Hallihallo,
Trotzdem sind wir leider alle zuckersüchtig. Wenn wir Schokolade erwischen, ist sie weg und zwar ganz schnell. Schokoladesatt sind wir erst, wenn uns schlecht ist.
Schön wieder Mal von Dir zu lesen
Mein Vater hatte die Theorie, dass man Kindern nichts verbieten darf. Die somatische Intelligenz würde das schon richten. (somit Zucker oben rein, und gleich in Energie umgesetzt).
Daher hatten wir mehrere prall gefüllte Naschladen. Die waren der Hit bei allen Kindern in der Umgebung.
Wie meine älteren Brüder das erlebt und gelebt haben, weiß ich nicht mehr. Einer isst heute sehr verhalten und ist nicht zuckersüchtig (allerdings vegan und verfällt im Turbotempo. Da weiß ich nicht ob vegan oder Impfung oder beides...).
Der zweite war Profisportler und hat immer massiv gevöllert (es damals auch immer gleich verbrannt). Der ist heute ziemlich in die Breite gegangen und hat viele Probleme bezügl. Halteapparat. Und kennt keinerlei Sättigungsgefühl. (man kennt da ev. auch die Bilder vom Tennisspieler Skoff oder auch Muster (der hat sich wieder gefangen) - aktiv vs. "post-aktiv".
Mein jüngerer Bruder war (für mich) ein Phänomen. Den hat Süßkram nie interessiert. Der hatte oft 1 Jahr später noch die Osterschoki vom Vorjahr. (die ich ihm geklaut hab, wenn die Naschlade leer war. Ihm war es ohnehin egal...)
Ich hab phasenweise nur von Süßkram gelebt aber im Wechseln mit "nur Fleisch" (wenn man mich gelassen hat) und nur Eierspeis und nur Erbsen, nur... (also so "das klassische Muster, wenn man einen lässt..."), wenn ich Erzählungen glauben darf.
Aber natürlich gab es das was ich wollte oft nicht in der Menge die ich wollte. Daher Ersatzbefriedigung mit Butterbroten, Knödeln etc.
Ich war sehr fit und dünn und dauernd in Bewegung.
Dennoch hatte ich das erste Mal Übergewicht vor der 1 VS (nur kurz, da auf "Sommerfrische" von div. Tanten den ganzen Tag mit Torten und Eis gefüttert. Anscheinend haben die sich übertrumpft mit mich "aufpeppln", das "arme Kind war ja viel zu dünn" (da rennt die Geschichte, dass Tante 1 meine Eltern voller Panik und Hysterie angerufen hat, weil "das arme Kind bei Tante 2 bekommt nichts zu essen und muss Brösel vom Tisch picken" (kleine verfressene Togi - da schon kugelrund - hat anscheinend Finger nass gemacht und die Brösel vom Kuchen vom Tisch auch noch aufgesammelt. Das hat Tante 1 das Schlimmste befürchten lassen). Meine Eltern sind voller Panik und Unruhe 5 Stunden mich holen gefahren. Um dann vor kugelrunder Togi zu erschrecken.
Von den Fotos her sieht es aus, als hätte man mich aufgeblasen über den Sommer).
Da wurde Grundstein gelegt (Fettzellen angelegt, Magen ausgedehnt). Und mein Süßhunger blieb bestehen. (auch wenn ich schnell aus dem Übergewicht rausgewachsen bin).
Die Süßigkeiten Laden gab es weiter - und ich war ihr bester Konsument. Von "wochenlang mich selbst zurückhalten" zu "essen bis mir schlecht war" ging das "Jo-Jo".
Ich kann mich erinnern, dass immer am Ende nur die Schoko-Traube Schoki übergeblieben ist. Die Rosinen darin mochte ich nicht. Aber im Notfall habe ich die rausgepopelt damit ich an die pure Schoki kam.
Meine einzige Lösung wäre gewesen, diesen 24/7 Zugriff auf Süßkram nicht zu haben.
Aber mein Vater hat "brav" bei jedem Wochenendeinkauf wieder aufgefüllt. (er super schlank, Läufer, hat sich jeden Tag 1 Rippe Schoki gegönnt. Eisern. Da gab es kein "na dann noch eine, noch eine..."
Mein jüngerer Bruder blieb unberührt von der Gier. Der hat im Wechsel Pizza und Lasagne gegessen. Alles andere hat ihn nicht interessiert. (und er blieb dünn).
Ich hatte etliche Schulfreundinnen, die an mir vorbei zur Lade sind, wenn sie auf Besuch waren.
Da war die Lade ratz fatz leer an einem Nachmittag. Und die Mädls haben sich dann daheim die Seele aus dem Leib gekotzt, weil sie sich so überfressen hatten.
Eine Freundin hat 1 Stück genommen, und war dann satt. Alle anderen Mädls die ich kannte waren auch so auf Süßkram "süchtig".
Diese "Süß-Sucht" ist evolutionär etwas sehr Gesundes/Normales. Süß ist pure Energie, ist Überlebensvorteil. Ist sicher (auch Muttermilch ist süß/der erste Kontakt mit Nahrung). Und in der freien Natur sehr selten. Deswegen ist es normal, dass man Süßes "bingen" tut. Seine KH Speicher vollfüllt so schnell man kann - bevor einem ein anderer das wegnimmt. (Tiere, die reife Früchte im Turbotempo/Wettlauf runterschlingen).
Eine Süßigkeitenlade ist in dem Konzept nicht vorgesehen...
(Mal gelesen: Kinder, die gestillt wurden gehen eher auf Zucker, weil das der erste "sichere/gute" Geschmack ist, den sie hatten. Kinder die mit "Formula" ernährt wurden, haben anderen ersten Geschmack. Daher triggert sie "süß" nicht so. Keine Ahnung ob das stimmt. Zumindest in meiner kleinen Blase stimmt es 1:1 (innere Familie, Familie von Hr. Togi, Freundinnen).
Meine Mutter hat auch gelitten - ständig zwischen Versuchung und Diät.
Dennoch - habe ich es dank Wechsel von "Diät" und "laufen lassen" lange ohne Übergewicht geschafft.
Vegetarisch war der Overkill - für mich war am Anfang "vegetarisch" nur mehr Beilagen essen... Da hab ich dann das erste Mal zugenommen (und phasenweise kaum mehr was gegessen - also so Tage mit 1-2 Salatgurken (ohne Fett) und 1 Kornweckerl...) um mein Gewicht halten zu können.
Wurde dann besser, aber seit dem kämpfe ich mit meinem Gewicht... (im Grunde den Großteil meines Lebens).
Aber nun darf ich ja gut essen. Immer satt sein/kein "craving" mehr und nicht auf Menge/kcal... schauen..
Das Leben ist gut!
Die interessanteste Erfahrung für mich war die Zeit, als ich mich ein Jahr lang ketogen ernährt habe, damals hatte ich null Gusto auf Zucker bzw. Süßigkeiten irgendwelcher Art. Er hat mir auch nicht gefehlt und ich konnte Kuchen backen, ohne selbst welchen zu essen (heute unmöglich).
Ja, das sehe ich für mich auch als einen sooooo großen Vorteil von Ketose. Kein Grasen, kein Heißhunger, kein übers Essen großartig nachdenken.
Im KH Stoffwechsel frag(t)en Hr. Togi und Kindi oft in der Früh: "Was gibt es heute zu essen"

.
Für mich - unter Keto - sowas von unwichtig.

Nun Hr. Togi: "was essen wir heute"?
Kindi und ich: häh? Wen interessierts, warum fragst Du JETZT schon wieder...?
Und jedes Mal wenn ich wieder Carbs hochfahre, denke ich mir "super, gar kein Bingen mehr/kein "Süßhunger" keinerlei Verlangen und langsam aber sicher kommt "die Sucht" wieder durch. Jedes Mal...
(ich hab offiziell keine Diabetes/keine Insulinresistenz. Aber mein Blutzucker scheint viel zu schnell abzusacken. Ich vermute Nebennierenhormone. Deswegen dann der Heißhunger).
Somit Lösung (für mich): Blutzucker gar nicht hochfahren lassen, dann sackt er auch nicht ab (und ich rede nicht von "mit Kuchen in den Tag starten" - egal welche KH), gleich Ketone verwenden.
lg togi