Hallo Ziu,
Vielen Dank für die netten Worte.

Falls du zufällig in der Nähe von Mainz wohnst - wir halten dort im Rathaus regelmäßig kostenlose Vorträge zu solchen Themen. Am 6.7. um 19:00 Uhr geht es dort genau um das Thema "Ernährung als Prävention".
Eine gesunde Ernährung läßt sich relativ einfach auf einen Punkt bringen: "Laß die Nahrung so natürlich wie möglich." Der Spruch stammt von Prof. Kollath der die Auswirkungen der Nahrungsverarbeitung auf die Gesundheit lange Zeit untersucht hat. Grob gesagt führt die Verarbeitung der Nahrung zu einer mehr oder weniger großen Zerstörung der Vitalstoffe, die dann unserem Organismus fehlen. Es kommt dann zu Stoffwechselstörungen, er kann die Nährstoffe nicht mehr richtig verarbeiten und das führt dann im Lauf der Zeit zur Ausbildung von etwa 80% der heute üblichen Krankheiten.
In der Praxis ist es natürlich dann doch nicht mit einem Satz getan, aber man kann für unsere Zivilisation eine gesunde Ernährung mit folgenden Regeln zusammenfassen:
Vier Dinge sollte man meiden:
- Fabrikzucker
- Produkte aus Auszugsmehlen
- Fabrikfette und raffinierte Öle
- Säfte und erhitztes Obst
Vier Dinge sollte man stattdessen verzehren:
- Echte Vollkornprodukte aus frisch gemahlenem, keimfähigem Getreide
- Naturbelassene Öle und Fette
- Mindestens ein Drittel der Nahrung als unerhitzte Frischkost
- Täglich ein Frischkorngericht
In dieser Form ist die Ernährung dazu geeignet, ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten zu verhüten. Leidet man aber bereits darunter, dann reicht das unter Umständen nicht aus und man muß den Anteil der Frischkost erhöhen. Das tierische Eiweiß sollte man zumindest reduzieren, bei bestimmten Krankheiten muß man es konsequent meiden.
Welche Lebensmittel isst du denn und wo beziehst du sie her.
Ich esse im Grunde alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Die Schwerpunkte liegen sicher bei Gemüse, Blattsalate und Getreide. Obst kommt ebenfalls vor, aber etwas weniger. Ich bin Vegetarier, aber das hat vor allem ethische Gründe. Brotaufstriche mache ich gerne selbst - das ist viel preiswerter und leckerer als die Fertigen aus dem Geschäft.
Das Getreide kaufe ich meist im Bioladen oder direkt beim Biobauern, Obst und Gemüse kommen in Bioqualität regelmäßig per Gemüsekiste ins Haus.
Das ganze wird dann ergänzt durch Butter, Sahne, Sauerrahm, Creme fraiche, Nüsse, Kerne, Saaten, usw. Auch Käse kommt ab und zu vor, obwohl ich als ehemaliger Allergiker tierisches Eiweiß eher zu meiden versuche. Aber wir alle haben unsere Laster...
Süße Sachen kommen ebenfalls vor, sind aber dann alle selbst gemacht und entweder mit frischen Früchten oder mit Honig hergstellt. Eis, Pudding, usw. kommen also durchaus öfter mal vor - wir haben zwei Kinder, da geht das auch gar nicht anders.
Im Grunde esse ich also nicht wirklich andere Dinge, ich bereite die Gerichte nur eben frisch aus frischen Zutaten zu. Der größte Unterschied ist sicher der, daß ich das Getreide für Pizza, Kuchen, usw. frisch mahle.
Ich habe durch diese Ernährungsumstellung vor 11 Jahren rund 30 Kilo Übergewicht, meine Allergie, Magenprobleme und Knieprobleme verloren und das hat mich persönlich sehr überzeugt. Da ich mit vielen anderen in Kontakt stehe, die sich ebenfalls so ernähren, weiß ich auch aus der Praxis, welche positiven Effekte eine möglichst naturbelassene Ernährung hat. Es sind bspw. auch Leute dabei, die an Multipler Sklerose oder Polyarthritis litten und heute beschwerdefrei sind - und das obwohl sie von der Schulmedizin schon aufgegeben waren...
Es ist heutzutage ja redlich schwer, unverarbeitete oder gering verarbeitete tierische Eiweisse zu bekommen, daher meine Frage.
Da die tierischen Eiweiße für eine gesunde Ernährung nicht notwendig sind, stellt sich das Problem eigentlich gar nicht. Meinst du damit Fleisch oder Milch?
Wenn man von Industriekost auf die oben gennante gesunde Ernährung umstellen möchte, wie sollte man das am besten anstellen?
Da gibt es zwei Strategien: Die einen stellen von heute auf morgen alles um und werfen alles aus der Küche, was nicht hineinpaßt und die anderen machen es schrittweise, indem sie immer eins nach dem anderen verbessern. Beides kann erfolgreich sein, beides kann scheitern, je nachdem. Ich tendiere eher zur "harten" Umstellung, weil man dabei weniger in Gefahr läuft, rückfällig zu werden. Aber das kann nicht jeder. Für den langsamen Umstieg habe ich mal einen "Fahrplan" zusammengestellt, mit dem man das möglichst einfach und unproblematisch machen kann.
Wenn du möchtest, findest du ihn hier: www.gesundheitsforum-mainz-wiesbaden.de/Files/Fahrplan
Allerdings funktioniert die Umstellung in kleinen Schritten meist dann nicht, wenn eine starke Zuckerabhängigkeit besteht, weil man dann nicht vom Fabrikzucker loskommt.