Folgen ärztlicher Eingriffe-Narkosen

nicht der papa

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Mal ein ärztlicher Eingriff mit Folgen, die sich bei den eingesetzten Narkosemitteln nicht vermeiden lassen. Leider ist dafür unter ärztliche Eingriffe keine Rubrik.

Als mein Mann seine OP hatte, hatte er während der OP ein Quincke-Ödem (eine starke allergische Reaktion, bei der er komplett zu- und angeschwollen war). Die OP wurde abgebrochen und er kam erstmal ins künstliche Koma. Er machte noch länger einen leicht dementen Eindruck und ich hatte Sorge, dass er einen Hirnschaden wegen Sauerstoffmangel erlitten haben könnte. Aber nein. Es waren die Folgen des Narkosemittels.

Ich muss auch an einen Beitrag denken, den ich hier gelesen hatte. Nein, es war kein MCS, stand da, es waren die Folgen der Krebsbehandlung, die ich jetzt nach 4 Jahren überwunden habe.

Ich hatte eine Not-OP und bin froh, dass ich gerettet wurde. Aber ich leide immer noch an postoperativer Gedächtnisstörung.
Nun macht sich mein Mann Sorgen, der sich nicht daran erinnern kann, dass er das selbst auch hatte (ich hatte auch nie was gesagt).
Es ist eindeutig schon besser geworden. Aber ich bin immer noch in einem Zustand, in dem ich meinem Gedächtnis nicht wirklich vertrauen kann. Dieses Vakuum zwischen den Ohren ist einfach häufig da und wenn es auch nur einen leichten Ansatz von Stress gibt, wird das Gefühl definitiv nicht besser.
Vergleichbar mit einem schwer überarbeiteten Menschen, der nicht mehr belastbar ist, Konzentrationsprobleme hat und wirklich unfassbar blöde Flüchtigkeitsfehler macht.:cool: Aber wenn ich diese Flüchtigkeitsfehler mache und ich überprüfe mich ja immer, merke ich nichts. Gar nichts.:D:cool:

Ich habe keine Ahnung, wie lange sich das noch hinzieht und ob ich wirklich wieder die Alte werde. Aber ich hoffe, dass ich nicht zu denen gehöre, bei denen das so bleibt :eek:, wie hier beschrieben: https://www.gesundheitsstadt-berlin...edaechtnisverlust-nach-narkose-gefunden-5032/
Mein Arzt meint, ich brauche halt noch etwas Zeit und ich hoffe, dass er Recht hat.

Nachdem ich das nun selbst erlebe und bei meinem Mann auch schon erlebt habe, denke ich zudem, dass postoperative Gedächtnisstörungen kein seltenes Problem sind.
 
Man braucht nicht mal eine OP, um geschädigt aus einer, sogar nur kurzen Narkose, zu erwachen. Ich habe drei kaputte Halswirbel seit letztem Jahr. Ob ich meine Halskrause noch jemals loswerde?

Sind deine Beschwerden schon älter, als ein halbes Jahr, ndp? Von früher erinnere ich mich an Aussagen von Mitpatienten und einem Arzt, dass Narkosen so lange nachwirken können. Habe ich aber nie recherchiert und zu der Zeit gab es das Wort "Internet" auch noch gar nicht.

LG
 
Sind deine Beschwerden schon älter, als ein halbes Jahr, ndp?

LG
Ja. OP war im März.
Bei meinem Mann hat es sicher 2 Jahre gedauert, bis er wieder fit im Kopf war. Aber der war ja auch noch im künstlichen Koma.

Das ist ja echt Mist mit deinen Halswirbeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier wird sogar von einem Jahr der Folgen der Op gesprochen:
...
Operation kann beim Patienten lange nachwirken

Mit zuweilen fatalen Folgen: Knapp jeder zweite Betroffene ist noch nach einem Jahr in seinen Aktivitäten eingeschränkt. Etwa sieben Prozent erholen sich nicht mehr und werden dauerhaft pflegebedürftig. Zudem steigt das Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Verschärft wird die Delirgefahr noch, wenn der Patient den Klinikaufenthalt als extrem belastend empfindet.
...
in einer Studie mit mehr als 1000 Patienten über 60 herausgefunden, dass eine Messung elektrischer Hirnströme während der Narkose es dem Anästhesisten ermöglicht, den Tiefschlaf präziser und damit schonender zu steuern – "wodurch wir das Delirrisiko um 23 Prozent senken konnten", freut sich Spies. Doch die Ärztin weiß auch: "In manchen Kliniken wird das Delir immer noch als unvermeidbare Begleiterscheinung einer Narkose hingenommen."
...
https://www.senioren-ratgeber.de/Gesundheit/Verwirrtheit-nach-einer-Operation-vorbeugen-510499.html

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano, um ein Delir geht es hier nicht. Denn es ist schon klar, dass es auch regelrechte Verwirrtheit nach Narkose geben kann. Mein Mann war im Krankenhaus nach dem Aufwachen aus dem künstlichen Koma die ersten Tage auch noch richtig verwirrt.
Bislang hatte ich keine Verwirrtheitszustände.
Gemäß des geposteten Links nennt sich das übrigens postoperative kognitive Dysfunktion.

Und im Krankenhaus war es sogar eher noch anders. Samstags Not-OP und Montags um 7 den Chef angerufen, dass ich leider nicht kommen werde.:cool: Eigentlich hatte ich mich direkt nach der OP noch fit im Kopf gefühlt.
Und anscheinend ist es ja positiv, dass es mir auf der Intensivstation so gut gefallen hat, dass ich es sehr schade fand, nach ein paar Tagen auf diesen Allroundservice mit den durchweg sehr hübschen, netten und gepflegten Schwestern und diesen großen modernen Raum verzichten zu müssen.
Also, ich wäre da gerne noch länger geblieben.:D
Und auf der normalen Station bin ich dann die erste Woche wegen dem vielen Rumgequatsche mit den Mitpatientinnen gar nicht dazu gekommen, über mich selbst nachzudenken. Das ist mir erst aufgefallen, als ich dann plötzlich alleine war.
Aber typisch wieder. Zusatzversicherung für Chefarztbehandlung, aber im Traum nicht daran gedacht, die zu erwähnen. Hätte ja sein können, dass die dann was Unnötiges hätten machen wollen.:D
Nein. Ich war da sehr zufrieden. Operiert wurde ich in einem anderen Krankenhaus und kam dann in dieses Krankenhaus in unserem Landkreis, da sie kein Intensivbett frei hatten. Und der Arzt, der dort die Patienten jeden morgen kontrolliert (und eigentlich auch operiert), war schon auf der Intensiv an meinem Bett (hat mich nicht zurück in das andere Krankenhaus gehen lassen, als die irgendeinen komischen Drucktest machen wollten, ob ich dicht bin, den man dort nicht machen konnte) und mir seltsamerweise von Anfang an das Gefühl gegeben, dass er alles dafür tun würde, dass ich gesund werde. Dem hab ich gleich vertraut. Hab mich da eigentlich wie mit Chefarztbehandlung gefühlt und alle anderen Patienten auch.

Ich hatte vor allen Dingen die ersten Monate ein besonderes Glücksgefühl, dass ich gerettet wurde. Interessant ist, dass man dann irgendwie anders drauf ist.

Wenn ich Privatier wäre, würde es mich wesentlich weniger belasten, dass ich noch kognitive Einbussen habe. Andererseits gehe ich damit mittlerweile ganz offen um.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn die Postoperative Kognitive Dysfunktion durch den Gaba-Rezeptor-Typ A hervorgerufen wird und der Lactobaccilus rhamnosus eine nachgewiesene Wirkung auf den Gaba Rezeptor-Typ A hat, dann sollte ich doch mal testen, was passiert, wenn ich dieses Probiotikum zu mir nehme. Das ist nämlich auch in probiotischem Joghurt und Sauerkraut, sagt Gräber.
https://www.vitalstoffmedizin.com/probiotika/lactobacillus-rhamnosus.html
 
Nachdem ich gestern meinen Beitrag gepostet hatte, ist mir eingefallen, dass ich mir eigentlich Perocur holen wollte und hab gleich mal 2 Bierhefetabletten von meinen Hunden genommen. Die bekommen die nämlich regelmäßig. Werden halt super versorgt.:D

Jedenfalls ging es mir heute Vormittag überraschenderweise in jeder Beziehung besser als sonst und ich kam mir tatsächlich viel fitter im Kopf vor.
Und natürlich konnte ich beim DM nicht widerstehen:cool: und hab mir noch 7 Ampullen 7,5 Mrd. L-Rhamnosus-Kulturen mit Zink, B2 und Niacin geholt. Denn die sollen ja die Kulturen der Wahl sein. Da lass ich mich mal überraschen.

Und während ich das schreibe, lutsche ich meine 2 Bierhefetabletten:D
 
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