Hallo asterix,
ich kopiere deine Werte einfach nochmal hier hin, damit man die auf dem Schirm hat..
Also folgende Befunde:
CMV IgM EIA (Normbereich <13,3) lag 2010 bei 18,9, 2011 bei 22,3, 2012 bei 17,5 und 2013 bei 28,9
CMV IgG EIA sind nicht vorhanden
EBV-Capsid IgM LIA (Normbereich <19) lag 2010 bei 69,2, 2011 bei 83,1, 2012 bei 81,2 und 2013 bei 131
EBV-Capsid IgG LIA (Normbereich bis 20) lab 2010 bei 464, 2011 bei 338, 2012 bei 418 und 2013 bei 419
Es steigt also alles schön an und weiß nicht wie ich das beurteilen soll.
Mein Körper bildet einfach keine IgG´s gegen CMV. Und die Werte bei EBV sind immer hoch. Wie ich im Moment bzgl. Herpes Virus 7 und Coxsackie-Viren stehe, wird die nächste Blutuntersuchung zeigen.
Ui! Keine IgG`s gegen CMV. Das ist nach so langer Zeit sicher alles andere als normal.
Zwar steigen deine IgG`s gegen EBV weiter an, aber eben parallel dazu auch der IgM / bzw. umgekehrt. "Normal" scheint auch das nicht zu sein.
Immunglobulin G
Die weitaus größte Menge der Antikörper ist mit ungefähr 75 Prozent das Immunglobulin G (IgG). Das IgG wird bei einer Erstinfektion erst nach ungefähr drei Wochen gebildet. Erst dann läßt es sich mit Hilfe der Elektrophorese nachweisen.
Immunglobulin M
Wenn ein fremder Erreger in den Organismus gelangt, reagiert der Körper als erstes mit der Produktion von Immunglobulin M (IgM). Weil IgM so schnell zur Verfügung steht, wird er gelegentlich auch als Frühantikörper bezeichnet.
Die Produktion von IgM sinkt einigen Wochen nach Beginn der Infektion ab. Dann sind zum Schutz des Organismus verstärkt die IgG Antikörper gebildet worden, die einen speziellen Schutz bieten. Gerade durch diesen Mechanismus ist eine spezielle Labordiagnostik möglich, die gezielte Fragen eindeutig belegen kann.
Besteht der Verdacht auf eine Infektion durch einen bestimmten Erreger, so müssen sich in der Elektrophorese IgM Antikörper nachweisen lassen.
Ist die Infektion eine Erstinfektion, dann steigt die IgM Produktion rasch an.
Ist die Infektion eine Zweitinfektion, dann bleibt die IgM Konzentration gering.
Ist die akute Phase einer Infektion überwunden, sinkt die Konzentration des IgM wieder.
https://www.medizinfo.de/immunsystem/abwehr/immunglobuline.htm
Hoffentlich speichert dein Körper HHV-7 und Coxsackie auch als "Feind erkannt".
Ich würde nach meinem Verständnis wirklich dem Thema Immunglobuline / Antikörpermangel nachgehen.
Ich war letztes Jahr eben in einem Münchner Klinkum um meinen Immunstatus abklären zu lassen. Die haben mir Blut abgenommen und allen ernstes in ihren Befund reingeschrieben dass ein chronischer Virusinfekt auszuschließen erscheint auch wenn die Antikörperwerte zu hoch sind. Hallo?
Jau. Ist klar. Da du dich ja auch kerngesund fühlst, gibt es doch auch keinen Hinweis, dass deine Werte irgendwelche Beschwerden hervorrufen können oder überhaupt relevant sind

.
Mannometer. Ich bin diesen ganzen Quatsch so leid.
Immer wieder muss eigeninitiativ recherchiert und gehandelt werden und immer wieder müssen Patienten gegen Mauern rennen.. und die Monate und Jahre vergehen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Weißt du zufällig wie sich die Untersuchung aller IG´s im medizinischen Fachjargon nennt?
Mit dem Stichwort Immundefekt müsstest du bei der Suche weiter kommen.
Bzw. zur Abklärung eines Immundefekts werden alle Immunglobuline untersucht.
Vielleicht helfen dir auch die Stichworte erworbener Immundefekt / angeborener Immundefekt, Hypogammaglobulinämie, Antikörpermangel weiter.
Auf dieser Seite werden die wichtigen Werte genannt:
Labordiagnostik erworbener Immundefekte (ID)
Auch hier, allerdings differenziert:
www.inflammatio.de/klinische-immunologie/immundefekte/diagnostikstrategien.html
Es kann vorerst ausreichen jeweils den Gesamtwert der Immunglobuline IgA, IgM, IgE, IgG und zusätzlich auf jeden Fall die sogenannten IgG Subklassen IgG 1, 2, 3, 4 abzuklären.
Dazu eventuell noch Mannose Bindendes Lektin = MBL und Komplement C3 und C4.
Blöd ist, dass in den Köpfen offenbar die Meinung vorherscht, dass nur angeborene Immundefekte mit vielen "offensichtlichen" Infekten im Jahr behandlungswürdig sind.
Dafür spricht auch deine Erfahrung.
Die Charité scheint da aufgrund der Erfahrung mit ME-Patienten anderer Meinung zu sein und im Zweifel würde ich mich im weiteren Verlauf dorthin wenden, um zumindest eine Behandlungsempfehlung zu bekommen, mit der du dich vor Ort an einen Arzt wenden könntest.
Denn Behandlungen werden dort ja leider auch nicht eingeleitet
Zufällig ist mir eine Doktorarbeit begegnet.
Hierbei geht es zwar um einen ganz bestimmten Antikörpertest bei CMV...aber die ersten 6 einleitenden Seiten könnten für dich interessant sein.
Insbesondere folgendes fand ich interessant und widerlegt meiner Ansicht nach die obige Behauptung, es könne sich bei dir nicht um eine chronische Infektion handeln:
Wie alle Herpesviren, so verfügt auch CMV nach Primärinfektion über die Fähigkeit,
ohne Virionbildung und Zellzerstörung latent im Körper zu persistieren. Aus dieser
Latenzphase kann es lebenslang zum Eintritt in den lytischen Zyklus und somit zur
Reaktivierung der Infektion kommen. Die Reaktivierung scheint vor allem von
zellulären Faktoren abzuhängen, wobei die zytokinvermittelte Differenzierung von
Monozyten zu Makrophagen unter proinflammatorischen Bedingungen als wichtiges
Ereignis angesehen wird (Hummel and Abecassis 2002). Da sich die Antigenstrukturen
bei einzelnen Virusstämmen unterscheiden, treten auch Reinfektionen mit CMV auf
(Mocarski and Courcelle 2001).
Der klinische Verlauf einer CMV-Infektion hängt in erster Linie vom Immunstatus und
dem Infektionszeitpunkt ab. Bei immunkompetenten Patienten verlaufen sowohl
Primär- als auch Sekundärinfektion meist subklinisch. Sie können jedoch auch ein
mononukleoseartiges Krankheitsbild mit allgemeinem Krankheitsgefühl,
persistierendem Fieber, Myalgien, zervikaler Lymphadenopathie und Splenomegalie
sowie eine milde Hepatitis hervorrufen, analog dem Epstein-Barr-Virus (EBV).
https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/volltexte/2008/2727/pdf/herrediss2.pdf
Viele Grüße - tiga