wenn er sich hier nicht identifizieren kann oder das Thema als unbefriedigend empfindet und deshalb aussteigt aber die Rücknahme seiner Aussage (die nur ich als übertrieben empfunden habe) mit dem Hinweis darauf, das er an seinen Ansichten nichts ändert (was aus meiner Sicht völlig okay ist) ist ja wohl sowas von Selbstbetrug das ich hoffe das er das sehen kann.

Es wäre für mich schön wenn hier in diesem oder angegliederten Beiträgen die noch folgen könnten am Ende ein Produkt übrig bleibt mit dem sich einige oder möglicherweise sogar viele identifizieren könnten. Deshalb mein Aufruf an alle Mitleser (auch Gäste):

schreibt doch bitte mal anonym eure Gedanken zu dem Thema "Medizin der Emotionen" an medizinderemotionen at gmx.de

jeder selbstständige Gedanke zu dem Thema wird veröffentlicht oder fliesst mit in die Diskussion ein!
 
Hallo Wolfgang,
ich muss ja schon grinsen, daß nun Dein Beitrag gleich zweimal auf verschiedenen Wegen hier steht.
Du hättest ihn ja einfach speichern können und am nächsten Morgen abschicken? Geduld ist eine Zier, doch weiter kommt man..... :) ?

Mir scheint weiterhin, daß Du hier Noten und Sternchen verteilst. Und ich mag das überhaupt nicht. - Du könntest Deine Kommentare einfach so abgeben, ohne zu werten, wer nun genug Zeit investiert (Deiner Meinung nach) und wer nicht. Wäre doch mal eine Überlegung wert?

Ansonsten werde ich mich jetzt meinen Frühlingsgefühlen hingeben, mich aufs Rad schwingen und schauen, ob die Kiebitze immer noch an der Stelle fliegen, wo ich sie heute morgen gesehen habe.

Grüsse,
Uta
 
Nicht nur wir :)) ) beschäftigen uns mit Gefühlen/Emotionen. Auch andere Disziplinen, u.a. die Hirnforschung ist heftig am Arbeiten, um hier mehr zu wissen.
Das Thema der 13. Otto-von-Guericke-Vorlesung lautete Das Verhältnis von Verstand und Gefühlen aus Sicht der Hirnforschung. Gleich zu Beginn der Vorlesung wies Professor Roth darauf hin, dass die Ansichten über das Verhältnis von Gefühlen und Verstand sich immer wieder tiefgreifend verändert hätten. Mittlerweile haben sich mehrere Disziplinen dieser Thematik zugewandt. Er selbst verfolgt diese Fragen aus der Perspektive des Hirnforschers. Anders als Emanuel Kant geht Gerhard Roth davon aus, dass Gefühle eine zentrale Bedeutung besitzen. Sie beeinflussen Verstand und Vernunft und bestimmen weitgehend unser Denken und Handeln.

Die Kenntnis des Gehirns, besonders der Großhirnrinde, lässt heute für den Hirnforscher eine funktionale Gliederung in Areale, die u.a. für Bewegungsvorstellungen, Analyse, Planung und Entscheidung oder Bewertung verantwortlich sind, zu. Diese Zentren sind wie ein Netzwerk miteinander verbunden und umfassen die gesamte Großhirnrinde. Man spricht von Sprach-, Hör- und Sehzentren. Sind diese Zentren geschädigt, kommt es zu schwerwiegenden Störungen der entsprechenden Funktionen.

Die Großhirnrinde umfasst nach heutigem Erkenntnisstand 50 bis 100 Milliarden Zellen, die wiederum jeweils mit bis zu 20 000 Zellen verknüpft sind - ein Wunderwerk für sich, wie Roth formulierte. Für ihn ist die Großhirnrinde ein ideales "Instrument" für die Speicherung und schnelle Verarbeitung großer heterogener Datenmengen in Zusammenhang mit komplexer Wahrnehmung und schnellem Erfassen einer Sachlage und Handlungsplanung. Für Emotionen, Affekte, Gefühle und Stimmungen ist vor allem das Limbische System verantwortlich. Verstand und Vernunft sind für Roth lediglich Hilfsmittel, die Gefühle bestimmen unsere Entscheidungen.

In diesem Zusammenhang widmete sich Roth auch der Funktion von Emotionen, einem Thema, das trotz bemerkenswerter Forschungsresultate immer noch zu wenig öffentliche Beachtung findet. Emotionen bestimmen nämlich nicht nur unsere Erfahrung, vielmehr haben sie tiefgreifende Auswirkungen auch auf scheinbar rein rationale Entscheidungen.

Dem Vortrag des Bremer Hirnforschers schloss sich im vollbesetzten Hörsaal 3 eine überaus konstruktive Diskussion, die von Philosophen, Neurobiologen, Neurologen und Medizinern getragen wurde, an. Der Vortrag machte deutlich, dass gerade auf dem Gebiet der Hirnforschung in der Zukunft noch sehr viel Arbeit notwendig ist, um die vielfältigen Leistungen des Gehirns zu erfassen und wissenschaftlich erklärbar zu machen. Darüber hinaus werden von dieser Forschung auch neue Wege der Therapie von schwerwiegenden Erkrankungen des Gehirns erwartet.
https://www.uni-magdeburg.de/unirep/UR2002/juni2002/hirnforschung.html

Mich fasziniert z.B. der Gedanke, daß durch Traumata physische Hirnveränderungen zustandekommen können, die dann über die Behandlung mit Antidepressiva und Psychotehrapie auch wieder heil werden können.
Sicher spielen da auch Hirnveränderungen durch Gifte eine Rolle.
U.a. arbeitet an diesen Themen das MPI für Psychiatrie in München.

Die Erforschung des Gehirns und seiner Funktionen wird in Zukunft eine bedeutende Rolle in unserer Gesellschaft spielen. So werden die Neurowissenschaften als eine der wichtigsten Zukunftsperspektiven der Menschheit überhaupt gesehen, und Studien zu Potenzialen und Dimensionen der Wissensgesellschaft weisen darauf hin, dass von den Neurowissenschaften ein entscheidender Zuwachs an menschlichem Wissen erwartet werden kann. Daneben wird jedoch auch mit der zunehmenden Lebenserwartung die Häufigkeit der Hirnerkrankungen in einem Maße zunehmen, dass die daraus erwachsenden ökonomischen und sozialen Folgen nur über die Hirnforschung und die Entwicklung neuer Therapien abgefangen werden können.
https://www.ghst.de/index.php?c=34

Die "rein physische" Seite der Rolle des Gehirns steckt ja auch noch fast in den Kinderschuhen. Ganz bestimmt wird sich gerade dieser Forschungszweig weiter rasant entwickeln.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

sehe zwar nicht ganz den Zusammenhang des Themas, halte aber folgendes für einen Widerspruch

Zitat 1 - Anders als Emanuel Kant geht Gerhard Roth davon aus, dass Gefühle eine zentrale Bedeutung besitzen. Sie beeinflussen Verstand und Vernunft und bestimmen weitgehend unser Denken und Handeln.
Zitat 2 - Für Emotionen, Affekte, Gefühle und Stimmungen ist vor allem das Limbische System verantwortlich. Verstand und Vernunft sind für Roth lediglich Hilfsmittel, die Gefühle bestimmen unsere Entscheidungen.

Grundsätzlich könnte man sich wohl mal entscheiden, ob das Gehirn den Menschen steuert, oder ob Emotion und Gefühl das Gehirn benutzen, z.B. um Information in eine "verständliche Sprache" zu übersetzen.

Wenn es nämlich so ist, das ein "Wesen" sich des Körpers bedient, um Erfahrungen zu sammeln und vielleicht entstandene Schäden zu reparieren - und das Wesen vielleicht Ursache für Gefühle ist - und die Psyche Emotionen produziert ...

Klar, der Körpermensch wird den Wert seines Gehirns betonen, ein spiritueller Mensch dagegen sein Wesen und die Liebe. Es bleibt zu wünschen, daß wir wirklich am Anfang eines Neuen Zeitalters stehen - um die wunden des Astes zu heilen, auf dem wir sitzen.

Gruß an Alle Wolfgang
 
Zitat von Uta: Mich fasziniert z.B. der Gedanke, daß durch Traumata physische Hirnveränderungen zustandekommen können, die dann über die Behandlung mit Antidepressiva und Psychotehrapie auch wieder heil werden können.

Es ist erwiesen, dass z.B bei der Behandlung von Depressionen mit Psychotherapie und Antidepressiva keine besseren Erfolge erreicht wurden.
Die Psychotherapie ist wirksam, nicht die Medikamente, aber die Medis sind eben ein riesen Geschäft :bang:
 
Hallo Pius,
es gibt nur Depressive und Suizidgefährdete oder auch Schizophrene, die es in ihrem Akutzustand nicht schaffen, überhaupt eine Psychotherapie zu machen.
Bei ihnen kann die vorübergehende Gabe eines Medikaments helfen,d aß sie wieder zugänglich werden für eine andere Hilfe.

Gruss,
Uta
 
Mit dieser Aussage wäre ich aber sehr vorsichtig,denn HPUler dürften diese Medis gar nicht nehmen ,sind aber die die in der Mehrzahl darunter leiden.
Und was man den Menschen in den Psychatrien gibt ,die Depressionen haben ist wohl indiskutabel.
M.
 
Hallo Pius, in der Hoffnung das der Beitrag hier jetzt nicht abrutsch schreibe ich trotzdem das ich mich gerade auf die Suche gemacht habe und der Stand von 2003 hier in Deutschland so aussieht das die Psychotherapie begleitend zur Pharmakotherapie ausgeführt wird und das es unter Pharmakotherapie laut den Schulmedizinern in vielen Fällen schneller zu einer "Heilung" kommt.

Siehe www.dgppn.de/stellungnahmen/2003/pdf/Art_berger.pdf

Ausserdem scheint es eine recht hohe Duneklziffer zu geben bei denen schon bei leichten Depressionen (Auskunft vom Patienten) Psychopharmaka vom Arzt (auch Hausarzt) verschrieben werden. Dies deckt sich mit meinen bisherigen Beobachtungen bei Personen mit "leichten" Depressionen die sich mal eben beim Doc 'n Pille auf Schein abholen.

Sicher hast Du Belege für Deine Aussage die sich damit decken und kannst uns damit versorgen.

Ich muss kurz noch ergänzen, das ich bei weiterem Suchen in Fachartikeln feststellen musste das je nachdem welche Lobby Ihn verfasst hat das eine oder andere (aerztlichepraxis.de/artikel/Fnumber/1132570044) besser bewertet wird. Hiermit wäre dann wohl die gesammte Betrachtungsweise (wie so häufig in der Schulmedizin) in Frage gestellt. Ausserdem scheint sich auch hier ein leichter Trend hin zur Beuteilung von alternativen Heilmethoden einzustellen.
 
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Du hast Recht, Mike, denn angeblich werden 80 % der Psychopharmka von den Hausärzten abgegeben (Schweiz)
Immer mehr der mit Medi behandelten sind unzufrieden mit dieser Behandlung. Offenbar gibt es noch ein "Instanz" in ihnen, die weiter sucht...
 
Bin leider nicht auf den Traumagedanken von Ute eingegangen - hole das jetzt nach. Nach meinem Modell schafft das Trauma Verbindung zu Angst - Angst kann man nur an der Wurzel mildern, und zwar durch Vertrauen. Klar, daß das die Psychiatrie nicht leisten kann - und greift folgerichtig als Ersatz zu Psychopharmaka.

Hoffentlich war das nicht zu laienhaft. Wolfgang
 
Was ja letztenendes nicht heissen kann das eine Axt keine Tür auf bekommt, oder ? Eine Frage von Anmut und Eleganz mit der man die Tür irreversibel mit der Axt öffnet. :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Maichen: Du hast natürlich Recht: Jeder KPUler, aber auch Leute, die Medikamente aus anderen Gründen schlecht vertragen bzw. verstoffwechseln können, soll sie möglichst nicht nehmen. Das Problem ist, daß viele Patienten gar nicht wissen, daß sie zu dieser Gruppe gehören und daß meistens Psychopharmaka verschrieben werden, ohne daß gründliche Untersuchungen vorher gemacht werden.
Und die Nebenwirkungen sind ja so schon schlimm genug. Man kann nur beten, daß man niemals in die verzweifelte Situation kommt, in der man keine Möglichkeit hat, mitzuentscheiden, ob man nun Medikamente nimmt oder nicht.
Denn auch die Ärzte sind ja nicht unbedingt die bösen Wölfe, die nun die Kranken umbringen wollen. Sie arbeiten - vor allem in der Psychiatrie und in Heimen - ja unter großem Arbeitsdruck, und meistens soll ja eine schnelle Besserung eintreten... Auch keine einfache Situation, und der finanzielle Gesichtspunkt ist leider da, und er wird immer wichtiger.

https://www.zeit.de/2001/33/200133_neuroleptika.xml

Gruss,
Uta
 
Hilfe von aussen

Hallo Leute,

wie es aussieht ist dieser Beitrag recht attraktiv (von gestern auf heute 100 Zugriffe, auf dem Weg zur 200er Marke!) und deshalb nochmal meine Bitte, auch das sich die Leute die sich nicht trauen etwas direkt dazu zu schreiben oder keine Zeit haben sich aktiv damit ausseinander zu setzen, die Möglichkeit nutzen eine E-Mail zu schreiben.

die E-Mail Adresse ist: [email protected]

(auch wenn sich jetzt sämmtliche Mail Roboter darauf stürzen werden!)

img98.imageshack.us/img98/3203/06ih.jpg

Hier noch ein Haufen offener Fragen die es u.A. zu beantworten gilt:

  • Sind Emotionen gleich den Gefühlen ?
    Gibt es ein oder mehrere Organe die für Emotionen zuständig sind ?
    Sind Emotionen immer die gleiche Komponenten (vergleichbar) ?
    Wieviel Eindrücke (Bezugspunkte) braucht es für eine Emotion ?
    Kann man Emotionen irgendwie verschmelzen/zusammenfügen oder zerteilen/zerbrechen ?
    Gibt es eine emotionale Hirachie (mehr und/oder weniger Gefühl) ?
    kann mal wirklich Emotionen/Gefühle mit einfliessen lassen (mit Liebe gebacken) ?
    Hat unsere Sprache genug Kompetenz das was wir empfinden in Worte zu fassen ?
    Gibt es andere kulturelle Gesellschaften die sich ausgiebiger mit der Frage um die Emotionen/Gefühle beschäftigt haben ?
    Welches natürliche Ereigniss oder welcher technische Gegenstand entspricht am besten einem Modell für Emotionen/Gefühle ?
    Mit welchen Mitteln kann man Emotionen/Gefühle eindämmen oder verstärken ?
    Wo lässt unsere Gesellschaft Spielräume um Emotionen auszudrücken ?
    Gibt es bei diesem Thema Grenzen die man nicht überschreiten oder auslassen sollte ?
    Ist die Vorstellung einer Emotion ein gesellschaftliches oder individuelles Phänomen ?
    Gibt es unterschiedliche Formen von Emotionen in unseren Lebensabschnitten (Kind/Judendlicher/Erwachsener/Greis) und sind diese "kompatibel" untereinander ?
    Welche Komponeten beeinflusst am meisten die tägliche Emotionalität (PMS/Wetter/Stress/etc.) ?
    Ist man beim Träumen auch Emotional und wirkt sich das auf die darauffolgende Wachzeit aus ?
    Gibt es in einer Konsumgüter orientierten Gesellschaft einen Paradigmenwechsel im Bezug auf Emotionalität (das Auto/Handy/etc. lieben) ?
    Welcher Leistungs- oder Wertmaßstab wird angelegt wenn ich mir Emotionen leisten kann/muss oder verweigere/partiell unterdrücke ?
    Welchen Stellenwert hat die Emotion wenn Sicherheit als Erfolgsfaktor für echte Emotionen eine Manifestation in Stahl (Autos/Panzer/Türschlösser), Beton (Dämme/Mauern/Fundamente) und Plastik (Pampers/Kondome/Airbags) gefunden hat ? (Ausverkauf der Sicherheit=Ausverkauf der Emotion ?)
    Gibt es ein auf "Lifetime" begrenztes Potential an Emotionen/Gefühlen und wer oder was beschränkt diese ggf.

Mit dem WICHTIGEN Hinweis das es sinnvoll wäre einzelne Aspekte (Fragestellungen) zu greifen und diese zu vertiefen. (dieser Nachtrag, nachdem ich gesehen habe das viele Fragen auch zu vielen (schnellen?) Antworten reizt.)
 
Hallo Mike - hier meine kurzen Antworten auf Deine Fragen:

Sind Emotionen gleich den Gefühlen ?
Grundsätzlich (das ist aber bestimmt nicht durchformuliert und sollte diskutiert werden: das Maß der Gefühle drückt aus, wie sehr man mit sich und der Welt übereinstimmt - Emotionen drücken innere und äußere Reize aus.

Gibt es ein oder mehrere Organe die für Emotionen zuständig sind ?"Mir läuft gleich die Galle über" - nmA gibt es für bestimmte Emotionen auch dazuhörige Organe - "Mein Herz wird schwer". Wenn Emotionen ein Organ "betroffen" gemacht haben, hilft hier nmA nur wirklich, die Ursache der Emotion zu finden und aufzulösen.

Sind Emotionen immer die gleiche Komponenten (vergleichbar) ?
Meinst Du, ob bestimmte Emotionen durch bestimmte Komponenten entstehen? nmA gibt es vor allem offensichtliche Auslöser (ich reagiere sofort bei Ungerechtigkeit und Unterdrückung) und Auslöser, die undifferenzierte Folgen haben: man wird schwermütig und weiß keinen Grund dafür.

Wieviel Eindrücke (Bezugspunkte) braucht es für eine Emotion ?
Eine gute bzw. wichtige Frage. Wir kennen den Begriff "Dickes Fell haben". Das kann zweierlei bedeuten: man konnte eine Ursache für Emotionen entschärfen, oder man verdrängt/entschärft eine Wahrnehmung. Dann kennen wir die "Sensibelchen", die schnell beleidigt sind, oder andere, die sich auf die Fliege an der Wand stürzen.

Kann man Emotionen irgendwie verschmelzen/zusammenfügen oder zerteilen/zerbrechen ?
nmA kann man eine Emotion nur durch ein Gefühl ersetzen - also_ die Ursachen für Emotionen wollen gefunden werden - da in der Regel eine mehr oder weniger! schlechte Erfahrung (andauernde Erfahrungen!) dafür verantwortlich ist, muß man natürlich Gefühl (z.B. Mut) entwickeln, um da ran zu gehen.

Gibt es eine emotionale Hirachie (mehr und/oder weniger Gefühl) ?
Die Wucht von Emotionen (auch der Kraft von Gefühlen) sind abhängig von der Bedeutung in der Wertehierarchie - wo ist die Verletzung entstanden. Unterdrückung und Ungerechtigkeit lösen bei mir starke emotionen aus - allerdings gepaart mit einem starken Gefühl, für "Ordnung" zu sorgen.

kann mal wirklich Emotionen/Gefühle mit einfliessen lassen (mit Liebe gebacken) ?
Einer meiner Lebensgrundsätze ist: Ich tue etwas mit Liebe - oder gar nicht. Erinnere mich an die Aussage von Hildegard, daß früher die Mahlzeiten gesegnet wurden und damit die giftigen Anteile neutralisiert wurden. Mahlzeiten, die von einem Koch, der wütend ist, zubereitet werden, würde ich nicht essen.

Hat unsere Sprache genug Kompetenz das was wir empfinden in Worte zu fassen ?
Du meinst sicher das gesprochene Wort. Nein, weil es nicht erwünscht ist, darüber zu sprechen - ich bezeichne Menschen als Freunde, mit denen ich über Gefühle (und Emotionen) sprechen kann - Seelenhygiene ist für mich wichtig. Aber es gibt eben auch die nonverbale Kommunikation, die im Menschen selber abläuft. Auch ich stehe manchmal fassungslos! in einem Ereignis. Dank jahrelanger Übung gelingt es mir heute in der Regel schnell, den Hintergrund zu erfassen.

Gibt es andere kulturelle Gesellschaften die sich ausgiebiger mit der Frage um die Emotionen/Gefühle beschäftigt haben ?
Spannende Frage - vielleicht finde ich auf die schnelle etwas.
In den christlichen Wurzeln ist Heilung ein zentrale Thema - aber durch die dogmatischen Auswüchse und ihre Folgen wurde der Blick darauf abgelenkt.
Schamanen,ja, auch die Sufis - spontan: alle Kulturen haben einen spirituellen Ansatz, der durch Gefühle heilt.

Welches natürliche Ereigniss oder welcher technische Gegenstand entspricht am besten einem Modell für Emotionen/Gefühle ?
Auch eine wichtige Frage, die der Entsprechung. Emotion = Entzündung (Fremdkörper); Abhängigkeit (Sucht). Technisch: ein apparat, den man erschafft aus Freude (absichtslos) - oder um ihn zu benutzen (ein Hilfsmittel kannauch Bedürftigkeit schaffen)

Mit welchen Mitteln kann man Emotionen/Gefühle eindämmen oder verstärken ?
In unserer Gesellschaft sind weder Gefühle noch Emotionen erwünscht. Emotionen mit Gewalt eindämmen macht krank, weil Lebenskraft gebunden wird. Gefühle eindämmen halte ich für unmöglich - man kann (und sollte) nur lernen, öffentlich damit umzugehen. Meine Gefühle sind meine Gefühle, die lasse ich mir nichtnehmen, ich zeige sie aber auch nicht jedem.

Wo lässt unsere Gesellschaft Spielräume um Emotionen auszudrücken ?
Wenn es mir wichtig ist, arbeite ich mit der Emotion. Man kann sie einsetzen, um den Ernst einer Situation deutlich zu machen. Spiel-Räume, ja, das paßt da sehr gut - mit Emotionen spielerisch umgehen macht Spaß. Gestern habe ich mit einem Freund drei Stunden lang telefoniert. "s begann mit "Ich bin zu Kreuze gekrochen". Ich winselte, war weinerlich usw., die ganze Palette von Demut und Unterwürfigkeit. Am Ende meines "Anfalls" lachten wir beide. Raum? Bei Schlechtwetter gehen wir mit dem Hund auf eine Weide, da liegen Stämme, darum unser "Stammplatz" - hier ist der Raum, Emotionen rauszulassen, auch um Gefühle zu zeigen. Es gibt Räume, man findet sie meist ohne zu suchen.

Gibt es bei diesem Thema Grenzen die man nicht überschreiten oder auslassen sollte ?
Ich habe schon zu dem Beitrag von Pius davor gewarnt, leichtfertig mit Erregungen umzugehen. alles pauschal als Gefühl zu behandeln halte ich für gefährlich, weil: Gefühle gilt es zu verstärken, Emotionen gilt es aufzulösen - und da ihnen (fast immer) schwere traumatische Erfahrungen vorausgingen, muß man hier mit Samtpfoten vorgehen. Traumaarbeit würde ich niemals als Seminar durchführen oder in einer Gruppe bearbeiten.

Ist die Vorstellung einer Emotion ein gesellschaftliches oder individuelles Phänomen ?
Klar, Erregung kann bei Massenveranstaltungen überspringen (Fußball, ein Konzert) - eine Stimmung kann auch eine Familie befallen. Wichtig für mich: über Emotionen (und nur Emotionen) kann man Menschen Energie rauben. Der Begriff "Energieräuber" dürfte allen bekannt sein. Dagegen kann man sich nmA nur mit Gefühl wehren!

Gibt es unterschiedliche Formen von Emotionen in unseren Lebensabschnitten (Kind/Judendlicher/Erwachsener/Greis) und sind diese "kompatibel" untereinander ?
Auch eine spannende Frage. Kurz: Kinder kommen auf die Welt, natürlich ohne Emotionen (außer den pränatalen und perinatalen Erfahrungen - die meistens jedoch völlig unterschätzt werden). Für das Folgende möchte ich wirklich deutlichst betonen - das ist nur meine Meinung. Durch Erziehung werden die Kinder emotionalisert, damit man sie energetisch ausbeuten kann.

Welche Komponeten beeinflusst am meisten die tägliche Emotionalität (PMS/Wetter/Stress/etc.) ?
Je schwächer eine Persönlichkeit ausgebildet ist (Selbstwert fühlen), je anfälliger ist sie für aktuelle "Lagen". Sie müssen es zulassen, daß eine allgemeine Stimmung auf sie überspringt. Von mir: je stärker ich meine Gefühle zulassen konnte (Emotionen zurückgingen), je mehr verschwand auch der ungesunde Streß (Dein Berg von Fragen, Mike, da stand ich erstmal wie ein Ochs vorm Scheunentor - dann war ich beseelt von Deiner Arbeit und hatte sofort die Lösung, damit rational umzugehen). Wetterfühligkeit? Ich bin dankbar, leben zu dürfen - bei jedem Wetter. Grundsätzlich gilt für mich: Gefühle machen autonom, Emotionen entstehen aus Abhängigkeit - und sie schaffen Abhängigkeit.

Ist man beim Träumen auch Emotional und wirkt sich das auf die darauffolgende Wachzeit aus ?
Mit Träumen kenne ich mich nicht besonders aus. Aber wennich daran denke, daß einige Menschen schweißgebadet aufwachen, beinhalten wohl auch Träume einen emotionalen Anteil. Ich glaube, Jane Roberts hat in "Die Natur der Psyche" Informationen darüber erhalten.

Gibt es in einer Konsumgüter orientierten Gesellschaft einen Paradigmenwechsel im Bezug auf Emotionalität (das Auto/Handy/etc. lieben) ?
Ich beobachte eine Verlagerung der Werte - einerseits vereinsamt der Mensch - Gefühle aus dem Miteinander verschwinden; andererseits wird er von fremden Erregungsursachen eingefangen - die ihm eigene Gefühle vortäuschen, aber nur der Ersatz dafür sind: Emotionen. Aber ich glaube, immer mehr Menschen merken, in welche Falle sie da gelockt wurden.

Welcher Leistungs- oder Wertmaßstab wird angelegt wenn ich mir Emotionen leisten kann/muss oder verweigere ?
Das kommt darauf an, in welcher sozialen Ordnung Du dich aufhältst. Ich verkehre bewußt mit Menschen, für die sowohl Emotionen als auch Gefühle nicht nur wichtig, sondern das Zentrum ihres Seins sind. Dieser "Harte Kern" bildet das Fundament mir mich, gesund zu bleiben. Solche Menschen zu finden gelingt allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen - die ich mir in vielen Jahren schaffen durfte, ich betone: durfte!

Welchen Stellenwert hat die Emotion wenn Sicherheit als Erfolgsfaktor für echte Emotionen eine Manifestation in Stahl (Autos/Panzer/Türschlösser), Beton (Dämme/Mauern/Fundamente) und Plastik (Pampers/Kondome/Airbags) gefunden hat ? (Ausverkauf der Sicherheit=Ausverkauf der Emotion ?)
Für mich gibt es keine äußere Sicherheit. Ich kann nicht vor Mördern oder Naturgewalten flüchten - tue ich auch nicht, im Gegenteil, ich stelle mich ihnen. Das kann man aber nur erleben ohne angst - und entsprechender Liebe. Ich messe jedem Menschen und jeder Situation und jedem Wetter einen Wert bei, und brauche entsprechend wenig künstlichen Schutz. Ja, ich bin eben ein Glückskind, eins, das sein Glück mit anderen teilen möchte. Vielleicht spüren das Gefühl auch Mörder?

Gibt es ein auf "Lifetime" begrenztes Potential an Emotionen/Gefühlen und wer oder was beschränkt diese ggf
Schnauf, Deine letzte (? - wohl eher nicht, kicher) Frage. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung berichten, daß mich ein Gefühl beinahe umgebracht hätte - es gibt also eine Grenze: der Körper kann nicht alle Gefühle aushalten, sein System ist dafür nicht geeignet. Andererseits können Dich auch Emotionen umbringen.

Ich danke Dir für diese Fragen - sie haben mich (Du hast mich!!) echt weiter gebracht. Erinere mich an eine Zeit, als ich erkannte: vor jeder klugen Antwort steht eine kluge Frage.

Wolfgang
 
Nachtrag:
Heute Sonntag, 2. April Themenabend im TV bei Arte zum Thema "Liebe" ab 20.45 Uhr. Schaue ich sicher....:wave:
Soeben gesehen dass zuerst eine Liebeskomödie kommt, dann um 22.30 Sex in freier Wildbahn und
erst um 23.20 bis 00.25 Alchemie der Liebe (Serotonin, Endorphin etc.)

Ich finde es müssig, für eine Differenzierung von Gefühl und Emotionen so viele Zeilen zu verschreiben. Das ist nicht wesentlich für mich! Man kann Gefühle/Emotionen auch zerreden, was dem Thema nicht gerecht wird.
Über dieses Thema kann man eigenlich nicht reden/schreiben, denn dieses Thema muss man fühlen. Es sind zwei verschiedene Ebenen.

Wolgang, ich gebe dir Recht, dass verdrängte, emotionale Altlasten („Leichen im Keller“) mit grosser Achtung angegangen werden sollen. Verdrängt wurde aus innerer, emotionaler Not (Hilflosigkeit/Überforderung), die damals Gültigkeit hatte. Ich würde es aber für den betroffenen Menschen nicht gut finden, sie einfach (aus Angst) zu umgehen, bzw. versenkt zu lassen. Sie bestimmen den Alltag oft mehr mit, als es den Betroffenen und der Umgebung lieb ist. Ich betrachte es sogar als gefährlich, emotionale Altlasten nicht zu beachten. Mögliche Folgen sind psychische und körperliche Krankheiten (zudem enorme Kosten bis IV-Bezug), Amokläufer, Suizide, und viele (Gewalt-) Verbrechen. Auch viele Scheidungen/Trennungen, weil der/die Partner/in an den Altlasten mittragen muss/darf, bis sie nicht mehr können/wollen. (Der Partner löst nur etwas innen aus, was eh schon drin ist, das kann mühsam sein aber ebenso ein Geschenk!)
Der Gefühlsteil glaubt, dass er immer noch gleich Hilflos ist wie damals, obwohl der gleiche Mensch in der Zwischenzeit viele Jahre älter ist und ganz andere Möglichkeiten hat, damit umzugehen. Dementsprechen re-agiert ein Mensch immer noch auf der Basis von Hilflosigkeit etc., was sein Selbstbewusstsein negativ beeinflusst.
Der Mensch ist positiv veränderbar, auch in seinem Gefühlsteil!
 
Hallo Pius, guten Morgen!

Warum sollen ausgerechnet wir nicht über Gefühle schreiben können - wie viele Dichter taten es, und einige Menschen interessieren sich auch heute dafür - siehe die Gedichte von León und Uta. Das es gerade für Dich nicht wichtig ist, kann ich im Moment noch nicht verstehen.

Leichen im Keller, wie Du es salopp formulierst, haben einen traumatischen Hintergrund, heiß, Erfahrungen sind für Leben so unverträglich, daß sie vom System Mensch nicht verarbeitet werden können, lebensbedrohlich sind. Ich meine nicht, daß man da nicht herangehen sollte, ich habe auch keine Angst davor, weiß aber aus Erfahrung, daß, wenn man den Schritt wagte, man einen Fall hat, der notfalls rund um die Uhr Aufmerksamkeit braucht. Auch muß der Therapeut außerordentliche Fähigkeiten mitbringen.

Dabei spreche ich nicht etwa von emotionalen Altlasten - die ich mentale und soziale Konditionierungen der Persönlichkeit nennen würde. Klar, an solchen Mustern kann man relativ locker arbeiten - es sind nachmeinem Verständnis aber keine Traumata.

Zitat: Der Partner löst nur etwas innen aus, was eh schon drin ist, ...
Das ist eine ganz wichtige Sache, sollten wir hier aber nicht weiter thematisieren.
Gleiche Erlebnisse lösen auch die damit verbunden Emotionen aus, auch dem stimme ich zu. Das kann man nur durchbrechen, indem man das auslösende Erlebnis klärt und die emotionale Ladung (bei mir ist das nicht der Gefühlsteil - Gefühle sind die Kraft, die die Auflösung der Emotionen heilend begleiten) weggeht.

Zitat: Der Mensch ist positiv veränderbar, auch in seinem Gefühlsteil!
Was Du positiv nennst, bedeutet bei mir autonom - durch eine klare, unbeeinflußbare Persönlichkeit bestimmt. Das ist bei mir ein Prozeß auf zwei Ebenen: einerseits werden die Emotionen reduziert, andererseits werden die Gefühle verstärkt.
Mein Standpunkt ist: das einzige, was der Mensch wirklich will, ist Glücklichsein, Liebe empfinden, ohne von etwas Fremden abhängig zu sein, sozusagen "Liebe mit Sicherheit". Was er durch Emotionen bekommt ist Lust und Vergnügen - der Schmetterling kommt und fliegt wieder weg. Alle Liebesdramen begründen sich nicht auf Liebe, sondern auf Emotionen; wo Eifersucht im Spiel ist und Kontrolle, wo Partner ausgebeutet werden, in all solchen Beziehungen geht es um Emotionen, nicht um Liebe.

Dein Beitrag hat mich sehr gefreut, danke Pius.
Beste Grüße sendet Dir Wolfgang

PS. Ging mir am Abend durch den Kopf: die größten menschlichen Probleme entstehen durch Emotionen - die größten humanitären Leistungen sind durch Liebe entstanden. Allein darum finde ich es wichtig, der Liebe einen Platz zuzuweisen, der mit (flüchtigen und niederen) Emotionen nicht, gar nichts gemein hat.
 
Gehirn und Emotionen - eher wissenschaftlich betrachet:
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEHIRN/GehirnEmotion.shtml

Auch vom "Bauchhirn" ist die Rede, das in den letzten Jahren durch Gershon wieder ins GEspräch gebracht worden ist.

...Neueste Forschungen zeigen, dass psychische Prozesse und das Verdauungssystem weitaus inniger gekoppelt sein könnten, als man bisher gedacht habe. Das Bauchhirn spielt eine große Rolle bei Freud und Leid, doch die wenigsten wüssten überhaupt, dass es existiert, sagt der 62-jährige Gershon, den seine jüngeren Kollegen als "Entdecker" bezeichnen.

Gershon winkt ab. Nein, er habe jenes "zweite Gehirn" nicht entdeckt. Er habe es mit der Hilfe vieler anderer höchstens wiederentdeckt. Denn schließlich habe seine Zunft, die Neurogastroentrologie, eine mehr als 100-jährige Geschichte.

Das erste Kapitel spielt schon Mitte des 19. Jahrhunderts und handelt von dem deutschen Nervenarzt Leopold Auerbach. Als er ein Stückchen Gedärm zerlegte und durch ein einfaches Mikroskop genauer betrachtete, sah er etwas, das ihn stutzig machte: In die Darmwand eingebettet sind zwei Schichten eines Netzwerkes von Nervenzellen und -strängen, hauchdünn und zwischen zwei Muskellagen versteckt....
www.geo.de/GEO/mensch/medizin/686.html?p=1
www.geo.de/GEO/mensch/medizin/683.html?q=

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Uta - ich habe das Buch von Gershon, es aber nicht ganz gelesen, weil die Abhandlung für mich zu medizinisch war - danke für den Link

Zitat: Sind wir nun mit einer Situation konfrontiert, die in irgendeiner Weise für uns wichtig ist, dann wird unser limbisches System danach abgefragt, ob es nicht irgendwelche Vorerfahrung mit derselben oder einer ähnlichen Situation gibt, und ob die damaligen Geschehnisse positiv oder negativ ausgegangen sind. Falls ja, erleben wir die Antwort als Gefühle, indem entsprechende limbische Zentren Informationen in die Großhirnrinde senden
Situation kann hier exogen bedeuten, aber auch endogen - ein innerer Konflikt mit sich selbst. Wichtig aber ist die Aussage, das eine Automatik da ist: wir können uns von den alten Erfahrungen nicht befreien (bevor die Ursache für "schlechte" Erfahrungen nicht aufgearbeitet ist. Ich schlußfolgerte daraus, daß Leben eben dazu dient,
a) ein altes Problem aufzulösen und
b) dafür zu sorgen, daß es nicht wieder wie "damals" geschehen kann.
Wenn das stimmt, ist es geradezu zwingend, daß das alte Problem in unserer Welt anwesend ist - wie sollte man sonst die Lösung dafür finden. Wer nicht hören kann muß fühlen?
Ergo: wenn einige "Weise" behaupten, Leben sei eine Illusion, haben sie insofern recht, als wir uns hier mit Probleme herumschlagen, die nicht durch uns entstanden sind, sondern eben alt sind und von Mensch und Gesellschaft nur bearbeitet werden. (Erbsünde?)

Zitat: Seit den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts wird aber auch den Neurobiologen klar, dass Menschen auch gefühlsbetont sind und dass der Verstand in die Gefühle eingebaut ist.
Einige Wissenschaftler glaubten (einige sicher immer noch), daß Bewußtsein im Gehirn entsteht. Nun ist man immerhin schon so weit zu erkennen, daß nicht die Gefühle im Gehirn entstehen, sondern umgekehrt, das Gehirn in die Gefühle (?) eingebunden (verbunden) ist. Denke ich an Ratio, scheint der Sinn und die Notwendigkeit klar zu sein: Gefühle brauchen Kontrolle, sonst ... (geschieht ein Unglück).
Im Sinne der Schöpfung würde ich sagen: die Gefühle (eine Störung der ...) sind Ursache für Leben, die Emotionen sind die Folgen - Wirkung, anhand derer wir die Ursache erkennen und einen Fehler im System! reparieren können. Daraus folgt: Gefühle sind authentisch, Emotionen sind Reaktionen.

Hast Du, Uta, den Nerv, Dich weiter mit Gershons Arbeit zu befassen? Ich habe ihn nicht. Auch noch Medizin studieren, nein danke. Ich bin ja froh, durch Euch einen intensiveren Bezug zu Körper und Krankheit bekommen zu haben und an euren Erfahrungen, Eurer Arbeit teilhaben zu dürfen.

Gruß Wolfgang
 
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