... In einer Zeitgenössischen Übersicht aus dem Jahr 1950 zu den Spurenelementen (es handelt sich dabei vorwiegend, aber nicht ausschliesslich, um (Halb-)Metalle) fand man z. B. Selen noch unter den toxischen Elementen, in unmittelbarer Gesellschaft von Quecksilber und Blei. Fluor wiederum rangierte zusammen mit Bor, Lithium oder Rubidium in der Rubrik "ohne Bedeutung". So viel zur Schulgelehrsamkeit. Dr. Ragnar Berg, Chemiker und Begründer der Säure-Basen-Therapie, hatte dagegen schon 1941 die Elemente Nickel, Arsen, Bor, Fluor und Brom als lebensnotwendig erkannt und auch so bezeichnet.
An derartigen Ungereimtheiten hat sich im Grunde bis heute wenig geändert. Spurenelemente sind zwar so etwas wie das "Salz in der Suppe des Lebens" jedoch stellen sie für die Pharmazie kein vielversprechendes Geschäft dar.
Eindeutig essentiell, also lebensnotwendig für den Organismus sind:
1. Klasse von Spurenelementen:
Zink, Eisen, Selen, Jod, Fluorid
Hierzu liegen spezielle, exakte "offizielle" Zufuhrempfehlungen vor.
Was ist eigentlich essentiell? Voraussetzung, um in diesen exklusiven Kreis von Wirkstoffen aufgenommen zu werden, sind die folgenden Kritierien: der Stoff muss
(1) eine spezifische biochemische Funktion erfüllen.
(2) ein Mangel äussert sich in charakterischen Krankheitserscheinungen, die
(3) nach der Verabreichung der Substanz wieder verschwinden.
Ebenfalls essentiell sind:
Chrom, Mangan, Kupfer, Kobalt, Molybdän, (Nickel), (Silizium), (Vanadium)
Bedarf: augenblicklich noch unklar/vermutet. Für eine angemessene Zufuhr gibt es nur ungefähre Schätzwerte. Die Eingruppierung einiger Spurenelemente ist noch umstritten (sind in Klammern gesetzt)
In Wartestellung befinden sich:
2. Klasse von Spurenelementen
Nickel, Silizium, Vanadium, Zinn, Aluminium, Arsen
In-Vitro-Untersuchungen im Labor lassen darauf schliessen, dass diese Elemente im Stoffwechselgeschehen eine Rolle spielen, also zugeführt werden müssen, wobei aber teilweise die Schwelle zur (starken) Giftwirkung leicht überschritten wird.
Noch "Aussenseiter"- oder Anwärterstatus geniessen:
3. Klasse von Spurenelementen
Lithium, Brom, Germanium, Berylium, Barium, Titan, Tellur, Rubidium, Strontium
Sie kommen im Körper regelmässig vor, ohne dass man ihnen bislang bestimmte Funktionen zuordnen kann oder will. Immerhin: zu Brom beispielsweise gibt es in den USA immer mehr Studien, die eine "Beförderung" des Elements unter die essentiellen Nahrungsbestandteile erwarten lassen. Und Lithium wird schon lange bei Depressionen eingesetzt.
Wie Mikroelemente/Spurenelemente wirken:
Sie sind Impulsgeber und "Starter" für Enzyme. Deshalb hat man sie auch Wachstums- und Erhaltungschemikalien genannt (Prof. Roger Williams). Damit Enzyme in Aktion treten und ihre oft wundersamen Sofort-Effekte entfalten können, muss in sehr vielen Fällen ein solches Metall-Ion hinzutreten, sonst bleibt der Substratkomplex unwirksam. In besonderer Weise betrifft dies Kupfer, Zink, Eisen, Mangan, Kobalt, Molybdän und den Mineralstoff Magnesium. ...
...
Spurenelemente sind die Experten für Entgiftung und Entschlackung. Die Toxikologen wiessen schon seit langem, das beispielsweise durch Zink "giftige Schwermetalle" aus dem Körper ausgeleitet werden können und das Metall "ein Gegenspieler" von Quecksilber und anderen Schwermetallen wie Blei sit. Es kann sie in kleinen Mengen aus dem Körper ausleiten (Dr. György Irmey). Ähnliches gilt für Selen, Silizium, Kupfer oder Eisen. ...