Extremer Speichelfluss? - häufiges Schlucken! Noch wer?

[Vinyard]

Hallo,

ich weiss, dieses Problem könnte mit allerei Probleme zusammenhängen, aber ich packs jetz hier rein, dann ich mich oft hier aufhalten und gerne wissen möchte, ob MCS-Erkrankte hier ein Problem haben.

Vor ein paar Wochen hatte ich schon mal eine ganze schlimme Phase mit dem Speichel und jetzt wieder seit Samstag. Das ist so schlimm, dass ich eigentlich sehr schwer einschlafen kann, weil ich alles 20 Sekunden eine große Menge Speichel im Mund verarbeiten muss!

Ich habe bisher noch keinen Zusammenhang mit Ernährung ausmachen können.

Jetzt habe ich etwas über einen möglichen Zusammenhang mit Duftstoffen gelesen. Über das vegetative Nervensystem soll dann ein erhöhter Speichelfluss eine Ursache sein. Daher passt hier ganz gut rein.

Hätte am Samstag und auch gestern zumindest gut gepasst und Sonntag wars etwas besser zum Glück.

Also gibts noch wen da draußen mit dem Problem und was macht ihr dagegen?


VG

 

[margie]

Hallo Vinyard,

bei der Krankheit Morbus Wilson, einer genetischen Schwermetallvergiftung mit Kupfer gibt es als eines von vielen möglichen Symptomen auch einen vermehrten Speichelfluss.
M. Wilson ist eine Leberkrankheit, bei der die Leber das Kupfer nicht ausscheiden kann. Es reichert sich zunächst in der Leber an und wenn die Leber es nicht mehr speichern kann, geht es übers Blut in die Organe und vor allem ins Gehirn.
Vermehrter Speichelfluss wäre eine mögliche Folge, aber auch alle möglichen neurologischen und / oder psychiatrischen Störungen.

Wenn Du mehr über M. Wilson wissen willst, gibt es hier im Forum eine Rubrik dazu und auf der Internetseite des dt. MW-Vereins findest Du auch einige Hinweise.
Morbus Wilson e.V.
eurowilson.org - Report a new case - Latest News

Die Leberwerte können leicht erhöht sein, sie können aber auch normal sein.

Gruß
margie

 

[Oregano]

Hallo Vinyard,

hier werden einige Ursachen für vermehrten Speichelfluß genannt:

...
Ein vermehrter Speichelfluss gehört zum Krankheitsbild des Diabetes insipidus, bei dem große Flüssigkeitsmengen ausgeschieden werden, der Myasthenia gravis, einer Autoimmunerkrankung mit Störung der neuromuskulären Reizübertragung, oder der Vitaminmangelerkrankung Pellagra.[https://de.wikipedia.org/wiki/Pellagra].
Eine lokal bedingte Sialorrhö tritt beispielsweise bei Karies, Entzündungen der Mundschleimhaut und der Mandeln oder einer fehlerhaften Zahnstellung auf.

Oftmals hängt eine Sialorrhö mit neurologischen Erkrankungen zusammen. Zentralnervöse Beispiele sind Morbus Parkinson und die amyotrophe Lateralsklerose. In der Peripherie können Störungen des Nervus facialis und Nervus trigeminus den Speichelfluss stören. Meist ist bei neurologischen Krankheitsbildern nicht die Produktion erhöht, sondern der Abfluss behindert durch Schluckstörungen oder erniedrigte Schluckfrequenzen. Auch bei psychiatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie und manischen Depressionen tritt eine Hypersalivation auf.

Typisches Vergiftungssymptom
Ein vermehrter Speichelfluss kann als Nebenwirkung einiger Medikamente und als Vergiftungserscheinung auftreten. So regen Parasympathomimetika wie Carbachol und Pilocarpin die Speichelproduktion über Muscarinrezeptoren an. Pilocarpin wird sogar für diesen Zweck medizinisch eingesetzt. Für die Speicheldrüsen ist besonders der Subtyp M3 von Bedeutung. Auch Cholinesterase-Blocker wie Physostigmin, Neostigmin und Organophosphate wirken indirekt parasympathomimetisch, indem sie den Abbau vom Neurotransmitter Acetylcholin an den muscarinergen Synapsen verhindern. Im Umkehrschluss ist es nachvollziehbar, dass Sympatholytika eine ähnliche Wirkung erzielen.

Eine wichtige Rolle spielen auch die Neuroleptika. So leidet ein Drittel bis zur Hälfte der mit Clozapin behandelten Patienten unter Sialorrhö.
...

Pharmazeutische Zeitung online: Sialorrhö: Wenn zu viel Wasser im Munde zusammenläuft

Grüsse,
Oregano

 

[Vinyard]

Danke für eure Antworten.

Ich möchte eigentlich fast alles ausschließen. Zum Glück hat sich die Angelegenheit wieder etwas normalisiert.

Den Rest bringe ich in Verbindung mit Ernährung und meinen bestehenden Allergien!

VG

 

[Oregano]

Hallo Vinyard,

Verbindung mit Ernährung und meinen bestehenden Allergien!

Denkst Du auch daran, daß es außer den Allergien auch Intoleranzen gibt? Bei der HIT z.B. wird der Speichelfluß manchmal mächtig angeregt.

Grüsse,
Oregano

 

[Vinyard]

Ja, aber bisher habe ich keine Zusammenhänge ausmachen können.

Heute habe ich leider einen ganz üblen Gemüsesaft gemacht, mit 2 Stangen Lauch.... da wurde mir innerhalb Sekunden speiübel und die nächsten 5 Minuten hatte ich auch extrem viel Speichel im Mund. Hat sich nun aber schon wieder gelegt.

Am schlimmsten empfunden habe ich es halt damals als ich geschrieben habe. Da konnte ich nicht einschlafen, weil ich immer soviel Speichel im Mund produzierte.

VG und Danke vorerst für deine Hilfe!

 

[lealee]

Hallo Vinyard,

da der Speichelfluss auch durch die Hirnnerven gesteuert ist, können u.a. Störungen durch die HWS entsprechende Symptome auslösen (soweit ich wo gelesen habe, der Nervus Facialis und Trigeminusnerv). Lt. Kuklinski trat nächtlicher Speichelfluss als Spätsymptom eines HWS-Traumas bei 90 % der von ihm untersuchten HWS-Patienten auf. Ein MCS entwickelten 42 % der untersuchten Patienten von Kuklinski in Folge mehrerer HWS-Traumen.

Ich hatte z.B. nach einer Halsausrenkung einige Zeit gehäuft das Problem, dass ich mich (auch tagsüber) grundlos an meinem eigenen Speichel verschluckte, z.T. traten Schluckstörungen auf, aber auch vermehrte Speichelproduktion oder Abfließstörungen, so dass ich oft mehrmals hintereinander heftig schlucken musste um den Speichel hinunter zu befördern. Es trat nicht immer auf, aber gehäuft.

Nach längerer physiotherapeutischer Behandlung (nach Maitland, zur Beruhigung der Hirnnerven) und nachdem die HWS wieder etwas stabilisiert war, war das Phänomen weg, was für mich den Zusammenhang bestätigte. Obwohl ich Hg-belastet bin (was auch vermehrten Speichelfluss auslösen kann), hatte ich das Problem vorher so nicht gehabt.

Nachdem ich bei Kuklinski gelesen hatte, dass solche Reizungen der Hirnnerven, die im Nacken und im Gesicht (hier: Trigeminus) verlaufen bei HWS-Instabilität bereits durch Kälte ausgelöst werden können konnte ich beobachten, dass u.a. solche Kältereize im Nacken oder Gesicht die bei mir bereits langjährig oft plötzlich auftretende massive Schleimbildung in den Nebenhöhlen, z.b. bei Autofahrten auslösten, was dazu führte, dass mir dann ständig relativ flüssiger Schleim ständig in den Rachen floss. Bis dahin war mir das immer ein Rätsel gewesen, doch durch Zufall zeigte es sich: bei einer Autofahrt im Sommer war mir einmal sehr heiß und ich hatte die Hand aus dem Auto gehalten und dann die kalte Hand in den Nacken gelegt, und prompt begann es in Strömen zu fließen, als hätte man einen Schalter betätigt. Die ganze Zeit davor hatte ich keinerlei Symptome. Ähnliche Effekte, aber nicht ganz so stark habe ich bei langen Autofahrten oder bei "Hoppelpisten", vermutlich durch die mechanische Reizung durch Vibrationen.

Auch Chemikalien oder Duftstoffe können bei bestehender Disposition (MCS, HWS-Instabilität mit MCS) diese Nerven reizen und solche Effekte auslösen, aber bei mir tritt erhöhter Speichelfluss, auch nachts nicht im Zusammenhang mit MCS auf sondern eher die Schleimbildung in NNH und Rachen, diese aber teils sehr heftig. Am schlimmsten ist die Kombi Chemikalie/Bewegung (etwa beim Hausputz, wo man sich häufig bückt und den Kopf viel bewegt).

Vermehrter Speichelfluss durch den Verzehr von Gewürzen oder rohem Lauch (wie bei Zwiebeln) ist dagegen normal.

LG Lealee