Themenstarter
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Hallo,
ich möchte einmal etwas loswerden.....
Ich bin Jg. 71, hatte die Hauptschule, sowie eine Lehre zum Raumausstatter abgeschlossen, meinen Wehrdienst geleistet, eine sichere Anstellung, alle Führerscheine, fand meinen Sportwagen und mein Motorrad klasse, hatte eine feste Freundin und lebte jung, dynamisch naiv und 100% Sorgenfrei in mein Leben hinein. :freu:
Anno 1994 trieb ich Kraftsport :kraft: (man wollte schön und stark sein) und warf mir - nach Rücksprache mit einem Sportarzt - feinstes Dopingmittel ein. Spiropent, Wirkstoff Clenbuterol. Es handelt sich hierbei um ein Sympathomimetikum, welches in der Medizin vor allem bei Asthma eingesetzt wird. Von diesem Medikament nahm ich über ca. 5 Wochen täglich 7 Tab. ein (medikamentöse Höchstdosis 1). Dann wollte ich - der "Dopinganweisung" folgend - dieses Zeug für einige Wochen absetzen, damit sich der Körper erholen kann. Hier leistete ich mir wohl den (vermutlich) gravierendsten "Fehler": Ich setzte das Clenbuterol von heut auf morgen ab - von 7/Tag auf 0. Ca. 30 Std. später wachte ich des Nachts auf und spürte meinen Körper nicht mehr richtig, vor allem nichts von einer Atmung - ich meinte bald zu ersticken, auch mein Herz hatte irgendwie, deutlich vernehmbar, an Schlagkraft verloren, mein ganzer Körper war eine einzige, nicht zu beschreibende, Schwäche. In der folgenden Nacht war ich dann in der Notaufnahme, mit der größten Angst meines Lebens. Gefunden wurde dort nichts. Das einzig "interessante" für mich war damals: bei meiner akokalyptischen Angst (eine wirklich über alle Maße gehende Panik, weil ich eben ein Gefühl des Sterbens in mir spürte) hatte ich einen Puls von 65.
So wurde ich ungehört und tat- und fruchtlos wieder nach Hause geschickt. Nach etlichen schlaflosen Nächten und mehreren infernalischen panischen Attacken, geriet irgendwann mein Puls in Wallung; so, dass er in dieser auch verharrte, ohne Unterlass. So waren also meine Beschwerden, einige Tage nach dem Absetzten, von Clenbuterol:
- Atemnot
- Trübes, unklares Gefühl im Kopf
- Schwindel von leicht schwummrig bis total Ausfälle des Gleichgewichtssinns
- Tachykardie (mit ununterbrochenem (sichtbaren) Pulsklopfen im Oberbauch)
- Erhöhter Blutdruck (von zuvor, genetisch bedingtem, sehr tiefen Blutdruck)
- Muskelbrennen schon bei geringsten Belastungen (z.B. Haare waschen)
- Augenprobleme (im Freien, ständig tränende Augen; Sehprobleme vor allem bei Wechsel von Nah-zu Fernsicht u. umgekehrt (alles verschwommen); und so irre wie es sich anhört: Belastungsschmerz beim Bewegen der Augen - also wie, als wenn man einen Muskel bis zur Belastungsgrenze ausreizt)
- Stuhlgang im Wechsel von Durchfall zu Verstopfung
- Dauerndes Wasserlassen (ca.25 - 40 Mal pro Tag)
- Impotenz
- Juckendes Brennen der Haut (ganzkörperlich, immer, steigert sich bei Belastung)
- Hautrötungen, Empfindlichkeit gegen Sonnenlicht
- Verkürzung des Schlafbedürfnisses von ca. 9 Std/Tag auf 4-5 Std/Tag
Diese Beschwerden halten sich seit dem - ohne Unterlass - bis auf zwei halbe medizinische Glückstreffer - bis heute. Ich war seit dem nicht mehr arbeitsfähig, erhielt aber keine Diagnose und somit auch keine Atteste.
Anno 2000 versuchte ich (zum X-ten Male) irgendwie beruflich was zu tun und verdingte mich in einem Hotel als "Mädchen" für alles. Da mein Zustand diesen Belastungen nun überhaupt nicht gewachsen war, suchte ich erneut einen Arzt auf (damals etwa so Arzt Nr. 50). Wie (ausnahmslos) alle Arzt hörte er mir weder richtig zu, noch machte er anstalten dieses immense Problem für wahr und äußerst einschränkend zu nehmen. Nach dem üblichen 08/15 Bluttest, verordnete er mir eine Vitamin B Kur (3 Spritzen im Abstand von jeweils 3 Tagen). Nachdem ich diesem Ignoranten eigentlich am liebsten meine Faust ins Gesicht geschoben hätte, riss ich mich, so wie man es ja schon trainiert ist, zusammen und erduldete seine Idee, dass mir nur ein paar Bananenvitamine fehlten.
Den Morgen nach der ersten Spritze wachte ich auf und alle meine Beschwerden, waren nahezu gänzlich weg. Unbeschreibliches Gefühl. Unbeschreiblich schöner Tag (nach über 6 Jahren Folter). Am zweiten Tag, kam der Mist wider mehr zum Vorschein, am dritten Tag, war alles wieder so schön elend wie zuvor. Dies teilte ich dem Arzt mit, welcher nur meinte, "ja das wird schon". Bei der zweiten Spritze exakt das gleiche Spiel, wie bei der ersten; dann die dritte Spritze und wieder der gleiche Ablauf. Als ich dem Arzt dann nach der dritten Spritze dies so auch mitteilte, sagte dieser, dass das medizinischer Nonsens sei, was ich da erzählte und ich solle mich an einen Psychiater wenden.
Da ich für den neuen Job meine Wohnung aufgegeben hatte, und im Hotel lebte in dem ich arbeitete, nun jedoch (erneut) einsehen musste, dass ein Arbeitstag unmöglich auszuhalten ist, landete ich folgend auf der Straße und schlug mich mit Schwarzarbeit durch (dann und wann mal ein paar Stunden auf dem Bau).
1 Jahr später hatte ich wieder eine Wohnung (dank der Unterstützung eines alten Schulkameraden). Dort hing ich dann fest und marodete unter den Beschwerden so dahin, so wie natürlich unter den zusätzlichen Belastungen der Behörden (ich war Arbeitslos gemeldet und zur Arbeit verpflichtet). Zwischendurch wollte ich versuchen die Hölle durch sportliche Betätigungen auszutreiben und begann Rad zu fahren. Wie ein Wahnsinniger unter Beschwerden die sich ein normaler Mensch nicht ausmalen kann und trieb es weiter und weiter..... es verbesserte sich nichts. Im Gegenteil, nun bekam ich in den Unterschenkeln und den Füssen regelrechten Blutstau, sodass meine Venen an den Waden wie Fahrradschläuche hervortraten, nur weil ich stand; zudem schwollen mir meine Füße abnorm an und schmerzten, als würden sie gleich platzen (so dick, dass ich die Zehen nicht mehr bewegen konnte).
Irgendwann sah ich auch hier ein, dass es keinen Ausweg bringt. So rottete ich weiter zu Hause. Nun aber, nach meinen sportlichen Ertüchtigungsversuchen, kam ein deutlich schwererer Schwindel zu Tage, als je zuvor, sodass ich teilw. von einem Moment zum anderen einfach umfiel. Einmal lag ich mehrerer Stunden am Boden und konnte mich nicht mehr rühren (es war eine Karussellfahrt, wie in einer Waschtrommel im Schleudergang). Den nächsten Tag hatte ich darauf folgend einen Kopfschmerz, wie ich ihn so auch noch nicht kannte. So rappelte ich mich - nach ca. 2 Jahren Arztabstinenz auf, deswegen mal wieder bei einem Arzt vorstellig zu werden. Der Hausarzt gab mir daraufhin 2 Kopfschmerztabletten und sagte noch ich "solle aufhören damit!"
Zudem hatte ich ein Problem mit einem Ohr bekommen (ging bei Kopfbewegungen "auf und zu" als wenn man durchs Gebirge fährt).
So war ich beim HNO Arzt. Dieser schaute mir mal in dieses, mal in jenes Ohr, sagte dann "da ist nichts!" Ich sagte: "DA IST WAS!" Genervt schaute er erneut in das besagte Ohr.... dann sagte er (nachdem er tatsächlich tat worum ich ihn bat - er drückte mir beim Blick ins Ohr hinten am Hals herum: "also... sowas habe ich nun auch noch nicht gesehen...also.... ? Ihr Trommelfell bewegt sich.... wenn ich da draufdrücke....?..... was.....?"
So hatte ich hier bei dieser "Kleinigkeit" tatsächlich einmal "Glück". Er wisse nicht was es sei, aber er habe nun deutlich sehen können, dass sich mein Trommelfell bewegt, wenn man bei mir z.B. auf den hinteren Hals drückt - sodass nun also sichtbar war, wie es möglich ist, dass bei mir "das Ohr auf und zugeht", wenn ich nur leicht den Kopf bewege (Anm.: deswegen schickte er mich zu einem "Spezialisten" welcher sich jedoch nicht die Zeit nehmen wollte zu hören was ich dazu sagte, auch wollte er mir beim Blick ins Ohr nicht hinten auf den Nacken rumdrücken, weil das alles Quatsch ist.)
Der HNO Arzt war nun, nachdem er sah was nicht sein konnte, ganz freundlich geworden. So wollte ich die Gunst der Stunde nutzen und berichtete ihm von meinem Umgefalle. Dann machte seine Krankenschwester einen Check, sah mir durch einen Art Brille in die Augen, ging nach neben an, sprach mit dem Arzt, woraufhin ich hören konnte: "sofort ins Krankenhaus!"
Dort angekommen wurde mir dann ein Totalausfall des Gleichgewichtssinns dignostiziert. (Neuropathia Vestibularis)
Dort bekam ich intravenös Pentoxciffylin. Hier brach dann zum zweiten Male (nach den kurzen Freuden der Vitamin-B Kur) - und diesmal gänzlich erfüllend - Beschwerdelosigkeit durch. Kaum hatte ich die Nadel drin, schlug die Wirkung durch und ich brach in Tränen aus, so überwältigend, war es, mit einem Schlag alle Beschwerden los zu sein - nach nunmehr 10 Jahren Hölle.
Dies teilte ich den Ärzten mit, welche sagten, dass dann ja alles gut wäre, ich würde dann das Medikament verschrieben bekommen. So wurde ich nach 2 Wochen aus dem KH entlassen. Das Problem: Die Tabletten hatten kaum 25% der Wirkung von der intravenösen Einnahme. Also deutlich schlechter.
Dies sagte ich dann dem HNO-Arzt, der allerdings nun auch schon wieder den Eindruck erweckte, mich loswerden zu wollen, sodass er mir antwortete: "Also wenn sie sagen, dass die Tabletten weniger wirken als die intravenöse Verabreichung, dann sei klar, dass es psychische Ursachen haben muss."
(Viel später hörte ich von einem Arzt dazu, dass es bekannt sei, dass Pentoxiffylin intravenös eine deutlich stärkere Wirkung zeigt, als bei oraler Verabreichung - der HNO-Arzt, damals, "wusste" dies leider nicht.)
Aber ich hatte fertig! Ich war um ein gutes Stück von der Hölle befreit und wollte mich nicht mehr von diesen habgierigen, sadistischen und von Allmachtsphantasien geplagten Menschen in weißen Kitteln weiter (zusätzlich) auch noch psychisch Foltern lassen. Nein, trotz der nur mäßigen Wirkung der Tabletten, jetzt konnte ich meine aufgestauten Energien los werden, etwas tun, den Trümmerhaufen, der mein Leben war, wieder aufrichten; ich war so voll geladen mit Energie, dass ich lachend und singend durch die Straßen ging.
Dazu: Mein Lebenslauf hatte, in den 10 Jahren unbehandelter Folter, einige Spuren der Hölle verzeichnet. So war ich Langzeitarbeitsloser, kein Geld, keine Habe, hatte ca. 3 Jahre nach "Ausbruch" der Hölle (aus nicht näher zu beschreibenden Gründen) den Führerschein verloren, keine Freunde mehr, kein Kontakt zur eigenen Familie, keine Freundin (die einstmals große Liebe meines Lebens hatte mich auch alsbald aufgegeben (spätestens bei 100%iger Impotenz, erstirbt eine junge Liebe irgendwann doch einmal - ganz zu schweigen vom Gesamtzustand)). Ich war, bei 1,76m, auf ca. 55 Kg abgemagert.....Aber voll mit der Energie aus einer abgemilderten Folter.
Beim Arbeitsamt bat ich dringlichst um eine Fortbildung. Dort wurde mir dann eine Umschulung vom Raumausstatter zum Maler empfohlen, weil man mich für Weiterbildungen ungeeignet hielt.
So suchte ich auf eigene Faust nach Wegen und fand eine Aufstiegsfortbildung, welche durch "Meister-Bafög" zu finanzieren war und neben dem Abschluss als Techniker zur Hochschulzugangsberechtigung führte. So fand ich mich, ca. 5 Wochen nachdem ich aus dem KH entlassen wurde, 32jährig, in einer anderen Stadt wieder und drückte 2 Jahre die Schulbank bis zum Abschluss mit 1,8. Anschließend fand ich eine Anstellung - zunächst als Praktikant, folgend fest angestellt in der Industrie, in welcher ich sehr erfolgreich Entgeltsysteme entwickelte und rasch in eine hohe Verantwortungsposition vorstieß. Nebenher studierte ich an einer Hochschule Wirtschaftswissenschaften - ebenfalls erfolgreich und schnell. :bang:
Soweit so gut. Was nur niemand sah, war, dass ich eben die ganze Zeit - im Vergleich zu gesunden Menschen - litt wie ein Hund. Dies war - ironischer Weise - mein Erfolgsgarant. Warum? Ich konnte nun mit meinem Kopf arbeiten und mich so am Idealsten von der körperlichen Pein ablenken. Diese nur kleine Verbesserung durch die Pentoxiffylin-Tabletten reichte genau dafür aus. Gut ging es mir deswegen schließlich wahrlich nicht. Ich hatte immer noch ständig alle oben aufgeführten Beschwerden - nur eben leicht vermindert, aber vor allem mit halbwegs klarem Kopfe. So war eben alles was ich tun konnte das Denken. Wenn Kollegen sich über Familie, Autos, Häuser oder kulturelles, oder politisches unterhielten, so konnte ich dem nicht viel abgewinnen, da es kein konzentriertes, ablenkendes Denken erforderte. So steckte ich meinen Kopf den ganzen Tag vom Aufwachen, bis zum Einschlafen in Firmenprobleme, die es zu lösen galt und in mein Studium. Mich lenkten also keine "Lebensgedanken" und allgemeine Interessen von den diversen Themen ab, sodass ich allein dadurch Probleme lösen konnte, die bis dato teilw. als unlösbar angesehen wurden. Daher mein Erfolg - welch Ironie.
Ansonsten war mein Leben (aus Sicht eines Gesunden) ein einziges Elend, da ich eben so gerne auch ausgehen wollte, doch nun mal nicht entspannt freudig im Lokal Pläuschen :bier: halten konnte, wenn in meinem Körper der Terror tobte (allein nur mal das Pulsgehämmer... nein wirklich, was eine Scheiße das allein ist. Jeder hat schon von Foltermethoden gehört, wobei dem Delinquneten Wasser auf die Stirn geträufelt wird, bis er wahnsinnig wird.... ja... man meine nicht, dass es angenehmer sei, immer - EINFACH IMMER - einen nagelnden, hämmernden, klopfenden Puls im Oberbauch zu haben.). Auch kommt nicht so wirklich ein starker Drang dazu hoch Frauenkontakte zu suchen, wenn man impotent ist. Auch ist es nicht so prall, wenn man in einem Lokal, binnen von ca. 3 Stunden 15 Mal das Örtchen aufsuchen muss. Und das unangenehme Jucken und brennen der Haut (immer so, als hätte man Jahre nicht geduscht und würde durchweg in einem Taucheranzug stecken - also als Laie würde man sagen, so als wenn die Haut nicht atmet).
Nun möchte ich ein weiteres - aber nur kleines - Ungemach ansprechen, welches mich nach Clenbuterol noch häufiger, andauernder und heftiger anfällt, als zuvor. Ich wusste bis 2008 nicht wie man es nennt, auch suchte ich deswegen nur selten Ärzte auf, die allerdings auch nichts wussten. Nach kurzer Recherche konnte ich mir - zumindest für das - eine Diagnose stellen, welche nun auch ärztlich "anerkannt" ist (auch wenn sie nicht wirklich wissen was es ist): AKNE-INVERSA.
Neben vielen anderen "Anschiebern" ist Stress einer davon. Nein, nicht "Psychostress", sondern normaler Alltagsstress, der in jedem Organismus angelegt ist, dass er überhaupt richtig funktionieren kann. Bis 2009 hatte ich wohl eine noch "milde" Form der Akne-Inversa, wenn gleich (wie erwähnt nach Clenbuterol) deutlich häufiger und heftiger. Das betäubte ich jeweils, so gut es eben ging, mit Schmerzmitteln, teilw. Schachtelweise.
Doch gegen Ende 2008 hatte ich beruflich starken Stress (zwar positiv und herausfordernd, doch Stress) durch vielerlei verzwackte Verhandlungen mit Betriebsräten und Unternehmensleitung, sowie fachlicher Hürden die es zu bewältigen galt und mal ganz nebenbei, den Stress der beginnenden Diplom-Prüfungen nebst Diplomarbeit. So pendelte sich die Akne-Inversa ein, dass ich zunächst abwechselt die Geschwüre bekam; mal linke Achsel, mal rechte, mal im Schrittbereich, mal Gesäßfalte. Doch so, dass ich immer ein Geschwür hatte. Daher hatte ich durchweg starke Schmerzen und war stets mit Schmerzmitteln vollgepumpt. Irgendwann zu Beginn 2009 hatte ich bereits seit mehreren Monaten durchweg Geschwüre an allen diesen Stellen zeitgleich, was in der Tat einer Herausforderung für das Schmerzregister meines Hirns war. Eines Tages, zogen sich plötzlich alle Geschwüre schlagartig zurück und mein Körper veranstaltete eine Scheiße, dass ich das nicht wiedergeben kann. Heute noch sind Spuren auf meinem Oberkörper zu sehen, von den Resten von Blutgefäßen (Vernarbungen unter der Haut), welche beim Clash anfangs noch rot leuchtend durch die Haut schimmerten. Ich trank ca. 20 Liter Wasser am Tag und urinierte nahezu durchweg. Essen konnte ich nichts, sowie ich auch sonst nichts Trinken konnte, da alles wie reines Gift schmeckte. Mir war nur noch schwindlig, hatte immer wieder stechende Schmerzen in allen Körperregionen, Herzrasen in Abwechslung mit nicht fühlbarem Puls - also, das war nu nochmal ne härtere Platte, als Anfangs der Schock nach dem Absetzen von Clenbuterol.
Bei Ärzten... wieder "nichts". Einige Werte waren "hochgeschossen" (weit über Norm) - bedeutete aber nichts.
Ich war folgend bei nochmals 6, 7 Ärzten, alle taten nichts. Es ging mir nun nachhaltig derart schlecht, dass ich mich auf das kleine Finale vorbereitete. In der Firma fehlte ich bald schon monatelang, ohne nachhaltige Atteste, welche ich diese nur kurz dann bekam, wenn wieder eine Entzündung durchbrach, welche nun eben keine Geschwürbeulen mehr waren, sondern ein Dreck, der komplett in Fistelgängen im Körper anschwellt (teilw. war bei mir die eine oder andere Körperseite komplett angeschwollen, von der Achsel runter bis zur Taille :bang: da geht die Post ab! Ich schwör!).
Einmal war ich noch beim Kardiologen. Ich sah ihn ganze 3 Minuten, als er mit Ultraschall meine linke Brust abflog. Dann allein Belastungs-EKG (mit Werten eines 100 Jährigen), sofort danach abgeklemmt, angezogen, Arzt kam kurz vorbei und sagte "alles i.O. sie müssen sich keine Sorgen machen". Das wars. Witzig hier auch die Aussage in seinem späteren Bericht: "Nach der Belastung normale Anpassung." Komisch, denkt der Laie da, wenn man doch direkt nach der Belastung abgeklemmt wird, wie kann da die Herzreaktion beurteilt werden, d.h. in wie weit sich der Puls und Blutdruck wieder "normalisiert"?
So taumelte ich noch einige Male in meine Firma, wobei ich mehrfach kurz davor war umzufallen und ich mich nur gerade noch an einer Wand oder einem Geländer abstützen konnte um ein hinklatschen zu verhindern - also recht nachhaltig und saftig die Schwindeleinlagen.
Die Diplom-Prüfungen fielen zwar überaus knapp aus, aber wenn man bedenkt, dass ich bei einigen Prüfungen da saß und kaum das Papier auf dem Tisch ausmachen konnte, war ein Bestehen schon ganz fein. Meine Anstellung kündigte ich, da ich nicht mehr konnte (also ich bin ein Dreckfresser, aber das war nicht mehr auszuhalten). Auch kündigte ich meine Wohnung und kaufte mir ein Boot an der holländischen Küste um dort auf das Ende oder die Besserung zu warten.
Dort bekam ich dann überall mal rote Flecken, besonders schön im Gesicht, , scharf abgegrenzt, sodass ich teilw. aussah wie ein Indianer. Dazu bekam ich reichlich blaue Flecken, einige kleine z.B. auf dem Oberkörper, die immer mehr und mehr wurden und sich wochenlang so hielten, so auch an beiden Waden nur dort riesengroß. So war auch nicht an Segeln zu denken und ich vegetierte dort in dem Boot unter Schmerzen und Missmepfindungen, wie sie in einen Film gehörten.
Seit Einbruch dieses Supergaus hatte ich keine Tabletten mehr angefasst, weder Schmerzmittel, noch dieses Pentoxiffylin. Generell führte alles, was ich zu mir nahm, immer nur noch zu Verschlechterungen.
Eines Tages erinnerte ich mich an die Vitamin-B Kur und kaufte mir reichlich Vitamin-B Kapseln, mit denen ich mich dann erst einmal vollstopfte, was tatsächlich zu einer kleinen Besserung führte - es verschwanden auch die blauen Flecken. Also, dachte ich, auf, wir (ich und die Mega-Hölle in mir) Segeln in die Ewigkeit... har-har :wave:
Doch während ich so verrunzt dahinsegelte, musste ich feststellen, dass ich irgendwann nicht mehr zufassen konnte. Meine Handballen schmerzten, dass ich mit dem Daumen nichts mehr halten konnte - nicht mal einen Schnürsenkel. Dies war freilich - so Einhand-segelnd - in der Nordsee, irgendwie ungünstig, vor allem wenn der Wind mal zulegt und du dich bei Windstärke 6 wiederfindest, wo doch 3 angesagt war...
So eierte ich in den letzten Zügen in einen Hafen und wusste, dass ich nicht weiterkomme. Etwa 8 Mal wusste ich das. Denn jedes mal, wenn ich mich nach ca. 1 - 2 Wochen ein wenig erholt hatte und zumindest wieder etwas greifen konnte, dachte ich: "Weiter" - denn... "WAS ZUR HÖLLE SONST?"
Als es winterlich wurde, ließen die Beschwerden ein solides Stück weit nach und ich hatte Kraft geschöpft, wiedermal den Schritt zu einem Arzt zu wagen, in der Hoffnung auf einen Zufallstreffer. So verkaufte ich mein Boot in Den Hag und trat die Heimreise an, Heim zumindest in so weit, als dass ich in die Stadt ging, in welcher ich zuletzt wohnhaft war. Da ich jedoch Arbeitslos war, wurde es nichts mit der Wohnungssuche und so quartierte ich mich in eine billige, schäbige Pension ein. Bei den Ärzten wieder das gleiche Spiel wie gehabt: Sie hören keine 2 Minuten zu und unterbrechen dann barsch, schreiben schnell einen Überweisungsschein und sagen "danach sehen wir weiter". Ja, danach, dann vielleicht die nächste unüberlegte Überweisung, zu dem nächsten Facharzt, für was auch immer, dem sein einziger Kampf es ist, tag-täglich 150 Patienten im Takt von 5 Min/Stück durchzupfeifen. "Die Rötungen? Ja, das ist Uritikaria! Das im Mund? Ja, das ist eine schwarze Haarzunge und Leukoplakie!" Im Darm? Ja, da ist eine leichte chronische Entzündung unklarer Genese! Augen? Ja, sie brauchen eine Brille! Haare? Ja, viele haben Haarausfall!" Blutdruck? Ja, sie müssen mal etwas Sport treiben! Die Vernarbungen unter der Haut? Was ist damit? Was untersuchen? Tut ihnen die Stelle weh? Nein? Wozu dann untersuchen? Akne-Inversa? Viele haben Akne! Rote Handinnenflächen? Trinken sie weniger Alkohol! Was, ich trinke keinen Alkohol? Wieso sorgen sie sich um ihre Handinnenflächen ob die rot und glasig und papierartig sind? Wieso macht ihnen das Sorgen? Was blaue Flecken? Jeder hat mal blaue Flecken! Schwindel, was denn für Schwindel? Wie, sie können das nicht genau sagen? Ernähren sie sich gesünder und trinken sie nicht literweise Kaffee! Was sie trinken keinen Kaffee - erzählen sie mir kein dummes Zeug! Nein, ihr Herz läuft einwandfrei, sie müssen sich keine Sorgen machen! Nein, wir brauchen kein Langzeit-EKG! Ihre ANA sind nur minimal erhöht mit 320 bei max. 100. Wenn sie da was hätten, wäre der Wert bei mehreren 1000! Also machen sie sich keine Sorgen, ihnen fehlt gar nichts, sie sind gesund!"
Zwischen diesen erquickenden Arzt-Terminen war ich beim Arbeitsamt vorstellig, weil mein Geld ausging. Dort teilte man mir mit, dass ich dort kein Geld erhalten würde - ich solle zum Jobcenter gehen. Dort teilte man mir mit, sie wären nicht zuständig. Dann ging ich wieder zum Arbeitsamt, welche nach ewigem hin und her sagten, ich solle ein ärztliches Attest vorlegen, aus welchem hervorgeht, dass ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten konnte. Dies bekam ich schon während der bis dato schlimmsten Attacken nicht, so auch nicht nun nachträglich bei 2 Ärzten, dann beim dritten erhielt ich eine Bestätigung, dass ich aus gesundheitlichen Gründen gekündigt hatte. Damit ging ich wieder zum Arbeitsamt. Dort teilte man mir zunächst mit, nun sei alles i.O. und ich könnte Geld bekommen. 4 Stunden später teilte mir die Leiterin der Leistungsabteilung mit, dass ich kein Geld erhalten könne, weil keine klare Diagnose vorläge. Nach einigem hin und her holte ich den Kollegen dazu, der mir sagte, dass ich nun Bezugsberechtigt sei, woraufhin sie sich nun einigen wollten, ich sei es nicht. Daraufhin drohte ich ihnen, sie alle Umzubringen und dies sehr lautstark (ich wusste ich muss es eskalieren lassen). Daraufhin rief einer beim Chef der Behörde an und fragte was zu machen sei, woraufhin dieser mitteilte ich hätte ein Anrecht auf Arbeitslosengeld und es könne ausgezahlt werden.
(Hiernach wurde ich bei Besuchen bei dieser Behörde stets von einem Wachmann begleitet, welcher, selbst bei persönlichen Besprechungen, mit verschränkten Armen in der offenen Tür stand und mich nicht aus den Augen lies.)
Dann ordnete das Arbeitsamt eine ärztliche Untersuchung bei ihrem Arzt an. Dort drückte ich einmal einen Gummiball, machte eine Kniebeuge, wurde an der Brust abgehorcht und machte einen Sehtest. Dem Arzt reichte ich eine zwei-seitige Beschreibung meines Krankheitsverlaufes (also rein die Beschwerden, wann, wo sie auftreten).
Als ich das nächste Mal bei der Behörde vorstellig wurde, verlas die Sachbearbeiterin, das Ergebnis des Arztes. Voll-Arbeitsfähig. Borderline-Syndrom. Darauf hin suchte ich diesen Arzt auf und fragte, wie er es fertig brachte binnen 3 Minuten, bei einer körperlichen Untersuchung, auf die Diagnose Borderline zu kommen, woraufhin er barsch sagte, aufgrund meiner schriftlichen Beschreibungen. Dann verwies er mich seiner Räumlichkeiten.
Ich klagte vor dem Sozialgericht gegen diesen Schund, der da ein amtliches Dokument darstellte, welcher mich mal eben zum Borderliner stempelt. Vor Gericht wurde mir von allen Beteiligten ein klarer, normaler Verstand samt Psyche bescheinigt, jedoch verwies man darauf, dass diese Klage nicht zulässig sei, da ich zunächst hätte Beschwerde bei der Behörde einlegen müssen. Daraufhin teilte ich dem Gericht mit, dass Widerspruch /Beschwerde gegen diese amtsärztlichen Untersuchungen für die Betroffenen - gesetzlich - nicht zulässig sind. Daraufhin spielte man das alles herunter und meinte, es sei ja egal und sie persönlich würde das ja auch nicht stören, wenn sie eine solche "Diagnose" mal eben in die Akte beschrieben bekommen würden.
Ja, man muss wohl verrückt sein, um weiter zu denken, was schönes aus so einer "Diagnose" in Behördenakten erwachsen kann.
Wie dem auch sei. Zwischenzeitlich war ich etwa 5,6 Mal in der Notaufnahme des dortigen Uniklinikums, weil ich, armer Irrer, meinte den Löffel zu reichen. Bei meinem letzten Aufenthalt bestand ich darauf nicht mehr einfach mal nach Hause gehen zu können. So wurde ich zähneknirschend von den Medizinern dort Stationär aufgenommen.
So stand gleich mal eine Darmspiegelung an erster Stelle - wohl um mir die Freude an Krankenhausbesuchen zu versalzen. Da ich, Idiot, auch immer wieder von eklatanten Spirenzchen meines Herzens berichtete, sah man sich sogar genötigt ein 24 Std. EGK zu machen. Dies - trefflicher Weise - während ich den ganzen Tag Abführmittel schlucken musste. Trefflich daher, weil dieses Abführmittel meinen Gesamtzustand nochmal ein ordentliches Stück triggerte. Am nächsten Tag kam dann der Stationsarzt und sagte: "Ja, wir haben da was gesehen, da ist was nicht richtig! Wir müssen einen Herzkatheter machen!"
Bei diesem wunderbaren Eingriff: Ich wurde in den OP geschoben, dort entdeckte die Schwester, dass ich an der nötigen Stelle nicht rasiert war (ich wußte davon leider nichts), woraufhin diese wutentbrand bei der Stationsschwester anrief und sich lauthals via Handy in der einer Hand und mit der anderen mit schlagenden Bewegungen mich entsprechend rasierend, bei ihrer Kollegin darüber beschwerte.
Dann kam Kollege Operationsarzt. Dieser stellte sich mit dem Tonfall eines Feldwebels auf dem Kasernenhof vor und nannte mich mehrfach mit falschem Namen - auch nachdem ich ihn dahingehend einmal korrigierte. Da der Stationsarzt mir geraten hatte um eine leichte Betäubung zu bitten, tat ich dies, woraufhin mich der Feldwbel anraunzte, dass dadurch alles nur schwieriger würde, aber wenn ich unbedingt wollte dann bitte. So richtete ich mich nach den Wünschen des Herrn Feldwebel und blieb unbetäubt. Dann gab er mir eine Spritze für eine örtliche Betäubung für die Stelle, an welcher der Katheter hineingeführt werden sollte. Kurz später stach er dann mit dem Katheter zu und ich lies ein deutliches "AUA" hinaus. Daraufhin wurde der Feldwebel sehr zornig und fluchte ob die Betäubung denn noch nicht wirkte. was ich verneinte. Dann gab er mir noch eine Spritze (diesmal wohl an der richtigen Stelle) und er legte erneut los. Dabei rammte er das Ding binnen 30 Sekunden von der Leiste bis ins Herz, wobei er wohl einige Male etwas ungünstig irgendwo gegen gerammt sein muss, da es "nicht so ganz schmerzfrei" war. Dann fing er mit Tests an, bei welchem meine Pumpe auf Takte von weit über 200 geballert wurde. Dann begann er mit "Schweißarbeiten" und verödete unzählige Punkte. Dabei wurde teilw. eine solche Hitze in der Brust frei, dass ich mir ein gedrungenes "BAAAA" nicht verkneifen konnte, weils ein bisschen über der Grenze des Erträglichen ging (es ist ein bischen so, als wenn deine Brust in Fetzen gerissen wird). Daraufhin schnauzte er mich an, er würde gleich abbrechen, wenn ich nicht endlich einmal still bin, weil er so nicht arbeiten könne. Anm. außer guten Tag, sowie einer freundlichen (fruchtlosen) Korrektur meines Namens, einmal AUA beim Einstechen, weil er die falsche Stelle betäubt hatte und ein "BAAAA" als er wie eine Furie in meinem Herz herumlötete (stell dir vor du nimmst ein Kabel aus der Steckdose, mit Saft drauf, und das stichst du dir ins Herz) habe ich bei dieser ganzen Aktion nicht den Mund aufgemacht und war mucksmäuschen still. Dagegen um mich, eine hysterische Krankenschwester und ein hoch aggressiver Arzt (welche sich im Übrigen während der OP gegenseitig anblafften - mutete fast wie eine schwere Beziehungskrise an).
Die OP sei dann aber nach Aussagen der Ärzte erfolgreich gewesen, was sie anhand einer 5 Sekunden Herzaufzeichnung feststellten (war vorher - komischer Weise - dadurch nie zu sehen, sondern erst beim Langzeit-EKG). Weitere Untersuchungen betreffend des Herzens gab es nicht mehr. So wurde ich dann zwei Tage später aus der Klinik entlassen. Zugeben kann ich, dass ich nach der OP eine Nacht sehr gut und sehr lang schlief und es mir einen Tag lang recht passabel ging. Das war es aber auch schon. Als ich also sagte, dass sich, im großen und ganzen, da nachhaltig gar nichts getan hat, hat man mir entgegnet: "Nein, Herr XX, wir hatten das Problem gefunden und erfolgreich abgestellt, ihnen geht es gut, sie müssen sich keine Sorgen machen!"
So verließ ich diese Klinik schwankend und mit reichlich kaltem Schweiß - der mich seit dem Supergau öfters überkommt (binnen Sekunden ist das ganze Haar klatschnass).
Zum Herz. Jedes Mal wenn ich in der Notaufnahme war, teilte ich denen dort mit, dass es mir von einem Moment auf den anderen noch schlechter geht - gern auch mal von plötzlichem Durchfall begleitet - wobei mein Herz von einem Moment auf den nächsten auf einen irre hohen Takt geht (200) um im nächsten Moment eine Weile bei einem 40er Takt zu verweilen, dann wieder rauf, runter, rauf.....
Da man in der Notaufnahme jedoch nur ganz kurze Aufzeichnungen (wenige Sekunden) macht, so war dies nicht ohne weiteres zu erkennen. Beim Langzeit-EKG jedoch war dann genau dass zu sehen, was ich immer wieder seit beginn dieser Hammereinlagen bei Ärzten oder Notärzten berichtete, woraufhin ich jedoch in den Notaufnahmen nur belächelt wurde.
Als ich aus dem KH entlassen wurde, musste ich zur Kenntnis nehmen, dass die lieben Herbergsleut mich nicht mehr als Gast haben wollten, weil sie fürchteten, dass ich eines Tages tot im Zimmer liegen würde, was ihnen alles so zu viel sei. Sie hatten mir bereits alle Sachen aus dem Zimmer geräumt, so dass ich diese schnell in ein Taxi laden konnte. Später stellte ich dann fest, dass sie mir meine Digitalkamera sowie ein Diktiergerät gestohlen hatten.
So zog ich zunächst für ein paar Tage in ein Hotel, welches ich mir jedoch mit meinem Arbeitslosengeld nicht lange leisten konnte. Eine langfristig bezahlbare Pensionsbude konnte ich nicht finden, so auch keine Wohnung als Arbeitsloser; zu diversen Hilfseinrichtungen (Wohnungsamt udgl) lasse ich mich hier einmal nicht ein. Dann nahm ich meine Habe, stieg in einen Zug und fuhr an die Nordsee auf einen Campingplatz. Auch dachte ich, dass mir vielleicht die Seeluft gut tun könnte und diese Ärzte mit der OP doch richtig lagen und mein Körper sich nur noch erholen müsse.
Pustekuchen. Ich habe einige Tage krauchend und alle Schmerzen und Missmepfindungen "ignorierend" (kann man eigentlich nicht ignorieren) ertragen, als ich dann, nachdem ich mit dem Rad vom Campingplatz in die Stadt gefahren war, auf dem Marktplatz mit einer "Einlage" niedergestreckt wurde. Wieder kam aus dem nichts eine Klatschschweißdusche, zeitgleich mit massiven Schwindel und einem Tanz der Pumpe. Notaufnahme.....auch hier erspare ich mir einmal die Einzelheiten. Doch bekam ich dort Beta-Blocker, welche wenigstens die Pumpe ein wenig im Zaum hielten. So sprang der Puls bei Einlagen nicht mehr zwischen 200 und 40, sondern begnügte sich dann mit Sprüngen zwischen 150 und 60. Wegen einiger Herzstillstände von bis zu 3 Sekunden in der Nacht, wurde ich nur noch mal kurz gefragt, ob ich nachts manchmal zu atmen aufhören würde, was ich nur mit Achselzucken kommentieren konnte.
Folgend zog ich erst einmal zu einem ehemaligen Kommilitonen, wo ich den Rest des Sommers 2010 in rechtschaffendem Elend siechte.
Ich trank nur noch grünen Tee, aß nur wenig und fast nur Reis.... aber so wirklich hat es alles nichts gebracht. Nur als sich langsam der Sommer neigte, kam eine nachhaltig wirkende Besserung auf, von welcher ich bis heute zehre. Also Einkaufen gehen, geht mittlerweile und immer noch ganz gut. Beim Hinlegen habe ich regelmäßig noch schwerere Probleme, dann machen sich gerne Missempfindungen breit; manchmal bekomme ich massives Stechen in der Brust, manchmal noch in den Handballen, manchmal kommen noch leichte Rötungen im Gesicht durch, schwummrig ist mir die meiste Zeit, aber der Kopf fühlt sich öfter fast klar, als so fies benebelt an, so dass ich in weiten Teilen lediglich unter den reinen Clenbuterolbeschwerden leide, was ja mittlerweile mein normales Leben ist. Das Arbeitsamt übt bislang nur mäßigen Druck auf mich aus... mein Lebensluxus ist eine kleine 1 Zimmerwohnung, ein TV, dieser PC, ein Gartentisch, ein Gartenstuhl als Bett, ein Bad und eine Küche (zwar ohne Kühlschrank, aber mit Herd).
…..........Ich war 23 Jahre alt. Werde nun 40..........
Ich ging früher wegen ziemlich nichts zum Arzt (für meine Eltern ein Horror mich als Kind zum Arzt zu schleifen). Auch war ich als Erwachsener nie bei einem Arzt wegen einer Grippe, oder ähnlichem; die Akne-Inversa kuriere ich ohnehin immer allein aus - kann nur heute wenigstens auf Morphium zurückgreifen......
Ich habe keine Ängste vor Krebs, Aids oder sonst was - nie gehabt. Auch machte ich mir nie "Sorgen" um meine Gesundheit.
Nach meinen nun gewonnenen Erfahrungen muss ich sagen, dass ich schwer geläutert bin, was unsere gesamte Gesellschaft angeht. So habe ich uns nicht gesehn, so habe ich euch nicht gesehn, so habe ich Ärzte nicht gesehn.
Was ich nicht sah, war die Wahrheit, die hinter allem steckt. Und die ist, dass es keinen Arzt interessiert ob du lebst oder stirbst, ob es dir gut oder schlecht geht. Auch sehe ich nun das Tragische bei erfolgreich behandelten Patienten, da diese dadurch den Glauben erlangen, dass ihr Arzt ein guter sei. Was ihnen nicht in den Sinn kommt, ist, dass vielleicht ihre Beschwerden bei diesem Arzt schon mal im Sinn waren, weshalb er sich dem - dadurch bedingt - zufällig richtig und schnell nähert. So haben viele Ärzte ein Steckenpferd, sei es aus Erfahrung oder weil sie dazu einmal einen Kurs besucht hatten. So stochern sie aber immer nur in genau diesen Bereichen herum und "vermuten" bei allem unklaren, das dahinter, dieses eine, von dem sie mal hörten. Wenn es aber nicht genau das ist, was sie da vermuten, dann war es das bei diesem Arzt... and so on... Ich habe viele Erfahrungsberichte von Menschen gelesen die auch Jahre bis Jahrzehnte von Ärzten verhöhnt und zu Spinnern udgl. gestempelt wurden und dann die Berichte über ihre zufälligen Erlösungen. Eben weil sie nach dem 100. Arzt oder dem 200. auf einen stießen, der z.B. eine der 7000 seltenen Erkrankungen als "Steckenpferd" hat, wobei dieser aber auch jeden Patienten als Spinner behandelt, bei dem diese eine Erkrankung, die ihm so lieb geworden ist, nicht zutrifft, sondern – dummer Weise eine andere der unzähligen möglichen.
Auch bin ich heute erstaunt, dass sich niemand darüber wundert, wie denn z.B. praktizierende Ärzte so arbeiten.
Akademiker sollen das sein und machen doch nichts anderes als eine Fließbandabfertigung. Eine KFZ-Werkstatt, die Autos so schnell abfertigen könnte (bei allen möglichen Fehlerursachen) mit einem Mechaniker, welcher täglich 150 Autos abfertigt,.... also das wäre eine Geschichte aus dem Nimmerland. Oder kann sich jemand einen Anwalt vorstellen, der jedwede Fälle von Unterschlagung bis Massenmord, tag-täglich 100-Fach abwickelt? Im 7 Minuten-Takt alle Fälle löst? Gibt es das? Als Wirtschaftswissenschaftler war eine Problemstellung, welche weniger als eine Woche bedurfte, überhaupt kein Problem, sondern Alltagsgeplänkel. Richtige Arbeiten, Problemlösungen einer Natur, die z.B. eine akademische Bildung verlangen... die dauern Monate, bis Jahre um sie zu knacken.
Nur in der praktischen Medizin, da wo es um das wichtigste, das wertvollste der ganzen Menschheit geht, den Menschen, da ist es möglich, alle Probleme im 7 Minutentakt abzufertigen. Genau in dem Gebiet, das durchaus als eines der anspruchsvollsten und komplexesten überhaupt gelten kann, da ist Akkordtakt in der "Problemlösung" kein Problem....wie?
Wer hat eigentlich schon einmal darüber nachgedacht was so ein Hausarzt z.B. so wirklich macht? Was macht der denn? Hört sich kurz ein Gejammer an, ordnet kleines / großes Blutbild an, misst den Blutdruck, horcht mal ab, klopft mal hier mal da, schreibt Überweisungen, Rezepte und Atteste. Wenn dann im Standardblutbild was auffällig ist, schreibt ihm das Labor gleich dazu, was das bedeuten könnte und welche Untersuchungen ggf. noch notwendig wären....
So was fragt man sich doch da, was tut der, was nicht jeder Pfleger, jede Krankenschwester kann? Wo arbeitet der einmal, wie die meisten anderen Berufstätigen außer Fließbandarbeitern, an etwas, wo er durchweg Stunden, Wochen oder Monate für aufbringen muss, um es zu lösen?
NIE! Er hat ja keine Zeit. Er muss die Patienten, die sich in den Wartezimmern stapeln, alle abfertigen. Jeden Tag. Was Ursachenforschung? Ein Arzt? Sie fertigen ab was ihnen vors Gesicht kommt, um Geld zu verdienen, nicht um Menschen zu helfen und nicht um größere Probleme zu knacken, weil sie dafür kein Geld erhalten und keine Zeit haben. Wenn so ein Arzt also ein riesiges Beschwerdebild zugetragen bekommt und sich in seinem Blutbildchen nichts ergibt, dann überweist er zu irgendeinem Facharzt, damit dieses Problem verschwindet, damit er gleich zum nächsten Produktionsgut, dem nächsten Patienten, gehen kann. Da reicht es dann, wenn im Gesamtbeschwerdebild auch Darmprobleme auftauchen, dann also ganz easy eine Überweisung zu einem Darmspezialisten. Der hat noch weniger Zeit und spricht i.d.R. erst überhaupt nicht mit den Produktionsgütern sondern zieht sein standardisiertes Programm durch und fertig. Dabei kommt selten etwas raus, wenn man keine der häufigsten Erkrankungen hat.
Nein, produktiv müssen die Mediziner sein und das sind sie, wenn sie in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Patienten abfertigen. Ursachenforschung, Diagnose, Heilung bzw. Hilfe ist nicht produktiv! Es ist unproduktiv, weil die Forschungsarbeit bei jedem solcher Fälle insgesamt mehr Aufwand bedeuten würde, als durch dann folgende Therapien zu verdienen ist. Wenn, dann muss das Gesuchte sofort auftauchen, sonst ist es unrentabel.
Ich weiß wohl, wer gesund ist, der scheißt auf so was. Der denkt darüber nicht nach - es wäre fast schon krank sich als Gesunder über solche Zustände Gedanken zu machen, zumal man doch immer nur die Erfahrung gemacht hatte, dass wenn Husten Schnupfen, Heiserkeit, Fieber was auch sonst noch - ein Gang zum Arzt - Blutbild - zack, da ist das Problem. Doch wehe du hast etwas von der Massennorm abweichendes... dann kann es schnell dunkel werden in deinem Leben - und zwar richtig. Und du siehst mit einem Male, wie die Menschen funktionieren. So stelle dir vor, du erkrankst an einem selteneren Mist, gehst zum Arzt und der sagt "da ist nichts, machen sie sich keine Sorgen", dann wankst du zum nächsten und zum nächsten und alle fertigen dich im Akkord weg. Die Krankheit macht dir den Alltag zur Hölle, kannst womöglich nicht mehr arbeiten.... was sagst du da zu deinen Freunden und Bekannten, wenn sie sagen "dann geh doch mal zum Arzt"? Sagst du dann "da war ich schon", bei mehreren, alle sagen ich bin gesund und solle mir keine Sorgen machen..- die finden es nicht, die suchen auch nicht..." ja, wie reagieren da die lieben Mitmenschen wohl drauf? Ganz einfach, so wie ich früher einst selbst auch. Ich zumindest, von Anwiderungsgefühlen geleitet. Wenn ich nur an die Themen, früher, der alten Leute denke... ich hätte denen am liebsten auf den Tisch gekotzt. Und wenn ein junger Mensch dahergekommen wäre, der wie ein Haufen Mist in der Ecke lungert und sagt "die Ärzte finden nichts, die tun nichts", dann wäre das für mich ein Spinner gewesen, den ich gerne den ganzen Tag in den Arsch getreten hätte. Weil man nun mal so geprägt ist. „Gesundheitlich was schief? Geh zum Arzt und fertig!" Und bei allen "Normerkrankungen" trifft dies auch zu, weil die Forscher diese Volks-Erkrankungen in Untersuchungsschemas für die Ärzte gestopft haben, sodass diese - auf diese Krankheiten ausgerichtet - ihren Alltagsakkord durchziehen können.
Diese Medizin richtet sich also immer an die Masse, nach dem Motto lieber 1000 Menschen schnell mit Erfolg behandeln, als in der gleichen Zeit einen mit einer seltenen Erkrankung. Geht ja nicht anderes - oder wie? 100.000 Blutbilder pro Patient zu machen stellt sich ein bisschen schwierig dar... noch schwieriger, wenn noch gar nicht bekannt ist, dass irgendwo ein Stoff x für etwas bestimmtes im Körper verantwortlich ist..... ja, da denkt man auch gerne, die Medizin von heute sei so weit, die kennen bestimmt alles.... wenn man 5000 Jahre in die Zukunft ginge und sich von dem Stand derer Medizin auf die heutige blicken würde, käme die heutige einem vor, wie uns die der Pharaonenzeiten. Daher bliebe den Menschen - solange sie nicht selbst zum Gott geworden sind - immer nur zu sagen "Ich weiß, dass ich nichts weiß".
Passt aber nicht in unsere Systeme und nicht in unsere Gesellschaft. Wenn du krank bist, musst du eine Diagnose haben! Keine Diagnose, kein Attest und somit zur Arbeit verpflichtet. Auch hier gilt, lieber 10.000 durch diesen Druck an der Arbeit halten und dabei 10 wirklich Kranke in ein Leben aus Pein schicken, als dass 10.000 einfach mal krank machen, indem sie einfach sagen sie seien krank auch wenn der Arzt nichts findet.
Was zählt ist das System - in welchem wir, als Gesunde, recht passabel durchkommen können - nicht aber einzelne Menschen.
Aber... es ist als wenn ich mit einer Wand spreche. Ob bei einem „Arzt“, oder hier, oder sonst wo. Die Menschen sind zu, wie ich es selbst war. Ehrlicher bin ich zu mir selbst und zu anderen geworden... und in Teilen hat mich dieses absurde Dasein böse gemacht. So war für mich der 11. September ein Fest der Wahrheit und das neuliche Erdbeben in Japan – mit diesen schönen Bildern - reine Kunst. In mir ist nicht mehr viel zu holen, außer der Wunsch nach Rache. Und ich könnte töten dafür, dass irgend ein scheinheiliges Stück Vieh, etwas jammert von irgend einem fernen Leid, welches ach so schlimm gewesen war, wie z.B. der Holocaust. Da lache ich drüber! KZ! Welcher Überlebende hat das Recht irgendwo zu Jammern, zu klagen für 2 Jahre KZ? Ich stecke seit 17 Jahren in einem KZ in welchem ich pausenlos gefoltert werde. Aber ich bin nicht mit mehreren in einem Boot, sondern allein! Und niemand stritt den KZ-Häftlingen ab, dass sie im KZ sind, aber mir! Und wenn ich zu einem Arzt gehe, dann immer nur zu einem KZ-Arzt. Doch dieser sagt nicht, ich füge dir jetzt Leid zu, sondern er sagt, ich bin da dir zu helfen! Und seine Hilfe ist, nichts zu tun und mich seinem Produktionstakt zu opfern, wobei er mir aus (zumeist noch) Sadismus süffisant lächelnd sagt „ ihnen fehlt nichts“ - auch dann, wenn nach 17 Jahren eine Palette von allerlei Diagnosen vorliegt. Das interessiert ihn nicht! Er sucht nicht den Zusammenhang, den jeder Laie sofort ausmachen kann: Clenbuterol – ein Sympathomimetika – man schaue einmal auf den Funktionsbereich des Sympathikus, und dort in Themen wie „glatte Muskulatur“ mit welcher Lunge, Blase, Blutgefäße udgl. Zum arbeiten gebracht werden....was in 2009 durch meine Akne-Inversa noch zusätzlich ausgelöst wurde, ist ebenfalls sehr leicht auseinander zu klamüsern.. ABER MAN MUSS SICH DAZU HINSETZEN, SICH INFORMIEREN, ETWAS ZEIT AUFBRINGEN!
So weiß ich darüber inzwischen reichlich und kann 100% den kausalen Zusammenhang für jeden Menschen darlegen – unmissverständlich..... aber als KZ-Insasse hast du nicht das Recht dich in deine Behandlung einzumischen! Wenn du es wagst, dann gibt es noch ein bisschen mehr der Psycho-Folter dieser weißen, abscheulichen Menschen. Wenn du es wagst so einem zu sagen „so schaue doch bitte einmal hier, oder höre einmal das“, dann sieht er dich sanft an und sagt dir dann schlicht: „also jetzt wird es langsam neurotisch“.
Körperliche Folter, psychische Folter... ich will es nicht mehr hören, von niemanden, nirgendwo, dass so was ja unglaublich und schlecht wäre... so schrecklich und die armen gefolterten Menschen!
„Halts Maul du Lump!“ Ist das Einzige, was ich dem noch entgegnen mag.
Wie viel Geistes- und Sozialwissenschaftler haben wir in diesem Land? Die wissen alle, dass uneingeschränkte Macht zu Wahnsinn und Menschenverachtung führt. So wie bei Hitler, Mao, Stalin, Saddam im großen, ja und sonst? Was hat ein Arzt anderes als grenzenlose Macht über Menschen? Kein Richter hat diese Macht! Ein Richter kann dich nicht ohne Beweise deiner Schuld verurteilen, aber der Arzt kann dich ohne Beweise verurteilen, wenn du nicht in der Lage bist deine Krankheit zu beweisen – und selbst diese Gelegenheit dazu, wird dir genommen, indem man dich im Notfall auch ganz schnell zum Psychopathen stempeln kann (so las ich dies z.B. in einem Erfahrungsbericht einer Autoimmunerkrankten Frau, die in Psycho-Kliniken gesperrt wurde, weil sie wohl mehrfach aus Wut und Hilflosigkeit Ärzte zusammenschrie.....bis zum Zufallsbefund......sie bekam zwischendurch dann auch mal Berichte über sich, wonach es hieß, sie sei uneinsichtig udgl..... Die weiß was Leid ist! Und so jemand und sonst niemand, darf über Leid urteilen!)
Und was die Macht der Ärzte angeht... wie geht das, dass ein fremder Mensch, der von einer Kasse , für dich, einmal im Quartal etwas Geld bekommt, darüber entscheidet, wie es dir geht? Nicht du bist hier der Herr über deinen Körper, sondern dieser fremde Mensch, dem du nichts bedeutest als eine Rentabilitätsgleichung in seinem Kopf.
Ich verachte – glaube ich – bei Zeiten alles menschliche Leben. Aus meiner Warte ist es ohnehin überflüssig und insgesamt verdreckt, durch all diese in Worte gebrachte Falschheit aus dieser schandhaften Intelligenz heraus, die eben nicht – in keiner Weise, bei keinem von uns - nicht zu 100% selbstbezogen ist.
Ich habe fertig.
ich möchte einmal etwas loswerden.....
Ich bin Jg. 71, hatte die Hauptschule, sowie eine Lehre zum Raumausstatter abgeschlossen, meinen Wehrdienst geleistet, eine sichere Anstellung, alle Führerscheine, fand meinen Sportwagen und mein Motorrad klasse, hatte eine feste Freundin und lebte jung, dynamisch naiv und 100% Sorgenfrei in mein Leben hinein. :freu:
Anno 1994 trieb ich Kraftsport :kraft: (man wollte schön und stark sein) und warf mir - nach Rücksprache mit einem Sportarzt - feinstes Dopingmittel ein. Spiropent, Wirkstoff Clenbuterol. Es handelt sich hierbei um ein Sympathomimetikum, welches in der Medizin vor allem bei Asthma eingesetzt wird. Von diesem Medikament nahm ich über ca. 5 Wochen täglich 7 Tab. ein (medikamentöse Höchstdosis 1). Dann wollte ich - der "Dopinganweisung" folgend - dieses Zeug für einige Wochen absetzen, damit sich der Körper erholen kann. Hier leistete ich mir wohl den (vermutlich) gravierendsten "Fehler": Ich setzte das Clenbuterol von heut auf morgen ab - von 7/Tag auf 0. Ca. 30 Std. später wachte ich des Nachts auf und spürte meinen Körper nicht mehr richtig, vor allem nichts von einer Atmung - ich meinte bald zu ersticken, auch mein Herz hatte irgendwie, deutlich vernehmbar, an Schlagkraft verloren, mein ganzer Körper war eine einzige, nicht zu beschreibende, Schwäche. In der folgenden Nacht war ich dann in der Notaufnahme, mit der größten Angst meines Lebens. Gefunden wurde dort nichts. Das einzig "interessante" für mich war damals: bei meiner akokalyptischen Angst (eine wirklich über alle Maße gehende Panik, weil ich eben ein Gefühl des Sterbens in mir spürte) hatte ich einen Puls von 65.
So wurde ich ungehört und tat- und fruchtlos wieder nach Hause geschickt. Nach etlichen schlaflosen Nächten und mehreren infernalischen panischen Attacken, geriet irgendwann mein Puls in Wallung; so, dass er in dieser auch verharrte, ohne Unterlass. So waren also meine Beschwerden, einige Tage nach dem Absetzten, von Clenbuterol:
- Atemnot
- Trübes, unklares Gefühl im Kopf
- Schwindel von leicht schwummrig bis total Ausfälle des Gleichgewichtssinns
- Tachykardie (mit ununterbrochenem (sichtbaren) Pulsklopfen im Oberbauch)
- Erhöhter Blutdruck (von zuvor, genetisch bedingtem, sehr tiefen Blutdruck)
- Muskelbrennen schon bei geringsten Belastungen (z.B. Haare waschen)
- Augenprobleme (im Freien, ständig tränende Augen; Sehprobleme vor allem bei Wechsel von Nah-zu Fernsicht u. umgekehrt (alles verschwommen); und so irre wie es sich anhört: Belastungsschmerz beim Bewegen der Augen - also wie, als wenn man einen Muskel bis zur Belastungsgrenze ausreizt)
- Stuhlgang im Wechsel von Durchfall zu Verstopfung
- Dauerndes Wasserlassen (ca.25 - 40 Mal pro Tag)
- Impotenz
- Juckendes Brennen der Haut (ganzkörperlich, immer, steigert sich bei Belastung)
- Hautrötungen, Empfindlichkeit gegen Sonnenlicht
- Verkürzung des Schlafbedürfnisses von ca. 9 Std/Tag auf 4-5 Std/Tag
Diese Beschwerden halten sich seit dem - ohne Unterlass - bis auf zwei halbe medizinische Glückstreffer - bis heute. Ich war seit dem nicht mehr arbeitsfähig, erhielt aber keine Diagnose und somit auch keine Atteste.
Anno 2000 versuchte ich (zum X-ten Male) irgendwie beruflich was zu tun und verdingte mich in einem Hotel als "Mädchen" für alles. Da mein Zustand diesen Belastungen nun überhaupt nicht gewachsen war, suchte ich erneut einen Arzt auf (damals etwa so Arzt Nr. 50). Wie (ausnahmslos) alle Arzt hörte er mir weder richtig zu, noch machte er anstalten dieses immense Problem für wahr und äußerst einschränkend zu nehmen. Nach dem üblichen 08/15 Bluttest, verordnete er mir eine Vitamin B Kur (3 Spritzen im Abstand von jeweils 3 Tagen). Nachdem ich diesem Ignoranten eigentlich am liebsten meine Faust ins Gesicht geschoben hätte, riss ich mich, so wie man es ja schon trainiert ist, zusammen und erduldete seine Idee, dass mir nur ein paar Bananenvitamine fehlten.
Den Morgen nach der ersten Spritze wachte ich auf und alle meine Beschwerden, waren nahezu gänzlich weg. Unbeschreibliches Gefühl. Unbeschreiblich schöner Tag (nach über 6 Jahren Folter). Am zweiten Tag, kam der Mist wider mehr zum Vorschein, am dritten Tag, war alles wieder so schön elend wie zuvor. Dies teilte ich dem Arzt mit, welcher nur meinte, "ja das wird schon". Bei der zweiten Spritze exakt das gleiche Spiel, wie bei der ersten; dann die dritte Spritze und wieder der gleiche Ablauf. Als ich dem Arzt dann nach der dritten Spritze dies so auch mitteilte, sagte dieser, dass das medizinischer Nonsens sei, was ich da erzählte und ich solle mich an einen Psychiater wenden.
Da ich für den neuen Job meine Wohnung aufgegeben hatte, und im Hotel lebte in dem ich arbeitete, nun jedoch (erneut) einsehen musste, dass ein Arbeitstag unmöglich auszuhalten ist, landete ich folgend auf der Straße und schlug mich mit Schwarzarbeit durch (dann und wann mal ein paar Stunden auf dem Bau).
1 Jahr später hatte ich wieder eine Wohnung (dank der Unterstützung eines alten Schulkameraden). Dort hing ich dann fest und marodete unter den Beschwerden so dahin, so wie natürlich unter den zusätzlichen Belastungen der Behörden (ich war Arbeitslos gemeldet und zur Arbeit verpflichtet). Zwischendurch wollte ich versuchen die Hölle durch sportliche Betätigungen auszutreiben und begann Rad zu fahren. Wie ein Wahnsinniger unter Beschwerden die sich ein normaler Mensch nicht ausmalen kann und trieb es weiter und weiter..... es verbesserte sich nichts. Im Gegenteil, nun bekam ich in den Unterschenkeln und den Füssen regelrechten Blutstau, sodass meine Venen an den Waden wie Fahrradschläuche hervortraten, nur weil ich stand; zudem schwollen mir meine Füße abnorm an und schmerzten, als würden sie gleich platzen (so dick, dass ich die Zehen nicht mehr bewegen konnte).
Irgendwann sah ich auch hier ein, dass es keinen Ausweg bringt. So rottete ich weiter zu Hause. Nun aber, nach meinen sportlichen Ertüchtigungsversuchen, kam ein deutlich schwererer Schwindel zu Tage, als je zuvor, sodass ich teilw. von einem Moment zum anderen einfach umfiel. Einmal lag ich mehrerer Stunden am Boden und konnte mich nicht mehr rühren (es war eine Karussellfahrt, wie in einer Waschtrommel im Schleudergang). Den nächsten Tag hatte ich darauf folgend einen Kopfschmerz, wie ich ihn so auch noch nicht kannte. So rappelte ich mich - nach ca. 2 Jahren Arztabstinenz auf, deswegen mal wieder bei einem Arzt vorstellig zu werden. Der Hausarzt gab mir daraufhin 2 Kopfschmerztabletten und sagte noch ich "solle aufhören damit!"
Zudem hatte ich ein Problem mit einem Ohr bekommen (ging bei Kopfbewegungen "auf und zu" als wenn man durchs Gebirge fährt).
So war ich beim HNO Arzt. Dieser schaute mir mal in dieses, mal in jenes Ohr, sagte dann "da ist nichts!" Ich sagte: "DA IST WAS!" Genervt schaute er erneut in das besagte Ohr.... dann sagte er (nachdem er tatsächlich tat worum ich ihn bat - er drückte mir beim Blick ins Ohr hinten am Hals herum: "also... sowas habe ich nun auch noch nicht gesehen...also.... ? Ihr Trommelfell bewegt sich.... wenn ich da draufdrücke....?..... was.....?"
So hatte ich hier bei dieser "Kleinigkeit" tatsächlich einmal "Glück". Er wisse nicht was es sei, aber er habe nun deutlich sehen können, dass sich mein Trommelfell bewegt, wenn man bei mir z.B. auf den hinteren Hals drückt - sodass nun also sichtbar war, wie es möglich ist, dass bei mir "das Ohr auf und zugeht", wenn ich nur leicht den Kopf bewege (Anm.: deswegen schickte er mich zu einem "Spezialisten" welcher sich jedoch nicht die Zeit nehmen wollte zu hören was ich dazu sagte, auch wollte er mir beim Blick ins Ohr nicht hinten auf den Nacken rumdrücken, weil das alles Quatsch ist.)
Der HNO Arzt war nun, nachdem er sah was nicht sein konnte, ganz freundlich geworden. So wollte ich die Gunst der Stunde nutzen und berichtete ihm von meinem Umgefalle. Dann machte seine Krankenschwester einen Check, sah mir durch einen Art Brille in die Augen, ging nach neben an, sprach mit dem Arzt, woraufhin ich hören konnte: "sofort ins Krankenhaus!"
Dort angekommen wurde mir dann ein Totalausfall des Gleichgewichtssinns dignostiziert. (Neuropathia Vestibularis)
Dort bekam ich intravenös Pentoxciffylin. Hier brach dann zum zweiten Male (nach den kurzen Freuden der Vitamin-B Kur) - und diesmal gänzlich erfüllend - Beschwerdelosigkeit durch. Kaum hatte ich die Nadel drin, schlug die Wirkung durch und ich brach in Tränen aus, so überwältigend, war es, mit einem Schlag alle Beschwerden los zu sein - nach nunmehr 10 Jahren Hölle.
Dies teilte ich den Ärzten mit, welche sagten, dass dann ja alles gut wäre, ich würde dann das Medikament verschrieben bekommen. So wurde ich nach 2 Wochen aus dem KH entlassen. Das Problem: Die Tabletten hatten kaum 25% der Wirkung von der intravenösen Einnahme. Also deutlich schlechter.
Dies sagte ich dann dem HNO-Arzt, der allerdings nun auch schon wieder den Eindruck erweckte, mich loswerden zu wollen, sodass er mir antwortete: "Also wenn sie sagen, dass die Tabletten weniger wirken als die intravenöse Verabreichung, dann sei klar, dass es psychische Ursachen haben muss."
(Viel später hörte ich von einem Arzt dazu, dass es bekannt sei, dass Pentoxiffylin intravenös eine deutlich stärkere Wirkung zeigt, als bei oraler Verabreichung - der HNO-Arzt, damals, "wusste" dies leider nicht.)
Aber ich hatte fertig! Ich war um ein gutes Stück von der Hölle befreit und wollte mich nicht mehr von diesen habgierigen, sadistischen und von Allmachtsphantasien geplagten Menschen in weißen Kitteln weiter (zusätzlich) auch noch psychisch Foltern lassen. Nein, trotz der nur mäßigen Wirkung der Tabletten, jetzt konnte ich meine aufgestauten Energien los werden, etwas tun, den Trümmerhaufen, der mein Leben war, wieder aufrichten; ich war so voll geladen mit Energie, dass ich lachend und singend durch die Straßen ging.
Dazu: Mein Lebenslauf hatte, in den 10 Jahren unbehandelter Folter, einige Spuren der Hölle verzeichnet. So war ich Langzeitarbeitsloser, kein Geld, keine Habe, hatte ca. 3 Jahre nach "Ausbruch" der Hölle (aus nicht näher zu beschreibenden Gründen) den Führerschein verloren, keine Freunde mehr, kein Kontakt zur eigenen Familie, keine Freundin (die einstmals große Liebe meines Lebens hatte mich auch alsbald aufgegeben (spätestens bei 100%iger Impotenz, erstirbt eine junge Liebe irgendwann doch einmal - ganz zu schweigen vom Gesamtzustand)). Ich war, bei 1,76m, auf ca. 55 Kg abgemagert.....Aber voll mit der Energie aus einer abgemilderten Folter.
Beim Arbeitsamt bat ich dringlichst um eine Fortbildung. Dort wurde mir dann eine Umschulung vom Raumausstatter zum Maler empfohlen, weil man mich für Weiterbildungen ungeeignet hielt.
So suchte ich auf eigene Faust nach Wegen und fand eine Aufstiegsfortbildung, welche durch "Meister-Bafög" zu finanzieren war und neben dem Abschluss als Techniker zur Hochschulzugangsberechtigung führte. So fand ich mich, ca. 5 Wochen nachdem ich aus dem KH entlassen wurde, 32jährig, in einer anderen Stadt wieder und drückte 2 Jahre die Schulbank bis zum Abschluss mit 1,8. Anschließend fand ich eine Anstellung - zunächst als Praktikant, folgend fest angestellt in der Industrie, in welcher ich sehr erfolgreich Entgeltsysteme entwickelte und rasch in eine hohe Verantwortungsposition vorstieß. Nebenher studierte ich an einer Hochschule Wirtschaftswissenschaften - ebenfalls erfolgreich und schnell. :bang:
Soweit so gut. Was nur niemand sah, war, dass ich eben die ganze Zeit - im Vergleich zu gesunden Menschen - litt wie ein Hund. Dies war - ironischer Weise - mein Erfolgsgarant. Warum? Ich konnte nun mit meinem Kopf arbeiten und mich so am Idealsten von der körperlichen Pein ablenken. Diese nur kleine Verbesserung durch die Pentoxiffylin-Tabletten reichte genau dafür aus. Gut ging es mir deswegen schließlich wahrlich nicht. Ich hatte immer noch ständig alle oben aufgeführten Beschwerden - nur eben leicht vermindert, aber vor allem mit halbwegs klarem Kopfe. So war eben alles was ich tun konnte das Denken. Wenn Kollegen sich über Familie, Autos, Häuser oder kulturelles, oder politisches unterhielten, so konnte ich dem nicht viel abgewinnen, da es kein konzentriertes, ablenkendes Denken erforderte. So steckte ich meinen Kopf den ganzen Tag vom Aufwachen, bis zum Einschlafen in Firmenprobleme, die es zu lösen galt und in mein Studium. Mich lenkten also keine "Lebensgedanken" und allgemeine Interessen von den diversen Themen ab, sodass ich allein dadurch Probleme lösen konnte, die bis dato teilw. als unlösbar angesehen wurden. Daher mein Erfolg - welch Ironie.
Ansonsten war mein Leben (aus Sicht eines Gesunden) ein einziges Elend, da ich eben so gerne auch ausgehen wollte, doch nun mal nicht entspannt freudig im Lokal Pläuschen :bier: halten konnte, wenn in meinem Körper der Terror tobte (allein nur mal das Pulsgehämmer... nein wirklich, was eine Scheiße das allein ist. Jeder hat schon von Foltermethoden gehört, wobei dem Delinquneten Wasser auf die Stirn geträufelt wird, bis er wahnsinnig wird.... ja... man meine nicht, dass es angenehmer sei, immer - EINFACH IMMER - einen nagelnden, hämmernden, klopfenden Puls im Oberbauch zu haben.). Auch kommt nicht so wirklich ein starker Drang dazu hoch Frauenkontakte zu suchen, wenn man impotent ist. Auch ist es nicht so prall, wenn man in einem Lokal, binnen von ca. 3 Stunden 15 Mal das Örtchen aufsuchen muss. Und das unangenehme Jucken und brennen der Haut (immer so, als hätte man Jahre nicht geduscht und würde durchweg in einem Taucheranzug stecken - also als Laie würde man sagen, so als wenn die Haut nicht atmet).
Nun möchte ich ein weiteres - aber nur kleines - Ungemach ansprechen, welches mich nach Clenbuterol noch häufiger, andauernder und heftiger anfällt, als zuvor. Ich wusste bis 2008 nicht wie man es nennt, auch suchte ich deswegen nur selten Ärzte auf, die allerdings auch nichts wussten. Nach kurzer Recherche konnte ich mir - zumindest für das - eine Diagnose stellen, welche nun auch ärztlich "anerkannt" ist (auch wenn sie nicht wirklich wissen was es ist): AKNE-INVERSA.
Neben vielen anderen "Anschiebern" ist Stress einer davon. Nein, nicht "Psychostress", sondern normaler Alltagsstress, der in jedem Organismus angelegt ist, dass er überhaupt richtig funktionieren kann. Bis 2009 hatte ich wohl eine noch "milde" Form der Akne-Inversa, wenn gleich (wie erwähnt nach Clenbuterol) deutlich häufiger und heftiger. Das betäubte ich jeweils, so gut es eben ging, mit Schmerzmitteln, teilw. Schachtelweise.
Doch gegen Ende 2008 hatte ich beruflich starken Stress (zwar positiv und herausfordernd, doch Stress) durch vielerlei verzwackte Verhandlungen mit Betriebsräten und Unternehmensleitung, sowie fachlicher Hürden die es zu bewältigen galt und mal ganz nebenbei, den Stress der beginnenden Diplom-Prüfungen nebst Diplomarbeit. So pendelte sich die Akne-Inversa ein, dass ich zunächst abwechselt die Geschwüre bekam; mal linke Achsel, mal rechte, mal im Schrittbereich, mal Gesäßfalte. Doch so, dass ich immer ein Geschwür hatte. Daher hatte ich durchweg starke Schmerzen und war stets mit Schmerzmitteln vollgepumpt. Irgendwann zu Beginn 2009 hatte ich bereits seit mehreren Monaten durchweg Geschwüre an allen diesen Stellen zeitgleich, was in der Tat einer Herausforderung für das Schmerzregister meines Hirns war. Eines Tages, zogen sich plötzlich alle Geschwüre schlagartig zurück und mein Körper veranstaltete eine Scheiße, dass ich das nicht wiedergeben kann. Heute noch sind Spuren auf meinem Oberkörper zu sehen, von den Resten von Blutgefäßen (Vernarbungen unter der Haut), welche beim Clash anfangs noch rot leuchtend durch die Haut schimmerten. Ich trank ca. 20 Liter Wasser am Tag und urinierte nahezu durchweg. Essen konnte ich nichts, sowie ich auch sonst nichts Trinken konnte, da alles wie reines Gift schmeckte. Mir war nur noch schwindlig, hatte immer wieder stechende Schmerzen in allen Körperregionen, Herzrasen in Abwechslung mit nicht fühlbarem Puls - also, das war nu nochmal ne härtere Platte, als Anfangs der Schock nach dem Absetzen von Clenbuterol.
Bei Ärzten... wieder "nichts". Einige Werte waren "hochgeschossen" (weit über Norm) - bedeutete aber nichts.
Ich war folgend bei nochmals 6, 7 Ärzten, alle taten nichts. Es ging mir nun nachhaltig derart schlecht, dass ich mich auf das kleine Finale vorbereitete. In der Firma fehlte ich bald schon monatelang, ohne nachhaltige Atteste, welche ich diese nur kurz dann bekam, wenn wieder eine Entzündung durchbrach, welche nun eben keine Geschwürbeulen mehr waren, sondern ein Dreck, der komplett in Fistelgängen im Körper anschwellt (teilw. war bei mir die eine oder andere Körperseite komplett angeschwollen, von der Achsel runter bis zur Taille :bang: da geht die Post ab! Ich schwör!).
Einmal war ich noch beim Kardiologen. Ich sah ihn ganze 3 Minuten, als er mit Ultraschall meine linke Brust abflog. Dann allein Belastungs-EKG (mit Werten eines 100 Jährigen), sofort danach abgeklemmt, angezogen, Arzt kam kurz vorbei und sagte "alles i.O. sie müssen sich keine Sorgen machen". Das wars. Witzig hier auch die Aussage in seinem späteren Bericht: "Nach der Belastung normale Anpassung." Komisch, denkt der Laie da, wenn man doch direkt nach der Belastung abgeklemmt wird, wie kann da die Herzreaktion beurteilt werden, d.h. in wie weit sich der Puls und Blutdruck wieder "normalisiert"?
So taumelte ich noch einige Male in meine Firma, wobei ich mehrfach kurz davor war umzufallen und ich mich nur gerade noch an einer Wand oder einem Geländer abstützen konnte um ein hinklatschen zu verhindern - also recht nachhaltig und saftig die Schwindeleinlagen.
Die Diplom-Prüfungen fielen zwar überaus knapp aus, aber wenn man bedenkt, dass ich bei einigen Prüfungen da saß und kaum das Papier auf dem Tisch ausmachen konnte, war ein Bestehen schon ganz fein. Meine Anstellung kündigte ich, da ich nicht mehr konnte (also ich bin ein Dreckfresser, aber das war nicht mehr auszuhalten). Auch kündigte ich meine Wohnung und kaufte mir ein Boot an der holländischen Küste um dort auf das Ende oder die Besserung zu warten.
Dort bekam ich dann überall mal rote Flecken, besonders schön im Gesicht, , scharf abgegrenzt, sodass ich teilw. aussah wie ein Indianer. Dazu bekam ich reichlich blaue Flecken, einige kleine z.B. auf dem Oberkörper, die immer mehr und mehr wurden und sich wochenlang so hielten, so auch an beiden Waden nur dort riesengroß. So war auch nicht an Segeln zu denken und ich vegetierte dort in dem Boot unter Schmerzen und Missmepfindungen, wie sie in einen Film gehörten.
Seit Einbruch dieses Supergaus hatte ich keine Tabletten mehr angefasst, weder Schmerzmittel, noch dieses Pentoxiffylin. Generell führte alles, was ich zu mir nahm, immer nur noch zu Verschlechterungen.
Eines Tages erinnerte ich mich an die Vitamin-B Kur und kaufte mir reichlich Vitamin-B Kapseln, mit denen ich mich dann erst einmal vollstopfte, was tatsächlich zu einer kleinen Besserung führte - es verschwanden auch die blauen Flecken. Also, dachte ich, auf, wir (ich und die Mega-Hölle in mir) Segeln in die Ewigkeit... har-har :wave:
Doch während ich so verrunzt dahinsegelte, musste ich feststellen, dass ich irgendwann nicht mehr zufassen konnte. Meine Handballen schmerzten, dass ich mit dem Daumen nichts mehr halten konnte - nicht mal einen Schnürsenkel. Dies war freilich - so Einhand-segelnd - in der Nordsee, irgendwie ungünstig, vor allem wenn der Wind mal zulegt und du dich bei Windstärke 6 wiederfindest, wo doch 3 angesagt war...
So eierte ich in den letzten Zügen in einen Hafen und wusste, dass ich nicht weiterkomme. Etwa 8 Mal wusste ich das. Denn jedes mal, wenn ich mich nach ca. 1 - 2 Wochen ein wenig erholt hatte und zumindest wieder etwas greifen konnte, dachte ich: "Weiter" - denn... "WAS ZUR HÖLLE SONST?"
Als es winterlich wurde, ließen die Beschwerden ein solides Stück weit nach und ich hatte Kraft geschöpft, wiedermal den Schritt zu einem Arzt zu wagen, in der Hoffnung auf einen Zufallstreffer. So verkaufte ich mein Boot in Den Hag und trat die Heimreise an, Heim zumindest in so weit, als dass ich in die Stadt ging, in welcher ich zuletzt wohnhaft war. Da ich jedoch Arbeitslos war, wurde es nichts mit der Wohnungssuche und so quartierte ich mich in eine billige, schäbige Pension ein. Bei den Ärzten wieder das gleiche Spiel wie gehabt: Sie hören keine 2 Minuten zu und unterbrechen dann barsch, schreiben schnell einen Überweisungsschein und sagen "danach sehen wir weiter". Ja, danach, dann vielleicht die nächste unüberlegte Überweisung, zu dem nächsten Facharzt, für was auch immer, dem sein einziger Kampf es ist, tag-täglich 150 Patienten im Takt von 5 Min/Stück durchzupfeifen. "Die Rötungen? Ja, das ist Uritikaria! Das im Mund? Ja, das ist eine schwarze Haarzunge und Leukoplakie!" Im Darm? Ja, da ist eine leichte chronische Entzündung unklarer Genese! Augen? Ja, sie brauchen eine Brille! Haare? Ja, viele haben Haarausfall!" Blutdruck? Ja, sie müssen mal etwas Sport treiben! Die Vernarbungen unter der Haut? Was ist damit? Was untersuchen? Tut ihnen die Stelle weh? Nein? Wozu dann untersuchen? Akne-Inversa? Viele haben Akne! Rote Handinnenflächen? Trinken sie weniger Alkohol! Was, ich trinke keinen Alkohol? Wieso sorgen sie sich um ihre Handinnenflächen ob die rot und glasig und papierartig sind? Wieso macht ihnen das Sorgen? Was blaue Flecken? Jeder hat mal blaue Flecken! Schwindel, was denn für Schwindel? Wie, sie können das nicht genau sagen? Ernähren sie sich gesünder und trinken sie nicht literweise Kaffee! Was sie trinken keinen Kaffee - erzählen sie mir kein dummes Zeug! Nein, ihr Herz läuft einwandfrei, sie müssen sich keine Sorgen machen! Nein, wir brauchen kein Langzeit-EKG! Ihre ANA sind nur minimal erhöht mit 320 bei max. 100. Wenn sie da was hätten, wäre der Wert bei mehreren 1000! Also machen sie sich keine Sorgen, ihnen fehlt gar nichts, sie sind gesund!"
Zwischen diesen erquickenden Arzt-Terminen war ich beim Arbeitsamt vorstellig, weil mein Geld ausging. Dort teilte man mir mit, dass ich dort kein Geld erhalten würde - ich solle zum Jobcenter gehen. Dort teilte man mir mit, sie wären nicht zuständig. Dann ging ich wieder zum Arbeitsamt, welche nach ewigem hin und her sagten, ich solle ein ärztliches Attest vorlegen, aus welchem hervorgeht, dass ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten konnte. Dies bekam ich schon während der bis dato schlimmsten Attacken nicht, so auch nicht nun nachträglich bei 2 Ärzten, dann beim dritten erhielt ich eine Bestätigung, dass ich aus gesundheitlichen Gründen gekündigt hatte. Damit ging ich wieder zum Arbeitsamt. Dort teilte man mir zunächst mit, nun sei alles i.O. und ich könnte Geld bekommen. 4 Stunden später teilte mir die Leiterin der Leistungsabteilung mit, dass ich kein Geld erhalten könne, weil keine klare Diagnose vorläge. Nach einigem hin und her holte ich den Kollegen dazu, der mir sagte, dass ich nun Bezugsberechtigt sei, woraufhin sie sich nun einigen wollten, ich sei es nicht. Daraufhin drohte ich ihnen, sie alle Umzubringen und dies sehr lautstark (ich wusste ich muss es eskalieren lassen). Daraufhin rief einer beim Chef der Behörde an und fragte was zu machen sei, woraufhin dieser mitteilte ich hätte ein Anrecht auf Arbeitslosengeld und es könne ausgezahlt werden.
(Hiernach wurde ich bei Besuchen bei dieser Behörde stets von einem Wachmann begleitet, welcher, selbst bei persönlichen Besprechungen, mit verschränkten Armen in der offenen Tür stand und mich nicht aus den Augen lies.)
Dann ordnete das Arbeitsamt eine ärztliche Untersuchung bei ihrem Arzt an. Dort drückte ich einmal einen Gummiball, machte eine Kniebeuge, wurde an der Brust abgehorcht und machte einen Sehtest. Dem Arzt reichte ich eine zwei-seitige Beschreibung meines Krankheitsverlaufes (also rein die Beschwerden, wann, wo sie auftreten).
Als ich das nächste Mal bei der Behörde vorstellig wurde, verlas die Sachbearbeiterin, das Ergebnis des Arztes. Voll-Arbeitsfähig. Borderline-Syndrom. Darauf hin suchte ich diesen Arzt auf und fragte, wie er es fertig brachte binnen 3 Minuten, bei einer körperlichen Untersuchung, auf die Diagnose Borderline zu kommen, woraufhin er barsch sagte, aufgrund meiner schriftlichen Beschreibungen. Dann verwies er mich seiner Räumlichkeiten.
Ich klagte vor dem Sozialgericht gegen diesen Schund, der da ein amtliches Dokument darstellte, welcher mich mal eben zum Borderliner stempelt. Vor Gericht wurde mir von allen Beteiligten ein klarer, normaler Verstand samt Psyche bescheinigt, jedoch verwies man darauf, dass diese Klage nicht zulässig sei, da ich zunächst hätte Beschwerde bei der Behörde einlegen müssen. Daraufhin teilte ich dem Gericht mit, dass Widerspruch /Beschwerde gegen diese amtsärztlichen Untersuchungen für die Betroffenen - gesetzlich - nicht zulässig sind. Daraufhin spielte man das alles herunter und meinte, es sei ja egal und sie persönlich würde das ja auch nicht stören, wenn sie eine solche "Diagnose" mal eben in die Akte beschrieben bekommen würden.
Ja, man muss wohl verrückt sein, um weiter zu denken, was schönes aus so einer "Diagnose" in Behördenakten erwachsen kann.
Wie dem auch sei. Zwischenzeitlich war ich etwa 5,6 Mal in der Notaufnahme des dortigen Uniklinikums, weil ich, armer Irrer, meinte den Löffel zu reichen. Bei meinem letzten Aufenthalt bestand ich darauf nicht mehr einfach mal nach Hause gehen zu können. So wurde ich zähneknirschend von den Medizinern dort Stationär aufgenommen.
So stand gleich mal eine Darmspiegelung an erster Stelle - wohl um mir die Freude an Krankenhausbesuchen zu versalzen. Da ich, Idiot, auch immer wieder von eklatanten Spirenzchen meines Herzens berichtete, sah man sich sogar genötigt ein 24 Std. EGK zu machen. Dies - trefflicher Weise - während ich den ganzen Tag Abführmittel schlucken musste. Trefflich daher, weil dieses Abführmittel meinen Gesamtzustand nochmal ein ordentliches Stück triggerte. Am nächsten Tag kam dann der Stationsarzt und sagte: "Ja, wir haben da was gesehen, da ist was nicht richtig! Wir müssen einen Herzkatheter machen!"
Bei diesem wunderbaren Eingriff: Ich wurde in den OP geschoben, dort entdeckte die Schwester, dass ich an der nötigen Stelle nicht rasiert war (ich wußte davon leider nichts), woraufhin diese wutentbrand bei der Stationsschwester anrief und sich lauthals via Handy in der einer Hand und mit der anderen mit schlagenden Bewegungen mich entsprechend rasierend, bei ihrer Kollegin darüber beschwerte.
Dann kam Kollege Operationsarzt. Dieser stellte sich mit dem Tonfall eines Feldwebels auf dem Kasernenhof vor und nannte mich mehrfach mit falschem Namen - auch nachdem ich ihn dahingehend einmal korrigierte. Da der Stationsarzt mir geraten hatte um eine leichte Betäubung zu bitten, tat ich dies, woraufhin mich der Feldwbel anraunzte, dass dadurch alles nur schwieriger würde, aber wenn ich unbedingt wollte dann bitte. So richtete ich mich nach den Wünschen des Herrn Feldwebel und blieb unbetäubt. Dann gab er mir eine Spritze für eine örtliche Betäubung für die Stelle, an welcher der Katheter hineingeführt werden sollte. Kurz später stach er dann mit dem Katheter zu und ich lies ein deutliches "AUA" hinaus. Daraufhin wurde der Feldwebel sehr zornig und fluchte ob die Betäubung denn noch nicht wirkte. was ich verneinte. Dann gab er mir noch eine Spritze (diesmal wohl an der richtigen Stelle) und er legte erneut los. Dabei rammte er das Ding binnen 30 Sekunden von der Leiste bis ins Herz, wobei er wohl einige Male etwas ungünstig irgendwo gegen gerammt sein muss, da es "nicht so ganz schmerzfrei" war. Dann fing er mit Tests an, bei welchem meine Pumpe auf Takte von weit über 200 geballert wurde. Dann begann er mit "Schweißarbeiten" und verödete unzählige Punkte. Dabei wurde teilw. eine solche Hitze in der Brust frei, dass ich mir ein gedrungenes "BAAAA" nicht verkneifen konnte, weils ein bisschen über der Grenze des Erträglichen ging (es ist ein bischen so, als wenn deine Brust in Fetzen gerissen wird). Daraufhin schnauzte er mich an, er würde gleich abbrechen, wenn ich nicht endlich einmal still bin, weil er so nicht arbeiten könne. Anm. außer guten Tag, sowie einer freundlichen (fruchtlosen) Korrektur meines Namens, einmal AUA beim Einstechen, weil er die falsche Stelle betäubt hatte und ein "BAAAA" als er wie eine Furie in meinem Herz herumlötete (stell dir vor du nimmst ein Kabel aus der Steckdose, mit Saft drauf, und das stichst du dir ins Herz) habe ich bei dieser ganzen Aktion nicht den Mund aufgemacht und war mucksmäuschen still. Dagegen um mich, eine hysterische Krankenschwester und ein hoch aggressiver Arzt (welche sich im Übrigen während der OP gegenseitig anblafften - mutete fast wie eine schwere Beziehungskrise an).
Die OP sei dann aber nach Aussagen der Ärzte erfolgreich gewesen, was sie anhand einer 5 Sekunden Herzaufzeichnung feststellten (war vorher - komischer Weise - dadurch nie zu sehen, sondern erst beim Langzeit-EKG). Weitere Untersuchungen betreffend des Herzens gab es nicht mehr. So wurde ich dann zwei Tage später aus der Klinik entlassen. Zugeben kann ich, dass ich nach der OP eine Nacht sehr gut und sehr lang schlief und es mir einen Tag lang recht passabel ging. Das war es aber auch schon. Als ich also sagte, dass sich, im großen und ganzen, da nachhaltig gar nichts getan hat, hat man mir entgegnet: "Nein, Herr XX, wir hatten das Problem gefunden und erfolgreich abgestellt, ihnen geht es gut, sie müssen sich keine Sorgen machen!"
So verließ ich diese Klinik schwankend und mit reichlich kaltem Schweiß - der mich seit dem Supergau öfters überkommt (binnen Sekunden ist das ganze Haar klatschnass).
Zum Herz. Jedes Mal wenn ich in der Notaufnahme war, teilte ich denen dort mit, dass es mir von einem Moment auf den anderen noch schlechter geht - gern auch mal von plötzlichem Durchfall begleitet - wobei mein Herz von einem Moment auf den nächsten auf einen irre hohen Takt geht (200) um im nächsten Moment eine Weile bei einem 40er Takt zu verweilen, dann wieder rauf, runter, rauf.....
Da man in der Notaufnahme jedoch nur ganz kurze Aufzeichnungen (wenige Sekunden) macht, so war dies nicht ohne weiteres zu erkennen. Beim Langzeit-EKG jedoch war dann genau dass zu sehen, was ich immer wieder seit beginn dieser Hammereinlagen bei Ärzten oder Notärzten berichtete, woraufhin ich jedoch in den Notaufnahmen nur belächelt wurde.
Als ich aus dem KH entlassen wurde, musste ich zur Kenntnis nehmen, dass die lieben Herbergsleut mich nicht mehr als Gast haben wollten, weil sie fürchteten, dass ich eines Tages tot im Zimmer liegen würde, was ihnen alles so zu viel sei. Sie hatten mir bereits alle Sachen aus dem Zimmer geräumt, so dass ich diese schnell in ein Taxi laden konnte. Später stellte ich dann fest, dass sie mir meine Digitalkamera sowie ein Diktiergerät gestohlen hatten.
So zog ich zunächst für ein paar Tage in ein Hotel, welches ich mir jedoch mit meinem Arbeitslosengeld nicht lange leisten konnte. Eine langfristig bezahlbare Pensionsbude konnte ich nicht finden, so auch keine Wohnung als Arbeitsloser; zu diversen Hilfseinrichtungen (Wohnungsamt udgl) lasse ich mich hier einmal nicht ein. Dann nahm ich meine Habe, stieg in einen Zug und fuhr an die Nordsee auf einen Campingplatz. Auch dachte ich, dass mir vielleicht die Seeluft gut tun könnte und diese Ärzte mit der OP doch richtig lagen und mein Körper sich nur noch erholen müsse.
Pustekuchen. Ich habe einige Tage krauchend und alle Schmerzen und Missmepfindungen "ignorierend" (kann man eigentlich nicht ignorieren) ertragen, als ich dann, nachdem ich mit dem Rad vom Campingplatz in die Stadt gefahren war, auf dem Marktplatz mit einer "Einlage" niedergestreckt wurde. Wieder kam aus dem nichts eine Klatschschweißdusche, zeitgleich mit massiven Schwindel und einem Tanz der Pumpe. Notaufnahme.....auch hier erspare ich mir einmal die Einzelheiten. Doch bekam ich dort Beta-Blocker, welche wenigstens die Pumpe ein wenig im Zaum hielten. So sprang der Puls bei Einlagen nicht mehr zwischen 200 und 40, sondern begnügte sich dann mit Sprüngen zwischen 150 und 60. Wegen einiger Herzstillstände von bis zu 3 Sekunden in der Nacht, wurde ich nur noch mal kurz gefragt, ob ich nachts manchmal zu atmen aufhören würde, was ich nur mit Achselzucken kommentieren konnte.
Folgend zog ich erst einmal zu einem ehemaligen Kommilitonen, wo ich den Rest des Sommers 2010 in rechtschaffendem Elend siechte.
Ich trank nur noch grünen Tee, aß nur wenig und fast nur Reis.... aber so wirklich hat es alles nichts gebracht. Nur als sich langsam der Sommer neigte, kam eine nachhaltig wirkende Besserung auf, von welcher ich bis heute zehre. Also Einkaufen gehen, geht mittlerweile und immer noch ganz gut. Beim Hinlegen habe ich regelmäßig noch schwerere Probleme, dann machen sich gerne Missempfindungen breit; manchmal bekomme ich massives Stechen in der Brust, manchmal noch in den Handballen, manchmal kommen noch leichte Rötungen im Gesicht durch, schwummrig ist mir die meiste Zeit, aber der Kopf fühlt sich öfter fast klar, als so fies benebelt an, so dass ich in weiten Teilen lediglich unter den reinen Clenbuterolbeschwerden leide, was ja mittlerweile mein normales Leben ist. Das Arbeitsamt übt bislang nur mäßigen Druck auf mich aus... mein Lebensluxus ist eine kleine 1 Zimmerwohnung, ein TV, dieser PC, ein Gartentisch, ein Gartenstuhl als Bett, ein Bad und eine Küche (zwar ohne Kühlschrank, aber mit Herd).
…..........Ich war 23 Jahre alt. Werde nun 40..........
Ich ging früher wegen ziemlich nichts zum Arzt (für meine Eltern ein Horror mich als Kind zum Arzt zu schleifen). Auch war ich als Erwachsener nie bei einem Arzt wegen einer Grippe, oder ähnlichem; die Akne-Inversa kuriere ich ohnehin immer allein aus - kann nur heute wenigstens auf Morphium zurückgreifen......
Ich habe keine Ängste vor Krebs, Aids oder sonst was - nie gehabt. Auch machte ich mir nie "Sorgen" um meine Gesundheit.
Nach meinen nun gewonnenen Erfahrungen muss ich sagen, dass ich schwer geläutert bin, was unsere gesamte Gesellschaft angeht. So habe ich uns nicht gesehn, so habe ich euch nicht gesehn, so habe ich Ärzte nicht gesehn.
Was ich nicht sah, war die Wahrheit, die hinter allem steckt. Und die ist, dass es keinen Arzt interessiert ob du lebst oder stirbst, ob es dir gut oder schlecht geht. Auch sehe ich nun das Tragische bei erfolgreich behandelten Patienten, da diese dadurch den Glauben erlangen, dass ihr Arzt ein guter sei. Was ihnen nicht in den Sinn kommt, ist, dass vielleicht ihre Beschwerden bei diesem Arzt schon mal im Sinn waren, weshalb er sich dem - dadurch bedingt - zufällig richtig und schnell nähert. So haben viele Ärzte ein Steckenpferd, sei es aus Erfahrung oder weil sie dazu einmal einen Kurs besucht hatten. So stochern sie aber immer nur in genau diesen Bereichen herum und "vermuten" bei allem unklaren, das dahinter, dieses eine, von dem sie mal hörten. Wenn es aber nicht genau das ist, was sie da vermuten, dann war es das bei diesem Arzt... and so on... Ich habe viele Erfahrungsberichte von Menschen gelesen die auch Jahre bis Jahrzehnte von Ärzten verhöhnt und zu Spinnern udgl. gestempelt wurden und dann die Berichte über ihre zufälligen Erlösungen. Eben weil sie nach dem 100. Arzt oder dem 200. auf einen stießen, der z.B. eine der 7000 seltenen Erkrankungen als "Steckenpferd" hat, wobei dieser aber auch jeden Patienten als Spinner behandelt, bei dem diese eine Erkrankung, die ihm so lieb geworden ist, nicht zutrifft, sondern – dummer Weise eine andere der unzähligen möglichen.
Auch bin ich heute erstaunt, dass sich niemand darüber wundert, wie denn z.B. praktizierende Ärzte so arbeiten.
Akademiker sollen das sein und machen doch nichts anderes als eine Fließbandabfertigung. Eine KFZ-Werkstatt, die Autos so schnell abfertigen könnte (bei allen möglichen Fehlerursachen) mit einem Mechaniker, welcher täglich 150 Autos abfertigt,.... also das wäre eine Geschichte aus dem Nimmerland. Oder kann sich jemand einen Anwalt vorstellen, der jedwede Fälle von Unterschlagung bis Massenmord, tag-täglich 100-Fach abwickelt? Im 7 Minuten-Takt alle Fälle löst? Gibt es das? Als Wirtschaftswissenschaftler war eine Problemstellung, welche weniger als eine Woche bedurfte, überhaupt kein Problem, sondern Alltagsgeplänkel. Richtige Arbeiten, Problemlösungen einer Natur, die z.B. eine akademische Bildung verlangen... die dauern Monate, bis Jahre um sie zu knacken.
Nur in der praktischen Medizin, da wo es um das wichtigste, das wertvollste der ganzen Menschheit geht, den Menschen, da ist es möglich, alle Probleme im 7 Minutentakt abzufertigen. Genau in dem Gebiet, das durchaus als eines der anspruchsvollsten und komplexesten überhaupt gelten kann, da ist Akkordtakt in der "Problemlösung" kein Problem....wie?
Wer hat eigentlich schon einmal darüber nachgedacht was so ein Hausarzt z.B. so wirklich macht? Was macht der denn? Hört sich kurz ein Gejammer an, ordnet kleines / großes Blutbild an, misst den Blutdruck, horcht mal ab, klopft mal hier mal da, schreibt Überweisungen, Rezepte und Atteste. Wenn dann im Standardblutbild was auffällig ist, schreibt ihm das Labor gleich dazu, was das bedeuten könnte und welche Untersuchungen ggf. noch notwendig wären....
So was fragt man sich doch da, was tut der, was nicht jeder Pfleger, jede Krankenschwester kann? Wo arbeitet der einmal, wie die meisten anderen Berufstätigen außer Fließbandarbeitern, an etwas, wo er durchweg Stunden, Wochen oder Monate für aufbringen muss, um es zu lösen?
NIE! Er hat ja keine Zeit. Er muss die Patienten, die sich in den Wartezimmern stapeln, alle abfertigen. Jeden Tag. Was Ursachenforschung? Ein Arzt? Sie fertigen ab was ihnen vors Gesicht kommt, um Geld zu verdienen, nicht um Menschen zu helfen und nicht um größere Probleme zu knacken, weil sie dafür kein Geld erhalten und keine Zeit haben. Wenn so ein Arzt also ein riesiges Beschwerdebild zugetragen bekommt und sich in seinem Blutbildchen nichts ergibt, dann überweist er zu irgendeinem Facharzt, damit dieses Problem verschwindet, damit er gleich zum nächsten Produktionsgut, dem nächsten Patienten, gehen kann. Da reicht es dann, wenn im Gesamtbeschwerdebild auch Darmprobleme auftauchen, dann also ganz easy eine Überweisung zu einem Darmspezialisten. Der hat noch weniger Zeit und spricht i.d.R. erst überhaupt nicht mit den Produktionsgütern sondern zieht sein standardisiertes Programm durch und fertig. Dabei kommt selten etwas raus, wenn man keine der häufigsten Erkrankungen hat.
Nein, produktiv müssen die Mediziner sein und das sind sie, wenn sie in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Patienten abfertigen. Ursachenforschung, Diagnose, Heilung bzw. Hilfe ist nicht produktiv! Es ist unproduktiv, weil die Forschungsarbeit bei jedem solcher Fälle insgesamt mehr Aufwand bedeuten würde, als durch dann folgende Therapien zu verdienen ist. Wenn, dann muss das Gesuchte sofort auftauchen, sonst ist es unrentabel.
Ich weiß wohl, wer gesund ist, der scheißt auf so was. Der denkt darüber nicht nach - es wäre fast schon krank sich als Gesunder über solche Zustände Gedanken zu machen, zumal man doch immer nur die Erfahrung gemacht hatte, dass wenn Husten Schnupfen, Heiserkeit, Fieber was auch sonst noch - ein Gang zum Arzt - Blutbild - zack, da ist das Problem. Doch wehe du hast etwas von der Massennorm abweichendes... dann kann es schnell dunkel werden in deinem Leben - und zwar richtig. Und du siehst mit einem Male, wie die Menschen funktionieren. So stelle dir vor, du erkrankst an einem selteneren Mist, gehst zum Arzt und der sagt "da ist nichts, machen sie sich keine Sorgen", dann wankst du zum nächsten und zum nächsten und alle fertigen dich im Akkord weg. Die Krankheit macht dir den Alltag zur Hölle, kannst womöglich nicht mehr arbeiten.... was sagst du da zu deinen Freunden und Bekannten, wenn sie sagen "dann geh doch mal zum Arzt"? Sagst du dann "da war ich schon", bei mehreren, alle sagen ich bin gesund und solle mir keine Sorgen machen..- die finden es nicht, die suchen auch nicht..." ja, wie reagieren da die lieben Mitmenschen wohl drauf? Ganz einfach, so wie ich früher einst selbst auch. Ich zumindest, von Anwiderungsgefühlen geleitet. Wenn ich nur an die Themen, früher, der alten Leute denke... ich hätte denen am liebsten auf den Tisch gekotzt. Und wenn ein junger Mensch dahergekommen wäre, der wie ein Haufen Mist in der Ecke lungert und sagt "die Ärzte finden nichts, die tun nichts", dann wäre das für mich ein Spinner gewesen, den ich gerne den ganzen Tag in den Arsch getreten hätte. Weil man nun mal so geprägt ist. „Gesundheitlich was schief? Geh zum Arzt und fertig!" Und bei allen "Normerkrankungen" trifft dies auch zu, weil die Forscher diese Volks-Erkrankungen in Untersuchungsschemas für die Ärzte gestopft haben, sodass diese - auf diese Krankheiten ausgerichtet - ihren Alltagsakkord durchziehen können.
Diese Medizin richtet sich also immer an die Masse, nach dem Motto lieber 1000 Menschen schnell mit Erfolg behandeln, als in der gleichen Zeit einen mit einer seltenen Erkrankung. Geht ja nicht anderes - oder wie? 100.000 Blutbilder pro Patient zu machen stellt sich ein bisschen schwierig dar... noch schwieriger, wenn noch gar nicht bekannt ist, dass irgendwo ein Stoff x für etwas bestimmtes im Körper verantwortlich ist..... ja, da denkt man auch gerne, die Medizin von heute sei so weit, die kennen bestimmt alles.... wenn man 5000 Jahre in die Zukunft ginge und sich von dem Stand derer Medizin auf die heutige blicken würde, käme die heutige einem vor, wie uns die der Pharaonenzeiten. Daher bliebe den Menschen - solange sie nicht selbst zum Gott geworden sind - immer nur zu sagen "Ich weiß, dass ich nichts weiß".
Passt aber nicht in unsere Systeme und nicht in unsere Gesellschaft. Wenn du krank bist, musst du eine Diagnose haben! Keine Diagnose, kein Attest und somit zur Arbeit verpflichtet. Auch hier gilt, lieber 10.000 durch diesen Druck an der Arbeit halten und dabei 10 wirklich Kranke in ein Leben aus Pein schicken, als dass 10.000 einfach mal krank machen, indem sie einfach sagen sie seien krank auch wenn der Arzt nichts findet.
Was zählt ist das System - in welchem wir, als Gesunde, recht passabel durchkommen können - nicht aber einzelne Menschen.
Aber... es ist als wenn ich mit einer Wand spreche. Ob bei einem „Arzt“, oder hier, oder sonst wo. Die Menschen sind zu, wie ich es selbst war. Ehrlicher bin ich zu mir selbst und zu anderen geworden... und in Teilen hat mich dieses absurde Dasein böse gemacht. So war für mich der 11. September ein Fest der Wahrheit und das neuliche Erdbeben in Japan – mit diesen schönen Bildern - reine Kunst. In mir ist nicht mehr viel zu holen, außer der Wunsch nach Rache. Und ich könnte töten dafür, dass irgend ein scheinheiliges Stück Vieh, etwas jammert von irgend einem fernen Leid, welches ach so schlimm gewesen war, wie z.B. der Holocaust. Da lache ich drüber! KZ! Welcher Überlebende hat das Recht irgendwo zu Jammern, zu klagen für 2 Jahre KZ? Ich stecke seit 17 Jahren in einem KZ in welchem ich pausenlos gefoltert werde. Aber ich bin nicht mit mehreren in einem Boot, sondern allein! Und niemand stritt den KZ-Häftlingen ab, dass sie im KZ sind, aber mir! Und wenn ich zu einem Arzt gehe, dann immer nur zu einem KZ-Arzt. Doch dieser sagt nicht, ich füge dir jetzt Leid zu, sondern er sagt, ich bin da dir zu helfen! Und seine Hilfe ist, nichts zu tun und mich seinem Produktionstakt zu opfern, wobei er mir aus (zumeist noch) Sadismus süffisant lächelnd sagt „ ihnen fehlt nichts“ - auch dann, wenn nach 17 Jahren eine Palette von allerlei Diagnosen vorliegt. Das interessiert ihn nicht! Er sucht nicht den Zusammenhang, den jeder Laie sofort ausmachen kann: Clenbuterol – ein Sympathomimetika – man schaue einmal auf den Funktionsbereich des Sympathikus, und dort in Themen wie „glatte Muskulatur“ mit welcher Lunge, Blase, Blutgefäße udgl. Zum arbeiten gebracht werden....was in 2009 durch meine Akne-Inversa noch zusätzlich ausgelöst wurde, ist ebenfalls sehr leicht auseinander zu klamüsern.. ABER MAN MUSS SICH DAZU HINSETZEN, SICH INFORMIEREN, ETWAS ZEIT AUFBRINGEN!
So weiß ich darüber inzwischen reichlich und kann 100% den kausalen Zusammenhang für jeden Menschen darlegen – unmissverständlich..... aber als KZ-Insasse hast du nicht das Recht dich in deine Behandlung einzumischen! Wenn du es wagst, dann gibt es noch ein bisschen mehr der Psycho-Folter dieser weißen, abscheulichen Menschen. Wenn du es wagst so einem zu sagen „so schaue doch bitte einmal hier, oder höre einmal das“, dann sieht er dich sanft an und sagt dir dann schlicht: „also jetzt wird es langsam neurotisch“.
Körperliche Folter, psychische Folter... ich will es nicht mehr hören, von niemanden, nirgendwo, dass so was ja unglaublich und schlecht wäre... so schrecklich und die armen gefolterten Menschen!
„Halts Maul du Lump!“ Ist das Einzige, was ich dem noch entgegnen mag.
Wie viel Geistes- und Sozialwissenschaftler haben wir in diesem Land? Die wissen alle, dass uneingeschränkte Macht zu Wahnsinn und Menschenverachtung führt. So wie bei Hitler, Mao, Stalin, Saddam im großen, ja und sonst? Was hat ein Arzt anderes als grenzenlose Macht über Menschen? Kein Richter hat diese Macht! Ein Richter kann dich nicht ohne Beweise deiner Schuld verurteilen, aber der Arzt kann dich ohne Beweise verurteilen, wenn du nicht in der Lage bist deine Krankheit zu beweisen – und selbst diese Gelegenheit dazu, wird dir genommen, indem man dich im Notfall auch ganz schnell zum Psychopathen stempeln kann (so las ich dies z.B. in einem Erfahrungsbericht einer Autoimmunerkrankten Frau, die in Psycho-Kliniken gesperrt wurde, weil sie wohl mehrfach aus Wut und Hilflosigkeit Ärzte zusammenschrie.....bis zum Zufallsbefund......sie bekam zwischendurch dann auch mal Berichte über sich, wonach es hieß, sie sei uneinsichtig udgl..... Die weiß was Leid ist! Und so jemand und sonst niemand, darf über Leid urteilen!)
Und was die Macht der Ärzte angeht... wie geht das, dass ein fremder Mensch, der von einer Kasse , für dich, einmal im Quartal etwas Geld bekommt, darüber entscheidet, wie es dir geht? Nicht du bist hier der Herr über deinen Körper, sondern dieser fremde Mensch, dem du nichts bedeutest als eine Rentabilitätsgleichung in seinem Kopf.
Ich verachte – glaube ich – bei Zeiten alles menschliche Leben. Aus meiner Warte ist es ohnehin überflüssig und insgesamt verdreckt, durch all diese in Worte gebrachte Falschheit aus dieser schandhaften Intelligenz heraus, die eben nicht – in keiner Weise, bei keinem von uns - nicht zu 100% selbstbezogen ist.
Ich habe fertig.