Medizin der Emotionen

Es erscheint mir die Differenzierung zwischen Gefühl und Emotion doch eher von akademischem denn von tatsächlichem Nutzen zu sein, werter Herr Jensen!:)
 
Mir ist weiter nicht klar, worin die Unterscheidung zwischen Emotion und GEfühl begründet sein soll.

Ich kenne es so, kann aber nicht viel damit anfangen: Emotionen sind die hier als "negativ" bezeichneten hochkommenden spontanen Gefühle, die nur aus dem Teil der Persönlichkeit kommen, die sich in Illusionen, falschen Ansichten, Selbsttäuschungen "ergeht".
Die "richtigen" Gefühle wären dann die jedem Menschen eigene grundlegende Gefühls-Ausrüstung wie Liebe, Vertrauen, Hoffnung usw. -

Ich kann deshalb mit dieser Einteilung nichts anfangen, weil jeder Mensch auch illusionäre Anteile in sich trägt und außerdem so große Gefühle wie Angst, Hoffnungslosigkeit usw. auch in jedem Menschen angelegt sind. Auch diese Gefühle/Emotionen haben ja ihre Berechtigung und sind wichtig als Indikatoren.

Wie dann jemand damit umgeht, ist ein neues Kapitel.

Uta
 
Hallo Ihr Zwei!

Für mich (MICHMICHMICH) war es wichtig zu unterscheiden (Katze Elfie will gerade nicht, daß ich schreibe) ...

zwischen (nach meiner Auffassung) grundsätzlich verschiedenen Formen der Erregung. Denke gerade, ich hätte das hier schon mal geschrieben. Egal. Für mich gibt es eben Gefühle, eine authentische Erregung, die nicht gut oder schlecht, sondern nur mehr oder weniger stark ist - ich bin mehr oder weniger stark enthusiastisch usw., auch ängstlich - also Angst ist für mich auch authentisch, das Ich betreffend

Emotionen dagegen nenne ich meine Erregungen, die nicht authentisch sind, sondern durch etwas "Fremdes" ausgelöst werden (Erziehungsmuster, Erfahrungen usw.) Emotionen können im Gegensatz zu Gefühlen (relativ gesehen) gut und schlecht sein: Ärger über ..., Freude durch ...

Warum das Unterscheiden wichtig für mich war: Ich konnte fortan zu meinen Gefühlen stehen (die nimmt mir niemand weg, die macht niemand falsch). Und andererseits konnte ich nun Emotionen analysieren: wo kommen sie her, warum bin ich in bestimmten Dingen reizbar, sensibel usw.

Abschließend: Gefühle machen sensitiv - Emotionen machen sensibel.


An Alle
Vorstehende Aussagen beruhen auf persönlicher Erfahrung und sollen nicht den Anschein erwecken, allgemeine Gültigkeit zu besitzen.

Wolfgang
 
Trotz aller Erregungen des Herrn Jensen habe ich das immer noch nicht verstanden, ehrlich gesagt!

Was bitte ist denn da der Unterschied? Und wie ist dasd voneinander abgrenzbar? Und worin besteht die Notwendigkeit?

"zwischen (nach meiner Auffassung) grundsätzlich verschiedenen Formen der Erregung. Denke gerade, ich hätte das hier schon mal geschrieben. Egal. Für mich gibt es eben Gefühle, eine authentische Erregung, die nicht gut oder schlecht, sondern nur mehr oder weniger stark ist - ich bin mehr oder weniger stark enthusiastisch usw., auch ängstlich - also Angst ist für mich auch authentisch, das Ich betreffend

Emotionen dagegen nenne ich meine Erregungen, die nicht authentisch sind, sondern durch etwas "Fremdes" ausgelöst werden (Erziehungsmuster, Erfahrungen usw.) Emotionen können im Gegensatz zu Gefühlen (relativ gesehen) gut und schlecht sein: Ärger über ..., Freude durch ..."
:bahnhof:
 
Wie gesagt: für einige Menschen ist dies, für andere Menschen etwas anderes wichtig/verständlich/notwendig. Ordnet meinen Beitrag als Blähung ein. Vielleicht kann Uta den verschieben.
 
In der Hoffnung das Wolfgang in diesem Beitrag noch nicht das Handtuch geworfen hat antworte ich aber mal auf Pius der sich wenigstens mal traut was zu schreiben.

Nach seinen gedachten Modell sind "schlechte" Emotionen ein Energiestau und "gute" sind Energiefluss. Nach diesem Modell müssten Emotionen etwas wertfreies und longitudinal beeinflussbares sein. Demnach müssten wir aber irgendeinen oder mehrere Emitter haben die sich dann irgendwo entladen oder irgendwo raus und dann anderswo wieder rein gehen. Da wir Emotionen nicht abgeben können wird es nach diesen Modell wohl eher die Schleife sein die da ggf. staut. Als extremstes Aktionspotential einer "schlechten" Emotion kenne ich die Wut,Ohnmacht sowie Hass und danach die Verzweiflung.

Zur genauen Lokalisation der Emotionen kann man berücksichtigen das sie aufsteigen oder hoch kochen. D.h. sie müssen irgendwo unten sein um dann auf zu steigen. Zudem scheinen Emotionen etwas ähnliches wie Hitze (Energie) zu sein wenn wir sie so empfinden. Mann kann Sie ja auch abkühlen (mit Eis oder einem Bier). Emotionen neigen bei zuviel davon, dazu Ausgänge zu suchen. Damit wären Emotionen schon mal was körperfremdes oder feindliches was entsorgt werden muss und zum andern eine Kenngröße die wir nur leiten aber nicht direkt steuern können. Emotionen werden auch wie das Feuer entfacht. Also liegt der Vergleich mit dem Feuer schon garnicht so weit weg wenn man hier den Volksmund berücksichtigt.

Emotionen scheinen zudem dazu zu neigen eine Ebene mit einem unüberwindbaren Tal oder einem unberschreitbaren Berg zu bereichern. Was vorher übersichtlich war ist mit Emotionen in eine Landschaft (Tal der Tränen, Berg der Freude) verwandelbar. Die Emotion scheint aber unter diesen Gegebenheiten 2-Dimmensional da ich Berge und Täler umlaufen kann.

Gefühle so wie Sie gerade Wolfgang definiert hat sind manifest. Der Magen dreht sich, der Hals schnürt sich zu, das Herz rast. Alles gefühlte Manifestationen von Emotionen. Das Gefühl scheint eine deutlich realere Komponente als die Emotion zu besitzen. Es fällt mir schwer einem manifeten Gefühl (z.B. Angst) eine Emotion zu zu ordenen. Vielleicht gelingt das aber jemand anderem und damit wäre dann Gefühl eine individuelle Komponente wie es vielleicht auch Emotionen sind (siehe Erläuterung von Wolfgang). Aus der Schulmedizin betrachtet sind Emotionen eh nicht mehr als ein paar Adrenaline mit Hormonen und vielleicht haben Sie sogar recht mit der Annahme das wir nur ein bisschen Chemie sind. Es wäre aus meiner Sicht traurig aber es hat sowas reales.

Da ich diesen Text in mehreren Etappen geschrieben habe kann es sein das grobe Schnipser drin sind. Mann und Frau mögen mir das verzeihen.
 
Mike schrieb:
Nach seinen gedachten Modell sind "schlechte" Emotionen ein Energiestau und "gute" sind Energiefluss. Nach diesem Modell müssten Emotionen etwas wertfreies und longitudinal beeinflussbares sein. Demnach müssten wir aber irgendeinen oder mehrere Emitter haben die sich dann irgendwo entladen oder irgendwo raus und dann anderswo wieder rein gehen. Da wir Emotionen nicht abgeben können wird es nach diesen Modell wohl eher die Schleife sein die da ggf. staut. Als extremstes Aktionspotential einer "schlechten" Emotion kenne ich die Wut,Ohnmacht sowie Hass und danach die Verzweiflung.

Zur genauen Lokalisation der Emotionen kann man berücksichtigen das sie aufsteigen oder hoch kochen. D.h. sie müssen irgendwo unten sein um dann auf zu steigen. Zudem scheinen Emotionen etwas ähnliches wie Hitze (Energie) zu sein wenn wir sie so empfinden. Mann kann Sie ja auch abkühlen (mit Eis oder einem Bier). Emotionen neigen bei zuviel davon, dazu Ausgänge zu suchen. Damit wären Emotionen schon mal was körperfremdes oder feindliches was entsorgt werden muss und zum andern eine Kenngröße die wir nur leiten aber nicht direkt steuern können. Emotionen werden auch wie das Feuer entfacht. Also liegt der Vergleich mit dem Feuer schon garnicht so weit weg wenn man hier den Volksmund berücksichtigt.

Emotionen scheinen zudem dazu zu neigen eine Ebene mit einem unüberwindbaren Tal oder einem unberschreitbaren Berg zu bereichern. Was vorher übersichtlich war ist mit Emotionen in eine Landschaft (Tal der Tränen, Berg der Freude) verwandelbar. Die Emotion scheint aber unter diesen Gegebenheiten 2-Dimmensional da ich Berge und Täler umlaufen kann.

Gefühle so wie Sie gerade Wolfgang definiert hat sind manifest. Der Magen dreht sich, der Hals schnürt sich zu, das Herz rast. Alles gefühlte Manifestationen von Emotionen. Das Gefühl scheint eine deutlich realere Komponente als die Emotion zu besitzen. Es fällt mir schwer einem manifeten Gefühl (z.B. Angst) eine Emotion zu zu ordenen. Vielleicht gelingt das aber jemand anderem und damit wäre dann Gefühl eine individuelle Komponente wie es vielleicht auch Emotionen sind (siehe Erläuterung von Wolfgang). Aus der Schulmedizin betrachtet sind Emotionen eh nicht mehr als ein paar Adrenaline mit Hormonen und vielleicht haben Sie sogar recht mit der Annahme das wir nur ein bisschen Chemie sind. Es wäre aus meiner Sicht traurig aber es hat sowas reales.

Tja, wenn's denn so ist: Dann handelt es sich hier zum Einen um einen Fall geistiger Selbstbespaßung, zum Anderen schlicht und ergreifend um Begriffsverwirrung!
:greis:
Nach den Definitionen der klassischen und der jüngeren Philosophie, unterscheiden wir zwischen Gefühl = LAT: Emotio und der Empfindung = Sensus.
Ersteres ist also das inneliegende Gefühl, wie z.B. Lust, Liebe, Freude, Angst, Hass usw., das andere ist endogene oder exogene WAHRNEHMUNG, wie zum Beispiel Liebesempfinden, Kälteempfinden usf.

Nun aber zwischen "guten und schlechten" Gefühlen zu unterscheiden, das eine gar als "Energiestau" zu betrachten, kann ich mit einer gasnzheitlichen Sichtweise nicht übereinbringen. Denn auch "negative" und deshalb vorgeblich SCHLECHTE Gefühle - wie zum Beispiel Angst oder aggressive Gefühle, sind wichtig und ohne sie wären wir Menschen nicht überlebensfähig.

Eien Satz wie "Emotionen neigen bei zuviel davon, dazu Ausgänge zu suchen. Damit wären Emotionen schon mal was körperfremdes oder feindliches was entsorgt." halte ich für ... na, sagen wir es mal wertarm "geistig unzureichend".
 
Grüßt euch!

Ich habe mal bei Gerhard Roth "Fühlen, Denken, Handeln" nachgeschlagen, wie er Gefühle vs. Emotionen definiert.

"Gefühle 'ergreifen', 'packen', 'schütteln' uns. [...] Das moderne Wort 'Emotionen', abgeleitet von lateinisch 'emotio, klingt etwas neutraler, betont von seiner lateinischen Wurzel 'movere' (bewegen) her aber ebenfalls den Aspekt des Bewegt- und Ergriffenseins. Im Lateinischen existiert daneben der Begriff 'affectus' bzw. 'affectio', der seine Wurzel im Verb 'afficere' ('anmachen', 'anrühren') hat und eigentlich dasselbe wie 'emotio' meint, nämlich von etwas ergriffen sein. In der modernen Psychologie werden die Begriffe 'Emotion' und 'Affekt' häufig synonym gebraucht, teilweise überlappend mit 'Leidenschaft' (passion). Letzteres meint aber eher die starken Gefühle.
Das deutsche Wort 'Gefühl' kommt im 17. Jahrhundert auf und meint ursprünglich den ganz allgemeinen Aspekt des Sich Anfühlens und Erlebens. Es entspricht (z. B. bei David Hume) dem englisch-französischen Begriff 'sentiment'. Man begriff Gefühle als eine Art Wahrnehmung, benachbart den Sinneswahrnehmungen, dem Vorstellen, Erinnern und Denken der Erlebenscharakter ist bei Gefühlen allerdings stärker als bei der Wahrnehmung und den kognitiven Zuständen; wir können in der Regel zwischen Gefühlen und den anderen Erlebniszuständen gut unterscheiden. [...] Charakteristisch für Gefühle ist auch, dass sie mit deutlichen körperlichen Empfindungen einhergehen und dass sie unser Verhalten beeinflussen. [...] Ein Mensch, dessen Hautwiderstand und Adrenalinspiegel sich beim Anblick eines bestimmten Objektes oder einer bestimmten Szene nicht deutlich ändert, verspürt auch keine Furcht. Das Umgekehrte gilt übrigens nicht zwingend, denn die genannten phsyiologischen Vorgänge können durchaus auftreten, ohne dass die Person Furcht empfindet. Nichtsdestoweniger wird ihr Verhalten nachweislich durch diese unbewusste Furcht beeinflusst."


Alle Klarheiten beseitigt?!? Auf jeden Fall benutzt er im Verlauf des Buches die Begriffe "Emotion" und "Gefühl" synonym.


Um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen, inwiefern welche Gefühle gut für uns sind oder nicht: wie Léon bereits gesagt hat, müssen alle Gefühle ihre Berechtigung haben, ansonsten hätten sie sich nicht entwickelt - egal ob durch evolutionäre oder göttliche Kräfte.

Die Grundfrage habe ich so verstanden, dass die gesundheitlichen Effekte verschiedener Gefühle im Zentrum des Interesses stehen.
Nehmen wir mal einen Jäger-und-Sammler, der sich irgendwo in Afrika in seinem Zelt glücklich und vergnügt beim Liebesspiel befindet - mit einer Jäger-und-Sammlerin. Plötzlich hören die beiden ein tiefes Grollen und Kratzen in unmittelbarer Nähe des Zeltes. Noch eben Liebestrunken schießt in ihnen panische Angst hoch und sie ergreifen ihre Waffen und fliehen, um so dem Tod durch Gefressenwerden zu entgehen. Hier hat Angst deutliche gesundheitliche Vorteile.

Aber wie sieht es im Inneren des Körpers aus? Der Mikrobiologe Bruce Lipton schreibt in "Biology of Belief", dass jede Körperzelle grundsätzlich zwei Zustände einnehmen kann - Wachstum oder Schutz. Es ist ein entweder oder. Wenn sich Zellen in einer Schutzhaltung befinden können sie nicht wachsen und umgekehrt.
Negative Gefühle lösen nun die Ausschüttung von Neuropeptiden, Hormonen etc. aus, die die Zellen in einen Schutzzustand versetzen. Folglich schaden solche Zustände langfristig unserer Gesundheit.


Es ist ja auch interessant, dass wir bestimmte Gefühle als negativ empfinden und andere Gefühle als positiv - diese Einschätzung kann ja nicht von ungefähr kommen.

So, jetzt reichts :)
Liebe Grüße,
wikinger
 
Hallo Leon,

ja Emotionen sind geistige Selbstbespaßung. Soll ja aufregend sein, Dein Leben. Was andere dazu denken habe ich mir nicht angelesen. Ich bin also emotional (Begriff) unbelastet soweit ich das beurteilen kann. Was andere Menschen denken zu solchen Begriffen die ich mir vorbehalte selber zu ergründen ist mir eigentlich egal solange es nichts zur Sache "Diskusion" beisteuert.Ich kenne nicht viele Leute die sich tiefgreifende Gedanken dazu machen und was ich da zusammengebastelt habe ist in ein paar Stunden (vermutlich nur Minuten) in einigen Etappen entstanden. Ich hatte mich für etwaige unlogische Komponenten entschuldigt und wollte das nur als Diskusionsgrundlage schaffen und bat um Ergänzung. Die mir vorgeworfene "geistige Unzulänglichkeit" lasse ich mal so gelten weil Du mich nicht kennst. Aber man hätte es etwas höflicher formulieren können obwohl Du ja scheinbar schon die höfliche Variante gewählt hast. Mein Tip, mach es einfach besser und zwar ohne bei anderen abzuschreiben. Ich habe z.B. Liebe noch nie als eine exogene Größe empfangen. Wie geht das ? Ich schliesse hier mal die weitläufig vermutlich falsche Interpretation von Sex als emotionale Liebe aus. Einige echte Fragen noch, die mir wichtig scheinen. Lebst Du mit und aus den Definitionen von Bücher ? Wo sind Deine Emotionen untergebracht ? Wie manifestieren Sie sich (klassischer Wutausbruch) ? Gibt es gradienten und wie definierst Du Sie ? Wie lange "halten" Emotionen ? Kann man Sie parken und bei Bedarf reaktivieren ? Glaubst Du das in Büchern eine pauschale "Wahrheit" zu dem hier besprochenen Thema steht ? Sind demnach Emotionen was immer gleiches was man definieren kann ?

Die Definition vom Wikinger finde ich übrigens einleuchtend und einfach. Da ich mir einbilde das die Natur nichts kompliziertes vom Stapel lässt könnte das Modell greifen. Da die Natur aber in meiner Vostellung nur kopiert müsste es ein reales equivalent geben. Kennt jemand soetwas ?

Für Quereinsteiger und Mitleser (358 Hits bei 31 Beiträgen) noch ein paar Frage:

- Sind Emotionen etwas das ver- oder zerfällt (alte Liebe rostet nicht!) ?
- Empfinden Männer Emotionen anders als Frauen (Romantik) ?
- Gibt es ausser Menschen noch andere Lebewesen die Emotionen erleben und u.U. auch ausdrücken ?
- Wie und/oder womit lassen sich Emotionen steuern (sich zusammenreissen, sie abschalten) ?
 
Hallo Mike,
Du scheinst eher ein Early Bird zu sein, so früh, wie Du schon klare Gedanken formulieren kannst :) .

Alles, was Du schreibst, hängt weiter von der Definition von "Emotion" ab.
Setze ich jetz mal einfach Emotion = Gefühl, dann meine Antworten zu Deinen Fragen:

- Emotionen kochen hoch und zerfallen auch wieder. Allerdings können sie
sich auch als permanente Grundstimmung halten. Kommt auf die Situation
an. Ein Mensch, der jähzornig als Grundveranlagung hat oder erworben hat,
wird immer wieder in Jähzorn-Attacken fallen. Ein anderer dafür in tiefe
Traurigkeit. Aber gerade der Spruch "Alte Liebe rostet nicht" scheint mir
falsch. Die rostet nicht nur sondern sie kann ganz verschwinden - einfach
so.
- Männer scheinen mir Emotionen eher untergründig, unverständig und oft
auch zielgerichtet zu empfinden. Beispiel romantische Stimmung: es sind
für mich die eher seltenen Exemplare Mann, die eine romantische Stimmung
nur um ihrer selbst mögen. Eher doch, um damit etwas zu erreichen, z.B.
die Eroberung einer Frau. Oder täusche ich mich da? Obwohl: auch Frauen
lieben z.B. romantische Stimmungen z.T. so sehr, daß sie darüber die
nackte Wahrheit vergessen und zuschmieren.
-Der Hund, der mit dem Schwanz den Tisch leerfegt, weil Herrchen/Frauchen
wieder da ist, freut sich ganz bestimmt. Und der, der beleidigt ist, weil
Selbige ihn alleingelassen haben, ist auch voller Emotion.
- Durch Erfahrung: man weiß, daß dieser Wutanfall oder dieser Anfall von
Traurigkeit auch wieder vorbeigehen wird (es sei denn, hier spielt Krankheit
ein Rolle). Man verdrängt den Anfall nicht sondern "ergibt sich ihm", solange
dabei niemand wirklich zu Schaden kommt und versucht dann zu ergründen,
warum man immer wieder davon überfallen wird. Dafür gibt es höchstwahr-
scheinlich Gründe, die vergraben aber auffindbar sind. Gelingt es, die zu ver-
stehen, ist sehr viel gewonnen.

Gruss,
Uta
 
Obiger Hinweis von Uta ist wohl interressant, wobei der Verfasser schreibt, dass es seine subjektive Meinung sei.

Für mich sind diese Unterscheidungen nicht wesentlich, denn die Allgemeinheit macht diese Unterscheidung nicht.
Mein Bestreben ist, dass die Menschen ihren Gefühlsteil überhaupt wahrnehmen und ernst nehmen und das ist zugleich mit Körperbewusstsein verbunden, weil die gestaute Energie der Gefühle im Körper eingelagert wird. (Etwa wie ein Kondensator, der Energie speichert. "Leichen im Keller" sind wie stillgelegte, abgehängte Kondensatoren, weil sie einen solchen Energieinhalt wie eine Bombe besitzen und deshalb Angst vor sich selber erzeugen können.)
Es ist so wie ein "Rück-Weg"; Wahrnehmung der Blockaden im Körper , sie mutig auszugraben aus der Versenkung (sie sind ja eh drinnen), zu aktzeptieren, zu befreien und so wieder seine Feinfühligkeit zu ENT-wickeln. :fans:


Die Gefühle sitzen organisch gesehen vorwiegend im Hirn, im lymbischen System, in der Amygdala (Mandelkern). 80 % der Psychopharmaka beabsichtigen eine Wirkung im lymbischen System zu entfalten bzw. (weiter) zu blockieren...und das nennen die "Heilung" :schock:

Jede Information, Wahrnehmung wird zuerst im lymbischen Sytem verarbeitet und grob gesagt als "Harmlos oder Gefahr" gefiltert und dementsprechen re-agiert.:chat:

Um dies zu verbreiten halte ich öffentliche Vorträge zum Thema:" Die Macht der Gefühle. Sind wir ihnen hilflos ausgeliefert? Was können wir verändern?"
Am 5. April in Chur, am 6. April in Landquart, weitere Orte und Angaben auf meiner Homepage...

Interressant finde ich die Aussage von E. Tolle: Liebe ist kein Gefühl in unserem Sinne, sondern ein Zustand. (Sein)

Nachtrag:In der Zwischenzeit schon wieder drei Beiträge, die ich erst jetzt gesehen habe:
Danke Wikinger, interessant. Übrigens ist die Verarbeitung im lymbischen System von sog. "antisozialen Menschen" anders, bzw. zeigt teilweise keine oder verspätete Reaktion. Konnte mit MRI nachgewiesen werden.
 
Gefühle scheinen ausserdem was Richtungsgebendes zu sein denn sonst könnte ich nicht meinen Gefühlen folgen oder es eine Art von Richtung (Planung?) die ich noch nicht definieren kann. Es scheint auch was mobiles zu haben, denn Emotionen kommen und gehen. Ebenfalls scheint es mir so das Emotionen was zeitbehaftetes sind denn wenn ich unter Emotionen "leide" vergeht die Zeit (das empfinden von Zeit im Fluss) definitiv anders. ("halt dich nicht mit Emotionen auf!") Den Vergleich mit den Kondensatoren finde ich übrigens ganz schön wenn man zudem noch berücksichtigt das man jegliche Emotion polaritätsabhängig greifen kann. Die Enden scheinen jedenfalls recht nah beieinander zu sein wenn ich sehe wie schnell positive Euphorie in Gewalt umschlagen kann sofern es nicht das selbe ist. Übrigens ein heikles Thema bei dem ich mich oft frage warum in den Medien so oft von Sex und Gewalt unter einem Label gesprochen wird. Für alle die jetzt hier die Kernthesen vermissen möchte ich noch mitteilen das das Thema für mich so betrachtet neu ist und auch ich Anregungen dazu suche.

und noch kurz ein Nachtipper an Pius. Wenn Emotionen durch Informationen emittiert (was auch immer) werden was ist dann wenn ein Sensor (Augen, Ohren, Haut, etc.) defekt ist ? Sind dann diese Wesen Emotional eingeschränkt ? Ich kenne übrigens viele Menschen die wegsehen oder weghören müssen um sich gewissen Emotionen mit denen Sie schon Erfahrungen hatten oder haben nicht wahr zu nehmen.

Ach, noch ein Gedanke der mir gerade kam. Wenn ich z.B. positive Emotionen loswerden möchte (Liebe?) dann erzeuge ich (wo auch immer) einen gegenpol (Hass?) um Ihn zu neutralisieren (siehe Shadowlady). Kirege ich dann nciht die beiden Enden des einem Kondensators mit dem anderen verbunden (warum auch immer) dann habe ich gleich zwei Probleme. Den einen Rattenschwanz Emoto (der bei mir persönlich übrigens von "Motion" (Bewegung) kommt) der sich mit Ratio rumschlagen muss den ich echt grauselig gestaltet habe (Krieg der Dämonen in mir).

Beispiel: Wenn ich übrigens (emotional) geladen bin solltest Du mich nicht anfassen (Oberfläche). Ich mag das dann nicht! In anderen Fällen brauche ich diesen Ladungsausgleich ganz dringend. Kondensatoren haben aber auch einen kleinen Vorteil. Sie entladen sich mit der Zeit von selber und wenn ich Sie überlade explodieren Sie (schön laut). Stetiger Wechsel der Polilarität erzeugt hitzen und führt auch zur Zerstörung des Dielektrikum das sich aber zu einem gewissen Prozentsatz "selber" heilen kann wobei der Kondensator aber an Kapazität verliert und unmerklich an Volumen zunimmt (Beule im Deckel).
 
Wenn Emotionen durch Informationen emittiert (was auch immer) werden was ist dann wenn ein Sensor (Augen, Ohren, Haut, etc.) defekt ist ?

Wenn ein oder mehrere Sinnesorgane behindert sind oder ganz ausfallen, entwickeln sich zunächst einmal andere Sensoren besser, so daß ein Teil des Ausfalls kompensiert werden kann.
Trotzdem reagieren diese Menschen anders. Z.T. verzögert, weil sie quasi einen Umweg ihrer Sinne mitmachen müssen. Z.T. aber auch unerwartet und unerwünscht, weil sie eben anders mit den Informationen umgehen bzw. ein Teil gar nicht ankommt.

Eine Freundin von mir hat einen Sohn, bei dem ein Ohr gar nicht erst richtig ausgebildet ist. Obwohl dieser Sohn ausgesprochen pfiffig ist, muss man sich erst daran gewöhnen, daß er oft zunächst fast autistisch wirkt, dann aber mit einer Reaktion daherkommt, daß man nur so staunen kann.

Wenn ich übrigens (emotional) geladen bin
Das erinnert mich an Kinesiologie, in der bei 3in1 auch nach der "Emotionalen Ladung" gefragt wird. Je höher sie ist desto stärker beeinflusst sie das Verhalten und Denken des Menschen. Wenn sie dann nach einer Sitzung bei Null ist, ist davon auszugehen, daß dieser Mensch nun fähig ist, ohne Stress an ein Thema heranzugehen.

Jede Körperhaltung, jedes Wort, das wir sprechen, jeder visuelle Eindruck, den wir haben, quasi alles, was uns über die Wahrnehmungskanäle erreicht, ist mit einem Gefühlsinhalt verbunden. Deshalb hat sie den Stress, den der Trainer selbst mit dem Aufschlag hat, automatisch mit übernommen. Wir mussten also, um ihren Aufschlag wieder in den Griff zu bekommen, die emotionale Ladung löschen, die sie durch ihre Nachahmung automatisch übernommen hatte
www.kinesiologie-rhein-main.de/erfa_tennis.htm

Hier wird geforscht, was und wie verschiedene Stimuli auf das Hirn wirken. Überprüft wird mit Kernspin (MRT). Andere forschen mit PET und SPECT.
www.bion.de/Projekte.htm#Emotionsinduktion

Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leute,
Wolfgang hat mich per mail gebeten, diesen seinen Beitrag für ihn hier reinzustellen weil es bei ihm vorhin nicht geklappt hat.
Grüsse
grufti

Hallo und einen guten Morgen für alle zusammen!
(ein Beitrag von heute Nacht 4.00 Uhr, der nicht durchging (???) -
gehört hinter den von Wikinger, berücksichtigt die folgenden Beiträge
nicht!)
Als erstes möchte ich anmerken dürfen, daß ich sehr erfreut bin über
die sachlichen und konstruktiven Beiträge zu einem nicht leichten
Thema.
Zweitens muß ich bekanntgeben, daß das Thema „Gefühl und Emotion“
eines meiner (12) zentralen Themen meines (nicht kommerziellen)
Buches ist. Darum bitte ich gleich jetzt darum, rein sachliche
Ergebnisse, die für andere wichtig sein können, verwenden zu
dürfen. Als Gegenleistung fließt hier meine Arbeit von über zehn
Jahren ein.
Schließlich möchte ich darauf hinweisen, daß für die Erregungen des
Menschen bisher kein - mir bekanntes – System entwickelt wurde, das
alle Erregungen klar einer bestimmten Quelle zuweist. Insofern
betreten wir hier alle, ich will mich da nicht ausschließen, ein
Neuland, sollten uns also bewußt sein, daß wir hier „forschen“. Das
führt nach meiner Überzeugung nur zu einem Ergebnis, wenn möglichst
viele den Nutzen ihres Mitwirkens erkennen. Vor allen Dinge aber
sollten wir bereit sein, bisher geltende Ansatzpunkte aus
Psychologie, Philosophie, etc. nur als Krücken und nicht als Dogmen
zu verstehen: neue Ziele sind nicht auf alten Gleisen zu erreichen!
Ohne León zu nahe treten zu wollen, mit Aussagen wie im Beitrag 29
Nach den Definitionen der klassischen und der jüngeren
Philosophie, unterscheiden wir zwischen ...
landen wir in den
Sackgassen, in denen uns nur betrübte Gesichter erwarten. Wir, und
damit meine ich diejenigen, die sich hier einbringen werden, sollten
eigene, von geltenden Vorstellungen unbeeinflußte Ideen sammeln und
wirklich neue Einsichten gewinnen. Den Beitrag von Wikinger fand ich
sehr gut.

Mike, das darf ich hier auch mal sagen, hatte einen guten „Riecher“,
als er sein Thema aufmachte. Wir kennen zwar den Begriff der
Geistheilung, aber das „starke“ Gefühle auch heilen können und „keine
schlechten Emotionen“ nicht krank machen eher weniger.

Interessant ist wirklich der Nutzen: warum sollen wir unsere
Erregungen unterscheiden. In meinem vorletzten, letzten sachlichen
Beitrag (der letzte war emotional!), der die Problematik nur anreißen
sollte, wird der Ansatz deutlich.
Zitat:
Warum das Unterscheiden wichtig für mich war: Ich konnte fortan zu
meinen Gefühlen stehen (die nimmt mir niemand weg, die macht niemand
falsch). Und andererseits konnte ich nun Emotionen analysieren: wo
kommen sie her, warum bin ich in bestimmten Dingen reizbar, sensibel
usw.

Auch Mikes Beitrag ließ eine mögliche und im Sinne von Analyse und
Therapie nötige Differenzierung aufblitzen: Zitat Beitrag 27
Als extremstes Aktionspotential einer "schlechten" Emotion kenne
ich die Wut, Ohnmacht sowie Hass und danach die Verzweiflung.

Wenn wir Schwarz-Weiß spielen, und ich sage „Liebe“, wird in der
Regel „Haß“ erwidert.
Nach meinem Ansatz gibt es für Liebe gar keinen Gegensatz, und wir
müssen für Haß einen passenden Gegensatz auf der Ebene Emotion suchen.
Liebe dagegen ist auf einer Ebene mit der Angst, es sind zwei
Urkräfte, die zusammen wirken als (vereinfacht!) Plus und Minus: Mehr
Angst – weniger Liebe, mehr Liebe – weniger Angst.
Das ist hier als eine einfache Formel dargestellt, in der Realität
funktioniert das nicht so einfach!!! Darum lautet mein Vorschlag, aus
diesem Thread mindestens zwei Hauptthemen zu machen.

Sind Emotionen lebensfeindlich? Nach meiner Überzeugung in letzter
Konsequenz ja: sie sind schwer zu kontrollieren, am Ende eines
emotionalen Ausbruchs steht oft ein Schuldgefühl, Emotionen können
sehr destruktiv sein, und gute Emotionen enden mit einer Enttäuschung
(weil Liebe „nur“ eine Emotion war) usw. Die Erregungszustände
überlagern die Gefühlsebene und bilden gewissermaßen eine Abart des
eigentlichen Seins.

Ich behaupte: Emotionen weisen auf eine Verletzung der Ganzheit hin.
Die Gefühle schlafen ganz ein und machen den Menschen dann abhängig
von „fremder“ Erregung, die nicht selten bedeutet: andauern schlechte
Emotionen, die sich dann als Sucht, Depression u.ä. manifestieren
können.

„Gefühl und Emotion“. Ich wünsche mir, daß einige den Wert einer
Differenzierung für sich und grundsätzlich erkennen konnten.

Wolfgang

PS. Und ich möchte nicht vergessen zu sagen: meine Ausführungen sind
wieder mal nur dazu gedacht, ein Thema zu vertiefen – und beantworten
auch einen wesentlichen Teil der Frage, warum ich gesund bin: ich
lebe in einer Gefühlswelt (auch wenn das für einen „Mann“ nicht
leicht ist), in der Emotionen gelegentlich, zunehmend weniger,
vorkommen.
 
die dunkle Seite der Macht...

Wie immer im Leben gibt es Punkte an denen man trotz aller aufgebrachter Gewalt nicht weiter kommt und hier scheinen wir uns so einem Punkt zu nähern. Seltsames geschieht wenn man Konstruktionen zuende plant und dann noch in die ausführende Phase eintritt. U.U wichtige Gedanken gehen verloren so das die gesammte Konstruktion leidet. Rechner versagen sich in dem Moment wo man auf "senden" klicken möchte. Ganze Orte werden weggespült und am Ende bleiben verzweifelte Personen die in Gott, einer Verwünschung oder einfach nur dem sagenumwobenen Pech Ihre Erklärung suchen.

Genug der Einleitung (bevor noch die Welt untergeht!) bekam ich gerade von Wolfgang eine Mail in der er mich bat seine soeben getippten Gedanken zu veröffentlichen. Natürlich streikte daraufhin gleich meine Maus (Batterie alle) und die Chancen stehen gut das sich im letzten Moment noch der Rechner verabschiedet (läuft schon einiege Tage durch). Wichtig scheint jedoch die Geschwindigkeit um seinem Schicksal (und/oder) den Emotionen über die wir hier laut nachdenken zu entkommen. Ich warte gespannt darauf ob der Server mit dem Board abschmiret, das Netz einfach so den Geist aufgibt oder was sonst so passiert damit Wolfgangs Text nicht im Netz und damit der Öffentlichkeit preis gegeben wird. Hier nun Wolfgang Text als Zitat den ich von Ihm vor wenigen Minuten als Text und mit der Bitte um Veröffentlichung bekommen habe:

Wolfgang schrieb:
Hallo und einen guten Morgen für alle zusammen!
Als erstes möchte ich anmerken dürfen, daß ich sehr erfreut bin über die sachlichen und konstruktiven Beiträge
zu einem nicht leichten Thema.
Zweitens muß ich bekanntgeben, daß das Thema „Gefühl und Emotion“ eines meiner (12) zentralen Themen meines
(nicht kommerziellen) Buches ist. Darum bitte ich gleich jetzt darum, rein sachliche Ergebnisse, die für
andere wichtig sein können, verwenden zu dürfen. Als Gegenleistung fließt hier meine Arbeit von über zehn Jahren
ein.
Schließlich möchte ich darauf hinweisen, daß für die Erregungen des Menschen bisher kein - mir bekanntes –
System entwickelt wurde, das alle Erregungen klar einer bestimmten Quelle zuweist. Insofern betreten wir hier
alle, ich will mich da nicht ausschließen, ein Neuland, sollten uns also bewußt sein, daß wir hier „forschen“.
Das führt nach meiner Überzeugung nur zu einem Ergebnis, wenn möglichst viele den Nutzen ihres Mitwirkens
erkennen. Vor allen Dinge aber sollten wir bereit sein, bisher geltende Ansatzpunkte aus Psychologie,
Philosophie, etc. nur als Krücken und nicht als Dogmen zu verstehen: neue Ziele sind nicht auf alten Gleisen zu
erreichen! Ohne León zu nahe treten zu wollen, mit Aussagen wie im Beitrag 29
Nach den Definitionen der klassischen und der jüngeren Philosophie, unterscheiden wir zwischen ...landen
wir in den Sackgassen, in denen uns nur betrübte Gesichter erwarten. Wir, und damit meine ich diejenigen, die
sich hier einbringen werden, sollten eigene, von geltenden Vorstellungen unbeeinflußte Ideen sammeln und
wirklich neue Einsichten gewinnen. Den Beitrag von Wikinger fand ich sehr gut.

Mike, das darf ich hier auch mal sagen, hatte einen guten „Riecher“, als er sein Thema aufmachte. Wir kennen
zwar den Begriff der Geistheilung, aber das „starke“ Gefühle auch heilen können und „keine schlechten Emotionen“
nicht krank machen eher weniger.

Interessant ist wirklich der Nutzen: warum sollen wir unsere Erregungen unterscheiden. In meinem vorletzten,
letzten sachlichen Beitrag (der letzte war emotional!), der die Problematik nur anreißen sollte, wird der Ansatz
deutlich.
Zitat:
Warum das Unterscheiden wichtig für mich war: Ich konnte fortan zu meinen Gefühlen stehen (die nimmt mir niemand
weg, die macht niemand falsch). Und andererseits konnte ich nun Emotionen analysieren: wo kommen sie her, warum
bin ich in bestimmten Dingen reizbar, sensibel usw.

Auch Mikes Beitrag ließ eine mögliche und im Sinne von Analyse und Therapie nötige Differenzierung aufblitzen:
Zitat Beitrag 27
Als extremstes Aktionspotential einer "schlechten" Emotion kenne ich die Wut, Ohnmacht sowie Hass und danach
die Verzweiflung.

Wenn wir Schwarz-Weiß spielen, und ich sage „Liebe“, wird in der Regel „Haß“ erwidert.
Nach meinem Ansatz gibt es für Liebe gar keinen Gegensatz, und wir müssen für Haß einen passenden Gegensatz auf
der Ebene Emotion suchen.
Liebe dagegen ist auf einer Ebene mit der Angst, es sind zwei Urkräfte, die zusammen wirken als (vereinfacht!)
Plus und Minus: Mehr Angst – weniger Liebe, mehr Liebe – weniger Angst.
Das ist hier als eine einfache Formel dargestellt, in der Realität funktioniert das nicht so einfach!!! Darum
lautet mein Vorschlag, aus diesem Thread mindestens zwei Hauptthemen zu machen.

Sind Emotionen lebensfeindlich? Nach meiner Überzeugung in letzter Konsequenz ja: sie sind schwer zu
kontrollieren, am Ende eines emotionalen Ausbruchs steht oft ein Schuldgefühl, Emotionen können sehr destruktiv
sein, und gute Emotionen enden mit einer Enttäuschung (weil Liebe „nur“ eine Emotion war) usw. Die
Erregungszustände überlagern die Gefühlsebene und bilden gewissermaßen eine Abart des eigentlichen Seins.

Ich behaupte: Emotionen weisen auf eine Verletzung der Ganzheit hin. Die Gefühle schlafen ganz ein und machen
den Menschen dann abhängig von „fremder“ Erregung, die nicht selten bedeutet: andauern schlechte Emotionen, die
sich dann als Sucht, Depression u.ä. manifestieren können.

„Gefühl und Emotion“. Ich wünsche mir, daß einige den Wert einer Differenzierung für sich und grundsätzlich
erkennen konnten.

Wolfgang

PS. Und ich möchte nicht vergessen zu sagen: meine Ausführungen sind wieder mal nur dazu gedacht, ein Thema zu
vertiefen – und beantworten auch einen wesentlichen Teil der Frage, warum ich gesund bin: ich lebe in einer
Gefühlswelt (auch wenn das für einen „Mann“ nicht leicht ist), in der Emotionen gelegentlich, zunehmend weniger,
vorkommen.

Die Vorschau hat auf jedenfall geklappt und wenns dann noch andere lesen können scheinen wir noch nicht so nah an einer Wahrheit zu sein aber vielleicht einen Schritt näher an Carlos Castanedas Schattenwesen (S.195ff) (die ich übrigens Shadowlady und anderen interessierten) zur leichten aber nachdenklich stimmenden Lektüre empfehlen kann.
 
Danke, Ihr helfenden Geister - und wenn ich mir ein Gefühl erlauben darf: wir drei waren etwas stärker als ...! Ob wir nahe an einer "Wahrheit" sind wird sich zeigen durch weitere Störungen - aber auch durch den Willen, hier etwas ganz Wichtiges aufzuhellen.

Ich fühle mich derzeit überfordert, den Beiträgen hinterherzukommen. Versuche mal, das in kleinen Schritten abzuarbeiten.
Von Mike: Da ich mir einbilde das die Natur nichts kompliziertes vom Stapel lässt könnte das Modell greifen. Da die Natur aber in meiner Vostellung nur kopiert müsste es ein reales equivalent geben. Kennt jemand soetwas ?
Ich: Ja, kenne ich, sprach schon (kurz) über das "Wesen von Entsprechung". Ich möchte dieses (für mich heiße) Thema hier nicht weiter vertiefen.

Zu León - wenn er das Thema und Mikes Fragen ernst nimmt, dürfte er heute wenig Zeit für Frühlingsgedichte haben.

Uta - Deinen Beitrag empfinde ich als sehr authentisch. Meine Alten Lieben rosten nicht. Andere Beziehungen dagegen sind aus meinem Bewußtsein verschwunden. Männlich wird (wissenschaftlich) mit Gehirnhälfte Geist-rational gleichgesetzt. Einige (viele?) Männer wollen sich Gefühlen nicht hingeben, weil es gefährlich ist, sie verwundbar macht (Siegried?). Und: klar, einige Männer spielen Romantik, um ein Ziel zu erreichen - machen Frauen aber auch, vielleicht nur anders.

Pius schreibt:
"Leichen im Keller" sind wie stillgelegte, abgehängte Kondensatoren, weil sie einen solchen Energieinhalt wie eine Bombe besitzen und deshalb Angst vor sich selber erzeugen können.) Hier meint er wahrscheinlich ein reaktives Potential für Emotionen. Daran sollte man sehr vorsichtig arbeiten, weil sie traumatischer Natur sind. Die Ursache für das Speichern ist ja eine schwerwiegende und für den Menschen existentiell notwendig.
Zitat: Die Gefühle sitzen organisch gesehen vorwiegend im Hirn, im lymbischen System, in der Amygdala (Mandelkern). Was hältst Du von dem Vorschlag: Emotionen und Gefühle bilden sich im körperlichen System an der Stelle ab, wo sie transformiert werden ins körperliche Leben. (?)
Zitat: Interressant finde ich die Aussage von E. Tolle: Liebe ist kein Gefühl in unserem Sinne, sondern ein Zustand. (Sein)
In meiner Terminologie: Liebe ist keine Emotion, sondern entsteht in einem Teil des Menschen, das ich Wesen nenne. Liebe ist insofern ein Zustand, weil sie nur mehr oder weniger erscheint, aber grundsätzlich nicht vergänglich ist.

Mike, für mich sind Deine Gedanken sehr wertvoll. Zitat: ... denn wenn ich unter Emotionen "leide" vergeht die Zeit (das empfinden von Zeit im Fluss) definitiv anders.
Genau, Emotionen verursachen ein schwankendes Zeitgefühl, sie sind sehr irdisch, auch flüchtig und schnell ins Gegenteil schlagend. Liebe dagegen scheint nicht von dieser Welt zu sein (wohl aber für diese Welt). Bei Liebe (meine Erfahrugn) gibt es gar kein Zeitgefühl - das Körperliche verliert an Bedeutung.

Gefühle sind richtunggebend - genau: das spricht dann der "Bauch" - und Du sprichst ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal von Gefühl und Emotionen an. So läßt sich auch ein Phänomen erklären: mehr und mehr Menschen vertrauen ihren Gefühlen nicht mehr, weil sie Emotionen als gefährlich erlebten. Darum schalten sie um auf Ratio - und wir beobachten eine zunehmende Gefühlskälte - logisch mir für.
Rezeptive Wahrnehmungen lösen Erregungen aus, die ich nicht unter Gefühl und Emotion einordnen würde.
Liebe ist (nach meiner Definition) keine Emotion, die man loswerden will. Emotionen haben etwas obsessives, Liebe dagegen fließt völlig absichtslos - auch ein wesentliche Unterscheidung, die ich für mich festgestellt habe.
Uta geht auf Dein "Wenn ich übrigens (emotional) geladen bin" ein. Eigene Erfahrung: eine Heilerin bat mich um Hilfe nei einem ihrer schwierigen Patienten. Während ich mit ihm sprach, stand sie plötzlich auf, nahm ihren "Tensor", legte dem Mann die andere Hand auf die Schulter, und sagte "Traurigkeit". Die Rute schlug wie wild aus. Dazu: Traurigkeit ist eine depressive Emotion, damit kann man relaitiv leicht umgehen - anders sieht es bei aggressiven Emotionen aus - da wünscht man sich dann einen Job bei der Telefonseelsorge.

Uta zitiert: Wir mussten also, um ihren Aufschlag wieder in den Griff zu bekommen, die emotionale Ladung löschen, die sie durch ihre Nachahmung automatisch übernommen hatte.
Auch ein spannendes Thema. Es gibt im menschlichen System eine, ich nenne sie mal Kraft, die automatisch assoziert, Gleiches oder Ähnliches vergleicht. Aber das Prinzip würde ich hier nicht gerne weiter ausführen, obwohl es wichtig ist, diese Automatik zu kontrollieren. Extra-Thema?

So, ich hoffe, einigermaßen auf die Beiträge eingegangen zu sein.

Wolfgang - atmet jetzt mal tief durch!
 
Ich vermute, Siegried ist die Mischung aus Kriemhild und Siegfried ?!? Oder liege ich da völlig falsch ?

Ich möchte dieses (für mich heiße) Thema hier nicht weiter vertiefen.

sowas HASSE ich! Dann lass es weg und erwähne es nicht...
 
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