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Hier ist noch eine Quelle zu den Inuits:Gibt es menschliche Carnivore Ernährung "in freier Wildbahn"?
(da eine diesbezügl. Diskussion im "Carnivore/Keto Thread, ab ca. Seite 3 oder 4? läuft):
Ketogene Ernährung/Low Carb/LCHF/Carnivore
um super gesund und energiegeladen zu sein, der hat Keto/Carnivore als nächste Stufe bezügl. Gesundung). Als ob das eine Voraussetzung wäre, um sich super gesund zu fühlen und voller Energie zu sein. Mein Ex-Mann ist Marathonläufer und hat vor mir angefangen auf Fleisch zu verzichten, bestimmt...www.symptome.ch
Inuit (aus meiner Erinnerung)- jene, die noch immer Großteil ihrer Zeit traditionell Carnivore essen, haben auch in hohem Alter keine Folgen von "nur tierische Produkte". Im Gegenteil: super schöne Gefäße, keine üblichen "Zivilisationserkrankungen", wie Herzprobleme, Verkalkungen, Alzheimer...)
Allerdings erreichen viele kein hohes Alter (vom Eisbären gefressen, von der Eisscholle gefallen, erforeren.. Harte Lebensbedinugnen dort...)
Die Inuit ernährten sich demnach hauptsächlich von Walrossen, Walfleisch, Robben und Fisch, sie ernährten sich aber auch von wilden Beeren, Flechten und Meeresgemüse, von denen sie einige auch fermentierten, um sie haltbar zu machen. Dass Inuit nur tierische Produkte aßen, stimmt nicht.Von Lebensmitteln, die in einer Gemeinde auf Baffin Island, Nordwest-Territorien, Kanada, heimisch sind, wird berichtet, wie häufig sie von Inuit-Familien verwendet werden und wie sie sich aus Feuchtigkeit, Protein, Fett, Asche, berechneten Kohlenhydraten und Energie, Retinol und den Mineralelementen Ca zusammensetzen. P, Na, Fe, Zn, Cu, Mg und Mn. Zusammenfassende Daten werden auch für die Gehalte an Sr, Ba, Ti, Mo, Cr, Co, Ni und Sn gemeldet. Dies ist der erste umfassende Bericht über dieses Nährstoffspektrum in den wichtigsten Lebensmitteln des traditionellen Inuit-Ernährungssystems und der erste Bericht über viele Nährstoffe in mehreren dieser Lebensmittel. Insbesondere werden neue Nährstoffinformationen für den Speck, die Fette und die Häute von Meeressäugern, Landtieren und Fischen präsentiert. Die hier am häufigsten verwendeten Arten sind Ringelrobbe ( Phoca hispida ), Narwal ( Monodon monoceros ), Walross ( Odobenus rosmarus ), Karibu ( Rangifer tarandus, ssp groenlandicus ), Seesaibling ( Salvelinus naresi ), Seetang ( Laminaria sp. , Rhodymenia sp.), Beeren ( Empetrum nigrum, Vaccinium uliginosum ) und Tundragrün ( Oxyria digyna, Salix reticulata ). Es werden auch Daten zu mehreren anderen Tierarten präsentiert.
Auch andere "fleischfressende" Vorfahrenpopulationen aßen große Mengen tierische Produkte, allerdings nutzte sie alle auch pflanzliche Lebensmittel, sobald sie verfügbar waren. Urvölker aßen eine Kombination aus tier. und pflanz. Lebensmitteln:
Mongolen: hauptsächlich Fleisch und Milchprodukte, aber auch wilde Zwiebel, Knollen, Wurzeln, Samen, Beeren (vieles fermentiert) https://books.google.at/books?id=6NPMDAAAQBAJ&printsec=frontcover&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false
Gaucho-Brasilianer: hauptsächlich Rindfleisch, aber mit großen Mengen Mate-Tee https://academic.oup.com/whq/article-abstract/15/4/462/1884227
Massai: hauptsächlich Fleisch, Milch und Blut, allerdings auch Kräuter, Baumrinden, Früchte, Knollen und Honig https://www.westonaprice.org/the-ma...f-milk-and-honey-bananas-from-afar/#gsc.tab=0
Der Vorteil der Fleischdiät ist, dass man ballaststoffreiche Lebensmittel völlig auslässt und nur Fleisch und Eiweiß isst, dadurch hat man keine Rückstände im Darm aus der Ernährung, die den Darm reizen oder entzünden können. Man gönnt dem Darm praktisch eine Pause.
Nachdem das Darmmikrobiom mit praktisch jeder Entzündungserkrankung zusammenhängt, und die rein tierische Ernährung innerhalb weniger Tage (in dieser Studie in 48 Stunden) das Mikrobiom drastisch verringert, ist es eine logische Folge, dass Entzündungen rasch abklingen. Als Kurzzeitdiät, wenn alles andere nicht hilft, auf jeden Fall einen Versuch wert.
Ganz anders ist das bei Langzeitfleischdiäten: Es leider keine Langzeitstudien, alleine schon deshalb ist sie riskant und anscheinend gibt es auch bis jetzt kein einziges Urvolk bzw. Volk, das das jemals gemacht hat und ist eine Idee der aktuellen Zeit, die bis jetzt nicht erprobt ist.
Aus dem Forum bekannt ist mir ein Forumskollege, der das einige Monate lang gemacht hat und die Diät gestoppt hat, als er hormonelle Probleme bekam.
Risiken sind:
- Es gibt eine Reihe von Nährstoffen wie Vitamin C, Vitamin E, Vitamin K2, Kalzium, Folate (mit den damit verbundenen Methylierungsproblemen), die mit einer reinen Fleischdiät schwer aufzunehmen sind.
- es fehlen Phytonährstoffe, die unser Immunsystem stärken
- langfristig kann sie nachteilige Auswirkungen auf unser Hormonsystem und die Schilddrüsenfunktion haben, da Kohlenhydrate für die Schilddrüse wichtig sind (Insulin wandelt die Umwandlung von T4 in T3 an). Traditionelle Kulturen, die vorwiegend tier. Produkte aßen, aßen zB die Schilddrüsen der gejagten Tiere, um ihre Fruchtbarkeit zu unterstützen: https://healthwyze.org/archive/nutrition_and_physical_degeneration_doctor_weston_a_price.pdf
Moderne Fleischfresser werden eher keine Schilddrüsen essen und sind daher neben den bekannten Schilddrüsenproblemen dem Risiko von Unfruchtbarkeit ausgesetzt. Vor allem für junge Menschen langfristig keine gute Idee.
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