"Keine Krankheit kann in einem basischen Milieu existieren, nicht einmal Krebs" von Dr. Otto Warburg?

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Dann mal hier die Frage:

Stammt dieser Satz in der Überschrift, der hier im Forum und an vielen Stellen im Netz zitiert wird nach Dr. Otto Warburg, wirklich so von ihm?

Und in welchem Text-Zusammenhang wurde der Satz so gesagt oder geschrieben von ihm?

Das würde mich sehr interessieren.
 
Hier gibt es einen etwas gehaltvolleren Artikel über Warburgs Hypothese zur Krebsentstehung:

Das Zitat kommt nicht darin vor.

Auch bei Google Books gibt es vor 2000 nur einen einzigen Nachweis des Zitats, allerdings in einem Buch von Manfred von Ardenne, der mit Warburg noch zusammengearbeitet hatte: Systemische Krebs-Mehrschritt-Therapie. Hyperthermie und Hyperglykämie als Therapiebasis ; Grundlagen, Konzeption, Technik, Klinik. Hippokrates Verlag 1997
 
Hier gibts auch einen Artikel darüber

„Keine Krankheit kann in einem basischen Milieu existieren. Nicht einmal Krebs.“

Beschreibung
Natürliches Entgiften für ein gesundes, beschwerdefreies Leben ohne Krebs.
In der heutigen Zeit fällt es unserem Körper immer schwerer, im Gleichgewicht zu bleiben. Der Blut-pH-Wert unseres Körpers soll sich im leicht basischen Bereich bei etwa 7,35 – 7,45 befinden, doch die moderne Lebensweise unserer Gesellschaft ist einem gesunden pH-Wert oft ein Stein im Wege: Durch mangelnde Qualität unserer Nahrung und einer zu großen Menge an Lebensmitteln, die täglich konsumiert werden, ist unser Körper einer ständigen Säureflut ausgesetzt.
Dadurch leiden immer mehr Menschen an Krankheiten wie Krebs, die durch einen gesunden Säure-Basen-Haushalt vermeidbar wären. Dass die Körperchemie stimmt, ist besonders bedeutend, da viele natürliche Ausscheidungsmechanismen des Menschen eingeschränkt sind:

Unsere Haut umgibt ein Säureschutzmantel, der uns auch vor Krankheitserregern schützt. Vielfach wird dieser Umstand darin begründet, dass die Haut Säuren nach außen abtransportiert. Diesem Vorgang stehen aber oftmals Hautpflegeprodukte im Weg, da sie größtenteils ebenfalls leicht sauer sind und so die Haut bei ihrem natürlichen Ausscheidungsmechanismus behindern.[
Der Entgiftungsprozess der Lunge hingegen entsteht beim Ausatmen von Kohlendioxid. Bei flacher Atmung oder beim Aufenthalt in stickigen Räumen kann viel weniger Sauerstoff aufgenommen werden – und folglich wird auch weniger Kohlendioxid ausgeatmet.
Dass man täglich mindestens zwei Liter Wasser trinken soll, ist allgemein bekannt. Doch genau das fällt vielen Menschen im Stress des Alltags sehr schwer. Zudem erhöht sich bei vielen Krankheiten, sowie beim Konsum von koffeinhaltigen Getränken und Alkohol der Wasserbedarf eines Menschen, um eine gesunde Nierenfunktion gewährleisten zu können.[
 
@Mara1963, es gibt Hunderte solcher Artikel im Internet. Das hilft aber nicht, die Frage zu klären, ob das Zitat Otto Warburg nur untergeschoben ist, was ich fast vermute.

In vielen dieser Artikel steht auch die falsche Information, daß Otto Warburg den Nobelpreis 1931 für seine Hypothese der Krebsentstehung bekommen hätte. Er hat ihn in Wirklichkeit für die Entdeckung der Cytochrom-C-Oxidase bekommen, was man damals "Atmungsferment" nannte.
 
... bei Google Books gibt es vor 2000 nur einen einzigen Nachweis des Zitats, allerdings in einem Buch von Manfred von Ardenne, der mit Warburg noch zusammengearbeitet hatte

ist es dort als Warburg-Zitat erwähnt oder als Text von M. von Ardenne?

Wäre der Satz demnach, und in der oben genannten Form, korrekterweise ein Ardenne-Zitat?
 
@Mara1963, es gibt Hunderte solcher Artikel im Internet. Das hilft aber nicht, die Frage zu klären, ob das Zitat Otto Warburg nur untergeschoben ist, was ich fast vermute.

In vielen dieser Artikel steht auch die falsche Information, daß Otto Warburg den Nobelpreis 1931 für seine Hypothese der Krebsentstehung bekommen hätte. Er hat ihn in Wirklichkeit für die Entdeckung der Cytochrom-C-Oxidase bekommen, was man damals "Atmungsferment" nannte.
Hier steht:

Otto Heinrich Warburg (* 8. Oktober 1883 in Freiburg im Breisgau; † 1. August 1970 in West-Berlin) war ein deutscher Biochemiker und Physiologe. 1931 erhielt er für „die Entdeckung der Natur und der Funktion des Atmungsferments“ den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.


Cytochrom-C-Oxidase, hat ja auch mit Atmung zu tun.

Wie will man schon wissen ob das Zitat von Otto Warburg stimmt oder nicht, wenn es so oft geschrieben steht auf so vielen Seiten im Netz.

Eine seiner Ideen über die Entstehung von Krebs ist:

Die Idee ist alt und trotzdem aktuell: 1930 hatte Otto Heinrich Warburg die Hypothese aufgestellt, dass Tumoren entstehen, weil die Energiegewinnung von Zellen gestört sei. Im Gegensatz zu den Mitochondrien gesunder Zellen würden die Zellkraftwerke in Tumorzellen hauptsächlich durch Zuckerabbau Energie bereitstellen. Über Warburgs Vermutung wurde seither gestritten - vollständig widerlegt oder bestätigt hatte sie bislang niemand.


 
... einfach nur als in dem Buch irgendwo vorhandene Buchstabenfolge. Wenn man es wissen will, muß man sich das Buch vornehmen.

Najein .... scheint wie ein Fischen in der Buchstabensuppe; wie wird das Suchergebnis dargestellt? Sozusagen als Beleg hier für das Forum. Daran lässt sich vielleicht erkennen, ob Zitat von irgendwem oder Text von Ardenne?
 
Nun, der Inhalt des angeblichen Zitats ist jedenfalls offenkundiger Unsinn. Da zur Zeit von Warburg wohl auch schon etliche genetisch bedingte Erkrankungen bekannt gewesen sein dürften, kann ich mir kaum vorstellen, dass ein halbwegs seriöser Wissenschaftler solche Aussagen gemacht hätte. Vermutlich hat man ihm das in den Mund gelegt, so wie man auch Einstein etliche Dinge in den Mund gelegt hat. Dann kann man seinen Unsinn nämlich schön als Autoritätsargument unter die Leute bringen.
 
Warburgs Erkenntnisse stehen überhaupt nicht im Widerspruch zur Genetik. Unter dem Strich sind sowohl der anaerobe Stoffwechsel als auch die ungesteuerte Vermehrung (sehr alte) genetisch codierte Programme, in die die Zellen bei Sauerstoffmangel zurück fallen.

Unsinn ist es vielmehr, Mutationen als Alleinschuldige für Krebserkrankungen festzumachen. Warburg hat an lebenden Zellen demonstriert, dass es gar keiner Mutationen bedarf, um gesunde Zellen in Krebszellen zu verwandeln, ein Sauerstoffmangel genügt.
 
Unsinn ist es vielmehr, Mutationen als Alleinschuldige für Krebserkrankungen festzumachen.
"Keine Krankheit kann in einem basischen Milieu existieren, nicht einmal Krebs"

Um dieses Zitat ging es. Die Aussage "keine Krankheit" ist eben schon dadurch falsifiziert, dass es genetisch bedingte Erkrankungen gibt wie z.B. Mukoviszidose, die offensichtlich nichts mit irgendwelchen Milieus zu tun haben. Das Zitat ist offensichtlicher Unsinn.
 
So allgemeingültig ist der Spruch sicher nicht richtig, denn es gibt Gegenbeispiele. Trotzdem glaube ich, dass das Zitat von Warburg stammt. Auch berühmte Forscher können übertreiben.
 
Nun, hier gehts nicht darum, also hier in diesem thread, was man glaubt oder ob etwas offensichtlich ist, vielleicht, sondern ob das Zitat von Warburg stammt.

Wie schon gesagt wurde, allein die Tatsache, dass nirgends eine Angabe der Stelle für dieses Zitat zu finden ist, ist schon verdächtig. Das würde man schon aus Respekt vor der Leistung eines Forschers angeben, und um andere zu animieren, an der entsprechenden Stelle weiter zu lesen. In einem Buch, in einem Vortrag oder einem sonstigen Text.
 
Danke, ich werde es vielleicht mal über die Nachfahren Ardennes bzw das noch bestehende von-Ardenne-Institut in Dresden weiter versuchen.
 
Du könntest auch v. Ardennes Buch lesen, da hättest du es dann schwarz auf weiß.

Dass ein Nachfahre oder jemand in diesem Institut sich erinnern kann, dass v. Ardenne mal erzählt hat, dass Warburg mal gesagt hat, dass keine Krankheit in einem basischen Milieu existieren kann, nicht einmal Krebs, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Ist ja alles schon sehr lange her.
 
vermutlich hat man ihm das in den Mund gelegt, so wie man auch Einstein etliche Dinge in den Mund gelegt hat

das ist lustig, weil Einsteins Zitate bzw Erkenntnisse sich mit denen der großen Köpfe der Physik decken (leider aber immer noch nicht im etablierten Wissenschaftsbetrieb, deren materialistische Doktrin seit 100 Jahren widerlegt ist, angekommen sind). Also ein sehr überzeugendes "Argument" wenn ich alles, was sich nicht mit meinem Weltbild vertragt, als "Unsinn" weg wischen möchte ;)

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Zur Bedeutung des wichtigsten Säurepuffers, über den der Körper verfügt, also Natron, eine unnsinnige kleine Abhandlung ---> Das Bikarbonat Mangelsyndrom von Prof Dr. med. Klaus F. Kopp
 
Kann jemand den openlibrary-Link mit dem Buch von Ardenne nach dem Zitat durchsuchen?
Ich kann mich da zur Zeit nicht anmelden / registrieren. Die Plattform hat doch sicher eine Suchfunktion ....
 
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