@Krankenhaushasser: Danke, zwar nicht ganz das Thema aber eventuell für die Recherche interessant.
Ich leite das mal weiter..

@Rota
ein Abstrich würde Klarheit bringen und wenn es sich um eine Infektion handelt, die möglicher Weise auch durch resistente Stämme erzeugt werden kann, wäre ein Antibiogramm genau richtig. Erst dann weiß man nicht nur um was es sich handelt sondern auch welche Gegenmaßnahmen möglich sind. Alles Andere kann (wenn es wirklich ein resistenter Stamm ist) fatal schief laufen und außer Nebenwirkungen nichts bringen.
 
Danke James,

für die schnelle Antwort.
Ich habe sterile Stäbchen hier in meiner Apotheke. Wäre ein Abstrich aus der Nase ausreichend fürs Erste? Ich möchte auf keinen Fall die Familie unnötig erschrecken.
Oder vielleicht doch am Ohrläppchen? Ich mag eigentlich Heimlichkeiten gar nicht, wenn es um die Gesundheit geht, aber in dem Fall ist mir der Hausfrieden auch wichtig und Zeit verlieren durch Diskussionen ist ja gerade bei dem Thema nicht angesagt.

Gruß Rota





@Rota
ein Abstrich würde Klarheit bringen und wenn es sich um eine Infektion handelt, die möglicher Weise auch durch resistente Stämme erzeugt werden kann, wäre ein Antibiogramm genau richtig. Erst dann weiß man nicht nur um was es sich handelt sondern auch welche Gegenmaßnahmen möglich sind. Alles Andere kann (wenn es wirklich ein resistenter Stamm ist) fatal schief laufen und außer Nebenwirkungen nichts bringen.
[/QUOTE]
 
Hallo James, hallo Forenteilnehmer,

ich bin absolut neu hier und in einem solchen Forum unterwegs und bitte daher vorab, eventuelle "Fehler" zu entschuldigen...

Ich bin durch Zufall während meiner Recherche nach MRSA auf Euch gestossen und über die "Größe" Eurer Community und die Menge der Informationen erstaunt.

Ich brauche dringend Hilfe: Meine Ma ist 77 Jahre alt und leidet seit einiger Zeit an COPD. (Eine chronische, schwere Bronchitis, verursacht durch früheren Nikotin-"missbrauch") Bis vor 7 Wochen lebte Sie selbständig und mobil in einer 2-Zimmer-Wohnung in einer Seniorenwohnanalge. Sie war mit Ihrem Rollator unterwegs, Bahnfahren, Einkaufen, Schwimmen, alles machbar....

Lungenentzündung und Grippe (trotz Impfung), Krankenhaus. Nach 2 Wochen Entlassung. Mein Eindruck war stimmig... Am nächsten Tag Atemnot, Notarzt, Intensivstation für 1 Tag, dann normale Station. Diagnose erneute Lungenentzündung. Mittlerweile ist klar, Lungenentzündung und Sepsis verursacht durch MRSA. Im Blut und Spuntum nachgewiesen.

Seit 22.03. Intensiv, seit 25.03. Beatmung und künstliches Koma für 2-3 Tage, damit sie sich "etwas ausruhen kann", daraus wurden 12 Tage, seit 05.04. Aufwachphase....

Sie ist nur noch Haut und Knochen, immer noch völlig verwirrt und "neben der Spur".... Laut Arzt ist sie "bestimmt" bald wieder MRSA-negativ... Ich soll mir keine Sorgen machen...

Sie soll in 1-3 Tagen auf Station, an normale Nahrung gewöhnt werden und dann in eine geriatrische Reha... Die MRSA-Infektion sei da garkein Problem, jede REHA habe auch MRSA-Betten.... Meine Ma habe zwar jetzt einen "steinigen Weg" vor sich, aber sie habe gute Chancen "bald" wieder selbständig in Ihrer Wohnung zu leben...

Ich werde das Gefühl nicht los, dass dies alles ein wenig schön geredet ist!!?

Was kann oder muss ich tun, um schnellstmöglich meiner Ma zu helfen wieder auf die Beine zu kommen. Habe ich irgendeine Möglichkeit um eine gescheite Genesung aus MRSA zu kümmern? Worauf muss ich achten, wenn die Ärzte mit mir reden??

Für schnelle Antworten bedanke ich mich schon jetzt, da ich ein wenig Bedenken habe, dass sich jeder Tag ohne vernünftige Maßnahme hintenraus rächt....

LG

Anja aus Köln
 
Hallo Kopf,

danke für deine schnelle Antwort. Kannst du mir das in irgendeiner Form präzesieren??

Meine Ma kann noch keinerlei natürliche Nahrung aufnehmen. Sie hängt am Tropf und trinkt sehr wenig Tee...

Wie soll oder kann ich ihr solche Mengen Vitamin und Öle (??) zuführen?

LG Anja
 
das vitamin ist eine kapsel .das müsste gehen .rede mit dem arzt .druck das aus ,den link .

ich kann dir sofort ein paar kapseln kostenlos zusenden ,da es ja ein notfall ist .

mit fetten und ölen meine ich ,das sie kraft bekommt ,wieder .
kokosöl ,leinöl, Butter ,nicht magarine etc .
fette mit wenig omega 6 .

LG kopf .
 
Hallo Flo10,
erstmal herzlich willkommen. Leider ist die Krankengeschichte Deiner Mutter typisch für sehr viele Fälle von Senioren, die im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Du solltest in Erfahrung bringen, welche Medikamente Deine Mutter bekommt. In Krankenhäuser wird gern einmal die gesamte Medikation, die der Hausarzt verordnet hat, auf den Kopf gestellt – und dass ist nicht unbedingt richtig. Wenn Du nicht weist, welche Medis Deine Mutter vorher bekommen hat, versuch mal den Hausarzt Deiner Mutter danach zu befragen.

Frag im Krankenhaus vor allen Dingen welche Antibiotika sie bekommt. Lass Dir die mikrobiologischen Berichte kopieren. Auch die vom ersten Krankenhausaufenthalt. Darin steht, welche Keime sich wo befinden und welche Antibiotika helfen. Und Du kannst dadurch auch feststellen, ob oft genug bzw. wie oft und wann überprüft wurde, ob die AB anschlagen und ob die Keime weniger werden oder ggf. noch weitere, andere dazugekommen sind.

Außerdem solltest Du in Erfahrung bringen, ob Deine Mutter Physiotherapie bekommt. Es ist oft so, dass lieber massenweise Morphin oder andere Schmerzmittel gegeben werden, wenn der Patient Schmerzen hat, weil er sich nicht ausreichend bewegen kann.

Wenn die Ärzte Dir keine Auskunft geben, sollte Deine Mutter (wenn sie es kann) die Ärzte Dir gegenüber von der Schweigepflicht zu befreien. Wenn sie es nicht kann, solltest Du über eine (vorübergehende) Betreuung nachdenken.

Ein weiteres Problem ist oft die Ernährung und die Gabe von Flüssigkeit. Das kann man als Angehöriger sehr schlecht überprüfen. Wenn Deine Mutter wieder an normale Nahrung gewöhnt werden soll reicht es nicht aus, ihr ein Tablett mit Essen und ein Glas Wasser hinzustellen. Es muss auch darauf geachtet werden, dass sie auch isst und trinkt – und dazu ist in den Krankenhäusern oft zu wenig Zeit.

Das alles gilt übrigens genau so auch für Rehaeinrichtungen.

Interessant wäre auch zu erfahren, wo sich Deine Mutter die MRSA eingefangen hat. Steht im Bericht über den ersten Krankenhausaufenthalt drin, von welchen Keimen die erste Lungenentzündung ausgelöst wurde?

Ich drücke Deiner Mutter und Dir ganz doll die Daumen – halte uns auf dem Laufenden !

Viele Grüße
Krankenhaushasser (in)
 
Hallo Kopf, hallo Krankenhaushasserein,

danke für die Infos....

Das mit den Kapseln, Fetten und Ölen muss ich klären, sobald an Schlucken zu denken ist.... Im Moment geht da noch garnichts... Hast du irgendwelche Infos, was das Vitamin bewirkt??? Bin dankbar für jeden Rat....

Krankenhaushasserin, deine Mail versuche ich Part für Part zu beantworten:

Hallo Flo10,
erstmal herzlich willkommen. Leider ist die Krankengeschichte Deiner Mutter typisch für sehr viele Fälle von Senioren, die im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Du solltest in Erfahrung bringen, welche Medikamente Deine Mutter bekommt. In Krankenhäuser wird gern einmal die gesamte Medikation, die der Hausarzt verordnet hat, auf den Kopf gestellt – und dass ist nicht unbedingt richtig. Wenn Du nicht weist, welche Medis Deine Mutter vorher bekommen hat, versuch mal den Hausarzt Deiner Mutter danach zu befragen.

Doch, ich weiß, was sie bisher bekommen hat. Werde im KH nachfragen, zumal sie Schmerzen durch Restless Legs hat und dagegen eigentlich gut mit Medis eingestellt war.

Frag im Krankenhaus vor allen Dingen welche Antibiotika sie bekommt. Lass Dir die mikrobiologischen Berichte kopieren. Auch die vom ersten Krankenhausaufenthalt. Darin steht, welche Keime sich wo befinden und welche Antibiotika helfen. Und Du kannst dadurch auch feststellen, ob oft genug bzw. wie oft und wann überprüft wurde, ob die AB anschlagen und ob die Keime weniger werden oder ggf. noch weitere, andere dazugekommen sind.

Den Bericht vom ersten KH habe ich. M.E. steht da nicht drin welcher Keim verantwortlich war. Das kläre ich aber... Obwohl es mir zurzeit nicht um Schuldzuweisung, sondern um Hilfe für sie geht.... Die Entzündungswerte wie CRP gehen kontinuierlich zurück, eine Antibiose wurde erstellt und hiernach behandelt. Seit dem tritt spürbaren Besserung ein. Ca. 14 Tage. Eine erneuet mikrobiologische Untersuchung soll erst in 3 Tagen erfolgen, nach 3 Tagen ohne Antibiotikum

Außerdem solltest Du in Erfahrung bringen, ob Deine Mutter Physiotherapie bekommt. Es ist oft so, dass lieber massenweise Morphin oder andere Schmerzmittel gegeben werden, wenn der Patient Schmerzen hat, weil er sich nicht ausreichend bewegen kann.

Seit 3 Tagen, nach Koma, gibt es Physio. 1x täglich... Ob das reicht weiß ich nicht.... Ich versuche auch gerade mit der Neurologin meiner Ma Kontakt aufzunehmen, inwieweit neurologischer Beistand hilfreich ist.

Wenn die Ärzte Dir keine Auskunft geben, sollte Deine Mutter (wenn sie es kann) die Ärzte Dir gegenüber von der Schweigepflicht zu befreien. Wenn sie es nicht kann, solltest Du über eine (vorübergehende) Betreuung nachdenken.

Ich habe alles, was ich brauche. Vollmachten, Verfügung, und Entbindung der Schweigepflicht....

Ein weiteres Problem ist oft die Ernährung und die Gabe von Flüssigkeit. Das kann man als Angehöriger sehr schlecht überprüfen. Wenn Deine Mutter wieder an normale Nahrung gewöhnt werden soll reicht es nicht aus, ihr ein Tablett mit Essen und ein Glas Wasser hinzustellen. Es muss auch darauf geachtet werden, dass sie auch isst und trinkt – und dazu ist in den Krankenhäusern oft zu wenig Zeit.

das Problem sehen ich auch, weiß aber noch keinen Rat. Bin min. 1 x täglich bei ihr. Aber das wird nicht reichen für Essen und Trinken...

Das alles gilt übrigens genau so auch für Rehaeinrichtungen.

Interessant wäre auch zu erfahren, wo sich Deine Mutter die MRSA eingefangen hat. Steht im Bericht über den ersten Krankenhausaufenthalt drin, von welchen Keimen die erste Lungenentzündung ausgelöst wurde?

Aufgrund der mir bekannten Inkubationszeiten kann die MRSA nur aus dem 1. KH kommen... Aber auch hier gilt, Schuldzuweisung nicht so wichtig.... Höchstens Info ans KH, für Vorsorge vor neuen Patienteninfektionen

Ich drücke Deiner Mutter und Dir ganz doll die Daumen – halte uns auf dem Laufenden !

Klar, werde ich machen....Hat aber noch jemand ne Ahnung, wie ich eine vernünftige REHA finde???

Viele Grüße
Krankenhaushasser (in)


LG Anja
 
Hallo Floh10,

erst einmal ein herzliches Willkommen auch wenn der Anlass weniger schön ist.

MRSA wird idR. von Ärzten verharmlost. Ich denke, dass Du unser Wiki MRSA schon entdeckt hast. Wirklich wichtig wäre, dass Du ganz gezielt nach dem Antibiogramm fragst und Dir die Laborergebnisse mitteilen lässt! Darin steht, welche antibiotischen Grundstoffe überhaupt noch bei dem vorhandenen Keim wirksam sind (Kürzel r=Resistent!!!). Aus Erfahrung weiß ich, dass Ärzte gern erst mal ein gerade greifbares Breitbandantibiotikum verordnen und nach einigen Tagen ganz verwundert sind, dass (außer Nebenwirkungen) NICHTS passiert!!!
Das mit den Ölen und Vitaminen ist zwar richtig, wird aber bei Befall der Lunge nicht ausreichend sein.
Lies bitte das Wiki (ohne in Panik zu kommen) und zeige den Ärzten, dass Du informiert und nicht unwissend bist. Letztlich kann so etwas auch ein Hygenefehler ( Medizinische Behandlungsfehler ) sein, der juristische Folgen für die Klinik haben könnte (nicht damit drohen...aber eben informiert sein).
Bei Fragen stehe ich Dir gern zur Verfügung.
Ich drücke die Daumen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo James,

auch dir ein herzliches Dankeschön. Ich bin wirklich froh über jeden Rat. In Panik geraten werde ich nicht... Ich will mich informieren, Entscheidungen treffen können und wissen, was ICH tun kann und wo meine Alarmglocken anschlagen müssen.

Es wurde wenige Tage recht "breit" Antibiotika gegeben, und nach konkreten Untersuchungen auf 1 Antibiotikum umgestellt. Der Name sagte einer befreundeten, schon recht weiten Medizinstudentin was, als "letzte Geheimwaffe" oder so ähnlich.... Seit der Gabe, geht es in kleinen Schritten deutlich besser....

Das mit dem Hygienfehler dürfte kein "Druckmittel" sein, da die Infektion aus einem anderen KH kommen wird. Aber ich denke dennoch, einen sachlichen, informierten Eindruck zu machen, ist immer gut und hilfreich...

Ich bin im Übrigen gelernte Biologielaborantin und komme aus der mikrobiologischen Forschung. Insofern sind mir Hygienestandards und Terminologien durchaus bekannt. Hilft bei Arztgesprächen auch....

Werde jetzt mal alles Lesen, was ihr mir "aufgetragen" habt.... Obwohl ich glaube den Wiki-Beitrag schon gelesen zu haben...

Was kann ich in Sachen REHA tun???

LG Anja
 
Hallo Anja,

dann wird es eines der Reserveantibiotika sein..., wäre trotzdem interessant den Wirkstoff zu kennen.
In Punkto Reha könnte man darauf achten, dass Deine Mutter nicht zu früh dahin "abgeschoben" wird und auch wirklich Reha-tauglich ist. Wir hören leider seit geraumer Zeit immer wieder Klagen, dass Patienten viel zu früh entlassen werden und an den eigentlich notwendigen Reha-Maßnahmen gar nicht teilnehmen können. Das scheint mir an Zusammenhängen von Fallpauschalen und Belegung der Betten zu liegen. Notfalls mit der Krankenkasse/medizinischer Dienst sprechen. Die MRSA-Infektion sollte soweit es geht ausgeheilt sein.

Gruß, James
 
was ist denn "REHA-tauglich"??? An welchen Punkten mache ich das denn aus?

MRSA ausgeheilt?? Auch hier gilt, woran erkenne ich das?? Kann man MRSA ausheilen?? Der Arzt ist zuversichtlich, dass alles kein Problem ist, aber wenn ich mir so Foren ansehe, werde ich das Gefühl nicht los, dass eine MRSA-Diagnose ein lebenslanger "Infekt" bleibt...
 
Wenn ich das lese, was Du so schreibst habe ich das Gefühl, dass Du die Geschichte gut im Griff hast.

MRSA ist durchaus heilbar. Wenn rechtzeitig das richtige AB gegeben wird (i.d.R. Vankomycin oder Linezolid), was bei Deiner Mutter der Fall zu sein scheint und hinterher eine konsequente MRSA-Sanierung durchgeführt wird, hat man gute Chancen. Das Problem ist nur, dass durch die Infektion und durch die Antibiotika das Immunsystem stark geschwächt wird und sich dann dadurch andere Keime breit machen können oder eine Neuinfektion mit MRSA efolgen kann. (Clostridium d., Pseudomonas a. e.t.c.). Aber das ist Dir wahrscheinlich bekannt.

Eine gute Reha zu finden ist besonders im Bereich der geriatrischen Reha sehr schwierig, weil viele Patienten offensichtlich nach der Reha nicht (mehr?) in der Lage sind, die Reha zu benoten. Wenn bewertet wird, dann meistens von den Angehörigen. Siehe z. B. Weisse Liste oder Klinikbewertungen.de.

Die Infektionsgefahr in der Reha ist übrigens noch größer, als im Krankenhaus. Das NRZ hat aufgrund des Verbrauchs von Handdesinfektionsmitteln ausgerechnet, wie oft die Hände desinfiziert werden (MRSA-KISS / HAND-KISS) Im Krankenhaus erfolgen pro Patiententag 8 Händedesinfektionen (HD) (insgesamt in 3 Schichten vom kompletten Personal und den Angehörigen zusammen) – in der Reha sind es nur 5 HD pro Patiententag.

Frührehabilitationsfähigkeit liegt nicht vor, wenn eines der nachstehenden Ausschlusskriterien der geriatrischen Frührehabilitation erfüllt ist:
i. Durchgehend instabile Vitalparameter erlauben keinerlei aktive Beteiligung an rehabilitativ-therapeutischen Maßnahmen
ii. Eine andauernd erheblich herabgesetzte Belastbarkeit erlaubt keinerlei aktive Beteiligung an rehabilitativ-therapeutischen Maßnahmen
iii. Offene Wunden oder Wundkomplikationen erlauben aufgrund ihrer Lokalisation oder aufgrund von Begleitsymptomen keinerlei Durchführung rehabilitativ-therapeutischer Maßnahmen

Rehabilitationsfähigkeit liegt nicht vor, wenn eines der nachstehenden Kriterien erfüllt ist:
i. Die Vitalparameter sind nicht stabil
ii. Bestehende Begleiterkrankungen, Schädigungen und Komplikationen bedürfen entweder für sich genommen oder aufgrund ihrer wechselseitigen Beeinflussung (Komplexität) einer Krankenhausbehandlung
iii. Kreislaufstabilität und allgemeine Belastbarkeit erlauben keine mehrmals tägliche, aktive Teilnahme an rehabilitativen Maßnahmen
iv. Die Akutdiagnostik und –therapie ist noch nicht abgeschlossen
v. Zustimmung des Patienten zur Rehabilitation liegt nicht vor
vi. Es besteht eine Begleiterkrankung oder Komplikation (z.B. Desorientiertheit, Weglauftendenz, hochgradiger Seh-/Hörverlust, eine die Rehabilitation behindernde schwere Wunde oder Wundkomplikation, eine höhergradige Stuhlinkontinenz, eine höhergradige psychische Störung wie schwere Depression, Delir, oder akute Wahnsymptomatik), die eine
aktive Teilnahme an der Rehabilitation verhindert
 
Hallo Silke,

ich hoffe, ich darf dich so nennen....

Das sind ja ne Menge klarer Formulierungen in Sachen Reha-tauglichkeit. Vielen Dank. Das mit der Hygiene in Reha ist natürlich auch ein nicht zu unterschätzendes Problem!!! Ich habe eh schon das Gefühl, dass es nicht leicht wird, eine Reha zu finden, die meine Ma aufnimmt... Und dann muss ich auch noch schauen, was für Hygienestandards die haben.... das klingt nicht nur nach sch... für den Patienten, sondern auch nach ganz viel sch.... für die Angehörigen.

Mit wem kann oder sollte man sich austauschen, um zu klären, ob unter den Umständen eine Reha überhaupt sinnvoll ist oder ob man nicht mit ambulanter Pflege eine "Reha" sinnvoller gestalten kann.....

Es ist ein arg doofes Gefühl, sich mit niemanden im persönlichen Umfeld austauschen zu können... Toll, dass es hier Hilfe und moralische Unterstützung gibt!!

Ich werde mit Sicherheit auch in den nächsten Tagen noch ganz viele Fragen an Euch haben!!

Danke für die Hilfe!! :freu:

Anja
 
Hallo Anja,
natürlich darfst Du mich Silke nennen – bei mir fällt nicht unter die Schweigepflicht.;)

Du wirst kein Problem damit haben, einen Rehaplatz für Deine Mutter zu bekommen – wahrscheinlich wird euch das Krankenhaus gern einen Platz vermitteln. So eine geriatrische Frühreha ist äußerst lukrativ…..

Wenn Du irgendeine Möglichkeit hast Deine Mutter nach dem Krankenhausaufenthalt zuhause zu pflegen, wäre das die beste Möglichkeit. Versuch doch mal eine Pflegestufe für sie zu bekommen. Du brauchst auf jeden Fall einen Hausarzt, der auch Hausbesuche macht. Die Therapien bekommst Du am besten vom Neurologen verschrieben. Leider haben die Hausärzte für Physio- und Ergotherapie begrenzte Budgets – das ist bei den Neurologen besser.

Bei meinen Eltern habe ich bei beiden die Erfahrung gemacht, dass es ihnen zuhause schlagartig besser ging, nachdem das Morphin und andere Medikamente abgesetzt bzw. auf die richtige Dosis korrigiert worden waren und sie ausreichend ernährt und „bewässert“ wurden.

Meine Eltern sind beide in der „Reha“ erst richtig krank geworden. Da gab es Krankenhauskeime ohne Ende !

Wenn Du Fragen hast – immer her damit.

Liebe Grüße
Silke
 
Hallo Anja,

wie ich sehe, hat es Silke schon auf den Punkt gebracht und das mit der Pflegestufe ist eine sehr guter Hinweis. Du könntest schon jetzt im Krankenhaus mit dem sozialen Dienst sprechen. Da man dort den Gesundheitszustand genau kennt, geht über diesen Weg alles etwas leichter. In der "Infothek" der Rubrik "Soziales Umfeld" (ganz oben) unter "wichtig" findest Du weitere Hinweise.
Gruß, James
 
@Kopf:

der Schutz, der durch die Vitamingaben erzeugt wird, bezieht sich eher auf Vorbeugung und Kolonisation, weniger bei akuter Infektion. Da könnte es zwar unterstützend eingesetzt werden, reicht aber nach meiner Kenntnis nicht allein aus. Totzdem eine wichtige Sache, denn bei 1 Mio Neuansteckungen allein in Deutschland wäre ein flächendeckende Anwendung in den kritischen Bereichen erstrebenswert.

Gruß, James
 
Guten Morgen Silke und James und alle anderen,

ihr macht mir ja richtig Mut!!? :confused:

Zuhause pflegen und Pflegestufe klingt aber nicht nach: "Machen Sie sich keine Sorgen, Ihre Mutter hat eine realistische Chance, wieder ganz gesund zu werden. Unser Ziel ist es, Sie nach Hause in Ihre gewohnte Umgebung zu entlassen, wo Sie wieder wie vor der Erkrankung leben kann/soll".... O-Ton behandelnder Arzt!! Dass das nicht ganz realistisch klingt, ist mir klar, sonst wäre ich nicht hier... Scheißspiel....

Ich habe keine Möglichkeit meine Mutter zuhause zu pflegen. Ich bin voll berufstätig und lebe in einer Wohnung ohne entsprechende Unterbringungsmöglickeit. Sie lebt allerdings in einer Senioren-Wohnanlage (eigenes 2-Zimmer-Appartment), mit Möglichkeiten der vorrübergehenden ambulanten Pflege in Ihrer Wohnung, bis hin zur dauerhaften stationären Pflege. Wer das dann allerdings bezahlen soll, steht auf einem ganz anderen Blatt...

Wie komme ich DRINGEND an Info, was für realistische Chancen meine Mutter hat, wieder auf die Beine zu kommen?? Ich kann mich doch um keine Pflegestufe und kein Bett auf der Pflegestation kümmern, solange sie noch "wieder genesen nach Hause zurück soll".... Mal von den Kosten ganz abgesehen...

Sie soll heute auf Station verlegt werden, obwohl sie nicht mal in der Lage ist, nach einer Schwester zu klingeln.... Fühle mich gerade ziemlich überfordert!!!!

Habe ich das richtig verstanden, dass der Sozialdienst des KH im Moment ein guter Ansprechpartner für mich wäre??? Macht es Sinn in irgendeiner Weise einen Arzt meiner Mutter hinzuzuziehen? Der Hausarzt ist leider recht weit weg und wird keine Hausbesuche machen können... Aber vielleicht kann er ja jetzt in der Situation helfen....

Euch einen guten Start in den neuen Tag.

LG aus Köln
Anja
 
Hallo Anja,

der Unterschied bei der Pflegestufe zwischen haben und nicht haben besteht vom Prinzip her ja nur ob man finanzielle Hilfe erwarten kann oder eben nicht! Wenn das keine Rolle spielt, braucht man sich auch nicht darum zu kümmern...ich denke, dass das aber eben nicht so sein wird.
Der soziale Dienst des Krankenhauses regelt das idR. allein. Man muß nur den Antrag stellen. Falls ein Arzt seinen "Segen" dazu geben soll, suchen sie selbst einen aus. Wenn man schon entlassen ist macht das der medizinische Dienst der Krankenkassen.
Es spricht hier ja auch keiner von einer dauerhaften Angelegenheit, vorübergehend wird es aber ohne Hilfe nicht gehen, zumal Du selbst das schlecht übernehmen kannst. Das sie ihre Wohnung in einer Senioren-Anlage hat erleichtert zumindest alles ein wenig. Leider entlassen die Kliniken Patienten immer früher, wodurch nach meiner Meinung zusätzliche Probleme entstehen. In solchen Fällen ist es gut, wenn Angehörige über die Ärzte und den sozialen Dienst Druck machen um so was zu verhindern. Nach Möglichkeit sollte die MRSA-Sanierung abgeschlossen sein.
Jetzt kommt es aber erst mal drauf an die Infektion zu besiegen und das schwache Immunsystem wieder aufzubauen. Welche Fortschritte zu erwarten sind hängt von sehr vielen Faktoren ab und ist von hier aus überhaupt nicht einzuschätzen.

LG, James
 
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