Hallo Saturnus
Das mit der Über- oder Untermythelierung ist halt eine Sichtweise, gell. Im Bereich Methylierung gibt es sehr verschiedene Standpunkte. Ich habe mich die letzten Wochen gerade damit auseinandergesetzt und bin derzeitig nicht überzeugt, dass das Trara mit genetischen Tests eine gute Idee ist, wohl aber die Sache mit der Unter- bzw. Übermethylierung (was ja in diesen Themenbereich gehört). Wie du das herausfinden kannst? Gemäss Dr. Mensah und Dr. Bowman (Mensah Clinic) - die ich für sehr versiert auf diesem Gebiet halte - genügt ein einfacher Histamintest im Vollblut. Wer weniger als 40 (ng/ml) hat, ist ein Übermethylierer; wer mehr als 70 hat, ein Untermethylierer.
Aber wie gesagt, ihre Forschungen werden auch kritisch betrachtet. Viele, die sich mit genetischen Tests und SNP's (Veränderungen bzw. Aktivierungen der Gene) befassen, halten diese Sichtweise für überholt. Ich jedoch nicht. Aber das ist echt Ansichtssache.
Was daraus resultiert ist dann auch eine angepasste Einnahme von Supplementen. Unsere Orthomolekularmedizin funktioniert leider oft ein wenig nach dem Giesskannenprinzip einerseits (schmeissen wir mal einfach viele Supplemente ein) oder aber man schaut auf Defizite und steuert diesen entgegen, obwohl für es für den einen vielleicht gar nicht gut ist, wenn er ein Defizit ausgleicht. Aus diesem Grund wäre ich vorsichtig mit Supplementation, wenn gar nicht klar ist, ob es für einen auch wirklich hilfreich ist. Ich bin ein grosser Freund von Supplementen, aber eben nur individualisiert. Etwas vom Wichtigsten bei der Methylierung ist ja die Frage, ob Folsäure oder B12 helfen oder eben nicht. Wenn bei diesen beiden was falsch supplementiert wird, verschlechtert sich die Situation noch.
Bei Vitaminen wie A, C und E sehe ich das Giesskannenprinzip als keine Gefahr. Ich habe zwar mal ein Interview mit einer britischen Immunologin gehört, die sagte, dass zu viele Vitamine und Antioxidantien die eigene Immunabwehr schwächen können (der Körper reguliert dann immer weniger selbst). Aber nun, in gewissen Fällen ist ein Zuviel dann doch besser als zu wenig, denke ich. Ausserdem, wenn man die Vitamine weglässt, kann es schon sein, dass das Immunsystem kurzfristig etwas schwach ist (da nicht mehr im Schuss), aber das würde sich wohl rasch wieder ausgleichen.