Hallihallo,
(aus Keto Thread ausgelagert)
Die meisten unserer Vorfahren haben viele Pflanzen gegessen, vor allem eine viel größere Vielfalt an Pflanzen als wir. Z.B. die Alyawaras (Aborigines)
hatten 157 verschiedene Pflanzenarten zur Verfügung, davon haben sie 92 verschiedene Pflanzenarten konsumiert
Dazu noch ein interessanter Artikel:
https://www.originalhealth.net/3271
Aborigines waren mW vA
Jäger.
Sind auf dem Weg allerdings nur eher an fettarmes Fleisch gekommen (da wurde allerdings alles verwertet - inkl. Mageninhalt, Rückenmark etc.). Daher brauchten sie Carbs für die Energie. Sieht man auch am Fettanteil ihrer natürlich gefundenen Ernährung (warmes Klima - mehr Carbs/weniger Fett).
Interessant finde ich auch da - das "reine Füllstoffe" ("grün") eine sehr untergeordnete Rolle spielte. (dieses "Blätter (Salat) essen/KH arme Sorten" scheint eher dem "westlichen Diätwahn" aka "Magen füllen" geschuldet zu sein).
Außer Honig und Kartoffeln (vermutlich andere Art als unsere?) scheinen es nur komplexe KH gewesen zu sein/alles niedriger Glyx.
Und alles durch Bewegung "verbrannt".
Wir essen eher wenige verschiedene Gemüsearten, dafür eher größere Mengen, was genau genommen aufgrund der natürl. Pestiziden der Gemüsearten das falsche ist, weil diese Pestizide in geringen Mengen gesundheitsfördernd, in größeren Mengen dagegen toxisch sind.
Ja, und mir kommt vor, dass manche von den "unsrigen" Gemüsearten wirklich nur "Füller" sind/wenig Vorteile für Körper bieten (Bitterstoffe rausgezüchtet etc.).
Also vieles vermutlich als "Gewürz" oder "Digestiv" gut, statt den 1/2 Teller zu belegen lt. div. "Ernährungspyramiden".
Da fällt mir ein persisches Restaurant ein - während man aufs Essen wartet, bekommten man ein Schüsserl in die Mitte des Tisches gestellt, in dem diverse Kräuter (ganze Blätter) sind.
Durchwegs verdauungsfördernde. Super lecker und sehr einladend.
(also an frischen Kräuter knabbern, bevor man zu essen beginnt. )
Unsere Vorfahren aßen, zumindest solange sie nicht sesshaft waren, praktisch alles, was sie unterwegs in der Natur fanden, natürlich nicht nur Fleisch, sondern die vielen verschiedenen Pflanzen, die sind fanden, praktisch alles, was essbar war. Diese Diversität machte ihren Darm und damit ihre Gehirne gesund und stark, so entwickelte sich der Mensch. Erst als wir Menschen sesshaft wurden, begann der Getreideanbau und damit wurde die Nahrung einseitiger, weil getreidelastig und damit auch ungesünder.
Ich denke mir man braucht im Darm jene Helferleins, die das optimal verdauen, was man isst.
Somit wenn man sich auf einzelne Nahrungsmittel beschränkt, reicht vermutlich viel kleinere Diversität. Umgekehrt, wer sehr vielfältig essen mag (oder muss, damit alle Nährstoffe reinkommen), braucht eine reiche Diversität.
Reiche Diversität - in der freien Wildbahn ein großer Überlebensvorteil (weil man so viel flexibler ist, bezügl. Nahrungsaufnahme).
"Spezialisierung" auf das Wesentliche scheint - wenn ich mir die Carnivore Community anschau - auch gut zu funktionieren. (soweit meine Gedanken dazu).
Da ist dennoch die Frage bezügl. "Ernährungspyramide" offen. Die meisten Pflanzen haben einen sehr niedrigen Brennwert. Also waren von den Makros her (meiner Vermutung nach) nach Möglichkeit/Verfügbarkeit dennoch auch damals (sobald sie jagen konnten) Großteil Fleisch/Fisch. (an Mipros und Eier wird man da weniger rangekommen sein). Und Rest mit "dem was da war" aufgefüllt.
Somit in Richtung "Keto gehend".
Diese "Masse an Carbs", wie sie heute zur Verfüng steht gab es in der Natur nie "frei verfügbar". (Skeptiker mögen in Zuckerrübe oder Zuckerrohr beissen..).
(und ja, sobald Getreideanbau ins Rollen kam - feine Behausung, weniger Gefahr bei Jagd zu sterben, dafür eine Kaskade an anderen Nachteilen).
Begzügl. "gesunder Gehirne" und "was ist artgerechte Kost", wundere ich mich ein wenig, wie wenig man da rückblickend rausfinden kann.
Allein wenn man nach
Ötzi schaut. Zuerst als vegetarisch gesehen, nun Carnivore lt. manchen Artikeln (was ja auch Blödsinn ist, wenn dann eher Keto, da er ja auch pflanzliches dabei hatte/im Verdauungstrakt hatte).
Unterschied war bei ihm Darm-/Magenuntersuchung. (Logisch, dass im Darm eher Pflanzenrückrückstände gefunden wurden. Fleisch kam erst beim Untersuchung von oberen Verdauungstrakt zum Vorschein (no na - im Dickdarm wird man Fleischmahlzeit hoffentlich kaum mehr finden).
Somit schien es da 2 unterschiedliche Infos bezügl. seiner Ernährung gegeben zu haben (je nachdem in welchen Artikel man reinschaut).
Und so "gesund" und "naturbelassen er sich ernährt haben könnte/sollte - war er in seinen 40ern ja massiv schlecht beinand. Karies, Paradontose, Borreliose, Fußpilz, Parasiten (Würmer), Arterienverkalkung und schwarzer Lunge.
On top hat er dann noch giftigen Farn "als Digestiv" gegessen (zum Thema, von allem kosten wo man geht und steht).
(und zum Thema "natürlich" ist nicht immer besser
)
Generell scheint das Dilemma zu sein, dass man über "ursprüngliche Ernährung" vA anhand von div. Vorratslagern Rückschlüsse gezogen hat (was Mensch gegessen hat).
Aber es ist eher eine Bestandsaufnahme, was Mensch gut bevorraten/konservieren konnte.
Da ist Getreide ja ganz gut lagerbar. (und das "damalige Getreide" hat ja mit unserem ohnehin kaum mehr was gemeinsam. Dennoch hat es "geholfen" Paradontose/-itis zu kultivieren.
Isotopanalyse wird vergleichsweise erst seit kurzem herangezogen, und findet (zB über Zahnanalysen) Infos über div. "Fremdstoffe" (Pflanzen, Getreide etc.) aber weniger über die gegessenen Eiweiß-/Fettquellen - Nährstoffzusammensetzung. (die "Makro-Aufteilung").
Daher war/ist Ötzi ja so speziell. (weil man da nicht nur aufgrund er Lagerhaltung schauen konnte, was er wirklich gegessen hat).
Neandertaler: Jäger in Gruppen (wird wohl auch zwischendurch pflanzliches gemampft haben. Soweit ich rauslesen kann, eher "homöopathisch" (eben als "Gewürz" oder "Digestiv" oder wenn nix anderes da war). Außer Süßes - das ist ja das Wertvollste was es gibt (Honig...), reife Frichte. Aber eben nicht leicht verfügbar (bzw. auch große Konkurrenz - Affen, Vögel, Insekten - die anderen waren schneller als der Mensch).
Hochkulturen, zB Ägypter - tlw. massiv schlechter Gesundheitszustand (schlechte Zähne, schlechte Knochen, Parasiten etc....)
Spannend, dass sich die Menschheit dennoch so durchgesetzt hat. (Kühlschränke und Kochgelegenheiten waren dringend notwendig ;-)
Sehr wenige Urvölker (absolute Ausnahmen) ernährten sich primär von Fleisch. Die Massai ernährten sich hauptsächlich von Rindern, die sie züchteten oder, wie schon geschrieben, die Inuit, wobei, wie auch hier schon beschrieben, neuere Untersuchungen darauf deuten, dass sie tatsächlich mehr Pflanzen aßen als man bis jetzt dachte.
Mir gehts bei "Carnivore" um tierische Produkte. (Lions ist dann nur Fleisch).
Wir können - so mein Stand - nicht sagen, wie viel Fleisch die gegessen haben (das lassen heutige Analysen mWn nicht zu. Wenn sie 90% Fisch und 10% Pflanzen gegessen haben, kann Analyse eher die Pflanzen rausfiltern. Zumindest verstehe ich so die aktuellen Untersuchungsmöglichkeiten und die vielen auseinanderlaufenden Infos über div. Ernährungsstile unserer Vorfahren).
10% Pflanzen können dann dennoch 1kg/Tag gewesen sein (von der Nährstoffdichte her) und zB nur 300g Fleisch.
Also Unterschied mit wenig Volumen/Verdauungsleistung eine hohe Nährstoffdichte zu erreichen (das war/ist effizient) oder - im Notfall - mit massiver Verdauungsleistung (von Früh bis spät futtern) wenig Nährstoffdichte.
Eiweiß aus Pflanzen zu "destilieren" ist für den menschl. Verdauungstrakt sehr ineffizient. Fett dann wenn nur aus Samen, Nüssen.
Und Pflanzen dann aus anderen Gründen.
Als Energiequelle eben Fett oder KH (je nachdem was da war).
Selbst bezügl.
Massai laufen die Infos stark auseinander. (mir kommt vor, je nachdem wann eine "Studie" über sie gemacht wurde/wie lang jemand bei ihnen gelebt hat. Ev. auch je nachdem bei welchem Stamm man geschaut hat?).
Am Schlüssigsten kommt mir "die Variante" vor, dass sie (rein von den Makros her - Eiweiß, Fett) von den Milchprodukten ihrer Ziegen und Kühe leben. Und nur im Notfall ihre eigenen Tiere schlachten. Aber dafür gerne andere Tiere jagen. Auch gern mal Elefant oder Tiger.
In Trockenzeiten, daher Zeiten mit wenig Milch (wenig Futter für ihre Ziegen) wurden sie eher geschlachtet (scheint mir effizient zu sein - einerseits weniger "Grasesser", andererseits brauchen die Massai ja was zu essen und die Ziegen werden dünner, wenn sie wenig zu essen haben).
Pflanzennahrung als "ad on" wirds vermutlich - je nach Verfügbarkeit (Regenzeit/mehr Pflanzen) - auch bei ihnen geben. Die scheinen aber von den Makros kaum ins Gewicht zu fallen. (Logisch: die haben Gras- und Steppenland. Da brauchen sie die Kühe/Ziegen, damit die das Gras/die Pflanzen dort in Eiweiß/Fett "umwandeln")
Vermutlich sind sie daher als "Keto" einzustufen gewesen (soweit ich gschwind geschaut hab, hat sich da auch schon einiges bei ihnen geändert).
Weitere Gruppe, die mir bezügl. vA "Carnivore" noch eingefallen ist, sind "
Boat People". Ich hab die nur mal in Indonesien "kennengelernt" (war dort "eingeladen" bzw. wurde vorgeführt) und die waren 100% Fischesser (bzw. alles was man im Meer gefunden hat). (außer für mich "Gast" wurde dann von irgendwo Reis rangekarrt. Sonst gab es nur Fisch in allen Varianten. Auch "Knabber-Snacks" waren getrocknete, gut salzige Fische).
Da wäre spannend, ob die Mängel haben/wie es mit deren Gesundheitsstatus aussieht. (bzw. ob es da noch Gruppen gibt, die so traditionell leben).
Damals (wie anscheinend auch heute) hatten sie mit dem System am Land kaum was zu tun. Kein Schulbesuch, keine offizielle Existenz/Zugehörigkeit zum jeweiligen Land, vor dem sie angedockt sind.
Landessprache hat auch nur 1 dort gesprochen (zumindest soweit mir das erklärt wurde).
Die Kinder waren süß und haben versucht mir die "weiße Farbe" (Haut) abzurubbeln und gefühlt alle haben an meinen Haaren rumgezupft, um zu schauen ob die echt sind.
Essen war großartig - aber eben nur Fisch und weil sie mir extra Reis holten, hab ich den auch gegessen + "der 1 Wichtige", der auch auch indonesisch konnte, durfte auch Reis essen. Also schien "nicht Fisch" was Besonderes zu sein.
(Hier ein Artikel über "Saja-Bajau" in Philipinschen Gewässern. Die haben neben Fisch/Meeresfrüchten auch Maniok. Anscheinend sonst nichts.
https://www.nationalgeographic.com/...we-eat-diving-for-dinner-with-the-sea-gypsies
Im Video scheinen sie auch Algen raufzuholen und zu essen)
So Gruppen (die auf dem Meer leben - oft in Stelzenhäusern, oder zusammengebundenen/mit "Stegen" verbundenen Booten) gibt es in Asien zahlreiche (ich seh grad, dass sie auch "Sea-Gypsies" genannt werden. Ev. findet man da nähere Infos bezügl. ihres Lebens?
Ich hab sie als sehr fit in Erinnerung. Weiß natürlich nicht, wie alt die im Schnitt werden.
(Locals nannten sie "boat people". Sehe grad im Netz, dass "boat people" Flüchtlinge genannt werden.)
Was ich mir mitnehme von unseren Vorfahren/Naturvölkern: Bei fast reinem Carnivore auf genug Kalzium schauen und zur Sicherheit Vit C dazu nehmen (siehe Inuit). Auf Parasiten schauen/die wieder Mal therapieren.
Egal auf welche Ernährungsform man sich "spezialisiert" - da Ausschau halten, ob sie einem individuell gut tut/man dadurch heilt und Energie bekommt, oder das Gegenteil. (zum Glück haben wir ja massiv große Auswahl/alle Möglichkeiten stehen offen).
Modifizieren/Ändern kann man ja leicht was.
Aus dem "wie haben unsere Vorfahren" gelebt, klinke ich mich ein wenig enttäuscht aus (deren Gesundheitszustand spricht/Autopsieberichte sprechen ja nicht unbedingt FÜR die "natürliche Lebensweise").
Bin ich froh, dass wir Häuser, Küchen, Kühlschränke, Parasitenmittel und verkapselte Vitamine haben.
lg togi