Wieder ein Wust an Zitaten, die ich nicht alle abarbeiten kann.
Auf einiges gehe ich nicht ein, weil es selbsterklärend ist, wenn man die Bibel liest bzw. die Sache nicht dramatisch ist, z.B. sich einer Frau für die Zeit ihres Blutflußes fernhalten, etc. - selbstredend.
Das Scheidungsrecht im Gesetz Mose sah vor, daß sich der Mann scheiden lassen konnte. Dazu mußte das Scheidungszeugnis ausgestellt werden. Gott kritisierte das Volk später, als es Mißbrauch damit getrieben hatte, sich z.B. aus fadenscheinigen Gründen von der Frau scheiden ließ. Wer nichteinmal eine ordentliche Scheidung für nötig hielt, sondern heimtückischen Ehebruch trieb, auch der Mann, hatte nach dem Gesetz die Todesstrafe verdient.
Und nun noch zu einigen wenigen Stellen:
Der fromme Lot aus Sodom hatte eines Tages Fremde zu Besuch, die spät nachts von randalierenden Männern vor seinem Haus bedroht wurden. Um sie von seinem Besuch fernzuhalten, bot er den Randalieren seine jungfäulichen Töchter zur freien sexuellen Belustigung an (1. Mose 19,8): "Siehe, ich habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Manne; die will ich herausgeben unter euch, und tut mit ihnen, was euch gefällt."
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In Gibea randalierte ebenfalls eine Horde Männer vor einem Haus. Um die Meute zu besänftigen bot ihnen der Hausherr seine jungfräuliche Tochter und die Nebenfrau des Gastes an (Ri 19,24): "Die könnt ihr schänden und mit ihnen tun, was euch gefällt".
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Jeftah opferte seinem Gott seine eigene Tochter (Ri 11,30), weil der ihm bei seinem Feldzug gegen die Ammoniter beigestanden haben soll. Man stelle sich vor: Eine junge Frau als Brandopfer! Das biblische Frauenbild lässt einen anständigen Menschen unserer Zeit erschauern.
Lot reagierte so aus Verzweiflung, als er dem Mob seine jungfräulichen Töchter anbot. Er wollte damit unbedingt die beiden Engel schützen, die bei ihm zu Besuch waren. Immerhin waren seine Töchter laut seiner Aussage in einer der verdorbensten Städte der Geschichte noch Jungfrauen. Hätten ihm seine Töchter nichts bedeutet, hätten sie wohl keinerlei Erziehung erfahren und wären vielleicht prominente Huren der Stadt geworden. Lot's Verhalten war nicht optimal, aber menschlich. Unter einem gewissen Gesichtspunkt sogar lobenswert. Denn er hatte die Engel Gottes in höchster Ehre gehalten. Vielleicht dachte er, wenn er sich im Kampf der Meute stellt, kann er die Engel nicht mehr schützen. Wäre sein Deal mit den Homosexuellen aufgegangen, wären wenigstens die Engel verschont geblieben. Hätter er gekämpft, hätten sie ihn überwältigt und die Engel trotzdem angegangen. Zum Glück hat er die Macht seines hohen Besuchs gründlich unterschätzt und die Engel konnten sich selbst helfen.
Warum der Hausherr der Meute von Gibea gegenüber so gehandelt hat, steht nicht in der Bibel. Zu behaupten, die Bibel würde das gutheißen ist schlichtweg unverschämt. Es handelt sich hier um Geschichtsschreibung. Gottes Wort schildert manchmal schonunglos Dinge, die entweder gut oder auch schlecht in Gottes Augen waren. Diese Begebenheit wird geschildert, weil das Verhalten dieser nichtsnutzigen Landsleute zu einem der schlimmsten Bürgerkriege in Israel aller Zeiten geführt hat. Wenn man den ganzen Bericht kennt, weiß man, wie sehr sich die Stämme empört haben, als sie davon erfuhren und was das für katastrophale Folgen hatte. Jedenfalls sieht man, daß der Autor sich diese eine Stelle herausgepickt hat, nur um die Bibel in Mißkredit zu bringen und sonst wahrscheinlich auch nicht von Berichterstattung und Worten Gottes unterscheiden kann.
Der tapfere Jeftah opferte seine Tochter nicht als Brandopfer, auch wenn er das Wort gebrauchte, sofern richtig übersetzt. Jeftah leistete aus Dank für einen Sieg über seine Feinde, den Gott ihm geschenkt hatte, einen Eid. Die Person, die ihm von den seinen nach dem Feldzug als erstes entgegenkommt, werde er für den Dienst für Gott weihen. Er wußte nicht, daß es seine Tochter und einziges Kind sein wird, die ihn als erstes begrüßen wird (vielleicht etwas naiv). Voller Betroffenheit zeriß er sein Obergewand, aber er und seine Tochter hielten sich an das feierliche Versprechen, welches er Gott unter Zeugen gab. Es bedeutete für seine Tochter jungfäulich zu bleiben. Der Bericht sagt nämlich:
"So sandte er sie für zwei Monate weg; und sie ging hin, sie mit ihren Gefährtinnen, und beweinte ihre Jungfrauschaft auf den Bergen. Und es geschah am Ende von zwei Monaten, daß sie zu ihrem Vater zurückkehrte, wonach er sein Gelübde vollzog, das er ihretwegen abgelegt hatte. Sie nun hatte niemals Beziehungen mit einem Mann. Und es wurde zu einer Bestimmung in Israel: Von Jahr zu Jahr gingen die Töchter Israels jeweils hin, um der Tochter Jephthas, des Gileaditers, vier Tage im Jahr Lob zu spenden."
Neues Testament
(1. Kor. 7,11): "Den Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, dass die Frau sich nicht von ihrem Manne scheiden soll."
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Auch Johannes prophezeite, dass nur 144.000 Männer in den Himmel kommen werden, (Offb 14,4) "die sich mit Frauen nicht befleckt haben". Eine Frau körperlich zu lieben, war also vor Gott die schlimmste aller Verunreinigungen.
Der Text aus 1. Kor 7:11 ist unzulässig aus dem Zusammenhang gerissen. Für den Mann gilt das nämlich auch. So zu lesen in den Worten, die danach kommen: "
Den Verheirateten gebe ich Anweisung, doch nicht ich, sondern der Herr, daß eine Frau nicht von ihrem Mann weggehen sollte; doch wenn sie wirklich wegginge, so bleibe sie unverheiratet, oder sonst söhne sie sich mit ihrem Mann wieder aus; und ein Mann sollte seine Frau nicht verlassen. Den anderen aber sage ich, ja ich, nicht der Herr: Wenn irgendein Bruder eine ungläubige Frau hat und sie dennoch einverstanden ist, bei ihm zu wohnen, so verlasse er sie nicht Mehr muß man dazu nicht sagen.
Der Text in Offenbarung 14,4 ist symbolisch zu verstehen, wie die ganze Offenbarung. Er lautet mit etwas Kontext:
"Diese sind es, die sich nicht mit Frauen befleckt haben; in der Tat, sie sind jungfräulich. Diese sind es, die dem Lamm beständig folgen, ungeachtet wohin es geht. Diese wurden als Erstlinge aus den Menschen für Gott und für das Lamm erkauft"
Natürlich sind Menschen, die zur Klasse der 144000 gehören und in den Himmel kommen, nicht buchstäblich jungfräulich. Viele waren verheiratet. Diese codierte Ausdrucksweise besagt, daß diese Erstlinge aus den Menschen zuvor immer geistig-spirituell rein waren. Sie hatten sich weder mit Satan, einer seiner Institutionen oder einer falschen Religion oder Kult befleckt. Sie waren vielleicht ihr halbes Leben auf der Suche nach der Wahrheit und als sie sie in Gottes Wort gefunden haben, bekamen sie ein besonderes Maß des Heiligen Geistes, welcher in ihnen schon zu Lebzeiten als Mensch ihre besondere Berufung spürbar werden ließ. Die Klasse der 144000 wird in der Bibel auch als "die Braut" Christi bezeichnet... jüngfräulich = religiös unbefleckt, zum Vergleich: die "Hure" Babylon ist nicht mehr rein, denn sie prostituierte sich bis heute mit den Mächtigen der Welt, anstatt ganz für Gott Stellung zu beziehen.