Vielleicht sollte man wirklich in der Chemieregion mal eine Großaktion machen, und ganz viele auf HPU testen. Ich bin Jahrgang 1966 und habe somit sicher noch üblere Gifte geschluckt als in den Zeiten, nachdem dann vielleicht der eine oder andere Filter kam.
In meinen Memoiren

liest sich das so:
"Ja die Zeit in L. habe ich als wundervolle Zeit in Erinnerung. Was machte es schon, dass der Schnee, kaum dass er gefallen war, eine schwarze Schicht hatte (wegen dem Chemiewerk), es war für uns Schnee und wir waren glücklich mit den anderen Kindern im Haus.
Wir wohnten in einer Dreiraumwohnung mit Ofenheizung. Jedes mal wenn der Schornsteinfeger kam, drückte es den Ruß am Anschluss des Ofenrohres etwas ins Zimmer. Und alles war schmutzig. Wir fanden das hochinteressant, meiner Mutter sicher nicht. Üblich war auch der heftige Gestank vom Chemiewerk, das war uns Kindern aber egal und ehrlich gesagt hab ich nichts davon gemerkt damals...."
Tausende Menschen könnten das genau so schreiben. Man kann nun überlegen, aus was die stinkenden Abgase des Werks bestand, ob das nun schlimmer war als Amalgam oder nicht. (Wobei wie natürlich später extra noch mit Amalgam belastet wurden). Buna stank auch auf ganz andere Weise als Leuna. Wer weiß, was da wirklich giftiger war...
Ich glaube Tschernobyl braucht es nicht unbedingt, um HPU zu bekommen. Dazu reichte der eigene Mist (Gifte usw.) auch schon aus.
Ich habe eigentlich aufgehört, mir übermäßig über die Ursachen Gedanken zu machen. Ich kann jetzt weder an meiner Kindheit in der Chemieregion noch am Amalgam was ändern, was ich jahrelang in den Zähnen hatte. Man kann nun nur das Beste draus machen.
Klar kann man versuchen, möglichst gesund zu essen und zu leben. Ich wundere mich aber trotzdem manchmal, wie empfindlich man heutzutage ist, wenn ich mir überlege, was da z.B. eben in den bewussten Chemieecken so los war. Erstaunlich, dass man da leben konnte.