Themenstarter
- Beitritt
- 28.06.21
- Beiträge
- 1.612
Jein...... ist die ketogene Stoffwechsellage (Ketose) beim Gesunden nur für eine begrenzte Zeit von der Natur vorgesehen, nämlich in Fastenphasen.
Flexibler Stoffwechsel - laufendes (unbemerktes Umschalten) zwischen den 2 Betriebsarten ist das, was die Natur uns mitgegeben hat.
Gesundes Kind ist ein paar Stunden nach einer Mahlzeit in Ketose. Urmensch hatte keinen Kühlschrank in der Höhle. Ist vermutlich oft schon spätestens während der Nacht/in der Früh in Ketose gewesen. Damit konnte sein Körper heilen.
Unter Ketose funktioniert der Körper toll. Man ist fokkussiert und energiegeladen. In dem "Zustand" sind hungrige Jäger ihrer Beute nachgejagd. (wäre ja blöd, wenn man grad versucht ein Mammut zu erlegen/zerlegen oder vor einem Säbelzahntiger davonrennt und dann ein Zuckerloch hat - es wird einem Schwummrig und die Beute entkommt oder man wird gefressen).
Je nach Nahrung wurde die Ketose dann entweder unterbrochen (zB Früchte gefunden). In vielen Gegenden gab und gibt es von Natur aus aber nur wenige KH Quellen. KH waren eher die Ausnahme, nicht die Regel. (um zB Beeren zu essen, war viel Aufwand notwenig. Das wurde 1:1 verbrannt/nicht in Fettleber eingelagert.
Kann man ja heute leicht testen, wenn man wilde Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren pflückt - die sind lecker, eine "Goodie", aber satt wird man davon nicht. Das bisserl an KH das da reinkommt, wird 1:1 verbraucht durch den Grundumsatz/durch die Bewegung, die man hat beim Pflücken.
Und wie mühevoll war es mal einen Bienenstock zu kapern?
Eine Zuckerrübe schmeckt nicht süß und hat auch vergleichsweise "wenig" KH. Erst Mensch hat sich einfallen lassen, wie er da Zucker "rausbekommt". (wenn man in Zuckerrübe reinbeißt, ist das eine große Enttäuschung. Hab ich als Kind probiert...)
Wir brauchen im Kreislauf ein absolutes Minimum an Zucker (ca. 1 TL - somit ca. 3-4 Gramm), um gut zu funktionieren (der Körper kann sich die KH selbst synthetisieren. Nennt sich Glucogenese).
Interessanter Weise sind Nahrungsmittel (Gemüse etc.) mit <5 Gramm KH/100 Gramm "ketokonform".
(Schmeissen einen nicht aus der Ketose raus. Da kommt grad so viel rein, wie ohnehin gebraucht wird).
KH "Speicher" reicht für max. 3 Tage (bei gut gefüllten "Zivilisationsmenschen" in Leber, Muskeln). Gesunder Mensch hat kaum einen "Speicher" (verbrennt die KH, so wie sie reinkommen).
Ich sehe KH-Stoffwechsel und Ketose eher als "Hybridantrieb". Je nach Gegend, in der man gelebt hat: Fleisch/Fett waren immer die Bausteine des Lebens. An Fleisch+ Fett zu kommen - Jagd zu machen, später Viehzucht (+Jod) hat erst unser Hirn zum Wachsen gebracht und uns zu "Menschen gemacht".
Mensch hätte nie freiwillig/bevorzugt an nährstoffarmen Salatblättern rumgelutscht. Die (div. Blätter, Wurzeln...) waren "Notnahrung", während er nach was gesucht hat, das satt macht.
KH - in Form von Früchten oder Honig. Ganz selten.
"aus Grün" - eine Notlösung, wenn sonst nichts nahrhafteres da war.
Von der Jagd konnte er gut leben. KH waren da ein seltenes Vergnügen/nur kurze Spitzen im Energiestoffwechsel dadurch.
Und dann kam Getreide ins Spiel. Damit mehr KH (und Karies). Und von da an ging was schief.
zB Adelige haben Fleisch für sich beansprucht (Rehe...). Dem "Bauernvolk" blieben manchmal Hasen oder anderes "Kleintier". Manchmal nicht mal die. Also mussten sie von Getreide leben. Krankheiten und Hungersnöte inkl.
Manche konnten auf Viehzucht ausweichen.
Auf der nächsten Ebene lief es so ähnlich. "Weisheit" aus einem Ö Tal/landwirtschaftlicher Gegend: für Mägde, Knechte nur 1x pro Woche Fleisch. Rest getreidelastig. Damit sie arbeitsfähig blieben, aber dumm. Bauer mit Familie (vA der Erbe) hatte viel öfter Fleisch/tierische Produkte (Milch...), denn das machte sie stark UND klug usw.
Wer die Proteine hatte, hatte die Macht.
(und ja, es gab auch Gegenden in denen "Lachs dem Pöbel" überlassen wurde - der Adel hat den "profanen Lachs" den Bediensteten überlassen, weil er so häufig/ "profan" war...)
Falsch (in dem Kontext)! Nieren heilen unter Keto. Da wirst Du etliche Berichte finden.Dauert diese Stoffwechsellage länger an, so kommt es durch die ständige Belastung der Nieren usw. mit den Ketonkörpern zu einer Anreicherung dieser Stoffwechselprodukte, was u.a. die Übersäuerung des Körpers zur Folge hat. Man kennt die sog. "Ketoazidose" auch bei absolutem Insulinmangel bei Diabetes Mellitus.
Nieren werden vA durch Zucker und Entzündungen geschädigt.
Keoazidose ist ein lebenbedrohlicher Zustand der vA bei Diabetes TYP 1 durch Insulinmangel entsteht. Also kein "zu viel Eiweiß/Fett".
(ich hab mittlerweile unzählige Stunden ins Thema gesteckt, mir ist kein einziges Mal ein Bericht über Ketoazidose untergekommen. "Zu viele Ketone" werden uU am Anfang/bei der Umstellung auf Keto produziert. Weil der Körper die Menge noch nicht regulieren kann. Man hat dann "Keto-Atem" (um "das zu viel" abzuatmen) bzw. pieselt es raus.
Es ist physiologisch nicht zu erwarten, dass nach Monaten Ketose/wenn man Keto-adaptiert ist zu viele Ketone produziert werden, die zu Ketoazidose führen.
Wenn jemand (Arzt, Webseite, Experte) Ketoazidose als Argument gegen Keto/Carnivore ins Spiel bringt, weiß man mMn sofort, dass sich die Person/Quelle mit dem Thema nicht beschäftigt hat, sondern irgendwas bei den Haaren ranzieht/nachplappert, um unfundiert dagegen bashen zu können.
Nichts desto trotz, müssen grad Typ 1 Diabetiker (und auch Typ 2, wenn sie Medikamente nehmen) bei der Umstellung auf Keto/Carnivore ihre Werte super gut überwachen (damit sie Medikamente rechtzeitig reduzieren/weglassen können).
Deto massiv Nierengeschädigte - langsam rantasten! (vA wegen Elektrolytverlusten)
Was ein Thema werden könnte (bei langanhaltender Ketose), sind die NEBENnieren (nicht die Nieren! Die Nieren werden eher heilen/gleich bleiben).
Da bin ich auch noch am Recherchieren und finde beides (Keto ist gut/ist schlecht für die NN) schlüssig argumentiert. Eher die theoretische Übelegung, dass die Nebennieren gestresst werden/auspowern, weil sie "KH brauchen".
Dem gegenüber stehen viele Erfahrungsberichte von Menschen mit angeschlagenen Nebennieren, die von der Ernährungsweise profitieren/das Gefühl haben, dass ihre NN heilen...
Ich sehe bei mir, dass meine Nebennieren (die stark vorgeschädigt sind), aktuell so gesund/stabil sind, wie schon seit Jahren nicht.
ABER - in alle den Jahren on/off Keto musste ich meine NN mit viel Aufwand stabilisieren (zB über Nebennierenhormone aus getrockneten Drüsen, damit ich auf "Normal-0" funktionieren konnte).
Unter Keto waren sie stabiler, aber nie ganz stabil.
Mit KH war die Schwankungsbreite größer (mehr Energie nach oben aber auch mehr Crashs).
Und nun - brauche ich meine NN Hormone so gut wie nie (ev. 1x in 2 Monaten)
Bin da aber noch nicht sicher, wodurch das kleine Wunder genau ausgelöst wurde.
Wie gesagt, da bin ich noch am Rätseln, welche von 3 Optionen da am meisten geholfen hat/das Thema so stark verbessert hat.
(ev. Methylenblau - das ich aber schon länger nicht/kaum mehr nehme, oder intermittierendes Fasten über 2-3 Tage/ausreichend lange Autophagie, die "irgendwas repariert haben", oder Energiearbeit).
lg togi
Zuletzt bearbeitet: