hallo james
da gab es so vieles was nicht gepasst hatte nicht nur das mit der wäsche, da wurde uns tatsächlich eingeredet, bei 60 grad waschen sei das alles kein problem da würde alles abgetötet werden und man könne problemlos alle wäsche miteinander waschen. das nächste mal als ich zu besuch kam, stand die schmutzwäsche in beuteln verpackt für mich bereit. da ging mir der hut hoch und ich stellte das dem hygienebeamten vor die füsse mit dem satz wenn sich das gegenseitig nicht überträgt könne er das gerne mit sich nach hause nehmen, das war vielleicht öl ins feuer gegossen von mir das meine mutter dann wieder auszubaden hatte.

oder mit dem essgeschirr, da bekam meine mutter so hundenapfähnliches weils ich das auch so praktisch für die mikrowelle eigenen würde und weil das material keinerlei keime übernehmen würde, das essen selber wurde fast ausschliesslich kalt serviert (bei mrsa-patienten spielt das keine so grosse rolle (mehr) und zudem ist es für leute mit diesen keimen viel gesünder waren antworten die wir hörten.

ich habe noch nie von einem menschen gehört, dass er sich lieber eine extremität amputieren lassen wollte um schmerzen loszuwerden - ist das tatsächlich so? und ergeben sich dann keine phantomschmerzen?

ich wurde mit diesem mrsa-keim zum erstenmal mit einer krankheit so hautnah konfrontiert - natürlich war ich völlig überfordert damit. zuerst hüllte ich mich brav in diese schutzkleider und masken, jedesmal wenn ich zu besuch kam galten andere massnahmen, keiner wusste so recht was man tun oder besser lassen sollte. leider fand ich dieses forum hier viel zu spät...und meiner mutter konnte ich nicht mehr helfen dafür war es offenbar schon viel zu spät.
lg susann
 
Hallo Susann,
es war tatsächlich so!
Natürlich habe ich Phantomschmerzen, auch weil ich viel zu spät auf diese Idee gekommen war. Jetzt "behelfe" ich mich mit einem Morphin (Transtec 52,5 µg/h) und Neurontin 300 mg. Das klappt seit fast 10 Jahren...
Ich habe das noch nie gemacht, aber ich hänge hier mal ein Bild von meinem Bein kurz vor der Amputation an. Es sind zwei "Löcher" im amputierten Vorfuß. Wenn die mal zuheilten, waren die Schmerzen unerträglich. Der Keim war im Knochen schon bis zum Knöchel gewandert und dadurch konnte ich das Bein überhaupt nicht mehr belasten. Ein Auftreten war unmöglich und somit das Bein nicht zu gebrauchen...

LG, James
 

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guten morgen james
das bein erinnert mich von der farbe her an das bein meiner mutter. sie hatte dieselbe farbe am schienbein an zwei stellen die nicht zugewachsen sind.

ich wusste nicht, dass die schmerzen sich steigern wenn die wunde zuwächst. uns sagte man in der klinik immer wenn alles nur einmal zuwachsen würde, dann wäre alles gut. schlussendlich wurde meine mutter mit einem offenen bein vor die tür gestellt und ein paar stunden als notfall mit herzinfarkt wieder aufgenommen.

mich lässt die ganze geschichte um mrsa und andere krankenhauskeime nicht zur ruhe kommen auch wenn meine mutter gestorben ist, ich lese hier alles mit zu diesem thema.

und - es tut mir leid, dass du damit so vieles erleiden musstest und noch musst. danke für das bild und dass du es eingestellt hast es beeindruckt mich sehr und die vorstellung ist nun noch etwas einfacher.
lg susann
 
Guten Morgen zusammen,

ich bin von Stunde zu Stunde schockierter über das, was ich hier alles zu MRSA erfahre.

Ich habe gewusst, dass es "sowas" gibt und sich daran (ganz selten) Menschen bei OP´s infizieren und dann sterben....

Aber das was da tatsächlich hinter steckt ist ja mittlerweile ein gigantischer Berg von medizinischen Problem und menschlichen Schwerst-Schicksalen!!!!

Die Vorstellung meine Ma könnte als "geheilter", aber weiter infizierter Pflegefall in lebenslange Dauerisolierung entlassen werden ist so grausam!!!!!

Ich weiß überhaupt nicht mehr, welche "Baustelle" gerade meine Wichtigste ist.

Als erstes muss ich mich kümmern, dass sie im KH neben der medizinischen Behandlung auch physiologische und vielleicht sogar psychologische Betreuung erhält... Sie wird weder "ordentlich" gebetet, noch bewegt, oder "beturnt"... Sie muss erstmal "gesund" werden. Vorher macht es ja keinen Sinn, sich um ihren Bewegungsapparat zu kümmern... Ich könnte kotzen.... Wenn ich das richtig einschätze werden ihr nicht mal mehr die Zähne geputzt...

Anja
 
Moin Anja,
mein Vater hat mit MRSA und trotz des schweren Schlaganfalls noch über ein Jahr lang gut und gerne gelebt. Er hatte auch COPD, Herzrhythmusstörungen und war halbseitig gelähmt und hatte Pflegestufe III. Und er war ja eine ganze Ecke älter, als Deine Mutter.

Er ist auch nicht an MRSA gestorben, sondern an Medikamentenfehlern im Krankenhaus und an einer Infektion mit Pseudomonas aeroginosa, die im Krankenhaus nicht behandelt wurde. Ins Krankenhaus musste er auch nur deshalb wieder, weil er einen großen blutenden Tumor am Ohr bekam, der operiert werden musste. Im operierenden Krankenhaus bekam er ein falsches Antibiotikum und vier weitere Keime – vor der OP hatte er nur seine „eigenen“ MRSA, die wir mit Orthomol und Vitasprint sehr gut im Griff hatten. Eine gute Woche nach dieser OP musste er wegen der neuen Keime wieder in ein andres Krankenhaus, in dem er dann endgültig hingerichtet wurde.

Es ist wirklich so, dass zuhause (bzw. in der Seniorenwohnung) sich nicht jeder verkleiden muss. Ich habe ihn selbst gepflegt (ohne Verkleidung – aber mit viel Händedesinfektion) und habe mich nicht infiziert. Auch keiner seiner (leider seltenen) Besucher (Thema Bruder) und auch meiner kleiner Hund haben sich nicht angesteckt. Gefährdet sind nur ganz kleine Kinder und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem – z. B. wenn man Antibiotika nimmt.

Die Therapeuten haben allerdings Handschuhe und Mundschutz angezogen, damit sie die Keime nicht zu ihren anderen Patienten schleppen. Wenn ein Pflegedienst kommen sollte, würden die das wohl auch so machen.

In was für einem Zustand befindet sich Deine Mutter zur Zeit ? Kann sie sich selbst bewegen oder ist sie völlig lahmgelegt?

LG Silke
 
Hallo Silke,

bis Montag sprach meine Mutter mehr oder weniger verständlich und meistens gut orientiert. Kleinere Aussetzer, wie die Frage nach ihrer seit Jahrzehnten toter Oma, oder nach einem Wohnort von vor 50 Jahren aussen vor. Sie muss gefüttert werden, trinkt aus der Schnabtasse mit fremder Hilfe, kann die Beine leicht anziehen und wieder strecken und die Hände schwer zitternt ca. 20 cm über die Bettdecke heben.

Montag bekam sie diese Herzkatetheruntersuchung. Seitdem spricht sie fast garnicht, wenn dann nur sehr schwer verständlich. Ausser Dinge, wie "Durst" habe ich seit dem nicht verstanden... Dafür stöhnt sie sehr häufig. Auf die Frage warum, Schmerzen, Durst, oder... oder... verneint sie. "alles gut"...

An eine Unterbringung in Ihrer Wohnung mit Pflegedienst, ist Stand heute unter keinen Umständen zu denken....

LG Anja
 
Hallo Anja,
es ist zu hoffen, dass ihr Zustand durch die Untersuchung schlechter geworden ist und sie sich wieder erholt – sie ist ja sicherlich sediert worden. (siehe oben: Durchgangssydrom) Konntest Du bez. Der Medikamente schon etwas abklären?

Animier deine Mutter dazu, selbst Gymnastik zu machen, soweit das möglich ist.

Aber was m. E. gar nicht geht ist, dass sie Durst hat! Versuch zu klären, warum das so ist! Wenn du eine Hautfalte auf der Hand Deiner Mutter zwischen die Finger nimmst – bleibt die Falte dann stehen? Das wäre ein Zeichen für zu wenig Wasser.

Ruf doch mal bei der Krankenkasse an, die müssen Dir helfen. Dafür gibt es extra eine Stelle dort.

LG Silke
 
liebe anja - wehr dich für die bedürfnisse deiner mutter, grade wenn sie durst hat, das trinken ist so wichtig - ich kann mich da silkes worten nur ganz eindringlich anschliessen. achte auch drauf dass es verschiedene getränke gibt und vorallem keinen sprudel das bläht.

ich denke auch, dass die sedation daran schuld ist dass deine mutter kaum sprechen mag. versuche sie zu motivieren, dass sie dir sagt was genau losist damit du ihr helfen kannst.

...und...es stirbt nicht jeder an mrsa das wollte ich dir mit meinen worten nicht sagen, jeder erlebt anderes und jeder verarbeitet das auch anders, wichtig ist einfach offen und aufmerksam zu bleiben für die nöte deine mutter damit hilfst du ihr am besten.
lass dich drücken - lg susann
 
Hallo Anja,

die oben genannten Ratschläge kann ich voll unterstützen! MRSA ist kein Todesurteil. Es kann natürlich dadurch immer eine generalisierte Infektion/Sepsis eintreten und die Ärzte haben idR nur wenig Möglichkeiten. Die "Reserveantibiotika" sind ja nur deshalb welche geworden, weil die Wirkung nicht stark genung war oder die Nebenwirkungen sich unerwünscht entwickelten. Das war der eigentliche Grund, warum man sie vom Markt genommen hat. Jetzt können wir (da die Bakterien damit nicht in Berührung kamen und sich keine Resistenzen entwickeln konnten) für diese Erkrankungen einsetzen.
Die zeitweise Verwirrtheit hatte ich auch. Das kann zum Teil an den Medikamenten, einer Sedierung aber auch durch Stoffwechselprodukte oder Giftstoffe abgestorbener Bakterien geschehen. Ich denke nicht, dass Deine Mutter in der jetzigen Situation große Schmerzen empfindet auch wenn sie häufig stöhnt oder aufschreit. Ich rechne das eher der Verwirrtheit zu.

LG, James
 
Liebe Susann,liebe Silke, lieber James,

meine Mutter ist gestern Morgen 4.00 friedlich eingeschlafen. Sie bekam am Mi morgen einen Arterienverschluß im Bein, vermutlich durch "Entzündungsgewebe" von der Herzklappe. Notverlegung in die Uni, geplante Not-Op, in Rücksprache mit den Uni-Ärzten OP verweigert... Man war entsetzt über den schlechten Allgemeinzustand. OP völlig unmöglich...

Wenige Stunden später schlief sie ein. In einer hellen, großzügigen, liebevollen Umgebung....

Ich danke euch, für Eure liebevolle Begleitung, eure tolle Hilfe, eure Ratschläge, Information und Mutmach-Worte!!!!

Ich werde hier sicher immer wieder mal vorbei schauen. Es ist einfach nur klasse, mit euch eine so tolle, engagierte Gruppe Hilfsbereiter Menschen gefunden zu haben.

LG Anja
 
Liebe Anja,

in Gedanken sind wir bei Dir.

Danke auch für Deine lieben Worte die Du für uns gefunden hast, obwohl Dich selbst gerade schwere Stunden belasten...

Liebe Grüße, James
 
Liebe Anja,
ich bin sehr traurig !

Herzliches Beileid zu Deinem Verlust.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.

Wenn Du jemanden zum „Reden“ brauchst melde Dich hier oder per E-mail.

Viele Liebe Grüße
Silke
 
liebe anja
von herzen wünsche ich dir ganz viel kraft mit diesem schweren schicksalsschlag umgehen zu können. ich kann mir vorstellen, dass es dir ähnlich wie mir ergehen wird nach dem plötzlichen einschlafen von deiner mutter, wenn du jemandem zum reden brauchst ist hier im forum immer ein guter platz denke ich, grade unter menschen die ähnliches durchgemacht haben.
lass dich mal ganz fest drücken - ich wünsch dir alles liebe
susann
 
Neue Hoffnung!

Biologen aus Boston entwickeln eine neue Strategie um MRSA erfolgreich zu bekämpfen. Sie erkannten, dass sich die resistenten Bakterien in einen "Schlafzustand" versetzen, wenn sie unter den Einfluss von Antibiotika geraten. Dadurch schützen sie sich und sind dann nicht angreifbar.

Ein Eiweiß aus der Gruppe der Acyldepsipeptide (ADEP) "weckt" die Staphylokokken jedoch wieder auf und aktiviert ein Enzym welches den Erreger unter Antibiotika-Einfluss zuverlässig tötet.

Wie sich zeigte, kann auch bei diesem Doppelschlag erneut eine Resistenz entstehen. Diese ist jedoch insgesamt wieder angreifbar.

Quellen: BAIERBRUNN OTS - EINE ART SCHLAFZUSTAND SCHEINT MANCHE BAKTERIEN - SO GENANNTE METHICILLIN-RESISTENTE STAPHYLOKOKKEN MRSA - VOR ANTIBIOTIKA ZU SCHÜTZEN (ad-hoc-news.de/doppelschlag-gegen-killerkeime-wissenschaftler-finden--/de/News/33801459)

Apotheken Umschau 1. Januar 2014 Seite 56
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo, ihr Lieben!

Bezüglich MRE (multiresistente Bakterien) in Krankenhäusern habe ich gerade einen interessanten Artikel in der aktuellen Zeitschrift "PLUS Magazin" gelesen. Es ist schön, dass das Thema wieder einmal ins Bewusstsein gebracht wurde. Für diesen Artikel wurden 6 Seiten erübrigt, wovon 4 Seiten Text sind. Es wird der Vergleich zu Holland und Dänemark gezogen, wobei Deutschland ganz schön schlecht wegkommt. Und unser Bundesgesundheitsminister findet eine 1:1-Kopie des niederländischen Modells weder möglich noch sinnvoll. :mad: Wer sich die Zeitschrift noch holen will, muss sich leider beeilen: Am 19.03. kommt die neue Ausgabe heraus!

Viele liebe Grüße :wave:
Sonora
 
dankeschön für deinen hinweis zur zeitschrift, ich werde sie mir gleich morgen besorgen.

ich sah in letzter zeit wohl mehr durch zufall, da ich grade ein klein wenig hin und her gezappt bin auf ganz verschiedenen tv-sendern beiträge zu keimen, vorwiegend mrsa, was mich nach dem erlebnis mit meiner mutter natürlich immer noch interessiert. meine ängste haben sich vorderhand einmal verflüchtigt, aber alles was damit zu tun hat, wird von mir fast verschlungen.
lg agnetae
 
Hallo, ihr Lieben!

Sagt mal, kann mir einer von euch sagen, wie ich rauskriege, welches Krankenhaus "keimsicher" ist? Ich habe mal gelesen, man könne das nachlesen. Aber ich finde zwar immer wieder was von "Qualitätsmanagement", aber über den Keim und die hauseigenen Hygienestandards ist nichts zu finden. :confused: Ob man einfach mal bei einigen Häusern anruft?

Ich denke, wenn man aus Sorge lieber einen Eingriff in einer Arztpraxis machen lässt, dann kann man sicher genauso reinfallen, oder nicht?

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo Sonora,

wirklich "sicher" ist man nie, aber man kann die Gefahr minimieren. Sehr wichtig ist in erster Linie, dass man von sich selbst ein Screening machen lässt! Die meisten Hausärzte veranlassen das wenn man die Wunsch äußert, abgerechnet wird über die Kasse (oder privat ca. 15,-€). Erst dann ist man im Bilde, ob man sich nicht selbst ansteckt. Hat man den Keim, wird er durch Salbe unschädlich gemacht. Ist man "sauber", nimmt man eine Kopie der Laborauswertung mit zum Krankenhaus und legt sie bei der Aufnahme (mit dem Hinweis, dass man so auch wieder entlassen werden möchte;)!!!) vor. Damit setzt man auch die KLinik in Zugzwang. Ob eine Klinik es mit der Hygiene richtig nimmt, erkennt man recht gut, wenn man sich die Personalstruktur ansieht und nachschaut, wer der Hygienebeauftragte ist. Ist es die Schwester aus dem Pflegebereich....finde ich das bedenklich, denn wie soll sie Druck auf Klinikleitung und Chefärzte ausüben?
Soweit meine eigenen Erfahrungen....
 
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