HWS-Vokabeln
Anatomische Lage- und Richtungsbezeichnungen (auch bei MRT-Aufnahmen verwendet):
u.a. Sagittalebene (von
lat. sagitta für Pfeil), Transversalebene (auch Axial-, Horizontal- oder Transaxialebene; horizontale Ebene), Frontalebene (auch koronale oder coronale Ebene; von
gr.-lat. Corona für Kranz, Krone). Siehe Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lage-_und_Richtungsbezeichnungen (hier sind auch weitere Begriffe erläutert),
https://de.wikipedia.org/wiki/Sagittalebene (mit Bild)
Arteria basilaris
Basis-Arterie des Hirnstammes (Unterseite), geht aus der Vereinigung der beidseitigen Arterie vertebralis hervor. Ihre Äste, die Arterie cerebelli inferior anterior und cerebelli posterior, versorgen das Kleinhirn; Endast: Arteria cerebri posterior.
Arteria-basilaris-Syndrom, vertebrobasiläre Insuffizienz
Mangeldurchblutung der Arteria basilaris mit Schwindel, Nackenkopfschmerz, Kleinhirn- u. Hirnnervensymptomen
Arteria vertebralis
Wirbel-Arterien; der erste und stärkste Ast der Arteria subclavia (Unterschlüsselbein-Arterie); verläuft durch die Querfortsatzlöcher des 6.–1. Halswirbelkörpers (HWK), durch die Membrana atlanto-occipitalis (vordere und hintere bindegewebige Membran zwischen Atlas und Hinterhauptsbein), die Dura und das Hinterhauptsloch in die Schädelhöhle. Dort erfolgt die Vereinigung mit ihrem Pendant der Gegenseite zur Arteria basilaris erfolgt, dieser Komplex wird auch als vertebrobasiläres System bezeichnet.
Atlantoaxialgelenk
Gelenk zwischen erstem und zweiten Halswirbel (siehe Wiki)
Articulation,
Plural Articulationes,
Abk. Art. bzw. Artt.
Gelenk
Articulationes atlantoaxialis
das zweite bzw. untere Kopfgelenk zwischen dem 1. und 2. Halswirbel; für Drehbewegungen des Kopfes; mit seitlichem Teil, der beidseitigen ~ lateralis; und mittlerem Teil, der ~ mediana (oder medialis?)
Articulatio atlantooccipitalis
das erste bzw. obere Kopfgelenk; ein paariges Ellipsoidgelenk zwischen je einem seitlichen Atlasgrübchen u. einem Gelenkhöcker seitlich des großen Hinterhauptsloches; für Vor- u. Rückneigen (Nickbewegung) und Seitneigungen des Kopfes
Bursa,
Plural Bursae
Schleimbeutel (im engeren Sinne anatomisch)
Condylus occipitalis
von den seitlichen Teilen des Os occipitale ("Hinterhauptsbein") beidseits des Foramen magnum gebildeter Gelenkkopf für das Atlantooccipitalgelenk
Dissektion
Zerschneidung, Aufspaltung
Distorsion (
lat. distorsio für Verdrehung, Verzerrung)
durch Drehung bedingte "geschlossene" Gelenkverletzung
dorsal
den Rücken betreffend, die Rückseite eines Körperteils oder Organs betreffend, zum Rücken hin gelegen, gerichtet, erfolgend
dorsoventral
vom Rücken zum Bauch hin
Drop-Anfälle, drop attacks
plötzliches anfallsweises Umfallen bei erhaltenem Bewusstsein als Symptom der intermittierenden Basilaris-Insuffizienz (nach Kremer)
Duplikatur
"Verdoppelung", anatomisch oder pathologisch: Doppelbildung innerer Organe
Dura (mater)
die äußere, straffe Hüllhaut des Zentralnervensystems
Dysästhesie
schmerzhafte Missempfindung; v.a. als durch Berührungsreize ausgelöstes Zeichen gestörter Oberflächensensibilität (Achtung: es gibt eine weitere psychologische/psychiatrische Wortbedeutung)
Hämorrhagie
Blutung
Haemarthros
Bluterguss im Gelenk
Impaktierung
Einkeilung, Einklemmung
Impressio
Eindruck, Vertiefung, Eindellung
Insertion
Ansatz, z.B. eines Muskels
Interartikularportion: ?
Zwischen zwei Gelenken oder Gelenkteilen gelegener Bereich, der kaum Spongiosa (stabilisierende schwammartige Knochensubstanz) enthält
interkostal
zwischen den Rippen
kaudal
steißwärts, unten
Kondylenfraktur
Knochenbruch im Bereich der Gelenkknorren
Kondylus (
griech. κόνδυλος für Faust, Knolle, Knorren oder Knöchel):
knöcherner Teil eines Gelenkes, der auch als Gelenkfortsatz oder Gelenkknorren bezeichnet wird
Kontusion, contusio (
lat. für Nieder-, Zerschlagen)
die Prellung als stumpfe Organverletzung mit sichtbaren Folgen, mit fließendem Übergang zur Quetschung
Konvolut
Knäuel; z.B. miteinander verklebte oder verwachsene Darmschlingen oder Blutgefäße
kraniozervikaler Übergang,
Abk. KZÜ, von
lat. cranium für Schädel und cervix für Hals, Genick, Nacken:
Bereich vom Halswirbelkörper 0 bis zum Bewegungssegment zwischen Halswirbelkörper 1 und 2
Ligament(um),
Plural Ligamenta,
Abk. Lig. bzw. Ligg.
Band, d.h. zugfestes bindegewebiges, bandförmiges Gebilde, das die Beweglichkeit von Körperteilen, Organen oder Gelenken auf ein funktionell sinnvolles Maß einschränkt und damit für deren Stabilisierung sorgt
Luschka-Gelenk
nach dem Erstbeschreiber Luschka so genannt, auch: Unkovertebralgelenk; an der Halswirbelsäule die "Halbgelenke" bzw. Spaltbildung zwischen dem Processus uncinatus der Deckplatte und der Abschlussplatte benachbarter Wirbelkörper
Myelomalazie
Rückenmarkerweichung durch Ischämie
Myelopathie
Rücken- oder Knochenmarkerkrankung
okzipital (auch: occipital)
das Hinterhaupt bzw. das Hinterhauptsbein betreffend, am oder zum Hinterkopf gelegen
Parenchym
das spezifische Gewebe bzw. "Funktionsgewebe" eines Organs (im Gegensatz zum dazwischen liegenden Bindegewebe); bezeichnet das durch die Funktionszellen eines Organs gebildete Gewebe (z.B. die Alveolen der Lunge, Muskelfasern, Nervenzellen)
perineural
um einen Nerv herum.
Periost
die den Knochen umhüllende, gefäß- und nervenreiche, bindegewebige "Knochenhaut"
Prädilektionsstelle
von einem Krankheitsprozess bevorzugter Körperteil
Processus uncinatus
"hakenförmiger Fortsatz" (u.a.) vom vorderen unteren Siebbeinlabyrinth säbelförmig nach hinten bis zum P. ethmoidalis der unteren Nasenmuschel
Ruptur
spontane oder verletzungsbedingte Gewebs- oder Organzerreißung
Shunt
Nebenschluss; natürlicher oder operativ angelegter Nebenweg zur Überbrückung eines Blutgefäßabschnittes oder zur direkten Verbindung zweier Gefäßsysteme
"Sockelgelenk" (nach Dr. Volle)
Die Gesamtheit von
- Articulationes atlanto-axiales mediales et laterales;
- einschließlich der Bursae und Ligamenta und
- die beiden Luschka-Gelenke des Segmentes HWK 2/3
Subarachnoidalraum, Cavitas subarachnoidea
der den Liquor cerebrospinalis (Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit; dient dem Schutz des zentralen Nervensys-tems vor mechanischer Verformung und dem schnellen Druckausgleich im Liquorsystem) enthaltende Raum zwischen der Arachnoidea (mittlere Gehirn- u. Rückenmarkshaut; liegt der sie bedeckenden Dura mater eng an) und der Pia mater (die der Hirn- u. Rückenmarkoberfläche unmittelbar aufliegende Bindegewebshülle)
subchondral
unter dem Knorpel
Synovia
Gelenkflüssigkeit, "Gelenkschmiere"
Syringomyelie
Krankheit des Rückenmarks mit Bildung von Höhlen und Spalten in der grauen Substanz durch Zerstörung von Gewebe
Whiplash injury, Whiplash-associated Disease,
Abk. WAD,
engl. whiplash heißt wörtlich Peitschenhieb, Peitschenriemen:
Schleudertrauma, Beschleunigungstrauma, Peitschenhiebtrauma, Peitschenschlagverletzung, Distorsionstrauma der Halswirbelsäule
---
Quellen:
Roche Lexikon Medizin (5. Aufl.)
Wikipedia
Duden Fremdwörterlexikon