Hallo Albatros,
Ausfräsen ist eine sehr brutale Sache und ich würde es nicht tun.
Ich meine, auch nur von einer einzigen Person im Forum gelesen zu haben, der es was gebracht hat, aber ich weiß nicht mehr, wer das war und wie die Situation überhaupt war.
Ausfräsen ist ein massiver Eingriff, und wenn man schon chronisch krank ist, wenn das Immunsystem geschwächt ist, dann ist Ausfräsen sicher nicht
die eine Maßnahme, die den Weg zur Heilung frei macht!
Abgesehen davon, daß es schmerzhaft ist, dauert die Heilung bis der Knochen wieder aufgebaut ist, lange Zeit, ist Schwerstarbeit für den Organismus und erfordert ein gutes Zusatz-Programm. Es kann auch Komplikationen geben. Ich bezweifle, daß das ein geschwächter Organismus leisten kann.
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Extractions and other surgical procedures, such as cavitation surgery, are major, traumatic dental manipulations. They can facilitate the direct entrance into the bloodstream of the microbes that are present in the oral cavity, as well as the microbes and toxins that are already present in the infected teeth, or other operative sites.” Quelle: R. Kulacz, Th. Levy, J.E. Jones
The Roots of Disease, 2002
Ich habe, auch mit dem Gedanken „Heilungshindernisse beseitigen“ das Gebiet im Kiefer, wo früher meine Weisheitszähne saßen, untersuchen und dann reinigen (ausfräsen) lassen. Ich kann bis heute nicht beurteilen, ob es irgendetwas gebracht hat außer eben dem Gedanken, „daß da jetzt nichts mehr sein kann.“
Wenn man sagt Ausfräsen, dann sind ja infizierte Hohlräume (cavitations) im Kiefer gemeint. Soviel ich weiß, bilden sich diese eigentlich nur an Stellen, wo früher ein Zahn saß (sog. Leerstellen), oder im Bereich toter oder wurzelgefüllter Zähne. D.h. du mußt überlegen, ob das bei dir überhaupt der Fall ist, ob du solche Stellen im Kiefer hast. Wenn ja, dann würde ich weiter über die Beseitigung nachdenken, aber SEHR gut abwägen, wann und bei wem ich das machen lasse. Ich kenne, ehrlich gesagt, niemanden, in dessen Hände ich mich damit begeben würde.
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This is also why many patients who have ...no teeth can have as much or more dental toxicity as patients with many remaining teeth." Quelle: R. Kulacz, Th. Levy, J.E. Jones
The Roots of Disease, 2002
Die Diagnostik ist nicht einfach, weil man im Röntgenbild meist nur die größeren Defekte sehen kann, und weil es zur Interpretation viel Erfahrung braucht, die heute kaum ein Zahnarzt hat, weil dazu nicht ausgebildet wird und folglich Zahnärzte und Kieferchirurgen keine Erfahrung sammeln können. Das gleiche beim DVT (Dentales Volumen Tomogramm). Auch hier braucht es für die Interpretation einen Arzt mit viel Erfahrung, der schon viele solcher DVT Bilder gesehen hat.
In der Literatur steht, daß es durchaus eine Möglichkeit ist,
testhalber in ein verdächtiges Gebiet hineinzubohren, denn die Knochendecke über solchen Gebieten sei immer dünn, und wenn da alles trocken ist, der ZA nicht auf weiches Material stößt oder sich nicht etwas entleert, dann ist da auch nichts. Als der ZA bei mir die alten Weisheitszahnstellen in der Weise angebohrt hat, rutschte der Bohrer gleiche in etwas “Weiches” hinein, das konnte ich deutlich spüren.
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Until a more sophisticated and reliable diagnostic technology is available, old extraction sites must be routinely explored for the presence of cavitations. A short drill line into the jawbone heals very quickly. No damage is done if no cavitation is discovered." Quelle: R. Kulacz, Th. Levy, J.E. Jones
The Roots of Disease, 2002
"A reliable ultrasound technology would not only show the dental surgeon the size, shape, and extent of the cavitation, it could also indicate the type of bone deterioration involved in the lesion. The surgeon would have a much better idea of how to approach the cavitation surgically and how to know when complete debridement was achieved. Currently, cavitation surgery is a procedure guided only by the experience of the surgeon and the “feel” of when diseased bone has been completely evacuated and healthy bone remains. …...Recurrent cavitations would be readily identified, and empiric surgical explorations would no longer need to be done to “make sure” that the worsening of a patient’s condition down the road was not due to the recurrence or persistence of one or more cavitations." Quelle: R. Kulacz, Th. Levy, J.E. Jones
The Roots of Disease, 2002, S.109
Aus all dem folgt, daß
das Allerwichtigste ist, daß BEI JEDER normalen Zahnextraktion eine gründliche und vollständige Säuberung des Wundbettes (Debridement) durchgeführt wird,
damit sich später keine cavitations bilden! In der alltäglichen Zahnarztpraxis habe ich das nie erlebt!
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As already discussed, to avoid the future development of cavitations, the dentist or oral surgeon must remove all of the periodontal ligament and at least 1 millimeter of bone from the socket after tooth extraction. This cutting or “perturbing” of the bone not only removes the layers of bone that are infected with bacteria but also stimulates osteoblast cells (bone-producing cells) to lay down new healthy bone in the area.[78] However, when dealing with healed-over sockets from previous incomplete extractions, cavitation surgery is more complex. …. Successful cavitation surgery of these older bone lesions requires great technical skill as well as sound judgement and good clinical instincts gained from extensive surgical experience.” Quelle: L. Williams
Radical Medicine, 2011, ISBN-10: 1594774110, S. 352
[78] S. Stockton, Beyond Amalgam: The Hidden Hazard Posed by Jawbone Cavitations; North Port; Fla:: Nature’s Publishing, Ltd- 1998),19
Dann stellt sich die Frage, ob Antibiotika gegeben werden sollten, die bei solch eingreifenden Prozeduren mit infektiösen Material oft sinnvoll sind und die Heilung unterstützen.
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In determining whether or not to use antibiotics as a protective measure when performing a medical procedure, it is important to examine the risks of not administering them versus the possible side effects that might occur from. Atibiotic therapy still can play a significant role in the achievement of safe dental surgery." Quelle: R. Kulacz, Th. Levy, J.E. Jones
The Roots of Disease, 2002
Du bist schon lange chronisch krank, dein Immunsystem kämpft mit etlichen Erregern, du bist geschwächt – da würde ich einen Eingriff wie „Ausfräsen“ nicht riskieren. Zumindest würde ich versuchen, zuerst die Erregerlast zu senken und das nicht mit Antibiotika, weil das bei chronischen Verläufen oft nicht oder nur kurzfristig gelingt, sondern mit phytotherapeutischen Methoden wie z.B. nach Buhner, Cowden oder anderen, oder mit Frequenztherapie wie im Buch ‚
Lyme Disease and Rife Machines‘ beschrieben. Außerdem würde ich einen Schwerpunkt auf Darmtherapie legen, wie sie hier im Forum erarbeitet wurde.
Keiner garantiert dir, daß dir Ausfräsen den ersehnten Durchbruch bringt. Vor allem, wenn es viele Baustellen gibt, ist die Wahrscheinlichkeit, daß es den EINEN Faktor als Heilungshindernis gibt, gering. Meist muß man an mehrere Schrauben gleichzeitig drehen. Und es ist wirklich schade, daß offenbar viele Therapeuten, die mit Testsystemen z.B. nach Klinghardt arbeiten, nicht in der Lage sind, ein priorisiertes Konzept zu entwickeln, wie bei dem einzelnen Patienten individuell vorgegangen werden sollte, was zuerst getan werden sollte, ob cavitations überhaupt eine Rolle spielen ect. Das hätten wir alle gern!!
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There may be one major event that triggers disease, or there may be many small events that wear down one or more of the many systems in the body, most significantly the immune system. …" Quelle: R. Kulacz, Th. Levy, J.E. Jones
The Roots of Disease, 2002
Jemand hatte neulich auf einen Artikel von Louisa Williams aus 2012 über das Thema hingewiesen. D. Klinghardt hat L. Williams als „seine Lehrerin“ bezeichnet.
Dental Cavitation Surgery - Weston A Price
Alles Gute! und sorry für die Zitate in Englisch.