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Aus dem Zeit-Online-Artikel Psychologie: "Kreativität kann man sich aneignen" |*ZEIT ONLINE von Katrin Zeug vom 17. Februar 2016Gewohnheiten sind wichtig, um kreativ zu sein, sagt der Psychiater Rainer Holm-Hadulla im Interview. Ein bisschen Chaos schade allerdings auch nicht.
Und weiter:
Das finde ich spannend... habe ich doch selbst mehrfach erlebt, wie mich Ideen zu einer bestimmten Aufgabenstellung unter der Dusche, auf einem Spaziergang oder gar im Bus oder auf dem Kardio-Gerät im Fitness-Center so heftig "ereilten", dass ich Probleme hatte, schnell genug Papier und Stift für Notizen und spätere Rekonstruktion zu holen. Ein "Verbeißen" in die Lösungssuche dagegen oder den Versuch, unter Stress kreativ zu sein, erlebe ich öfter mal als fruchtlos.Die Schönheit des Denkens und kreativen Tuns entfaltet sich oft innerhalb von verlässlichen Alltagsritualen. Die sich selbst steuernde, autopoietische Aktivität des Gehirns funktioniert am besten in Ruhe oder im Rahmen routinierter Abläufe.
Ich lese ab und an gerne mal - z.B. zwischendrin oder beim Frühstück - in der "Zeit", im Web oder neuerdings auch in der kostenlosen App. Diesen Artikel fand ich, als ich - rein aus Neugier - einen Satz aus Nietzsches Zarathustra in eine Suchmaschine eingab, der im o.g, Artikel von Prof. Holm-Hadulla zitiert und interpretiert wird:
Zur neurobiologischen Seite äußert sich Herr Holm-Hadulla auch:Nietzsche sagte mal: "Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern zu gebären." Entscheidend ist das Wort "noch". Man darf nicht nur Chaos haben, man braucht auch viel Struktur, Klarheit und Gewohnheit, um sich auf das Chaos einlassen und es ertragen zu können.
GrußZEIT Wissen: Aber um etwas Überraschendes zu schaffen, muss man sich vom Alten, vom Gewohnten losmachen...
Holm-Hadulla: Sie können sich vom Gewohnten nicht losmachen, sie können es nur verändern. Alles ist schon einmal gedacht worden. Es gibt keinen Künstler, der etwas aus dem Nichts schafft,... (...) Neurobiologisch gibt es keinen Cocktail ohne gute Zutaten, das heißt: Ohne gespeichertes Wissen entstehen keine neuen und brauchbaren Kombinationen dieses Wissens.
Kate
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