Kommentar Sodbrennen-Welt.de
„Wunderbar!“, denkt da der Kommentator: Nicht nur, dass Gastroenterologen zunehmend die häufige Wirkungslosigkeit des jahrelang so hoch gepriesenen PPI-Einsatzes eingestehen (→
Protonenpumpeninhibitoren bei jedem zweiten Sodbrennen-Patienten unwirksam). Jetzt liefern sie sogar mögliche Gründe dafür. Zum Beispiel eben die Belastung der Speiseröhren-Schleimhaut durch Gallensaft-Bestandteile, die nur dadurch zustande kommt, dass die Muskelkoordination in Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm durcheinander geraten ist („Funktionsstörung“). Wir Patienten möchten jetzt gerne noch das Eingeständnis hören, dass gerade der bislang typische, exzessive Einsatz von PPIs zu dieser verstärkten Gallensäure-Belastung maßgeblich beiträgt (→
PPI-Säureblockade: Vermehrt giftiger Magensaft in der Speiseröhre). Und wir würden gerne hören, dass es schon lange zum Basiswissen der Gastroenterologie gehört, dass Antazida auf Basis von Aluminium- und Magnesiumhydroxid (z. B. Maaloxan®) nicht nur Magensäure binden, sondern ganz besonders eben auch schleimhautschädigende Gallensäure unschädlich machen (→
Antazida zum alten Eisen? Moderne Einsichten zu einem alten Wirkprinzip). Nach solchen Eingeständnissen kann dann die Diskussion darüber beginnen, ob auf Kassenkosten nicht besser ein wirksames Therapieprinzip wie Antazida auf Basis von Aluminium- und Magnesiumhydroxid bezahlt werden sollten, anstatt das Geld für Wirkstoffgruppen zu verschleudern, die die Probleme, die sie lösen sollen, erst hervorrufen.