Clematis
Hallo,
ich gebe hier mal eine umfassende Erklärung zu den Vorgängen, Verhaltensweisen usw. bezüglich der Probleme mit Wirbelsäule und Bandscheiben, die ich über einige Zeit zusammengestellt habe, weil diese Fragen hier häufig gestellt werden. Bitte beachten, daß dies nur ein Überblick sein kann, der keineswegs vollständig ist.
Beschwerden, die im Zusammenhang mit der Wirbelsäule stehen:
zuständig sind die Orthopäden und Neurologen, falls Nerven betroffen bzw. geschädigt sind. Am allerbesten wären aber Osteopathen und bei Massagen Physiotherapeuten, die die Osteopathie beherrschen. Gehe zu einem Osteopathen und laß dir von ihm die auf dich abgestimmten Übungen zeigen.
Schmerzmittel sind als Behandlung, schon wegen der Nebenwirkungen, nicht geeignet, allenfalls vorübergehend, um Schmerzen zu lindern, damit z.B. auch Gymnastik möglich wird. Besonders zu vermeiden Voltaren als Salbe, Gel, Tabletten, es gibt nebenwirkungsärmere Schmerzmittel.
Osteopathie ist eine sanfte und nachhaltige Methode, die die Ursachen behandelt und behebt. So mancher wurde ohne OP geheilt, obwohl die Mediziner nicht mehr weiter wußten. Infos hier: VOD e.V. - Verband der Osteopathen Deutschland
Diese Methode ist seit den 1930er Jahren eine medizinisch anerkannte Behandlungsmethode in den USA, seit ca. 20 auch in Frankreich und England anerkannt, in Deutschland erst seit ca. 3 Jahren. Desweiteren gibt es noch die Atlastherapie nach Arlen - auch sie könnte helfen, bei Problemen an der Halswirbelsäule - siehe auch Therapie nach Kuklinski.
Wenn du einen Physiotherapeuten findest, der die Osteopathie beherrscht, laß dir vom Orthopäden/Neurologen Massagen verschreiben und bitte den Physiotherapeuten die Osteopathie anzuwenden. Das geht ohne weiteres.
Gymnastik:
Physiotherapeuten können dir am besten helfen und dir auch, die für dich passenden gymnastischen Übungen zeigen. Dabei soll die gesamte Rückenmuskulatur gestärkt werden, die zusammen mit den Sehnen, Bändern, die Wirbelsäule in ihrer physiologischen Position halten.
Jede Übung, die Schmerzen verursacht ist falsch. Wenn du Schmerzmittel nimmst und dann Übungen machst, wird diese Schmerzgrenze stets überschritten, weil man den Schmerz zu spät bemerkt, man muß die Übungen dann stark reduzieren, wobei aber schwierig ist, festzustellen an welchem Punkt man aufhören soll. Also Übungen möglichst nicht machen, wenn Schmerzmittel eingenommen wurden! Wenn man sie dennoch macht, darauf achten, ob Stunden später Schmerzen verstärkt auftreten, dann ist man zu weit gegangen.
Einrenken durch Chiropraktiker oder Orthopäden:
Häufiges einrenken ist nicht zu empfehlen!
Wenn Wirbel oder Bandscheibe wieder an die richtige Position rutschen, sind die Bänder, Sehnen und Muskeln, die gedehnt waren, nicht in der Lage sich sofort der neuen und gesunden Position anzupassen bzw. sich zu straffen. Deswegen verrutschen die Wirbel und Bandscheiben sehr schnell wieder. Rückengymnastik kann Bänder usw. wieder kräftigen, was aber einige Zeit dauert. Springen Wirbel immer wieder raus, kommt es auch immer zur Überdehnung. Die Osteopathie geht deswegen anders vor: Bandscheiben werden schrittweise in die richtige Position gebracht, Stück für Stück, damit Muskeln, Bänder, Sehnen Zeit haben sich der neuen Position jeweils anzupassen.
Nerven:
Verteilen sich von der Wirbelsäule aus über den gesamten Körper, an der WS sind es dicke Stränge aus zahlreichen Fasern, die sich dann aufteilen, wie die Äste an einem Baum. Nervenentzündung und -schmerzen entstehen, wenn Wirbel oder Bandscheiben die Austrittsöffnung an der WS verkleinern und auf die Nerven drücken, die Reizung führt zur Entzündung und diese zu Schwellungen, die den Raum weiter verengen. Sind die Nerven geschädigt kann es in allen Körperregionen zu Schmerzen, Stechen und Krämpfen führen. An der WS selbst entstehen Druckschmerzen. Kommt es zu Taubheitsgefühlen oder Lähmungserscheinung ist dies ein Alarmzeichen - der Arztbesuch ist dann schon fast ein Notfall. Taubheitsgefühle alleine, sind jedoch keine Indikation für eine OP. Lähmungserscheinungen nur dann wenn sie wichtige Funktionen von Organen und Motorik betreffen.
Da die Nerven an motorischen, gefühlsmäßigen, funktionellen Vorgängen beteiligt sind, kann es z.B. zu funktionellen Störungen der Blase führen, verhindert dies das Wasserlassen, ist das ein Notfall! Es kann jedoch auch dazu führen, daß man nicht mehr einhalten kann, also zur vorübergehenden oder ständigen Inkontinenz - dann kann man eine OP in Betracht ziehen oder auch nicht. Entzündungshemmende Tabletten allein lindern zwar momentan, beseitigen aber nicht die Ursache!
Verletzte Nerven brauchen unter Umständen ein bis zwei Jahre bis sie geheilt sind, sie können auch Narbengewebe bilden, das dann zu weiteren Problemen führen kann.
Verhalten:
Stehen allein kann schon schmerzhaft werden = verspannte Dauerhaltung mit Verkrampfung der Muskulatur.
Ein Hohlkreuz verstärkt die Schmerzen dann, weil die Gewichtsverteilung im System Wirbelsäule bzw. die Statik nicht mehr stimmt.
Empfehlenswert ist daher ein Ausgleichssport, Gymnastik, die die Rückenmuskulatur kräftigt, Rückenschwimmen und Kraulen etwa (nicht Bauchschwimmen) und anderes.
Bewegungen oder gar Dauerhaltungen bei denen der Kopf stärker nach hinten gelegt wird, wie beim Brustschwimmen, Radfahren, Decken streichen usw. sollen vermieden werden. Bei HWS Problemen sind sie ausdrücklich verboten.
Tut man gar nichts, um einen Ausgleich zum vielen Stehen/Sitzen zu schaffen, wird es über kurz oder lang zu Bandscheibenschäden, evtl. zu einem Bandscheibenvorfall kommen. Sportarten die ruckhaft die Wirbelsäule Stauchen - z.B. mit dem Rad durch ein Schlagloch fahren, Tampolinspringen, Tennis, Springen u.ä.m. sind zu vermeiden ebenso wie längere Autofahrten.
Besonders in der kalten Jahreszeit immer darauf achten, daß der Rücken/Nacken schön warm verpackt ist, Naturfasern wie Wolle, Leinen, Seide, Baumwolle wärmen am besten, Synthetik, besonders direkt auf der Haut ist ungeeignet weil beim ersten Windzug kalt.
Wer viel sitzt sollte z.B. regelmäßig schwimmen gehen - keine Bauchlage, sondern Rücken, Kraul. Gymnastikübungen zeigen lassen, die die Rückenmuskulatur stärken und diese jeden Morgen machen.
Beim Sitzen darauf achten, daß der Rücken schön gerade ist, also keinen Buckel, hängende Schultern, die Wirbelsäule von Kopf bis Steißbein gerade halten, so als säße man auf einem Holzstuhl mit gerader Lehne, dabei Kopfneigung ganz leicht nach vorne, nie nach hinten. zwischendurch immer mal aufstehen, herumgehen, Lockerungsübungen machen.
Schwereres heben: auf einen geraden Rücken achten und dabei in die Hocke gehen statt sich zu bücken. Statt Schultasche einen Rucksack tragen.
WICHTIG! ALLE HIER GESCHILDERTEN SCHMERZEN, EMPFINDUNGSSTÖRUNGEN, LÄHMUNGSERSCHEINUNGEN SOLLTEN IMMER VON EINEM ARZT UNTERSUCHT WERDEN, WEIL SIE AUCH ANDERE URSACHEN HABEN KÖNNEN.
Halswirbelsäule:
Wichtig: an der Halswirbelsäule nichts einrenken lassen und schon gar nicht von einem Orthopäden, Chiropraktiker oder Heilpraktiker. Diese Methode ist für diesen empfindlichen Bereich völlig ungeeignet! Dabei können Halsarterien und Nerven beschädigt werden. OPs in diesem Bereich sind besonders riskant, weil die Nerven hier sehr fein und schlecht zu sehen sind.
Nach einem Auffahrunfall könnte ein Schleudertrauma an der Halswirbelsäule vorliegen. Ähnliches kann durch einen Sturz auf den Kopf oder die Schultern entstehen. Oft zeigen sich Beschwerden wie Schmerzen, Schwindel usw. erst später. Eine Halskrause kann vorübergehend helfen, damit der Hals stabilisiert/ruhiggestellt wird, die Verletzungen in Ruhe abheilen können.
HWS-Probleme können, weil hier der Hauptnervenstrang zum Kopf in einem recht engen Kanal verläuft, Auswirkungen auf den gesamten Körper haben. Kopfschmerzen, Schwindel, Schmerzen an Schläfen, Augen gehören ebenfalls dazu.
Brustwirbelsäule:
Probleme an der BWS können Funktionen im gesamten Oberkörper bis in die Magenebene behindern, Magenkrämpfe bei krummem Rücken, Herzinfarkt ähnliche Schmerzen - diese dann unbedingt sofort vom Arzt abklären lassen, Arme und Hände beeinträchtigen usw.
Lendenwirbelsäule:
Probleme hier können die Funktionen im gesamten Unterleib, Darm, Blase, Beine, Füße, beeinträchtigen, die Bandbreite der Schmerzen kann in allen Wirbelsäulenbereichen von dumpf, stechend, reissend, lokal bis weit verbreitet gehen. Nervenschmerzen sind wohl mit die schlimmsten, die es gibt - Ischias!
Stürzt man in sitzender Haltung sehr hart auf einen harten Boden, z.B. aus einem Meter Höhe oder mehr, schlägt auf das Steißbein auf, wird die gesamte WS gestaucht, alle Bandscheiben flachen stark ab und treten teils seitlich vor. Dabei drücken sie auf die Nerven. Die Auswirkung kann in diesem Fall so weit gehen, daß eine kurze Atemlähmung mit einhergehender Körperlähmung eintritt. Den Patienten sollte man dann seine eigene Lage finden lassen, die ihm ermöglicht wieder zu atmen. Meist wird er sich stark nach vorne beugen und kann dann sofort wieder Atmen, daher in Seitenlage bringen, um ihm diese Bewegung zu ermöglichen.
Ernährung:
wer langfristig gesund bleiben will, muß auf eine gesunde Ernährung achten, Bandscheiben, Nerven usw. erfordern die Zufuhr von Nährstoffen, sonst verkümmern sie. Anregungen dazu finden sich z.B. auf den Webseiten von Dr. Bruker, Dr. Pirlet und Dr. Schnitzer. Hier ein genereller Überblick zum besseren Verständnis, warum das so wichtig ist:
Generell benötigen die Bandscheiben, Bänder, Sehnen, Muskeln, ebenso wie der Organismus zahlreiche Substanzen (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Enzyme) und ausreichend Wasser, um gesund zu bleiben bzw. zu werden. Welche bei jemanden im Einzelnen fehlen, kann man nur mit extensiven Blutbildern feststellen, die die konventionelle Medizin nicht vornimmt.
Spezialisten auf diesem Gebiet sind Orthomolekularmediziner - eine Zusatzausbildung, die inzwischen gelegentlich auch von Kassenärzten gemacht wurde. So jemanden zu finden, ist aber immer noch recht schwierig. Grundlage ist aber eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung, die auch Vollkornprodukte, viel frisches Obst und Gemüse enthalten sollte. Zu meiden ist dabei alles was industriell vorgefertigt ist - Fast Food, Tütensuppen, Cola usw.
Der Aufbau der Wirbelsäule:
Die Wirbelsäule hat eine statisch, anatomisch angepaßte Form und ist fast in alle Richtungen beweglich. Besteht in einem bestimmten Bereich ein Problem wird diese insgesamt gestört, woraus sich ergibt, daß dieses eine Problem kurz- oder langfristig auch die anderen Bereiche beeinflussen wird und an anderer Stelle Probleme macht. Bei einer Operation, die manchmal tatsächlich in den o.g. Notfällen erforderlich sein kann, wird z.B. ein Teil der Bandscheibe oder die gesamte Bandscheibe entfernt. Dadurch wird die Statik der WS gestört, langsfristig verursacht dies neue Probleme an anderer Stelle der WS, denn die übrige WS versucht immer in ihre gesunde Lage zurückzukehren, was dann aber nicht so recht möglich ist. Dadurch werden die bislang gesunden Segmente überlastet, was zu weiteren ungesunden Haltungen führt und Ursache für weiter Erkrankungsherde ist. Aus diesem Grund sollte eine OP ausschl. in Notfällen und auch nur dann erfolgen, wenn alle anderen konventionellen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden.
Operationen:
OPs bei denen Bandscheiben entfernt werden, rutschen die Wirbelkörper zusammen, da der Puffer zwischen ihnen jetzt fehlt. Das führt dazu, daß die Wirbelknochen direkt aufeinander sitzen und sich bei jeder Bewegung reiben, was sehr schmerzhaft sein kann. Nach einer solchen OP können homöopathische Mittel helfen, die zwischen den Wirbeln wieder eine Art Gallertmasse aufbauen und diese Reibung vermindern oder verhindern.
OP's sind aus mehreren Gründen extrem gut abzuwägen: wird etwas weggeschnitten, kann das nie wieder gut gemacht werden, die Statik der WS wird in ungesunder Richtung verändert und führt, manchmal sofort, manchmal nach 2-3 Jahren zu weiteren Fehlstellungen in anderen Bereichen der Wirbelsäule. Die Wirbelsäule ist ein flexibles System, jeder Wirbel braucht alle anderen einschl. gesunder Bandscheiben. Weniger wichtig ist, ob der Schaden an der LWS besteht, die die Hauptlast trägt oder z.B. an der BWS. Alles wirkt sich gleichermaßen von unten nach oben und von oben nach unten aus.
Bei OP's die Fremdkörper einsetzen wie künstliche Bandscheiben, Versteifungen herstellen, überhaupt jegliche Art von Prothesen, ist nach einigen Jahren oder früher mit ähnlichen Folgen zu rechnen wie bereits genannt. Außerdem sind das Fremdkörper, deren Material weitere unerwünschte Nebenwirkungen haben kann. Eine künstliche Bandscheibe etwa, kann die Funktionen einer natürlichen Bandscheibe nur teilweise nachahmen, aber nie ganz.
Man kann sich die Bandscheiben wie einen Schwamm vorstellen, recht fest mit kleinen Poren, mit einem möglichen Bewegungsradius rundum, also von 360 Grad. Verbleibt man länger in der gleichen Haltung werden sie zusammen gepreßt und leer gedrückt. Bewegt man sich, füllen sie sich wieder auf und werden an andere Stelle zusammen gedrückt. So sorgt Bewegung dafür, daß sie im Wechselspiel der Bewegung ihre Elastizität behalten. Wird die WS in der Senkrechten gestaucht (hoher Sprung z.B.) entleeren sich alle gleichzeitig, füllen sich danach wieder auf. Einseitige Belastung bei "schiefer" Haltung kann einem Bandscheibenvorfall also Vorschub leisten, auf der einen Seite zusammengepreßt, auf der anderen vollgesaugt, die dann über den Rand des Wirbelknochens hinaustritt und dort auf Nerven drückt. Eine derartige Dauerbelastung kann dazu führen, daß der Faserring, der den elastischen Teil umschließt einreißt, die Vorwölbung zum Dauerzustand wird und damit zur ständigen Schmerzquelle. Diese Vielseitigkeit der Bandscheibe, kann eine mechanische Bandscheibe nicht kompensieren.
Fazit zu OPs: eine OP kann vorübergehend helfen, doch nach einiger Zeit, manchmal schon nach Wochen, aber mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach 5 bis 10 Jahren, treten weitere Probleme auf. Daher sollten besonders jüngere Personen, wirklich erst ALLE anderen Methoden ausschöpfen, bevor sie sich für eine OP entscheiden.
Folgende Seite gibt viel Informationen zu Aufbau und Funktionsweise der Wirbelsäule - wer sich damit vertraut macht, wird seine Wirbelsäule, ihre Reaktionen und die Folgen leicher nachvollziehen und verstehen können:
Anatomie - Der Bandscheibenvorfall
Gruß,
Clematis
ich gebe hier mal eine umfassende Erklärung zu den Vorgängen, Verhaltensweisen usw. bezüglich der Probleme mit Wirbelsäule und Bandscheiben, die ich über einige Zeit zusammengestellt habe, weil diese Fragen hier häufig gestellt werden. Bitte beachten, daß dies nur ein Überblick sein kann, der keineswegs vollständig ist.
Beschwerden, die im Zusammenhang mit der Wirbelsäule stehen:
zuständig sind die Orthopäden und Neurologen, falls Nerven betroffen bzw. geschädigt sind. Am allerbesten wären aber Osteopathen und bei Massagen Physiotherapeuten, die die Osteopathie beherrschen. Gehe zu einem Osteopathen und laß dir von ihm die auf dich abgestimmten Übungen zeigen.
Schmerzmittel sind als Behandlung, schon wegen der Nebenwirkungen, nicht geeignet, allenfalls vorübergehend, um Schmerzen zu lindern, damit z.B. auch Gymnastik möglich wird. Besonders zu vermeiden Voltaren als Salbe, Gel, Tabletten, es gibt nebenwirkungsärmere Schmerzmittel.
Osteopathie ist eine sanfte und nachhaltige Methode, die die Ursachen behandelt und behebt. So mancher wurde ohne OP geheilt, obwohl die Mediziner nicht mehr weiter wußten. Infos hier: VOD e.V. - Verband der Osteopathen Deutschland
Diese Methode ist seit den 1930er Jahren eine medizinisch anerkannte Behandlungsmethode in den USA, seit ca. 20 auch in Frankreich und England anerkannt, in Deutschland erst seit ca. 3 Jahren. Desweiteren gibt es noch die Atlastherapie nach Arlen - auch sie könnte helfen, bei Problemen an der Halswirbelsäule - siehe auch Therapie nach Kuklinski.
Wenn du einen Physiotherapeuten findest, der die Osteopathie beherrscht, laß dir vom Orthopäden/Neurologen Massagen verschreiben und bitte den Physiotherapeuten die Osteopathie anzuwenden. Das geht ohne weiteres.
Gymnastik:
Physiotherapeuten können dir am besten helfen und dir auch, die für dich passenden gymnastischen Übungen zeigen. Dabei soll die gesamte Rückenmuskulatur gestärkt werden, die zusammen mit den Sehnen, Bändern, die Wirbelsäule in ihrer physiologischen Position halten.
Jede Übung, die Schmerzen verursacht ist falsch. Wenn du Schmerzmittel nimmst und dann Übungen machst, wird diese Schmerzgrenze stets überschritten, weil man den Schmerz zu spät bemerkt, man muß die Übungen dann stark reduzieren, wobei aber schwierig ist, festzustellen an welchem Punkt man aufhören soll. Also Übungen möglichst nicht machen, wenn Schmerzmittel eingenommen wurden! Wenn man sie dennoch macht, darauf achten, ob Stunden später Schmerzen verstärkt auftreten, dann ist man zu weit gegangen.
Einrenken durch Chiropraktiker oder Orthopäden:
Häufiges einrenken ist nicht zu empfehlen!
Wenn Wirbel oder Bandscheibe wieder an die richtige Position rutschen, sind die Bänder, Sehnen und Muskeln, die gedehnt waren, nicht in der Lage sich sofort der neuen und gesunden Position anzupassen bzw. sich zu straffen. Deswegen verrutschen die Wirbel und Bandscheiben sehr schnell wieder. Rückengymnastik kann Bänder usw. wieder kräftigen, was aber einige Zeit dauert. Springen Wirbel immer wieder raus, kommt es auch immer zur Überdehnung. Die Osteopathie geht deswegen anders vor: Bandscheiben werden schrittweise in die richtige Position gebracht, Stück für Stück, damit Muskeln, Bänder, Sehnen Zeit haben sich der neuen Position jeweils anzupassen.
Nerven:
Verteilen sich von der Wirbelsäule aus über den gesamten Körper, an der WS sind es dicke Stränge aus zahlreichen Fasern, die sich dann aufteilen, wie die Äste an einem Baum. Nervenentzündung und -schmerzen entstehen, wenn Wirbel oder Bandscheiben die Austrittsöffnung an der WS verkleinern und auf die Nerven drücken, die Reizung führt zur Entzündung und diese zu Schwellungen, die den Raum weiter verengen. Sind die Nerven geschädigt kann es in allen Körperregionen zu Schmerzen, Stechen und Krämpfen führen. An der WS selbst entstehen Druckschmerzen. Kommt es zu Taubheitsgefühlen oder Lähmungserscheinung ist dies ein Alarmzeichen - der Arztbesuch ist dann schon fast ein Notfall. Taubheitsgefühle alleine, sind jedoch keine Indikation für eine OP. Lähmungserscheinungen nur dann wenn sie wichtige Funktionen von Organen und Motorik betreffen.
Da die Nerven an motorischen, gefühlsmäßigen, funktionellen Vorgängen beteiligt sind, kann es z.B. zu funktionellen Störungen der Blase führen, verhindert dies das Wasserlassen, ist das ein Notfall! Es kann jedoch auch dazu führen, daß man nicht mehr einhalten kann, also zur vorübergehenden oder ständigen Inkontinenz - dann kann man eine OP in Betracht ziehen oder auch nicht. Entzündungshemmende Tabletten allein lindern zwar momentan, beseitigen aber nicht die Ursache!
Verletzte Nerven brauchen unter Umständen ein bis zwei Jahre bis sie geheilt sind, sie können auch Narbengewebe bilden, das dann zu weiteren Problemen führen kann.
Verhalten:
Stehen allein kann schon schmerzhaft werden = verspannte Dauerhaltung mit Verkrampfung der Muskulatur.
Ein Hohlkreuz verstärkt die Schmerzen dann, weil die Gewichtsverteilung im System Wirbelsäule bzw. die Statik nicht mehr stimmt.
Empfehlenswert ist daher ein Ausgleichssport, Gymnastik, die die Rückenmuskulatur kräftigt, Rückenschwimmen und Kraulen etwa (nicht Bauchschwimmen) und anderes.
Bewegungen oder gar Dauerhaltungen bei denen der Kopf stärker nach hinten gelegt wird, wie beim Brustschwimmen, Radfahren, Decken streichen usw. sollen vermieden werden. Bei HWS Problemen sind sie ausdrücklich verboten.
Tut man gar nichts, um einen Ausgleich zum vielen Stehen/Sitzen zu schaffen, wird es über kurz oder lang zu Bandscheibenschäden, evtl. zu einem Bandscheibenvorfall kommen. Sportarten die ruckhaft die Wirbelsäule Stauchen - z.B. mit dem Rad durch ein Schlagloch fahren, Tampolinspringen, Tennis, Springen u.ä.m. sind zu vermeiden ebenso wie längere Autofahrten.
Besonders in der kalten Jahreszeit immer darauf achten, daß der Rücken/Nacken schön warm verpackt ist, Naturfasern wie Wolle, Leinen, Seide, Baumwolle wärmen am besten, Synthetik, besonders direkt auf der Haut ist ungeeignet weil beim ersten Windzug kalt.
Wer viel sitzt sollte z.B. regelmäßig schwimmen gehen - keine Bauchlage, sondern Rücken, Kraul. Gymnastikübungen zeigen lassen, die die Rückenmuskulatur stärken und diese jeden Morgen machen.
Beim Sitzen darauf achten, daß der Rücken schön gerade ist, also keinen Buckel, hängende Schultern, die Wirbelsäule von Kopf bis Steißbein gerade halten, so als säße man auf einem Holzstuhl mit gerader Lehne, dabei Kopfneigung ganz leicht nach vorne, nie nach hinten. zwischendurch immer mal aufstehen, herumgehen, Lockerungsübungen machen.
Schwereres heben: auf einen geraden Rücken achten und dabei in die Hocke gehen statt sich zu bücken. Statt Schultasche einen Rucksack tragen.
WICHTIG! ALLE HIER GESCHILDERTEN SCHMERZEN, EMPFINDUNGSSTÖRUNGEN, LÄHMUNGSERSCHEINUNGEN SOLLTEN IMMER VON EINEM ARZT UNTERSUCHT WERDEN, WEIL SIE AUCH ANDERE URSACHEN HABEN KÖNNEN.
Halswirbelsäule:
Wichtig: an der Halswirbelsäule nichts einrenken lassen und schon gar nicht von einem Orthopäden, Chiropraktiker oder Heilpraktiker. Diese Methode ist für diesen empfindlichen Bereich völlig ungeeignet! Dabei können Halsarterien und Nerven beschädigt werden. OPs in diesem Bereich sind besonders riskant, weil die Nerven hier sehr fein und schlecht zu sehen sind.
Nach einem Auffahrunfall könnte ein Schleudertrauma an der Halswirbelsäule vorliegen. Ähnliches kann durch einen Sturz auf den Kopf oder die Schultern entstehen. Oft zeigen sich Beschwerden wie Schmerzen, Schwindel usw. erst später. Eine Halskrause kann vorübergehend helfen, damit der Hals stabilisiert/ruhiggestellt wird, die Verletzungen in Ruhe abheilen können.
HWS-Probleme können, weil hier der Hauptnervenstrang zum Kopf in einem recht engen Kanal verläuft, Auswirkungen auf den gesamten Körper haben. Kopfschmerzen, Schwindel, Schmerzen an Schläfen, Augen gehören ebenfalls dazu.
Brustwirbelsäule:
Probleme an der BWS können Funktionen im gesamten Oberkörper bis in die Magenebene behindern, Magenkrämpfe bei krummem Rücken, Herzinfarkt ähnliche Schmerzen - diese dann unbedingt sofort vom Arzt abklären lassen, Arme und Hände beeinträchtigen usw.
Lendenwirbelsäule:
Probleme hier können die Funktionen im gesamten Unterleib, Darm, Blase, Beine, Füße, beeinträchtigen, die Bandbreite der Schmerzen kann in allen Wirbelsäulenbereichen von dumpf, stechend, reissend, lokal bis weit verbreitet gehen. Nervenschmerzen sind wohl mit die schlimmsten, die es gibt - Ischias!
Stürzt man in sitzender Haltung sehr hart auf einen harten Boden, z.B. aus einem Meter Höhe oder mehr, schlägt auf das Steißbein auf, wird die gesamte WS gestaucht, alle Bandscheiben flachen stark ab und treten teils seitlich vor. Dabei drücken sie auf die Nerven. Die Auswirkung kann in diesem Fall so weit gehen, daß eine kurze Atemlähmung mit einhergehender Körperlähmung eintritt. Den Patienten sollte man dann seine eigene Lage finden lassen, die ihm ermöglicht wieder zu atmen. Meist wird er sich stark nach vorne beugen und kann dann sofort wieder Atmen, daher in Seitenlage bringen, um ihm diese Bewegung zu ermöglichen.
Ernährung:
wer langfristig gesund bleiben will, muß auf eine gesunde Ernährung achten, Bandscheiben, Nerven usw. erfordern die Zufuhr von Nährstoffen, sonst verkümmern sie. Anregungen dazu finden sich z.B. auf den Webseiten von Dr. Bruker, Dr. Pirlet und Dr. Schnitzer. Hier ein genereller Überblick zum besseren Verständnis, warum das so wichtig ist:
Generell benötigen die Bandscheiben, Bänder, Sehnen, Muskeln, ebenso wie der Organismus zahlreiche Substanzen (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Enzyme) und ausreichend Wasser, um gesund zu bleiben bzw. zu werden. Welche bei jemanden im Einzelnen fehlen, kann man nur mit extensiven Blutbildern feststellen, die die konventionelle Medizin nicht vornimmt.
Spezialisten auf diesem Gebiet sind Orthomolekularmediziner - eine Zusatzausbildung, die inzwischen gelegentlich auch von Kassenärzten gemacht wurde. So jemanden zu finden, ist aber immer noch recht schwierig. Grundlage ist aber eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung, die auch Vollkornprodukte, viel frisches Obst und Gemüse enthalten sollte. Zu meiden ist dabei alles was industriell vorgefertigt ist - Fast Food, Tütensuppen, Cola usw.
Der Aufbau der Wirbelsäule:
Die Wirbelsäule hat eine statisch, anatomisch angepaßte Form und ist fast in alle Richtungen beweglich. Besteht in einem bestimmten Bereich ein Problem wird diese insgesamt gestört, woraus sich ergibt, daß dieses eine Problem kurz- oder langfristig auch die anderen Bereiche beeinflussen wird und an anderer Stelle Probleme macht. Bei einer Operation, die manchmal tatsächlich in den o.g. Notfällen erforderlich sein kann, wird z.B. ein Teil der Bandscheibe oder die gesamte Bandscheibe entfernt. Dadurch wird die Statik der WS gestört, langsfristig verursacht dies neue Probleme an anderer Stelle der WS, denn die übrige WS versucht immer in ihre gesunde Lage zurückzukehren, was dann aber nicht so recht möglich ist. Dadurch werden die bislang gesunden Segmente überlastet, was zu weiteren ungesunden Haltungen führt und Ursache für weiter Erkrankungsherde ist. Aus diesem Grund sollte eine OP ausschl. in Notfällen und auch nur dann erfolgen, wenn alle anderen konventionellen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden.
Operationen:
OPs bei denen Bandscheiben entfernt werden, rutschen die Wirbelkörper zusammen, da der Puffer zwischen ihnen jetzt fehlt. Das führt dazu, daß die Wirbelknochen direkt aufeinander sitzen und sich bei jeder Bewegung reiben, was sehr schmerzhaft sein kann. Nach einer solchen OP können homöopathische Mittel helfen, die zwischen den Wirbeln wieder eine Art Gallertmasse aufbauen und diese Reibung vermindern oder verhindern.
OP's sind aus mehreren Gründen extrem gut abzuwägen: wird etwas weggeschnitten, kann das nie wieder gut gemacht werden, die Statik der WS wird in ungesunder Richtung verändert und führt, manchmal sofort, manchmal nach 2-3 Jahren zu weiteren Fehlstellungen in anderen Bereichen der Wirbelsäule. Die Wirbelsäule ist ein flexibles System, jeder Wirbel braucht alle anderen einschl. gesunder Bandscheiben. Weniger wichtig ist, ob der Schaden an der LWS besteht, die die Hauptlast trägt oder z.B. an der BWS. Alles wirkt sich gleichermaßen von unten nach oben und von oben nach unten aus.
Bei OP's die Fremdkörper einsetzen wie künstliche Bandscheiben, Versteifungen herstellen, überhaupt jegliche Art von Prothesen, ist nach einigen Jahren oder früher mit ähnlichen Folgen zu rechnen wie bereits genannt. Außerdem sind das Fremdkörper, deren Material weitere unerwünschte Nebenwirkungen haben kann. Eine künstliche Bandscheibe etwa, kann die Funktionen einer natürlichen Bandscheibe nur teilweise nachahmen, aber nie ganz.
Man kann sich die Bandscheiben wie einen Schwamm vorstellen, recht fest mit kleinen Poren, mit einem möglichen Bewegungsradius rundum, also von 360 Grad. Verbleibt man länger in der gleichen Haltung werden sie zusammen gepreßt und leer gedrückt. Bewegt man sich, füllen sie sich wieder auf und werden an andere Stelle zusammen gedrückt. So sorgt Bewegung dafür, daß sie im Wechselspiel der Bewegung ihre Elastizität behalten. Wird die WS in der Senkrechten gestaucht (hoher Sprung z.B.) entleeren sich alle gleichzeitig, füllen sich danach wieder auf. Einseitige Belastung bei "schiefer" Haltung kann einem Bandscheibenvorfall also Vorschub leisten, auf der einen Seite zusammengepreßt, auf der anderen vollgesaugt, die dann über den Rand des Wirbelknochens hinaustritt und dort auf Nerven drückt. Eine derartige Dauerbelastung kann dazu führen, daß der Faserring, der den elastischen Teil umschließt einreißt, die Vorwölbung zum Dauerzustand wird und damit zur ständigen Schmerzquelle. Diese Vielseitigkeit der Bandscheibe, kann eine mechanische Bandscheibe nicht kompensieren.
Fazit zu OPs: eine OP kann vorübergehend helfen, doch nach einiger Zeit, manchmal schon nach Wochen, aber mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach 5 bis 10 Jahren, treten weitere Probleme auf. Daher sollten besonders jüngere Personen, wirklich erst ALLE anderen Methoden ausschöpfen, bevor sie sich für eine OP entscheiden.
Folgende Seite gibt viel Informationen zu Aufbau und Funktionsweise der Wirbelsäule - wer sich damit vertraut macht, wird seine Wirbelsäule, ihre Reaktionen und die Folgen leicher nachvollziehen und verstehen können:
Anatomie - Der Bandscheibenvorfall
Gruß,
Clematis
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