ES gibt sogar einen Dipl.-Arbeits-Titel, in dem "Homöostase" auftaucht:
Co-Abhängigkeit und ihre Auswirkung auf die Homöostase in der Partnerschaft
https://www.foerderland.de/152+M587eabda0dc.0.html
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Mir gefällt diese Definition von Homöostase recht gut:
Homöostase
(griech.) Der Begriff ist von dem griechischen Wort für »gleichartig, ähnlich« abgeleitet und bezeichnet das ständige Bestreben des Organismus, verschiedene physiologische Funktionen (wie Körpertemperatur, Pulsschlag, Blutzuckerspiegel u.a.) einander anzugleichen und diesen Zustand möglichst konstant zu halten. Dadurch wird die Anpassung an die Umwelt optimiert, der Kräfteaufwand zur Lebenserhaltung minimiert.
Die Regulation geschieht auf unterschiedlichen Niveaus. Sie sind durch Hormone, Reflex- und Instinktverhalten, aber auch durch einfache Anpassungsleistungen und erworbene Gewohnheiten sowie durch bewusste Willenshandlungen bewirkt. Unabgestimmte Körperfunktionen haben verunsichernde oder störende Auswirkungen auf die Psyche und das Verhalten von Lebewesen. Umgekehrt können aber auch die physiologischen Funktionen durch den Verlust des seelischen Gleichgewichts oder durch unstimmiges Verhalten beeinträchtigt werden.
Mit seinem Bedürfnis, sich kontinuierlich in neue Lernprozesse einzulassen, durchbricht der Mensch willentlich immer wieder den homöostatischen Zustand seiner körperlich-seelischen Einheit. Er begibt sich in ein Ungleichgewicht, das erst mit dem Erreichen des von ihm selbst oder von anderen gesetzten Lernziels wieder in einen ausgeglichenen, harmonischen Zustand überführt wird. Die bei Kindern und Erwachsenen häufig beobachtbaren Zustände von Missstimmung, Unruhe oder sog. geistiger Abwesenheit, die qualitativen Sprüngen im Lernprozess oder einer für den entsprechenden Menschen bedeutungsvollen neuen Erkenntnis vorausgehen, sind immer auch im Zusammenhang mit solchen Angleichungsbestrebungen zu sehen. ( Harmonie)
www.socioweb.de/lexikon/lex_geb/begriffe/homoeost.htm
So definiert, ist die Homöostase ein idealer Zustand, der durch die verschiedensten Einflüsse von innen und außen aus dem Gleichgewicht kommt. Also gar nicht zu vermeiden. Kurzzeitig oder auch langfristig allerdings mit unterschiedlicher Richtung.
Wer kurzzeitig aus dem Gleichgewicht gerät (z.B. eine Erkältung) weiß im allgemeinen, daß sich das Gleichgewicht innerhalb der berühmten 7 Tage/1 Woche wieder herstellen wird. Insofern gerät er psychisch wahrscheinlich nicht sonderlich aus dem Gleichgewicht.
Wer schon länger aus dem Gleichgewicht ist (z.B. durch chronische Schmerzen, warum auch immer), wird bei einer Erkältung, bei der meinetwegen auch Kopfschmerzen auftreten, wesentlich mehr aus dem Gleichgewicht geraten, weil die Schmerzschwelle gesunken ist, Schmerzen also schneller und heftiger erlebt werden, und weil die Ängste im Zusammenhang damit sich sofort melden.
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Für mich bedeutet der Zustand der Gesundheit, daß ich gar nicht erst darüber nachdenke(n muss), ob ich nun gesund bin oder nicht. So, wie viele Kinder und Erwachsene, die einfach davon ausgehen können, daß ihre Gliedmaßen einwandfrei funktionieren, ihre Innereien komplikationslos funktionieren, daß die zwischenmenschlichen Beziehungen gute Beziehungen sind. Allerdings gibt es da ja auch noch die "große" Welt, in der Bedingungen herrschen können wie Krieg, Diktatur, Armut, Epidemien, die letztlich auch mein inneres Gleichgewicht und Wohlbefinden gewaltig aus dem Gleichgewicht bringen können. Auch das sind Einflüsse, die das gesunde Kind noch kaum oder gar nicht wahrnimmt...
Wenn also Gesundheit nicht mehr einfach so da ist, ohne daß ich darüber nachdenke, ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, was ich tun kann, um ein mögliches Gleichgewicht zu finden. Und da wird es dann interessant.
Gruss,
Uta