Symptomüberflutung; HWS-Beschwerden
Hallo WerniMD,
Vielen Dank für die Info zum Upride-MRT. Leider zu teuer für uns. Meine KK bezahlt grundsätzlich keine Leistungen bei Anweisung durch Privatärzte, selbst wenn es Kassenleistung wäre. Ich sollte weg. Neuroborrelioseverdacht eine Rückenmarkspunktion machen. Mein Doc empfahl einen spezialisierten Neurologen, der jedoch privat praktiziert. Der hätte die Punktion gemacht und ich hätte diese ins Labor gebracht, und der Arzt hätte anschließend die Ergebnisse bewertet. Arztleistung hätte ich mir leisten können, Labor ging jedoch nicht, da es über 600 EUR zusätzlich gekostet hätte. KK wollte in dem Fall nicht mal die Laborkosten übernehmen, obwohl es dasselbe Labor ist welches auch die Proben vom Kassenarzt untersucht. Dann wäre es anstandslos bezahlt worden. Prinzipienreiterei ohne Sinn und Nutzen.
Zum Thema B12: Bei einem tanzenden Dens wäre es eher ungewöhnlich, keinen Nitrostress zu haben sofern dieser nicht schon behandelt wird. Vielleicht kannst du deine wichtigsten Symptome beschreiben.
Bei mir wurde Nitrostress über das deutlich erhöhte Nitrotyrosin diagnostiziert, gleichzeitich war Kreatinin im Urin im Normbereich. Die mitochondriale Aktivität war vermindert. Und das obwohl ich zum Zeitpunkt der Testung bereits längere Zeit B12 500 mcg täglich supplementiert hatte. Wegen der anhaltenden Energielosigkeit nach einem Stressereignis hatte mir ein Apotheker zu Vitasprint geraten, lange bevor ich das Thema Nitrostress kannte. Später verwendete ich Injektionen und Nasenspray, was noch wirkungsvoller war, obwohl das Vitasprint auch schon ganz gut gewesen ist.
Die zuverlässige Nitrostressabklärung ist wichtig wegen der oxidativen Wirkung z. B. auf Fette und Öle, was "Öl ins Feuer gießen wäre" laut K. Vor NO-Senkung sollte man nichts anderes supplementieren.
NO spielt eine zentrale Rolle bei Entzündungsprozessen und Histaminose sowie bei der Mitochondrienstörung. Ketogene Ernährung ohne vorherige NO-Senkung wäre ebenfalls nicht gut.
Nitrostress führte bei mir zu jahrelangem Gestresstsein mit gleichzeitiger Erschöpfung, die auch durch ausruhen nicht weniger wurde. Ich dachte immer, die Erschöpfung käme vom Stress, dabei kamen das Stressgefühl und die Energielosigkeit vom NO-Überschuss. Massive Verstärkung der Energielosigkeit nach größeren Anstrengungen oder richtigen Stressereignissen. Später mit B 12 hatte ich bei gleichen Anforderungen kein Stressgefühl mehr. Zudem führte NO zur Öffnung des Mageneingangs mit Reflux, der mit B 12 aufhörte. Ich hatte außerdem ein Gangliom am Handrücken, das mit zunehmendem NO größer wurde und mit genügend B12 kleiner wurde und verschwand. Jede NO-Verstärkung ließ es wieder wachsen, jede B12-Supplementierung machte es rückgängig. Das war mein persönlicher NO-Indikator. Heute ist es auch ohne B12 vollständig weg, weil meine Mitos wieder fit sind.
Ich behandelte ausschließlich mit Methylcobalamin, das mein Orthomolekularmediziner als einzig in Frage kommendes bezeichnete. MC hat eine reparierende Wirkung auf die Mitochondrien.
Nach einer späteren Antibiotikabehandlung mit mitochondrienschädigendem AB verstärkte sich auch der Nitrostress trotz erfolgreicher Behandlung wieder. Anschließend konnte ich mich nicht mehr anstrengen ohne tagelange Schlappheit danach. Kurze Belastungen wie das heben einer nicht allzu schweren Kiste erschöpften mich sofort und ich war sehr kraftlos.
Bei einer solch ausgeprägten Mitochondrienschwäche ist Sport und energieintensive Anstrengung tabu, viel moderate und unanstrengende Bewegung jedoch förderlich, und B12 natürlich.
Die ketogene Ernährung und das Kokosöl retteten mich über diese Zeit. Mit der Mitochondrienschädigung nahm nämlich auch die KH-Verwertungsstörung zu und ich hatte wieder ausgeprägte Müdigkeitsattacken nach KH-lastigem Essen.
Bei der ketogenen Ernährung ist der Verzehr von Gemüse wichtig, da es viele Biostoffe und Antioxidantien enthält. Es gilt nicht, komplett auf KH zu verzichten sondern auf einfache KH, die den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen und wieder abfallen lassen. Obst gehört hier auch dazu, jedoch sollte man Obst auf Dauer nicht ganz weglassen. Zusammen mit Fett war das nicht problematisch. Ich kann zwischenzeitlich wieder KH Essen ohne zu ermüden. Auch während der Zeit mit "Fresskoma" war ich manchmal gezwungen, unterwegs Essen zu kaufen, meist die unvermeidliche Semmel mit was drauf. Mit fettreichem Belag wie gebratenem Schweinebauch war das kein Problem. Was gar nicht ging war süßes Gebäck, selbst dann nicht, wenn fette Cremes dabei waren.
Die ersten und wichtigsten Maßnahmen parallel zur B12 Supplementierung war die Verminderung der HWS-Erschütterungen und belastende Kopfbewegungen. Gedämpfte Schuhe, statt laufen oder springen HWS-freundliches gehen, ein Dinkelspelzkissen zur schonenden und stabilen Seitenlage und das Spätstück, das das frühmorgendlichen Aufwachen mit depressiver Verstimmung beendete.
Außerdem supplementierte ich B-Komplex und Magnesium. Zink vertrug ich erst viel später, es führte zu Brainfog. Coenzym Q12 konnte ich auch viel später noch nicht nehmen, weil ich davon hibbelig wurde. Viel wirkungsvoller als NEMs alleine waren bestimmte Nahrungsmittel.
Gegen Entzündungsschmerzen in den Händen und Gelenken half mir Leinöl sehr gut. In Quark oder frisch gepressten Gemüsesaft gerührt.
Kokoswasser klärte den Kopf, es entgiftet und enthält viele Mineralien.
Gemüsesäfte mit Wildkräutern und reichlich Petersilie wirkten in Verbindung mit einer fast veganen und getreidefreien Ernährung wahre Wunder und halfen mir später dabei, wieder richtig fit zu werden. Danach folgte die Hinzunahme von Tropenfrüchten, was nochmals eine Steigerung bewirkte und den Serononinspiegel endlich richtig ansteigen ließ.
Es gab auch Rückschläge, die die Problematik wieder verstärkten. Das waren psychosozialer Stress, die Antibiosen, Überanstrengung, ein schwerer Sturz und zuletzt die Konfrontation mit einem aggressiv bedufteten Putzmittel, das eine latent vorhandene MCS verstärkt hat. Auch die Wirkungsweise von Fremdstoffen bei MCS hat K. gut beschrieben.
Da ich bereits früher unerkannt alle Beschwerden der HWS-Instabilität und Nitrostress und MCS hatte und nach einem intensiven Ernährungs- und Sportprogramm völlig beschwerdefrei wurde gehe ich davon aus, dass man die HWS mit einem gezielten Muskelaufbau auch wieder stabilisieren kann.
Leider stürzte ich dann schwer mit dem MTB und die Beschwerden kamen langsam zurück, bis die Halsausrenkung das ganze dann drastisch aufzeigte und ich der HWS-Problematik auf die Spur kam.
Besagter Orthopäde bastelte übrigens aus dem Sturz ein weiteres Indiz für seine unantastbare Psychosomatk-Diagnose: Sturzneigung sei ganz typisch für Personen mit psychosomatischer Störung. Das hörte sich an als wäre ich ständig über meine eigenen Füße gestolpert. Mir war aber mit dem MTB downhill bei hohem Tempo in einer scharfen Kurve das Hinterrad wegdriftet, weil da Stöcke auf dem Weg lagen. Das hatte ich ihm auch so erzählt. Er war auch sonst sehr ignorant und arrogant, merkte aber im Gegensatz zu mir nicht einmal, was für einen Kenntnisrückstand er aufwies.

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So hat man auch in schweren Zeiten immer was zu lachen...
LG Lealee